Ich bin Daniel Retschitz-Ecker, das System des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard. Europa steckt mitten in einer Hitzewelle. Extreme Temperaturen von über 40 Grad breiten sich derzeit über den Kontinent aus. Auch in Österreich ist und wird es extrem heiß. Wie gefährlich sind die Temperaturen? Was das mit Mensch und Tier macht? Und ob das das neue normal ist? Darüber sprechen wir heute. Gerri Feutig, Sie sind Bundesrettungskommandant beim österreichischen
Roten Kreuz. Morgen soll es bis zu 36 Grad bekommen, am Donnerstag Hitze Spitzen mit bis zu 38 Grad. Ihre Einschätzung bitte, wie gefährlich ist diese anhaltende Hitzewelle für uns Menschen? Der Hitze ist vor allem für drei Gruppen von Menschen gefährlich, nämlich für vor allem ältere, chronisch kranke Menschen, die durch ihre chronische Erkrankung schon Stress in ihrem
Körper haben. Und der Hitze-Stress kommt dazu und verschlimmet ihre chronische Erkrankung. Zweitens für Kleinkinder, weil die kleinen Kinder die Temperatur, die Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren können. Und drittens natürlich für Menschen, die etwa unter dieser Hitze im Freien arbeiten müssen und entsprechend exponiert sind. Oder natürlich auch Menschen, die das freiwillig machen und etwa am Nachmittag im freien Sport betreiben. Das sind die drei Gruppen, die besonders
durch die Hitze betroffen sind. Das heißt, jüngere, gesündere Menschen an sich haben mit dieser Hitze körperlich wahrscheinlich in weniger Problemen. Versteh ich Sie da richtig? Ja, junge, gesunde Menschen merken diese Hitze natürlich auch. Sie merken zum Beispiel, dass sie schlecht schlafen und am nächsten Tag halt müde sind, unkonzentriert sind, launisch sind vielleicht. Das ist aber alles leicht tolerierbar. Bei kranken Menschen, bei chronisch kranken Menschen,
da kommt das auch. Sie schlafen auch schlecht in diesen Truppennächten. Aber das ist leider tatsächlich ein Problem für ihre Gesundheit. Da reden wir gleich noch ausführlich drüber. 47.000 Hitze-Tote soll es da in ganz Europa im Jahr 2023 gegeben haben. Das sind, glaube ich, die aktuellsten Zahlen, die wir derzeit haben. Womit rechnen Sie für Österreich in diesem Jahr? Da kann ich nichts rechnen. Die Hitze-Toten sind eine Größe, die statistisch ermittelt wird
aufgrund der Übersterblichkeit. Die Hitze ist ein Killer, der leise und im stillen Zuschlägt. Hitze an sich ist oft keine Todesursache, sondern verschlimmert eben chronische Erkrankungen und die Menschen sterben dann an Herzkreislauferkrankungen, an Nierenerkrankungen, an Stoffwechselerkrankungen.
Die über verstärkt werden durch die Hitze und dann genau deshalb sterben. Abhängig davon, wie früh diese Hitzewelle ist, wie lange sie dauert, wie viele noch kommen werden, wird Hitze halt eine entsprechende Auswirkung auch auf die Sterblichkeit in Österreich haben. Sie sagen dann den sehr interessanten Punkt. Das ist ein stiller Killer, haben Sie, glaube ich, gerade gesagt. Das heißt ja auch, dass Ursache und Wirkung ja nicht unbedingt sofort begreifbar sind.
