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Schreibe!

Jul 09, 202442 min
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Texte, die Vorfreude entfachen auf das Training, das ich besuchen werde. Schriftliches Material, das mich einlädt, Inhalte zu vertiefen. Artikel, die mein Lernen darüber hinaus anregen. Solche und weitere Texte wünsche ich mir als Teilnehmerin. Wie leicht fällt es Dir, solche Werke zu schreiben? Denkst Du manchmal „ich kann einfach nicht (gut) schreiben"? Willkommen im Club, jener Glaubenssatz ist auch Jürgen und Sabine vertraut. In dieser Episode tauschen sie sich aus über ihre Erfahrungen im Umgang mit derartigen Überzeugungen. Sie reden über Stolpersteine und Brücken hin zu Texten, die Du gern an die Öffentlichkeit gibst. Lass Dich mitreißen, hin zur Schreib-Lust. Da uns beim Schreiben gerade am Anfang oft ein Stolper-Felsen im Weg liegt, gibt es in »Klug-Geschwätzt« Tipps gegen das Leere-Blatt-Syndrom.

Transcript

Also, die Zahlung ist eigentlich ein Stipendium, die wir beseitigt haben. Eigentlich ein Stipendium. Ich kann mich schreiben, mein Stil ist nicht gut, ich habe das leere Blattproblem. Habe ich ein Buch gelesen, gedacht, scheiße, das hätte ich gerne selber geschrieben. Also, Ablenkung wirklich ganz ausgeschlossen für zwei Wochen. Dann war das so ein Gedanke, der die vielleicht einen neuen Weg aufzeigt und dem nachzugehen, halt ich für wahnsinnig wichtig.

Learn, Anlearn, Repeat, der Podcast für alle, die das Lernen leichter und das Verlernen schneller machen wollen. Mit Sabine Fenzgehez und Jürgen Schulze-Sega. Hey Jürgen! Hallo Sabine! Ein fröhliches Grüßen von Berlin-Frohnau nach Berlin-Prenzlauerberg. Wer ist wo? Das ist die Frage. Die, die uns kennen wissen das. Ich habe dir heute ein Thema mitgebracht, von dem ich absolut überzeugt bin, dass du es mit glücklichem Strahlen annehmen wirst. Es geht mir ums Schreiben.

Habe ich keine Meinung zu? Nee, überhaupt nicht, das ist klar. Schreiben. Genau. Schreiben, schreiben, opeiben. Für Trainerinnen. Genau, also jetzt weniger die Romanz-Seite, sondern tatsächlich mehr die Seite. Wir haben immer wieder die Situation als Menschen, die im Training arbeiten, dass wir Handouts produzieren, dass wir Einladungen schreiben, Mails verfassen. Also manchmal so ganz, ich sag mal, Basic Sachen.

Und dann gibt es auch noch den Gedanken, dass es eine ganz andere Art ist, wenn ich meine Themen, wenn ich das, was ich wirklich so mit Herzblut betreibe, mal versuche, so auf Papier zu bringen, dass es den Gedanken eines Mindestartikels am besten aber auch gleich Buches hat. Und da ich weiß, dass du da eine spezielle Geschichte hast zum Thema schreiben, habe ich das heute mal mitgebracht und mag mal wissen, was du teilen magst mit einem. Das stößt gerade eine riesen Tür auf.

Ich habe mich vor kurzem erst mit einer Trainerkollegin darüber unterhalten, wie viele Geschichten wir in unseren Trainings aufnehmen und dass unsere eigene Schule nicht darin besteht, dass wir selbst dauernd in Ausbildung sind, das sind wir auch, sondern eher, dass wir in dem Moment, wo wir in den Trainings mit Menschen arbeiten, überhaupt erst auf bestimmte Gedanken kommen. Und was das mit dem Schreiben zu tun hat, kommt ein bisschen um die Ecke.

Wir saugen uns eigentlich in unseren Trainings voll mit Erkenntnissen, mit Beobachtung, Erfahrung von anderen Menschen, Präferenzen, deren Stories, die Narrative, die da in der Welt sind, im Bezug auf, in meinem Fall jetzt Kommunikation oder Führung. Und das ist wie ein Atmen. Das ist wie, das gern wird geflutet damit. Und wir alle sind wahnsinnig dankbar dafür, weil das unsere eigene Schule ist.

Das klingt ein bisschen paradox, weil wir werden eigentlich dafür bezahlt, mit diesen Menschen zu arbeiten. Aber eigentlich, ich glaube, das hatten wir schon mal, werden wir auch dafür bezahlt, dass wir selbst Lernende sind. Also die Bezahlung ist eigentlich ein Stipendium, die wir begriffen haben. Eigentlich ein Stipendium irgendwie so. Ja, sehr gut. Und ich hoffe, dass die anderen genauso davon profitieren.

Aber wir haben schon oft über dieses Thema gesprochen, man kriegt dann auch nicht nur Stories, sondern man kriegt dann manchmal eine Frage gestellt, hört sich selbst antworten und während man noch antwortet, hat man so das Gefühl, Mist, ich glaube, ich würde mir das gerne mal aufschreiben, was ich hier gerade sage. Weil das ist sogar für mich selbst überraschend und neu.

Du weißt, Robert Dills hat das mal gesagt, während eines Vortrages auf den Petersberg-Trainer-Tagen, dass es ihm so geht manchmal. May I write it down for a second? Und der hat mir so aus dem Herzen gesprochen, weil es sind nicht wir, die dieses Wissen allein generieren, sondern es sind oft die Fragen oder auch die Widerstände der Teilnehmenden, die dazu führen, dass da Erkenntnisse entstehen oder auch neue Modelle, manchmal interessante Tools sogar.

