Ich frage für einen Freund. Der Sex-Podcast für Erwachsene. Hallo und herzlich willkommen zu unserem Sex-Podcast für Erwachsene. Ich frage für einen Freund. Ich frage für meinen Freund Lars, weil ich selbst, Harjo Schumacher, Journalist und sexuell-erotisch, aber sowas von rundum bestens versorgt. Hör mal auf zu kichern an der falschen Stelle. Ja, die Frau, die dafür sorgt, dass es uns allen unten und vor allen Dingen obenrum besser geht, weil das größte sexuelle Organ sitzt zwischen den Ohren.
Das soll heute auch Thema sein. Katrin Hinrichs, Sexualexpertin aus Hamburg mit Praxis in der Isisstraße. Liebe Katrin, schön, dass du da bist. Na, was meinst du eigentlich mit Ohren? Na gut, das will ich gar nicht weiter nachfragen. Zwischen den Ohren ist das größte sexuelle Organ, nämlich der Kopf. Gut aufgepasst. So, das habe ich bei dir gelernt. Ich möchte unser Thema einleiten mit einer Geschichte, die ich jetzt mal ganz, ganz wirklich grob zusammenfasse.
Ich habe sie, glaube ich, im Guardian gelesen. Und zwar von der Frau, die da zuständig ist für Sexualdelikte, auch Pädophilie und solche Sachen. Die berichtete von einer Razzia der britischen Polizei und zwar ging es um den Besitz von Kinderpornografien. Und festgenommen wurden mehr als 800 Männer, offenbar ein Männerthema, so pass auf. Und jetzt kommt die Geschichte, die Autorin fragte sich, sind diese Männer ausreichend?
Alle pädophil, wirklich veranlagt oder aber gibt es, wir kennen das alle ein bisschen von Instagram und noch viel mehr von TikTok. Einen Algorithmus auf diesen Pornoseiten, der diese Männer quasi immer mehr anfüttert mit immer gewagteren und dann irgendwann auch illegalen Geschichten. Das heißt, er zieht uns die digitale Pornoindustrie dazu, dass wir immer härtere Drogen brauchen. Also hängt man da quasi an der Nadel.
Um Gottes Willen, ich will hier nicht Kinderpornografie irgendwie gut heißen oder freisprechen. Die Frage ist nur, sind diese Maschinen, diese Algorithmen, die natürlich lernen, feuern die ein Problem, über das du heute ein bisschen auch aus deinem Erfahrungsschatz sprechen willst. Du nennst es Dranghaftigkeit, Sucht, Abhängigkeit und Pornosucht ist ja inzwischen bei Psychologen, Psychologinnen eine anerkannte Sucht im Sinne von Alkoholismus,
Spielsucht und so weiter und so fort. Also Pornosucht ist ein Krankheitsbild. Das ist jetzt nicht nur irgendwie so eine Hobbygeschichte. Welche Erfahrungen hast du mit dieser Dranghaftigkeit gemacht? Also gut, dass du das Wort gleich nennst. Medial und im Allgemeinen, gesellschaftlich heißt es ja Sexsucht. Und die Sexsucht wird natürlich immer wahnsinnig aufgeputscht, weil da gibt es lauter, da wird da irgendwie solche Golfprofis wie Tiger Woods genannt.
Und alle haben das Gefühl, Mensch, das ist ja was ganz Außergewöhnliches. Und wenn die das schon machen. Aber tatsächlich ist es so, wir reden eigentlich lieber von einer Dranghaftigkeit. Und zwar ist es dann dranghaft, wenn du das, und deswegen ist das Beispiel auch interessant, was du genannt hast, die sagen dann, das höre ich öfters in der Praxis, es macht, was es will. Ich habe keine Kontrolle mehr. Es macht.
Es. Das ist also irgendeine Macht. Eine höhere Macht, höhere Instanz und das ist so ein bisschen typisch für dieses Verhalten. Dann fragt man sich natürlich immer, wo kommt das eigentlich her? Wie können so viele Leute, da müssen wir ein bisschen ausholen, das wird ganz früh angelegt.
Und zwar die Bereitschaft dafür. Es ist nicht immer gleich eine Sexsucht, weil wenn man als junger Mensch Bereitschaft entwickelt, dann geht das über hohe Spannung, über Emotionalität, die du vielleicht so nicht aushältst, die negativ ist. Also ist hier das Wort Kompensation. Was willst du kompensieren, Hajo? Und vor allem ist immer die Frage, wo kommst du her und wo willst du hin?