47.000 Tote auf ganz Europa gerechnet in jedem anderen Kontext wäre das wahrscheinlich ein riesengroßes Thema. Ist es nicht auch das Problem, dass es aus diesem Grund nicht ernst genug genommen wird? Denn wenn ich vom Auto überfahren werde und dadurch sterbe, ist die Ursache meines Toles ja relativ klar. Ja, ganz genau. Also wenn in Österreich 300 Menschen sterben bei einem Umfall oder bei einem Ereignis, bei einer Naturkatastrophe, dann berichten sie tagelang darüber und wie alle
reden tagelang darüber. Es betrifft uns sehr. Die Menschen haben unsere Empathie, unser Mitgefühl. Wir sind traurig und wir denken uns auch, wie können wir das für die Zukunft vermeiden, dass so viele Menschen an einem Ereignis sterben müssen. Bei der Hitze passiert das tatsächlich so. Allerdings ist das nicht sichtbar. Diese Menschen sterben nicht an einem Tag, nicht an einem Ort und auch nicht quasi so, dass man weiß, okay, die sind jetzt an der Hitze gestorben. Und deshalb
nimmt man es unter Umständen als Gesellschaft ein bisschen weniger ernst. Die Hitze ist ja auch oft konotiert mit sehr positiven Gefühlen, nämlich mit Urlaub, mit Eisessen, mit Freibad. Und das führt natürlich auch dazu, dass Hitze nicht ganz ernst genommen wird. Dabei ist Hitze die Naturkatastrophe schlechthin, wenn es um menschliche Todesfälle geht in den vergangenen Jahrzehnten in Europa.
Haben Sie da vielleicht irgendwelche, ich würde jetzt nicht sagen Tipps, aber irgendwelche Hinweise darüber, wie wir über Hitze reden, müssen und sprechen müssen und vielleicht auch berichten müssen, damit es eben nicht zu wenig ernst genommen wird. Ich meine, der klassische Fehler-Hitze auf den Titelseiten der Zeitungen mit Bikini-Fotos und Eisessen-Kindern abzubilden, das gibt es ja
bis auf eine G-Polivatsaltung und glücklicherweise immer weniger. Ja, ich glaube für die massenmediale Kommunikation, da kann ich gar keine richtigen Tipps geben, weil ich glaube, es ist zielgruppenspezifisch notwendig. Also etwa chronisch kranke Menschen, die ja wissen, dass sie chronisch krank sind und etwa Nieren-Probleme, Kreislauf-Probleme, Stoffwechsel-Probleme haben, die gezielt und zielgruppengerecht auch anzusprechen, wäre sehr wichtig. Das heißt, dass etwa es gibt Medikamente,
die bei Hitze ein bisschen anders reagieren im Körper, als wenn es nicht heiß ist. Da geht es darum, dass zum Beispiel im Frühling mit den behandelnden Ärztinnen und Ärztinnen so ein
Hitze-Assessment der Medikation gemacht wird. Und es geht darum, sodass die Menschen, wo wir wissen, die leiden besonders drunter, etwa weil ihre Wohnverhältnisse so sind, dass es besonders heiß ist bei ihnen zuhause, weil sie in sogenannten Urban-Heat-Islands wohnen und noch dazu in Wohnungen, wo es wenig Durchzug gibt, wo es wenig Beschattung oder keine Beschattung gibt, wo es keine Klimatisierung gibt und die oft auch dann alleine sind und sich schlecht helfen können.