Und wenn das jetzt so ungefähr ist wie einatmen, geht es darum, dass man irgendwann auch mal zum Ausatmen kommt. Und jetzt abgesehen davon, dass ich Gedanken von Menschen unglaublich viel bewährt beim Messer, ich bin der festen Überzeugung, dass bei den 10.000 Gedanken, die wir vielleicht am Tag haben, bestimmt immer einer oder zwei dabei sind, die tatsächlich life-changing sein könnten oder needle-changing, wie es manchmal im Englischen genannt wird.

Also wenn man dem Gedanken nachgehen würde, Nadel ändern. Du musst mir erklären, Nadel ändern. Wenn du so auf so ein Kompass, du schaust auf so ein Kompass und die Nadel bewegt sich in eine andere Richtung, dann war das so ein Gedanke, der die vielleicht einen neuen Weg aufzeigt und dem nachzugehen halt ich für wahnsinnig wichtig.

Deswegen überzeugt davon, dass es Gründe hat, warum hoch wirksame Menschen in dieser Welt in der Regel immer dabei ertappt werden, dass sie was zu schreiben dabei haben. Dass jetzt ein iPad ist oder ein Notizblock oder ein Post-It oder sonst irgendwas, was man findet bei diesen Menschen Aufzeichnungen.

Und damit meine ich jetzt all die, die tatsächlich dann eben nicht nur Schriftsteller oder Autoren, Poeten, Lyrika oder Musiker, sondern Wissenschaftler, Unternehmerinnen, Menschen, die etwas erfunden haben, etwas in die Welt gebracht haben, die schreiben sich ihre Gedanken auf. Und es gibt deswegen, Gott sei Dank, das klingt gerade wie vorbereitet als diese Bluneilfe, weil da habe ich aber nicht die Frage kam überrascht. Nein, du wusstest zwar nichts genau.

Die kam überrascht, deswegen danke für das. Darf ich mir das mal kurz aufschreiben? Dass man dann hin und wieder das, was man im Training erlebt, aufschreibt oder auch Gedanken, die man da hat. Deswegen findet man bei dir, das weiß ich und bei mir auch immer hinten so, immer so einen aufgeschlagenen Block auf dem Tisch vorne, wo das Trainergeraffel steht, wo man mal kurz so einen Dietz macht.

Manchmal ist es ein Literaturhinweis, manchmal ist es ein Rording oder irgendwie eine Redewendung, die neu ist, die man dann aufschreibt und später kann was draus werden.

Und ich glaube, wenn man lange genug sammelt als Trainerin oder Trainer und ich rede jetzt nicht von zehn Jahren, das sind manchmal zwei Jahre, entstehen daraus Handouts, also Minimum Handouts, also was hilft meinen Teilnehmenden dabei, das zu rekapitulieren, was wir hier im Training gemacht haben, später zu vertiefen, nochmal nachzulesen, zu erneuern. Und im Glücksfall eben auch mal ein Buch, was dabei rauskommt.

Einfach weil, wenn man jetzt ein bisschen bescheiden ist, was man sich immer die Frage stellen, schreibe ich jetzt das Buch, damit ich berühmt werde oder schreibe ich das Buch, damit ich ein Buch geschrieben habe, das ist in unserer Branche sehr, finde ich sehr verbreitet. Ich sage einmal auch, alle, die müssen ein Buch schreiben, damit du positioniert bist in all diesen Karten, weißt ich, halt dann nicht viel von. Aber es gibt so einen Indikator, den ich will.

Wichtig wäre nämlich, der, ich glaube, ich habe dazu was zu sagen im Sinne von das, was ich hier aufgeschnappt habe bei anderen Menschen und dann entwickelt habe in mir selbst vielleicht, dass das Wert ist, mit anderen zu teilen, weil es in deren Leben möglicherweise ein Needle-Changing sein kann, also einen Unterschied macht. Und ohne Hybris und ohne Anmaßung das zu Papier zu bringen und zu veröffentlichen, halt ich für wahnsinnig wichtig. Warum soll man das für sich behalten?

Ja, genau das steht ja oft dem Schreiben im Weg. Also ich selbst schreibe wahnsinnig gern und gleichzeitig kenne ich diese innere Stimme, die mir immer wieder reingeritscht mit mehreren verschiedenen Varianten, also die ist recht flexibel. Eine Sache ist das, was du gerade angesprochen hast, dieses "keine" Hybris, also die immerwährende innere Stimme, die sagt, ganz ehrlich, wer glaubst du eigentlich zu sein, dass du jetzt meinst, dass das für andere relevant ist.

Und es gibt diverse weitere, ich kann nicht schreiben, mein Stil ist nicht gut, ich habe das leere Blattproblem, ich kann nicht starten, alle diese Dinge sorgen ja dafür, dass es dann doch am Ende nicht so viele Bücher gibt oder zumindest nicht so viele, von denen wir beide jetzt sagen würden, so wow, die mögen wir gerne lesen und auch empfehlen.

Ich glaube, dass das Teil dessen ist, dass nicht so viele davon entstehen, nicht das nicht vorhandene Wissen oder die nicht vorhandene Beschäftigung mit bestimmten Themen, sondern tatsächlich oft auch diese Hemmschwelle. Was sagst du dazu? Also zum einen, diese Hemmschwellen sind auch gut.

Ich finde, dass die Welt geflutet, jetzt mit Kai noch mehr geflutet, mit Texten und man kommt eh nicht mehr hinterher, selbst als Vielleserin nicht und dennoch die Überprüfungen auseinandersetzung mit dieser Grenze ist, ist das jetzt wert, gesagt zu sein, aufgeschrieben zu sein, veröffentlicht zu sein, die kann man ja überprüfen, indem man erst mal mit einem Hand out beginnt und sich die Resonanz anschaut.