Ganz kurz noch zum besseren Verständnis. Es geht also gar nicht am Ende um Sex, sondern Sex ist eigentlich nur das Medium. Das ist ein Lösungsweg, müssen wir uns vorstellen. Ein Ventillösungsweg, was auch immer. Könnte auch irgendein anderes, ich sag mal, Suchtmittel sein. Denn Sex hat natürlich als Suchtmittel den Vorteil, es macht halt ganz viel im Kopf mit den ganzen Hormonen und so weiter. Also es ist ein starkes Mittel. Ganz tolles Mittel, ja absolut sehr, sehr starkes Mittel.
Es ist keine Substanzabhängigkeit, muss man nochmal sagen. Das geht alles sozusagen über die Emotionalität und das ist besonders bemerkenswert, dass man das mal so sagt. Und es ist immer, wo kommt das her? Das wird entwickelt durch eine Lehre. Lehre mit zwei E. Ja, genau. Emotional und es ist immer Ablenkung. Ich mache euch mal ein Beispiel auf.
Und zwar, wenn jemand vielleicht zu Hause in der Kindheit Sachen erleben musste, ob das ewige Streitereien sind, ob das, ich habe auch Frauen mit Missbrauch, die so reagieren unter uns, dass ich den Fall mache, ich bringe auch mit, aus der Praxis. Das heißt, die sind immer unter Druck und Spannung. Die Spannung brauchen die, damit sie sozusagen das schlechte Gefühl wegtun. Ach, okay. Und da kommen sie her und dann ist ihnen das oft gar nicht bewusst. Das ist Frustration, Leere.
Und dann entwickeln die für sich einen Lösungsweg. Und das ist dann oft die Pornografie. Das ist dann so ein Rausch, du bist weg. Kümmerst dich, bist du über die Visualität, bist du an diesem Porno angekettet fast. Und dann musst du sagen, dann sind die nur in diesem, die gucken dahin, der Körper spielt eine untergeordnete Rolle. Der Penis wird quasi als Vollzugsbeamte nebenbei so gerubbelt, aber die Spannung, das ist ein richtiger Spannungsaufbau.
Der findet rein über die Augen statt und deswegen ist die Idee, die du anfänglich hattest, gar nicht verkehrt. Warum? Weil das nutzt dich ab. Du hast ja keinen weiteren Sinnesorgan, was dabei ist. Das heißt, die Dosis wird erhöht, um dann sozusagen wieder gekickt zu werden. Und was auch ist, wir wissen, das hat immer mit Dopamin zu tun. Es muss immer der nächste Kick sein. Und der nächste Kick ist eben auch, leider liegt auch im Verbotenen.
Ich weiß jetzt nicht den Fall, wie die da alle hingekommen sind. Das kann ich überhaupt nicht beurteilen. Die waren auch in der Tauschplattform. Wer weiß auch immer, aber oft ist es eben so. Und man fragte sich, das sind wirklich Menschen, die überhaupt in ihren ersten 40, 50, 60 Lebensjahren überhaupt keine Auffälligkeiten in dieser Richtung hatten. Und deswegen stellte die Journalistin diese Frage. Dazu weiß man natürlich viel zu wenig, es ist nur eine These.
Aber nochmal kurz zu dem Thema Spannung. Normalerweise, ich jetzt als Laie würde sagen, die vermeiden die Spannung, wenn sie die von zu Hause so gelernt haben. Die Eltern streiten sich immer, sie saßen irgendwo verschüchtert in der Ecke. Du sagst jetzt ist es eher das bedürfnis diese spannung wieder auf. Aufzubauen, um sie dann abzulassen. Ja, also zu sagen, das ist wie eine Ablenkung. Du musst dir vorstellen, die wollen von diesen Spannungen per se, ist ja nicht schlecht.
Weißt du, aber die wollen davon ablenken und haben sich dann einen anderen Weg gesucht. Deswegen an dieser Stelle ist dann auch ein Lösungsweg. Wir reden nicht über deinen Fall, weil das ist ja wirklich schwer skriminell. Ich meine jetzt das Normale, was ich sehe. Und eins muss man auch fairerweise nochmal sagen, am Ende sind es drei Prozent, die wirklich pornosüchtig sind. Was heißt denn das eigentlich? Wir stellen uns ja alle immer vor, die sind alle immer mit einem sehr irrigierten
Penis unterwegs. Das ist nicht der Fall. Hajo, die kommen ja zu mir auch, weil sie haben diese Drankhaftigkeit. Das heißt, es macht, was es will. Die haben keinen Genuss mehr bei der Sexualität. Die können das nicht mehr wirklich genießen. Das Erste, weil die nicht richtig im Körper sind. Die haben sich eine Methode beigebracht mit einer sehr angespannten, harten Faust. Das kennen wir ja schon.