Das wäre eine Zielgruppe, die wir ganz besonders stark ansprechen müssen, um hier, sodang menschliches Leid zu verhindern. Die Möglichkeit, nämlich für diese Menschen, weil jetzt kann man natürlich sagen, was sollen die schon viel tun, weil wenn die Wohnen in einer Wohnung, wo es so heiß ist und sich keine Klimaanlage leisten können oder das nicht einbauen dürfen, da geht es darum, dass
eine Hitzekarrenz wirksam ist. Das heißt, drei, vier Stunden am Tag während einer Hitze, weil wo der Körper in einem Raum ist mit einer Temperatur von unter 25 Grad, das hilft dem Körper schon diesen Stress wieder abzubauen und halt eben für die nächsten 20, 21 Stunden wieder ein bisschen resilienter zu sein und sodang die Akkus in dieser Zeit sozusagen wieder aufzuladen. Und das kann man leicht machen, auch quasi wenn man quasi in einer Wohnung, wo es sehr heiß ist, lebt,
indem man halt einen Ort aufsucht, der entsprechend gekühlt ist. Solche Orte findet man etwa, wir haben mit Team Österreich, Team Österreich Sommerfrische eine Karte, eine interaktive Karte
gemacht, wo jeder das eintragen kann. Also es ist so ein Crowd-Gessource, diese Karte. Wenn sie einen Raum kennen, der öffentlich zugänglich ist, möglichst barrierearm und möglichst konsumfrei aufsuchbar ist, wo sie sich drei, vier Stunden aufhalten können, wo es einen WC gibt, zum Beispiel, dann können sie das eintragen und umgekehrt, wenn sie für die Oma so einen Raum suchen, dann können sie ihn dort finden und der Oma sagen, komm, ich geh mit dir am Abend in ein Einkaufszentrum ins
Kinder, in ein öffentliches Gebäude, wo es eben unter 25 Grad hat und du dir so dann ein bisschen Erholung verschaffen kannst von dieser Hitze. Haben Sie vielleicht auch noch ein paar Hinweise für uns oder Ideen, was man beispielsweise mit Nachbarn und Bekannten machen soll, die eben zur vulnerablen Gruppe zählen, die Großmutter, die in der Top-Nummer neben einem im Mehrpartei in
Haus wohnt, soll man für die einkaufen, soll man, wie kann man die erhelfen? Was man machen kann, etwas ganz konkret ist, sodass man im Internet auf Rotteskreuz-ID hat, bei anderen Ressourcen so Hitze-Tipps zu suchen, das auszudrucken und sodass man anhand dieser Hitze-Tipps mit dieser Dame oder mit diesem Herr an das Gespräch suchen und ja Ratschläge zu geben, aufgrund dieser Tipps, wie sie sich verhalten kann. Also einkaufen gehen für sie ist eine gute Idee, aber diese
Personen können auch gerne selbst einkaufen. Sie sollten es halt nicht am Nachmittag machen, wenn es besonders heiß ist, sondern eher gleich in der Früh um acht, wenn die Geschäfte aufsperren, weil da ist es noch angenehm kühl, da ist auch der kurze Spaziergang zum Supermarkt,
aber zum Geschäft vielleicht eine willkommene Abwechslung. Also das kommt auf die individuelle Situation an und ich verstehe auch, dass manche nicht quasi zu ihren Nachbarn gehen wollen, weil sie gar kein so ein gutes Verhältnis haben oder weil sie das irgendwie als invasiv empfinden, dann reicht es vielleicht schon auch, diesen ausgedruckten Zettel vor die Tür zu legen und
so diese Hitze-Tipps zu transportieren. Und noch viel einfacher ist es natürlich in der Familiengruppe, im familiären Umfeld, oder im sozialen Nahraum, weil da kann ich natürlich als Enkel meiner Oma sagen, da bei mir ist viel kühler als bei dir und da ist es klimatisiert bei mir zu Hause, oder ich lebe eben im Erdgeschoss oder in einem Haus mit Garten, kommt doch zu mir die paar Tage, wo es jetzt so heiß ist, koche am liebsten meine Lieblingsgerichte irgendwann am Abend und wir
haben beide etwas davon und ich kann sozusagen für dich ein bisschen Stress reduzieren, Hitze Stress reduzieren und du kannst für mich so wie früher halt monodeln oder was auch immer kochen. Das ist eine sehr schöne Idee, die monodeln und als Austausch quasi die Klimaanlage oder den Hitze Stress etwas reduzieren. Ganz kurz auch noch auf Ihre Arbeit zu sprechen, wie sind denn die Einsatzkräfte auf diese Hitze-Phasen vorbereitet? Mit was rechnen Sie?