Und wenn Teilenehmende sagen, das hat mir sehr geholfen oder auch selbst wenn sie sich nicht lesen, sondern im Training erleben und sagen, das war ein Tool oder eine Vorgehensweise, die mir sehr geholfen hat, dann ist es definitiv nicht mehr richtig zu sagen, warum soll das jemand lesen wollen. Weil es gibt dann genug andere Menschen, denen es möglicherweise auch hilft. Und das zweite ist, ich kann nicht schreiben, schreiben ist ein Handwerk.

Das ist, ja, wenn ein kleines Kind das sagt, würde ich da noch mitgehen, aber ich glaube von dir selbst habe ich mal gehört, wenn Leute sagen, ich kann nicht singen, dass die eine Brilleiterin zu dir gesagt hat, solange du eine Stimme hast, kannst du auch singen. Ich verreden kann, kann auch singen. Ja, und es gibt so Millionen verschiedenes Stilarten, wie man schreiben kann, da irgendeiner davon ist dann auch die eigene.

Und wenn man jeden Tag schreibt, die Wahrscheinlichkeit, dass man das irgendwann kann, ist relativ groß. Also kann im Sinne von verständlich, anregend, prägnant und unterhaltsam. Und insofern kann man manchmal auf diese inneren Stimmen einfach pfeifen und einfach weiter schreiben.

Zudem in der heutigen Welt so und fast bei viel mehr Unterstützung dahingehend gibt, ob das jetzt Onlinekurse sind, ob das Kreativ-Schreibenkurse sind, ob das Bücher sind, in dem man Schritt für Schritt schreiben lernt. Meine Frau hat vor einiger Zeit einen ganz, ganz tollen Fern-Uni-Kurs gemacht, im Sachbuch schreiben. Ich habe immer bei ihr die Unterlagen gespickt, das darf ich ihr öffentlich gar nicht sagen, weil da müsste ich das auch bezahlen. Aber wir kriegen Hilfe dahingehend.

Und dann sollte man sich nicht so sehr entmutigen lassen. Und eine Sache noch zudem, ja das haben doch schon tausend andere Leute gesagt. Ja, das stimmt. Auch das ist noch so ein Satz. Ja, absolut. Wir selbst fügen immer noch etwas hinzu. Und das nehmen dann wieder die Nächsten und fügen was hinzu. Und ich bin fest davon überzeugt, dass alles was wir heute wissen und können auf diese Weise entstanden ist.

Das sind selten so Giant-Stabs, irgendwie so Riesenschritte von einem Buch zum nächsten, sondern die hatten immer Lehrerinnen oder Lehrer. Die haben selbst Bücher gelesen und haben dann ihren Teil hinzugetan. Und dieses ganz neue, ich weiß nicht wann das letzte Mal so ein Buch gelesen hat, wo dachte es, es ist alles komplett neu. Das lässt nach. Es lässt nach. Es lässt nach, je mehr man weiß, desto mehr kann man das zusortieren und das passt dazu. Und das passt dazu.

Und dieser Entmutigen sollte deswegen nicht sein, solange jemand sagen kann. Und das ist der kleine Teil, den ich hinzutue. Und dann wird es plötzlich ein ganz eigener Fokus. Dazu nur noch ein Beispiel. Ich habe dir jetzt glaube ich mal erzählt, dass ich mal wahnsinnig frustriert war. Ich wollte für Berlin und für die ganze Welt, wollte ich immer einen Currywurstführer schreiben. Oh ja, ich erinnere mich.

Und weil ich wirklich Taliban bin, was die korrekte, aromatisch relevante Zubereitung einer Currywurst sind, damals war ich noch Fleischesser, bedeutet. Aber darüber kann man endlos philosophieren und viel streiten und reden. Ich liebe dieses Thema. Und dann hat jemand in Berlin einen Currywurstführer rausgebracht. Und ich war total frustriert, weil ich hatte schon Skizzen, ich habe auch Überzeugungen. Und der war auch richtig schlecht, so muss ich hier loswerden. Das noch.

Auch das noch, der hat falsche Dinge gesagt. Oh mein Gott. Das Originalgetränk zu einer Berliner Currywurst ist nicht Bier und schon gar nicht Champagner. Das Originalgetränk ist ein Kakao und das wissen ganz wenige. Jetzt habe ich meinen Taliban ausgekehrt. Wir müssen eine Sonderfolge machen und die Currywurst. Aber das, was diese Frustration ausgelöst hat, ist mir jemand zuvor gekommen und das kennen auch ganz viele Trainerinnen.

Ich selbst auch, da habe ich ein Buch gelesen und gedacht, Scheiße, das hätte ich gerne selber geschrieben. Was ein Kompliment eigentlich ist, weil das hat mir dann aus dem Herzen gesprochen und war mit viel Wissen versehen. In diese Frustration, damals hinein, viele Jahre her, traf ich einen kreativen, von einer sehr, sehr denommierten Kreativagentur in Deutschland, Rolf Kuzera.

Ich muss seinen Namen hier nennen, weil er mir über so viele Hürden in Zukunft hinweggeholfen hatte, ohne es zu wissen. Rolf hat sich meine weinerliche Geschichte angehört, in Bezug auf diesen Currywurstführer und hat dann, so wie es seiner Art war, einfach nur gesagt, dann schreibst du eben den ultimativen Currywurstführer. Und das war nur das eine Wort, so denken vielleicht Werbe, ich weiß es nicht. Und das hat man ja alles gelöst.

Es hat alles gelöst, weil ich dachte, ja klar, ich muss den da nicht so nennen, aber ich kann doch was hinzufügen, zum Beispiel das mit dem Kakao. Und ich glaube, wenn wir so denken... Und richtig stellen in dem Kakao. Riechiger, genau. Ja, also unbedingt. Currywurst mit Darm darf übrigens keine Pellenreste beim Schneiden mehr haben. Kennst du diese kleinen Zutzel, die dann da so rausstehen und herzt sind? Das ist Mogo. Das ist Mogo.