Das ist natürlich auch nicht paarkompatibel. Viele kommen auch, weil auf einmal die Parasexualität nicht mehr läuft, gar nichts geht mir. Oder erschwerend kommt hinzu, dass sie das nicht können, sondern sie wollen es auch nicht mehr. Sie haben dann immer irgendwie ganz junge Frauen vor Augen. Und das haben wir übrigens, habe ich das auch schon bei Homosexualität erlebt.
So und jetzt, ohne dass ich deinen Berufsstand irgendwie kleinreden will, aber ist das nicht eher ein Thema für eine Suchtklinik? Also bist du da als, ich sag mal, als Sex-Expertin mit deinem Werkzeugkasten. Kannst du da was machen und wenn ja, was? Ja, gute Frage.
Also erstmal muss man auch sagen, was wir auch festgestellt haben und ich habe es auch schon öfters erlebt, ich frage sofort, wenn ich das merke, dass da ein Suchtverhalten vorliegt, das muss man ja erstmal einkreisen, wie weit ist das wirklich ein Suchtverhalten, haben die das nicht mehr im Griff?
Die haben wirklich keine Kontrolle mehr, die können ihren Job teilweise nicht machen, junge Leute gehen nicht mehr aus dem Haus, gehen nirgends mehr zu Freunden, weil sie nur noch davor sitzen, dann ist das schon mal ganz schwierig. Und bei mir ist es ja so... Auch wenn der Sex keinen Spaß mehr macht, dann geht es darum, dass die eine Genussfähigkeit entwickeln und zwar den ganzen Körper einsetzen.
Das heißt wirklich, das sind kleine Schritte und das muss man auch fairerweise sagen, das ist eine längere Therapieform, weil die müssen ganz ihren Körper wieder neu lernen. Also sie müssen auch im Hirn so neue Verdrahtungen stattfinden. Ja, sozusagen, du musst wirklich neue Verdrahtungen stattfinden lassen und das muss man sagen ist belastend und viele haben natürlich nicht die Dauer oder
haben nicht die Lust dazu. Die meisten, die dann kommen oder viele kommen dann, weil sie vom Partner geschickt werden. Ich hatte neulich einen Herrn da, der hatte die Frau, das nochmal nachgeguckt hat, du hast das, du gehst jetzt dahin, der saß bei mir. Aber der hatte selbst so tolle Selbstfürsorge betrieben. Der hatte schon aufgehört mit Pornografie am Internet.
Der fing an, sich zu stimulieren über Fantasien. Und er hat aber in kleinen Schritten angefangen, was ich so großartig finde, das möchte ich heute sagen. Also er hat sich erstmal den Computer schon ein bisschen weiter weggestellt. Dann hat er irgendwann das Bild ausgemacht, nur noch über Ton. Das sind ja alles so Sensibilisierungsschritte, raus dazu kommen. Und dann hat er irgendwann, ging das sogar, das ist ja immer so, manchmal geht ja nichts mehr ohne das Übliche.
Also hatte er dann schrittweise auch nochmal ohne Computer. Oder er hat das auch so gemacht, das lasse ich denen auch und sage denen auch, fangen sie erstmal ganz normal an, wie sie es immer gemacht haben, aber dann fangen sie an, mal eine andere Hand zu bewegen. Also erstmal aus den Mustern raus. Ja, erstmal aus den Mustern raus. Aber du sagst nicht strenges Verbot? Nee, nee, weißt du warum? Weil du willst ja nicht, wenn es dann auf einmal nichts mehr funktioniert, dann ist das frustrierend.
Dann machen die das nicht. Du musst die sozusagen immer so ein bisschen bei Laune halten und du sagst, fangen sie erstmal so an und dann, wenn das und das schon geklappt hat, dann wird das immer erweitert. Und das ist irgendwie eine gute Möglichkeit, Harjo. Und das machen, wenn die wollen, das machen die. Vor allem, wenn sie, man muss auch sagen, wenn die dann eben von einer Partnerin geschickt wird und die dann sagt, du machst das jetzt.
Dann hat das immer damit zu tun, auch was ganz entscheidend ist, wie weit ist die dabei, um zu fragen, warum machst du das? Sondern wenn sie jedes Mal schimpft, wenn er es macht, dann hat er ein schlechtes Gewissen, aber er macht es wieder. Aber die Spannung ist natürlich, die wird ja noch aufgebaut.