Wir wissen, dass Hitze dazu führt, dass wir im Notfallrettungsdienst mehr Einsätze haben als einem Tag, wo es nicht so heiß ist. Jahreszeit bedingt natürlich im Sommer ein bisschen weniger Einsätze als im Rest. des Jahres. Aber wir sehen, dass jetzt zum Beispiel heute am 1. Juli, sodass mehr Einsätze ein bisschen gibt
als sonst an einem 1. Juli, in der Ferienwoche im Osten Österreichs. Und darauf bereiten wir uns natürlich insofern vor, als dass wir auch genügend Ressourcen, genügend Fahrzeuge, Mannschaften dienst haben. Die Mitarbeiterinnen von uns sind durch die Hitze natürlich auch belastet. Daher ist dieses Einsatz plus für sie auch noch einmal eine zusätzliche Belastung. Wir geben ihnen immer genug zu trinken
mit in die Rettungsautos, damit sie selbst auch gut hydriert bleiben. Weil das ist auch ganz eine wichtige Sache für alle Menschen eigentlich, während der Hitze genug zu trinken und nicht auf das Durst gefüllt zu warten, sondern schon vorher zu trinken. Weil durch die Zufuhe von Flüssigkeit der Wärmehaushalt wird dann, sodass es besser regulierbar ist für den Körper. Und das ist insgesamt eine gesunde und gute Sache. Erlauben Sie mir hier eine Zwischenfrage, die man auch immer wieder liest,
wenn es um Einsatzkräfte geht. Die müssen da auch im Sommer auch vom Roten Kreuz oder beispielsweise auch von der Polizei mit langer Hose und Sicherheitsschuhen rumlaufen. Ist das wirklich nötig? Das wirkt wie eine große Belastung auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ihnen. Ja, das ist ein typisches Dilemma, wo es ein Trade-off zwischen Sicherheit im Sinne des Arbeitsschutzes und auch der persönlichen Schutzausrüstung und des Hitze-Schutzes besteht.
Wir haben letztes Jahr schon begonnen, Hitze-Schutz-Kleidung zu testen. Das sind so Art Kühl-Akkos, die man in einer Weste trägt, um den eigenen Körper bei besonders heißen Umgebungen
und besonders ansteckenden Tätigkeiten zu kühlen. Das haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit denen wir das getestet haben, aber als nicht besonders angenehm empfunden und haben gesagt, sie verzichten lieber drauf, diese persönliche Schutzausrüstung nicht zu tragen und durch kurze Hosen und durch luftige Leiberl zu ersetzen.
Da wird wahrscheinlich der Arbeitsinspektor oder die Arbeitsinspektoren sagen, das geht nicht, weil da gibt es eindeutige gesetzliche Vorschriften, die das entsprechend erforderlich machen. Aber wir arbeiten weiter an dieser Hitze-Schutz-Kleidung. Es gibt auch so Kopfbedeckungen, die man nass machen kann und durch die Verdunstungskälte den Kopf ein bisschen kühlt oder den Nacken ein bisschen kühlt. Und es ist ein großes Thema für uns, für uns alle,
die wir auf der Straße und in den Wohnungen arbeiten. Und es ist ein wichtiges Thema auch im Sinne der Fürsorge für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit die auch leistungsfähig bleiben und unter dieser Hitze nicht so arg leiden, also zumindest nicht ärger als sie das müssten. Eigenschutz vor Fremdschutz gilt also auch bei den Einsatzkräften, auch die müssen irgendwie beinahe bleiben bei diesen extremen Temperaturen.
Erfaltig, was man auch immer wieder liest und was auch immer wieder ein Problem ist, in den Städten allen voran ist die hohe Ozonebelastung aufgrund des Verkehrs und der Hitze. Jetzt gibt es beispielsweise Städte wie Paris, wo Fahrzeuge zu solchen Tagen eigentlich gar nicht mehr fahren dürfen. Könnte das auch für Österreich eine Idee sein? Ja, es ist eine Idee. Also Gesundheit ist sicher ein höheres Gut als Mobilität. Das ist eine politische Verhandlung, die geführt werden muss.
Irgendwiefern sozusagen innerstädtischer Verkehr reduziert werden kann, um hier die Ozonebelastung, aber auch Feinstaubbelastung und viele andere Belastungen, damit ein Hergen entsprechend reduziert werden kann, besonders dann, wenn die Grenzwerte überschreiten sind. Ich glaube, das ist auch im politischen Diskurs. Ich höre richtig raus, ob man sich der politisch nicht äußern, interpretiere ich es wieder richtig.