Oh, ich habe eine völlig neue Variante entdeckt, die Qualität meines Currywurstherstellers zu überprüfen, wie großartig. Also das ist für mich auch ein Schlüsselding dieses Mannes, das haben doch schon 1000 Leute geschrieben. Ich wusste das jetzt wirklich noch. Es ist alles gesagt nur noch nicht von mir. Braucht es die Welt und der Gedanke, dass ich es aus meiner Perspektive beleuchte und es auf meine Weise darstelle und Dinge hinzufüge und auch andere Dinge kombiniere miteinander.

Der hilft mir tatsächlich auch immer wieder sehr. Und gleichzeitig finde ich dieses Anfangen immer wieder eine der schwierigsten Dinge. Du hast darüber gesprochen, wie du Dinge sammelst mit wirklich dauerhaften Notizen immer wieder der Möglichkeit, was nachzugucken. Da ist meine Spezialfrage, wie ordnest du das denn? Aber egal, das können wir an der Stelle vielleicht mal weglassen, weil ich habe auch diese 1000 Notizen und suche sie dann immer irgendwie wieder.

Abgesehen aber davon dieser Moment, wo du sagst, jetzt lege ich los. Was tust du da? Ich lege los? Na toll. Ich lege los. Also du setzt dich auf seinen großen Boden an deinem Nettwerk und schreit mal eben los. Ich setze mich meistens hin. Ich schreibe gerne im Sitzen. Nein, ernsthaft gesagt, ich glaube, dass diese Ritualisierung dessen, was manche Autoren tatsächlich brauchen. Also es gibt Autoren, da muss der Raum drum herum geordnet sein.

Es braucht ein bestimmtes Schreibutensil, um damit anzufangen. Weil manche schreiben mit der Hand, manche schreiben gleich in den Rechner und das muss jeder Mensch für sich selbst herausfinden. Aber oftmals werden diese ritualisierten Rahmenbedingungen, also muss man erst eine Gliederung haben oder hat man vielleicht zum Beispiel am Anfang einfach nur eine Szene im Kopf.

Also irgendein Dialog oder ein Inhalt, den man erst mal schreibt und der kann irgendwo in dem Buch auftauchen, das ist vollkommen egal in welcher Stelle. Das rauszufinden, findet man nur raus, wenn man schreibt. Also was fällt mir gerade leicht. Du hast recht, dieses Sortieren und Wissen, wo was ist, ist notwendig, weil man sich dann später sehr viel Arbeit sparen kann. Das Durchbürsten von dem geschriebenen, so nenne ich das, oder Kemen, ist eigentlich der Hauptteil der Arbeit.

Es gibt immer wieder so schöpferische Momente, wo man Dinge raushaut und am Abend 10 Seiten geschrieben, man denkt so wow, dann guckt man sich die am nächsten Tag an und denkt gar nicht wow. Und dann fängt man dann zu kämmen. Zu kämmen heißt ein Satz umstellen. Das Wort an anderer Stelle, ein anderes Wort noch mit rein. Hier was streichen, da was ein bisschen stärker illustrieren. Das ist die eigentliche Arbeit.

Aber für diese Würfe braucht man Inspiration und die finden ja einen im Café, die anderen im Training, die anderen im Seminarhotel, die tritten bei sich zu Hause.

Dafür gibt es keinen Rezept und ich habe wirklich am Sabine viele, viele Bücher von unfassbar großartigen Autoren in der Welt gelesen, ob es Stephen King ist oder David Cedaris oder Neil Gaiman, die alle auf ihre Weise sagen, es gibt keinen Patentrezept, aber du musst halt dran sitzen, weil du weißt nie wann diese Inspiration kommt. Du hast vier Stunden geblockt an dem Tag zum Schreiben, fängst an und hast keine Idee. Sitz da und guckst, dann schreibst du so einen langen Losensatz.

Stellt fest, dass das Fenster schmutzig ist, hast den Drang das mal unbedingt zu putzen, weil so kann man ja schließlich nicht schreiben, wenn das so ein schmutziges Fenster in Sicht weiter ist. Dann macht man sich mal ein Teechen. Genau. Und die haben dann alle so ihre eigenen Rezepturen dafür.

Eine ganz tolle Rezeptur habe ich mal gelesen, der sagt, das ist nicht schlimm, wenn diese Lehre im Kopf entsteht, der zwingt sich dann dazu, das war Malcolm Gladwell, der sagt, der zwingt sich dann dazu aus dem Fenster zu schauen. Und wenn er eine halbe Stunde aus dem Fenster geschaut hat und immer noch nichts passiert ist, dann sagt er, okay, für heute breche ich ab. Aber das auszuhalten, weiß ich nicht, ob du schon mal eine halbe Stunde aus dem Fenster geguckt hast.

Habe ich gerade überlegt, ich glaube nicht. Ich glaube, ich schaffe das einfach gar nicht mehr. Ich finde, das ist auch noch mal ein anderes Thema. Oh ja, ein riesengroßes Thema. Schaffen wir das überhaupt noch uns zu langweilen und das sogar wirklich zu genießen. Aber ich weiß, was du meinst, also dieses wirklich zu sagen, ich setze mir eine Zeit, aber diese Zeit ist halt viel, viel länger, als ich jetzt vielleicht in meinem Hirn sie einplanen würde.