Ja, natürlich, die wird erst recht aufgebaut. Aber das ist so ein bisschen, manche haben so das Gefühl, sie sitzen vor der Mutter, die geschimpft hat, dass sie wieder die halbe Schokolade aufgegessen haben, schwören, sie machen es nie wieder. Aber wenn sie weg ist, haben sie dann die zwei Tafeln aufgegessen. Weißt du, was ich meine? Und diese Spannung, dieses Schuldgefühl. Genau so, dann baut sich gleichzeitig der Drang, das wieder zu tun, ist groß. Dann machst du das, Hajo.
Aber was es macht, du bist in dem Moment im Rausch. Das heißt Dopaminkick, das geht ja um den Kick. Du machst es, bist im Dopaminkick, es fühlt sich so gut an. Du denkst nicht an die Frau, du denkst nicht, was du nicht tun solltest, sondern du bist im Rausch und in dem Moment ist es geil. Aber hinter ist der Absturz riesig. Schlechtes Gewissen, du bist zerknirscht, hast es wieder getan. Kurz vor diesem Aufbau sagst du, ach einmal ist keinmal. Ach komm,
das mache ich so. Letzte Mal, dann noch nicht wieder. So all das. Und dann ist nachher der große... Klingt so ein bisschen, ohne dass sich irgendjemand diskreditieren will, klingt so ein bisschen so Christiane F., wir Kinder vom Bahnhof Zoo, dieses Junkie-Hafte. Noch einmal. Und mit Substanzen, stell dir mal vor, mit diesen Substanzen. Aber das ist natürlich auch eine ganz große Kraft im Hirn.
Und was es eben auch macht, und deswegen kommen die ja auch oft, die kommen dann, weil eben der Sex sich nicht mehr gut anfühlt. Und es ist eben einfach so, die wollen mal wieder Sexualität mit Genuss haben. Weil du wirst emotional ja nicht satt und genussvoll. Wir möchten gerne das Emotionale und das Genitale zusammenbringen. Du hattest noch die Geschichte einer Frau aus deiner Praxis mitgebracht. Ja, das sage ich dir jetzt.
Wir haben ja ein bisschen Zeit heute dafür mitgebracht, weil es ein schwieriges Thema ist. Die hatte während ihrer Kindheit Missbrauch erlebt. Im engsten Familienkreis, was ganz schrecklich war. Und kein Einzelfall. Nein, leider. Ich habe das jetzt mehrmals gehabt. Ich muss sagen, ich habe es mehrmals gehabt, Auch in einer Paartherapie, wo sie gesagt hat, ich möchte jeden Tag Sex haben, das ist mein gutes Recht.
Und wir haben erst gar nicht verstanden, weil das ist ja nicht unbedingt, dass man dreimal am Tag Sex haben muss. Und sie war richtig sauer, weil es nicht passierte. Aber um zuerst mal zu der einen Frau zu kommen, die da war, die musste immer masturbieren, wenn sie unter Spannung geriet. Und interessanterweise vor allem, wenn sie Kontakt mit zu Hause hatte, dann konnte sie es nicht anders aushalten, als wirklich immer zu masturbieren. Aber das ist ja ein Lösungsweg.
Da kann man ja sagen, dann mach das doch und wenn es gut tut. Aber bei ihr war ihr Anruf. Sozusagen ihr Streben gewesen zu kommen, dass sie hinterher in ein großes Loch fühlt. Das heißt, die hatte auch einen Freund, die hatten Sex, dann hat sie hinterher nochmal masturbiert, wenn er schlief. Aber sie fühlte sich hundeelend und diese Trauer und dieses schlechte Gefühl, deswegen war die gekommen. Ja, okay, verstehe. Und konntest du ihr helfen? Naja, das ist ein ganz, ganz langer Weg.
Also da geht es um Mini-Mini-Veränderung. Aber die wollte unbedingt mitmachen. Wichtig war ja erstmal… Hat sie das akzeptiert? Ja, sie wollte das ja. Ja, unbedingt. Die hatte eine Traumatherapie hinter sich, was auch immer wichtig ist.
Also es ging jetzt wirklich auch dann diese Art von Therapie, sexokorporell, Geist und Körper, dass man in ganz kleinen körperlichen Interventionen sozusagen auf eine andere Ebene kommt, dass man den Körper anders wahrnimmt, dass man auch denkt, okay, ich kann besser, ich hole mal Luft zwischendurch, ich atme mal zwischendurch, all diese ganzen Dinge.