Ja, politisch, also wir sind für alles, was der gesundheitlichen Menschen natürlich förderlich ist und dient. Allerdings wissen wir auch, dass so dann in der Politik oft darum geht, dass halt viele verschiedene Politikbereiche miteinander abgewogen werden, viele verschiedene Interessen berücksichtigt werden und daher sozusagen solche Fragen verhandelt werden, nämlich im politischen Sinn des Wortes.
Und da sind wir politisch neutral und sagen, wenn beides berücksichtigt bei ist, die Mobilitätsinteressen und die Gesundheitsinteressen, dann ist es gut, wenn beides berücksichtigt wird. Wenn es quasi auch hier einen Trade-off gibt, dann ist es eine politische Verhandlung, diesen Trade-off auch entsprechend zu gewährleisten.
Gut, dann kommen wir von diesem Thema noch einmal weg und kommen noch ganz kurz zu einem Punkt, den Sie vorhin schon kurz angeschnitten haben, nämlich der Schlaf, der aufgrund der extremen Temperaturen für sehr viele Menschen sehr schwierig ist.
Was macht denn das mit uns, wenn wir eben tagelang oder fast sogar schon wochenlang keinen erholsamen Schlaf bekommen, wenn ich mir da eine persönliche Anekdote lauben darf, wenn ich derzeit in der Früh aufwache, bin ich relativ froh, dass ich mit der U-Bahn fahre, denn ich bin durch die Hitze teilweise so, oder hab durch die Hitze teilweise so schlecht geschlafen, dass ich wirklich kein Fahrzeug steuern sollte. Was macht das mit uns?
Ja, das haben Sie aufgrund einer Anekdote jetzt gut geschildert. Sie schlafen schlecht, das heißt, Sie sind dann weniger leistungsfähig, Sie sind unkonzentriert, Sie sind vielleicht mührisch, lahnisch, Sie sind müder als sonst.
Das bedeutet, dass die Unfallgefahr für Sie steigt, das bedeutet natürlich, dass Sie für Ihre Umgebung vielleicht ein nicht zu angenehmer Zeitgenosse sind an diesem Tag und wenn das jetzt mehrere Tage hintereinander passiert, dann summiert sich dieses Schlafdefizit natürlich und Sie merken, dass immer mehr. Deshalb, wir sehen auch, dass an solchen heißen Tagen die Unfallhäufigkeit steigt.
So wie auch bei der Zeitumstellung etwa, wo Sie eine Stunde kürzer schlafen können, da merken wir auch in den Tagen danach, das ist wie ein Mini-Chat-Leg, den die Menschen haben, dass dann die Unfallhäufigkeit, das heißt, bei Haushaltsunfällen, bei Verkehrsunfällen, bei Arbeitsunfällen entsprechend steigt. Und ein zweiter Punkt, den Sie auch noch angesprochen haben, den würde ich auch noch ganz kurz gerne sprechen,
ist der Sport. Das sind Gruppen, die am Nachmittag trotz 36 Grad in der Sonne joggen gehen. Jetzt gibt es aber sehr viele Menschen, die auch nach acht Stunden Büro gerne Lust hätten sich zu bewegen. Was können die derzeit machen? Na ja, so wie in den südlichen Ländern, das schon lange üblich ist, das halt zu Tagesrandzeiten zu machen,
wenn es kühler ist. Und kühler ist es in unserem Breiten halt einfach in der Früh, also die kältesten Stunden sind so, glaube ich, zwischen fünf und sieben Uhr in der Früh.