Ich habe auch mal gehört, dass Menschen sagen, schreib einfach los und wenn du schreibst, ich weiß nicht, was ich schreiben soll, aber schreib. Und das ist ein Weg, der bei mir gut funktioniert. Ich schreib manchmal am Anfang wirklich mehrere Sätze totalen leeren Inhaltes sozusagen. Aber meine Finger machen das. Und die kommen dann in dein Buch. Die sind das eigentliche Buch. Andere Dinge sind ja schwer zu produzieren. Die schaffe ich, das kann ich.

Ich wollte dann hier mal ein Buch schreiben. Aber das ist es, weil ich werde mal ein Buch machen von diesen ganzen Anfangsätzen. Das ist eine geile Idee. Aber wirklich dieses, mein Körper macht schon das, was ich möchte, was er tut und irgendwie kommt dann manchmal die Inspiration und der Kopf hinterher. Und hier wieder ein Kluggeschwetzt. Zum Schreiben gibt es ein Thema, das glaube ich alle, die

das Schreiben mal irgendwann begonnen haben, quält. Was mache ich mit diesem "Mein Kopf ist Leergefühl", das berühmte "Weiße Seitensyndrom". Na klar, es gibt nicht die Lösung und ich bin ganz gespannt, was ihr uns schreibt, was eure Wege, eure Lösungen sind, um rauszukommen aus diesem Moment von "Ich habe einfach nichts, was ich schreiben könnte in meinem Hirn". Wege, die wir gefunden haben und ein Weg

davon, der mir besonders hilft, losschreiben. Das heißt im Zweifel schreibe ich auf, ich sitze hier auf meinem Stuhl vor meinem Laptop und habe nicht den Hauch einer Idee, was ich schreiben soll. Deswegen schreibe ich jetzt einfach mal los und vielleicht fällt mir während ich schreibe irgendwas ein, was mit dem Thema zu tun hat, über das ich gerade schreiben möchte. Ein

weiterer Weg, den wir neulich mal in der Gruppe ausprobiert haben, war loszumalen. Das, was ich grundsätzlich zu diesem Thema fühle oder denke oder was mich dazu überhaupt bewegt, hat mich an dieses Thema heranzumachen, über das ich schreiben möchte, in meinen Kopf zu holen, ein Stift an einem Blattpapier an irgendeiner beliebigen Ecke anzusetzen und nicht wieder abzusetzen, sondern

zumalen. Dabei geht es jetzt weniger um Kunstwerke, die ich hinterher in der Galerie ausstelle, als mehr um den Prozess, was passiert, wenn ich dem Stift nicht erlaube, sich vom Papier zu entfernen und mein Thema dabei im Kopf habe. Die Wahrscheinlichkeit, dass dich das zu Ideen führt, zu Gedanken, zu Zusammenhängen zu diesem Thema, auf die du vielleicht so vorher nicht gekommen wärst, halten wir

für groß. Das war zumindestens unsere Erfahrung. Teile mit uns, was du tust, um diesen Moment zu überwinden und wirklich ins Schreiben zu kommen. Das war klug, geschwetzt. Das ist absolut. Und im Experimentieren findet man dann seinen Weg heraus. Also ich kann jetzt bei mir sagen, ich bin jetzt

ein großer Autor, aber ich kann bei mir genau sagen, was dabei hilft, dass das in Gang kommt. Und wenn man dann diese Gesetzmäßigkeiten für sich sammelt, wie gesagt, ich bin in vielen Büchern von namhaften Autoren, habe ich dann deren Gesetzmäßigkeiten mehr angeschaut und dann gemerkt, okay, es gibt ein paar Überschneidungen, also ein paar Gungo-Enzen mit großen Autoren, aber das gibt so eigene Dinge,

die wirklich nur bei mir funktionieren. Und das sind so Erkenntnisse bei so einem fahrigen Menschen wie mir, dass ich zum Beispiel festgestellt habe, Inspiration hat keine Halbwertzeit. Also wenn in

dem Moment, wo die da ist, muss ich der in der Sekunde nachgehen. Und das führt dann manchmal dazu, dass ich mit meiner Frau beim Frühstück sitze und sage, ich muss ganz schnell an den Schreibtisch, ganz schnell und rennen dann mit meinem Kaffee zu diesem Schreibtisch und hau sofort diese Gedanken raus. Wenn ich nachts aufwahre und habe irgendein Gedanken gehabt, muss ich den aufschreiben, gleich

weil der ist in einer halben Stunde weg. Und ich liebe deswegen morgende, wo die ganze Welt noch nicht arbeitet. Und ich weiß, es wird mich jetzt auch niemand stören, in dem was ich immer, weil ich dann weiß, wenn jetzt eine Inspiration kommt, dann hält mich niemand davon ab, der jetzt auch nachzugehen. Das hat dazu geführt, dass es hier in der Wohnung so einen Teil gibt, der mit einer schweren Schiebetür abgeriegelt wird. Das auch wirklich jeder weiß, da kann man jetzt nicht rein,

es gibt es nicht, weil ich habe so oft erlebt und werde dann wirklich auch ungehalten. Ich merke, ich habe diesen Gedanken im Kopf und irgendwas lenkt mich so ab, dass ich merke, wie der flieht, der entzieht sich einem, verschwindet dem Nebel und ich werde richtig bütend. Und der kündert meine Umfelder nichts dafür, aber ich muss dem nachgehen. Und das ist jetzt der Teil, ich habe noch so ganz viele Fragen im Kopf, merke ich, ich versuche aber die Felder zu minimieren.

