Dass die ordnungsgemäße Durchführung einer demokratischen Wahl logistisch kein Kinderspiel ist, wissen wir spätestens seit den Komplikationen bei den Berliner Bundestags- und Abgeordnetenhauswahlen 2021, die wegen verschiedener Pannen in Teilen bzw. sogar in Gänze wiederholt werden mussten. Umso erstaunter ist man von dem straffen Tempo, das man diesbezüglich 1925 an den Tag zu legen vermochte: Am 28. Februar starb relativ überraschend Reichspräsident Ebert, bereits am 29. März wurde in einem ersten Wahlgang über seine Nachfolge abgestimmt. Bei der Aufstellung ihrer Kandidaten hatten die Parteien entsprechend wenig Zeit zu verlieren. Auf der Rechten, entnehmen wir den Hamburger Nachrichten vom 8. März, hatte man sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Duisburger Oberbürgermeister und ehemaligen Reichsinnenminister Karl Jarres geeinigt, in den Reihen der Weimarer Koalition rang man indes noch um eine Entscheidung. Es liest Frank Riede.
Die Kandidaten für die Reichspräsidentenwahl | Auf den Tag genau podcast - Listen or read transcript on Metacast