So, wir müssen zum Schluss das, was vielleicht am Anfang ein bisschen zu kurz gekommen ist, einfach auch nochmal ganz klipp und klar machen, wir bewegen uns hier auf einem heiklen Feld. Ja, wir haben angefangen mit Kinderpornografie, die nun wirklich und auch völlig zu Recht strafrechtlich verfolgt und hart bestraft wird. Wir haben es mit Suchtthemen zu tun, die nun wirklich massiv in das Leben von Menschen eingreifen und professionelle medizinische, psychologische Versorgung brauchen.
Und der Appell lautet an alle euch da draußen, in dem Moment, wo ihr das Gefühl habt, dass es irgendwie... Das ist schwierig zu handeln. Sucht euch Hilfe. Es gibt sehr viele Menschen, es gibt sehr viele Katrins da draußen, die zumindest mal eine Richtung weisen können. Muss man sich Sorgen machen und auch da vielleicht aus deiner Praxis. Es ist ja nicht so, dass da immer nur so ganz gerade Charaktere daherkommen.
Ja, da sind halt auch viele schräge Vögel dabei. Eigentlich sind wir alle schräge Vögel. Bei wie vielen, die bei dir vorsprechen, sagst du dann auch, suchen sie sich Hilfe? Also das ist gut, dass du nochmal sagst, das hätte ich gern auch angehängt. Also was du das Eingangs warst über Pädophilie, das mache ich gar nicht. Da gibt es extra, ich schicke die sofort. Es gibt Kliniken, Charité sind sehr gut, UKE sind sehr gut. Die müssen übrigens auch anonyme Hilfstelefone haben.
Ja, unbedingt. Ganz toll. Bitte an dieser Stelle, das mache ich gar nicht. Anruf zu haben, dass man da sofort quasi dem Staatsanwalt ausgeliefert wird, die ist nachvollziehbar. Also hier die Charité und ich glaube auch UKE in Hamburg haben auch diese anonymen Rufnummern. Da sitzen Profis, die haben damit jeden Tag zu tun. Bitte, bitte Hilfe suchen. Ja, und dann habe ich aber, ich habe aber auch gute
Fälle. Was interessant ist, die meisten, die so eine Krankhaftigkeit entwickeln, sind Leute mit ADHS. Da gibt es einen Zuhörer. 70 Prozent oder 60 bis 70 Prozent, das finde ich immer interessant, dass man auch denen sagt, vielleicht nebenbei eine ADHS-Abklärung machen oder auch sogar eine Therapie dagegen. Das hilft schon mal. Und was ich auch nochmal sagen möchte, weißt du… Und Porno an sich wird ja immer so unheimlich verurteilt.
Wichtig ist eben auch, dass man sagt, Menschenskinder, lass mich doch eine Stunde Porno gucken. Und jeder scrollt, ich weiß nicht wie viele Stunden bei Insta rum, da sagt keiner was oder guckt stundenlang Serien. Aber lass doch den Menschen, kann man auch sagen, ich gucke eine Stunde Porno und das steht mir zu und es bringt mir Spaß und Ende aus. Entscheidend ist ja nur, wenn es dann eine Ausschließlichkeit wird und es nicht mehr funktioniert.
Und der Hinweis vielleicht auch, die Pornoindustrie ist eine riesige Multimilliardenindustrie und da geht es zum Teil mit wirklich übelsten Methoden zur Sache, wenn Porno, es gibt große Unterschiede zwischen denen, die ihre Darstellenden, meistens sind es ja Frauen, ich sag mal einigermaßen fair behandeln und andere, die sie einfach miesest ausbeuten. Also auch da kann man als Konsument, glaube ich, den Unterschied machen. Bitte darauf achten. Nee, einfach bei uns nochmal reinhören.
Wir hatten nochmal den Pornoführerschein. Da haben wir genau gesagt, welche Darsteller haben wirklich einen richtigen Vertrag, wo das wirklich menschlich gut gemacht wird, wo man sagt, das ist in Ordnung. Das kann man heutzutage ganz genau rausgoogeln. Also wäre doch toll, wenn man auch da in der Beziehung drauf achten würde, ein bisschen Achtsamkeit walten lässt.
Ich frage für einen Freund, der Sex-Podcast für Erwachsene und vor allen Dingen auch für Menschen, die mit Sexualität, Erotik, Pornografie und auch Dranghaftigkeit erwachsen umgehen. Vielen Dank für deine hilfreichen Ratschläge, liebe Katrin. Tschüss. Tschüss, haju. Ein Podcast von Funke. Weitere Podcasts vom Hamburger Abendblatt finden Sie in unserer Abendblatt-Podcast-App und auf abendblatt.de slash podcast. Musik.