Also was mich wahnsinnig interessiert ist, dieses "wie schreibst du?" Du hast schon gesagt, so was Blöcke von vier Stunden, ich kenn Menschen, ich selbst habe das beim ersten Buch mich komplett ausgeklinkt für zwei Wochen. Das war für mich damals der optimale Weg, um wirklich zu sagen, ich habe überhaupt gar nichts anderes, was hier in meinem Kopf stattfinden darf, also Ablenkung

wirklich ganz ausgeschlossen für zwei Wochen. Das ist ja nicht immer so realisierbar, dann habe ich erlebt Fritz Simon, bei dem ich Trainingsbesucht habe, der sich in der Mittagspause in sein Büro setzte und an deinem Buch weiter schrieb. Und dann nach ungefähr 45 Minuten wieder zu uns dazu kam und das Training gemacht hat, wo ich so dachte, boah, das geht bei mir gar nicht. Mittlerweile sage ich, gar nicht, stimmt auch wieder nicht, war auch wieder nur ein Glaubenssatz

und nicht wirkliche Wahrheit. Aber was ist dein Weg, wie schreibst du? Ich bewundere das, wenn Menschen das können. Ich habe einen Journalistenfreund und der Bestseller-Autor, der viele, viele Bücher geschrieben hat, oft als Ghoster, die in den Bestseller-Listen waren. Und ich habe den bewundert, dafür hatte dann so ein Gedanken und hat gesagt, gib mir mal eine halbe Stunde, hat sich zurückgezogen

und hat dann da irgendwie vier Seiten rausgehauen. Das war unglaublich, das können Journalisten häufig, weil die ja immer mit Termindruck arbeiten. Grünung, Manuel Brug, mit dem ich in der Oper war und der dann gesagt hat, geht schon mal vor, nach dem Oper ins Restaurant gegangen, geht schon mal vor, ich komme gleich nach, aber ich muss noch die Rezensionen an den Verlag schicken und ich wiege es. Du schreibst jetzt eine Rezension über dieses Stück,

was wir gesehen haben, nicht mal ein sehr unkomplexes Stück. Und der kam dann, setze ich eine halbe Stunde später wieder und hat gesagt, so alles erlegt. Sehr bewundert, sehr bewundert. Da kommt eine Frage zu beantworten. Das hängt immer davon ab, ob man gerade eher durchkämmt, ob man überarbeitet, recherchiert oder tatsächlich diese kreative Würfe braucht. Und ich kann jetzt für die Schule der Redner zum Beispiel sagen, da war es unglaublich wichtig, dass

es... Das ist ja der Romanteil, also das kommt auch noch bei mir, diese Unterscheidung. Du hast den Rollen-Roman als auch Sachbücher geschrieben und Schule der Redner ist der Romanteil. Ja, und es ist aber eigentlich bei den Sachbüchern auch so. Das ist gut, wenn man immer wieder mal so eine Woche oder zwei Wochen hat, wo man einfach nicht gestört wird, nur dass der Hauptfokus ist. Und in Schottland, wenn ich in Schottland bin und total zurückgezogen

bin, entsteht dann so nach und nach so eine Dreiteilung des Tages. Ich sitze um vier Uhr am Schreibtisch. Um neun, zehn bin ich dann spätestens müde, lege mich für eine Stunde hin, sitze dann wieder am Schreibtisch und seh das mal wie so ein neuer Morgen und irgendwie ist der Tag drei geteilt und dann kann es auch mal sein, dass mir gar nichts mehr einfällt, dann gehe ich in den Pub und dann trink ich zwei Ale und dann fällt mir auch wieder was

ein. Meistens habe ich dann auch was zu schreiben dabei, aber ich habe keine Gespräche mit Leuten außer denen, die mich ansprechen können, buy you drink. Und das braucht man dann hin und wieder, aber für diese eigentliche Fleißarbeit muss man jetzt nicht unbedingt in der Einsamkeit sein, glaube ich. Also ich sage, muss man, ich muss es nicht, das kann man auch zu Hause machen. Und du sagst jetzt, das ist eigentlich kein großer Unterschied für dich zwischen dem

Schreiben eines Romans und dem Schreiben eines Sachbuches. Was würdest du sagen? Gerade für Sachbuch sind wichtige Schritte, du hattest die Sammlung angesprochen von den Enhalten, eigentlich schon während des gesamten Toons, insbesondere natürlich wenn ich im Training spende, ich bin mit dem Thema zum Beispiel beschäftigen oder so. Und was sind noch Schritte, wo du sagst, die helfen dir und die hältst du für relevant? Kemen haben wir gehört?

Ja, Kemen, was ist dazwischen? Ganz knallhart. Ganz knallhart, was sind meine Botschaften? Also was ist das übergeordnete Narrativ? Also wenn ich jetzt einen Schwarzen Gürtel für Trainer nehme, hört auf zu kämpfen. Der Schalke packt euer Ego weg und fokussiert auf die Teilnehmenden. Und wenn man diese eigenen Postulate, also was, glaube ich, ist bedeutsam, wenn man die mal sammelt

und das sind so zehn Stück, dann hat man genug für ein Buch. Weil zehn Postulate heißt mit Stories illustrieren, heißt Beispielen, heißt eine Methodik aufzeigen, heißt eine Übung dazu vorschlagen, die die Leserinnen und Leser dann selbst angehen können. Und das ist dann tatsächlich auch nochmal ein Unterschied zu einem Fachbuch, also Sachbuch oder Ratgeber. Sachbuchratgeber ist für mich so eine Kategorie, ist ja sehr daran interessiert, nicht nur Wissen zu sammeln und

gründlich zu sein, also ein Fachbuch zu schreiben. Ganz anderes Ding, weil jede Studie muss überprüft sein, untermauert sein, die Quellen müssen angegeben sein, die Zitate stimmen, all diese Dinge. Ein Ratgeber sind für viel viel freier, aber ein Ratgeber der nicht mit einer Botschaft rüber kommt, die sich am besten auch noch im Titel irgendwie widerspiegelt, wird nicht maßig mehr anzubauten,

wird nicht sehr erfolgreich sein. Und dann hast du irgendwann deine Gliederung, die sinnvoll ist und widert das dann gegliedert ist, finde ich etwas, was einem beim Cam dann irgendwann auffällt. Also man sagt, komm, ich mach die Methodik mal nach dem globalen Setting oder ich erzähle erst diese Geschichte oder ich fange auf jeden Fall mit einer Story an, damit es einen Hook gibt und reinkommt.