Wenn Sie schaffen, dass Sie da eine Stunde früher aufstehen und in dieser Zeit ein Freiluftssport machen, dann haben Sie im Körper doppelt etwas Gutes getan, weil einerseits haben Sie Sport betrieben und damit Ihre Fitness erhöht und andererseits das aber nicht in einer Zeit gemacht, wo es für Ihren Kreislauf noch belastender ist als sonst. Wenn Sie es nicht anders können als am 19 Uhr, nach einem anstrengenden Arbeitstag, dann müssen Sie es halt ein bisschen langsamer angehen, wenigstens.
Wenigstens nicht in der prallen Sonne das zu machen, wo Sie der Hitze auch noch, quasi der Hitze Strahlung auch ausgesetzt sind, der Sonnenstrahlung. Und dann halt das ein bisschen langsamer angehen und jetzt nicht quasi in üblichen Päs laufen und in der üblichen Herzvergrenz laufen, sondern das ein bisschen langsamer angehen. Und im Zweifelfall gibt es ja auch noch die klimatisierten Fitnessstudios, die rund um die Uhr dieselbe Temperatur haben.
Herr Feutig, vielleicht abschließend die nächste Hitzewelle kommt bestimmt, wir stecken gerade in einer drin, nächste Woche soll es dann glücklicherweise etwas kühler werden, aber kann das denn einfach so weitergehen, dass wir jedes Jahr immer mehr dieser Hitzewellen haben? Glauben Sie, es kommt irgendwann vielleicht doch zu einem Umdenken auch von Seiten der Politik, dass man das einer Bevölkerung nicht auf Dauer zumuten kann?
Das hoffe ich sehr, wir sind mitten in der Klimakrise, das ist keine Frage des Könnens, sondern es wird so weitergehen in den nächsten 20 Jahren, das wissen wir jetzt schon, gleichgültig übrigens, was wir jetzt machen, weil Klimaschutzmaßnahmen, die wir jetzt treffen, die werden frühestens in 20, 30 Jahren vielleicht wirksam werden. Aber es gibt noch eine zweite Form der Klimapolitik, nämlich die Klimawandelanpassung.
Das heißt, wir müssen jetzt unsere Lebensweise, unsere Raumordnung, unsere Städteplanung, unsere Arbeitszeiten, wo möglich so anpassen, dass wir mit der Hitze und mit der Dürre und mit vielen verschiedenen Faktoren, die hier durch die Klimakrise kommen und die sich auch nicht mehr vermeiden lassen werden für die nächsten 10, 20 Jahre, dass wir besser mit ihnen umgehen und sie besser ins Kalkül sehen und besser in unser Leben und in unseren Alltag integrieren.
Geri Feudzig war das. Vielen Dank für das Gespräch. Gerne, schönen Tag noch. Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat und Sie die kritische und unabhängige Berichterstattung des Standards unterstützen möchten, dann am besten als Abonnentin oder auch mit einem einmaligen Unterstützungsbeitrag schon ab 3 Euro. Alle Infos unter abo.der/standard.at Und hier ist, was Sie sonst doch wissen müssen. Erstens. Neues Kapitel im Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk.
Aktuell wird der Trumps riesiges Steuerpaket verhandelt. Musk ist damit überhaupt nicht einverstanden. In einer Reihe von Social-Media-Posts droht Musk etwa mit der Gründung einer eigenen Partei, um Trumps Republikanern Konkurrenz zu machen. Trump wiederum schlägt vor, die Geschäfte, die Musk mit der Regierung macht, doch einmal unter die Lupe zu nehmen. Zweitens. Der ORF-Beitrag verstößt nicht gegen die Verfassung. Zu dieser Entscheidung kommt der zuständige Verfassungsgerichtshof.
Laut dem Gericht reicht ein theoretischer Zugang zum ORF aus. Ein Radio oder ein Fernseher müssen dafür nicht im Besitz sein. Die Entscheidung kommt nachdem, eine Reihe von Beschwerden über die Gebühr eingegangen sind. Und drittens. Die USA heben die Sanktionen gegen Syrien auf. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnet Präsident Trump gestern. Die Sanktionen gegen den inzwischen nach Russland geflüchteten früheren Präsidenten Basha al-Assad bleiben aber aufrecht.
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