Das entsteht beim beim schreiben und lässt sich dann auch hin und her schieben. Chronologien machen immer Sinn, also dass man jetzt beim beispielsweise bei schwierigen Seminarstitutionen, dass man mit der Regeneration endet, also ist vorbei und dass man mit der Präparation beginnt, macht Sinn, also wir jetzt komisch einen Buch zu schreiben, man fängt erst mal mit dem Regenerieren an, wobei es auch cool wäre. Könnte auch ein Grund geben, der total erklärlich ist und das total

genial macht. Aber das ist ja ähnlich wie beim Konzipieren auch da, wissen wir, dass die Reihenfolgen letzten Endes vor allem der eigenen Überzeugung entspringen und diesem See in eines roten Faden sind. Wenn ich den sehe, dann kann ich den auch innerhalb des Buches gestalten und den jenigen mitnehmen, der das Buch gerade liest. Und diese Sammlung dazu, also deine ganzen Stories

und so, da brauchst du dir manchmal nur im Training zuhören. Also das Thema kommt auf, das Thema, also wenn es jetzt ein Ratgeber ist zu einem Thema, das du auch trainierst, das Thema kommt auf in deinem Training. Was wird da erzählt? Was stellen die Teilnehmenden für Fragen? Welche Stories erzählen die dann? Sabine, was mache ich denn, wenn dann der Chef das und das macht? Und all das verarbeitest du in deinem Buch und deswegen müssten wir eigentlich unseren Teilnehmenden

an den Tantiven beteiligen. Das ist ein guter Plan, alle, die das hören und bei uns teilgenommen haben, wendet euch an uns. Jetzt hätten wir die Unterteilung Sachbuch und Roman und abschließend für mich wäre noch die Frage, wie kann ich das lernen? Du hast gesagt, es gibt so viele Wege, die zur Verfügung stehen. Ich kannte überhaupt nicht diesen Fernuni Kurs zum Schreiben von Sachbüchern, finde ich super interessant. Ich weiß, dass du auch und ich auch mit Masterclass einiges machen,

wo tatsächlich Autoren und Autorinnen zu Wort kommen. Ich sag mal, deren Bücher wir wahrscheinlich irgendwie alle im Schrank stehen haben und erzählen, wie sie ihre Romanen und Dinge geschrieben haben. Ich habe im Internet in der Recherche gemerkt, es gibt unfassbar viele Podcasts, die sich mit dem Thema beschäftigen, Menschen, die Kurse dazu anbieten in Online-Varianten und Ähnlichem. Es gibt irgendwie so zwei oder drei Hot-Hot-Spots, Hot-Tips, wo du sagst, das würdest du

jedem ans Herz legen. Da das jetzt unvorbereitet kommt, mal gucken, was das für einen Vertanen kommt. Ich gehe mal vorsichtig rüber an meinen Bücherregal. Nein, es ist tatsächlich so, dass diese Ratgeber sehr vielfältig sind und dann auch jeweils eigene Schwerpunkte haben. Jetzt gibt es ganz eine ganze Reihe von Büchern, die sich mit Spannungen beschäftigen. Also wie baut man Plotz auf, die spannend sind. Deutschland ist sehr bekannt, ist der Wahlschmidt. Können wir vielleicht dann in

der Podcast, dann dings noch irgendwie den Show notes packen. Der Wahlschmidt ist sehr bekannt und sehr gründlich, finde ich, darin, wie man Plotz baut, also solche Geschichten aufbaut und Spannungen erzeugt. Mehr hat am meisten gegeben in den letzten Jahrzehnte. Bei diesen Bestsellerautoren mir nicht nur Tipps abzuholen, also zu lesen, was empfehlen die, Killio Darlings und all diese

Dinge, sondern zu lesen, wie lebt ihr eigentlich. Und vor allem voran, was ich vorhin schon genannt habe, würde ich jedem Hörer und jeder Hörerin in Stephen King empfehlen, das Leben unterschreiben. Also merkt schon an dem Titel, dass das mehr ist als jetzt nur Schreibtstil oder Schreibttechniken oder solche Dinge. Aber was man merkt bei Büchern dieser Art und es gibt viele große Autoren,

die solche Bücher rausgegeben haben. Ich werde gerade vor Kurzem ein ganzes Buch von nur Autorinnen, selbekannten Autorinnen, Sally Smith und andere, die Friedrich Helleneck, alle schreiben in kurzen, jeweiligen Abschnitten, was das Schreiben mit ihrem Leben macht. Das Buch heißt Schreibtisch mit Aussicht. Wir haben es unter dem Namen googled, wenn wir uns auf jeden Fall finden im Deutschen,

Schreibtisch mit Aussicht. Und allein diese 20 Autorinnen, denen zu begegnen in diesem Schreiben und zu lesen, was das Leben mit ihnen macht, beziehungsweise wie das Verwoben ist mit dem Schreiben, macht einem klar, dass das Schreiben viel mehr sein kann als so eine Aufgabe oder so eine Fingerübung oder so. Und es ist eine Art, die Welt zu sehen. Und dann fängt man an, je mehr man davon liest, fängt man an, Muster zu sehen. Mir fällt auf, dass viele von denen spazieren gehen. Das viele von,

also spazieren wirklich, das ist ja die verlangsame Form von Wandern. Oh, jetzt wollen wir wohinges deine Handwerke doch etwas stärker. Genau, aber einfach weiter. Ich glaube, du bist gut zu hören. Und dann merkt man, okay, das Spazieren gehen ist eigentlich ein verlangsames Beobachten bei diesen Menschen. David Soderis, der seit vielen Jahrzehnten in seiner Neighborhood sammelt er Müll morgens.

Der geht los und hat so ein Tüte dabei, ist ein bisschen frickig, aber er sammelt Müll und dabei macht er Beobachtung und jede dieser Beobachtungen kommt in seinen Tagebuch und aus manchen dieser Tagebücher machte oder Tagebuchaufzeichnung machte dann ganz der Romane und wenn man dann diesen Autor kennt und schätzt, merkt man wo der seine ganzen Figuren her hat und warum die so unfassbar

ausdefiniert sind und so profiliert. Und ich empfehle deswegen, denen der gerne schreibt oder den Traum hat zu schreiben, sich die Autobiographien oder diese Bücher, die das Leben unterschreiben, beleuchten von diesen Leuten zu lesen. Bei Stephen King finde ich das ganz bemerkenswert, dass er das nicht als die Lebensweise hinstellt. Also wenn man ein Autor sein will, dann muss man so, sondern er sagt, dass es seine Weise und man kriegt so viel Mut da drin. Der war selber Lehrer,

so wie Dan Brown ja auch, der noch bis vor kurzem sogar geschrieben hat. Ich habe Oliver Pöttsch kennengelernt, der lange Jahre bei so einem Sender gearbeitet hat, Radiomoderation gemacht hat. Daher kenne ich ihn auch noch. Und durch die Henkers Tochter, dann irgendwann gesagt hat, so jetzt mache ich das anders und verfolge regelmäßig seine Post und merke dann, okay, das ist eine Lebensweise, die mit dem Schreiben verbunden ist. Und bei uns beiden Sabine jetzt

bei dir und mir ist das nicht so. Wir haben nie vorgehabt, nur zu schreiben. Aber es ist ein Teil unseres Lebens und den zu integrieren, finde ich sehr, sehr attraktiv. Und wenn das in anderen Leuten auch resoniert, dann geht es eher darum, wie richtig mir das ein in meinem Leben, dass ich immer auch Zeit dafür habe, zu schreiben, ausatmen. Das Ausatmen ist eine der Sachen, ich habe gerade so überlegt, was es am meisten jetzt im Moment in mir so was so weiterhalt. Und

ausatmen ist definitiv eins, was weiterhalt. Das Gefühl tatsächlich, dass es fast nicht anders geht. Und das kann ich nachfühlen im Sinne von wirklich so Beschäftigung mit Themen. Und wir machen, wenn wir Trainerinnen und Trainer sind, so wie wir sie feiern, dann machen wir Dinge, die uns am Herzen legen und wollen was ganz Spezielles bewegen, bei Menschen, mit Menschen.

Und dann sind das Themen, die wir auf eine Weise immer wieder angucken, so dass das Ausatmen fast schon ein Drang ist, die wirklich so ein "Ich muss, ich muss, ich muss" das jetzt machen. Ja, und das zweite war für mich, naja, wenn ich schreiben will, dann setze ich mich halt hin und schreibe, ah, okay, also tatsächlich dieses "Mach es". Da baue dir nicht viel drumrum, guck, dass du einfach dich hinsetzt und dir eine Zeit vornimmst und in der Zeit schreibst du, fertig.

Egal, was es dann ist. Und wenn du nichts weißt, druckst du aus dem Fenster. Und das aber mindestens eine halbe Stunde lang bist du dann aufgibst, so zu sagen. Und das dritte, das klingt aber wahrscheinlich auch schon mal das Vorher in mir klang, dass wir so viele Glaubenssätze haben, die uns gerne im Weg stehen, bevor wir wirklich uns daran setzen und das tun. Und das gilt, wenn sie wirklich so

machtvoll sind, dass sie uns hindern, tatsächlich aufzulösen. Und so deine Geschichte, so wie ich sie kenne, hat auch damit begonnen, dass du den Satz, das du nicht schreiben könntest, aufgelöst hast, was ich bei dem, was ich von dir kenne. Ich stand halt unter einer Klausur, erhebliche sprachliche Mängel. Nein, nicht so lernen. Ich werde diesen Satz nie vergessen, erhebliche sprachliche Mängel. Und es hat lange gedauert. Das würde jetzt zu lange dauern zu sagen, wie ich

den zerbrochen habe, diesen Glaubenssatz. Aber Tony Robbins spielte dabei eine Rolle. Ja, und du hast es aktiv getan. Und ich wusste gar nicht, dass er unter einer Klausur stand. Das ist wieder so ein klassisches Beispiel, was die Sozialisation als Kinder und Jugendliche bei uns anrichten kann.

Und wenn ich eben jetzt deine Texte lese und ich liebe deine Texte und dann sage ich nicht, ach Schmalz, sondern das war schon die ganze Zeit so, wir sind zusammengekommen dadurch, dass ich dein Buch gelesen habe und mir dachte, okay, den Typen will ich mal kennenlernen, ist für mich diese, das ist so ein krasses wahnsinnig gutes Beispiel dafür, dass wir uns diesen Glaubenssätze nicht hingeben müssen, sondern dass da was drinsteckt, wenn wir merken, ich behalte diese Lust und ich

will, dass sich das ändert und dann gehen wir an die Dinger ran. Und in diesem Sinne brauche ich jetzt gerade mal einen Moment, ich muss mir mal so ein paar Sachen aufschreiben. Und dennoch wie bei all diesen Dingen und all diesen Fragen am Ende die Antwort ist immer gleich, es kommt darauf an. Immer. Genau. Ich danke dir. Bis bald. Danke dir Sabine für diese Frage. Tschüss. Das war Learn, Unlearn, Repeat, der Podcast für Lernarchitekt*innen. Jetzt abonnieren,

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