Ich frage für einen Freund. Der Sex-Podcast für Erwachsene. Hallo und herzlich willkommen zu unserem Sex-Podcast für Erwachsene. Ich frage für einen Freund. Mein Name ist Hajo Schumacher und ich feiere heute Geburtstag. Und den habe ich einer wunderbaren Frau zu verdanken, der Sex-Expertin Katrin Hinrichs aus Hamburg. Hallo liebe Katrin. Guten Morgen, lieber Hajo, nach Berlin.
Du bist nicht alleine in deiner kleinen, lauschigen Podcastkammer, sondern du hast einen Mann an deiner Seite, von dem es heißt, er sei der Sexgott Norddeutschlands. Er ist nicht nur wahnsinnig gut aussehend, er ist reich, er ist mächtig, weil er ist nämlich Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Und wenn wir von Geburtstag reden, dann war er unsere Hebamme. Lieber Lars Haider, schön, dass du da bist. Vielen Dank für die Einladung. Wir freuen uns. Sag mal Lars, einmal noch der Rückblick.
Kannst du dich erinnern, wie du uns zusammengebracht hast? Ich weiß nur, du zogst an mir rum und sagtest, ich muss dir eine Frau vorstellen, mit der musst du zusammen Sex-Podcast machen. Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie das Ganze damals war. Das war ja in den Anfängen der Podcast beim Hamburger Abendblatt und es gab irgendwie die Idee, einen Podcast zu machen, in dem es auch um Sex geht, aber eben um Sex für Menschen, die jetzt nicht mehr 20 sind, sondern vielleicht 25. und dann.
Bin ich glaube ich damals, das weiß Katrin besser, irgendwie habe ich, nee du musst jetzt erzählen, erzähl du ich kriege es nicht mehr zusammen, ich bin zu alt.
Das war wirklich, wirklich, ich würde mal sagen im Nachhinein für mich 100% am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und das war rein zufällig, also vielleicht, es gibt ja Menschen, die immer sagen, wir glauben nicht an Zufälle, ich muss es jetzt in Frage stellen weil das war für mich der tollste Moment überhaupt wir saßen im Zug mit unserer Freundin Yvonne von Stempel, und die hat gesagt, übrigens hat uns vorgestellt und dann haben wir uns einfach so da,
drüber nachgedacht oder drüber gesprochen, was ich so tue. Und das war damals ja inzwischen, es gibt das ja häufiger, aber damals war das relativ, ich würde auch sagen für euch, neu, innovativ, mutig, aber davon wusste ich noch gar nicht, bin dann wieder nach Hause, hab gesagt, ach, das war eine schöne Zugfahrt und dann kriegte ich eine Einladung von der Funke-Gruppe zum Sommerfest, hab gesagt, Wow, ich, Frau Merkel auch dabei. Und da war ja richtig was los, war ja zu diesen Zeiten.
So, und dann stand ich da so ein bisschen rum und dachte, kennst du ja gar keinen? Und dann kamst du und sagte so, stopp, den Mann da hinten, den musst du kennenlernen und ihr sprecht und ihr macht einen Sex-Podcast. Ich bin ja nun kein Sprachtalent, das kam erschwerend hinzu. Und dann kam Harry und sagte, hallo, ich kenne mich ganz gut aus. Ist auch okay, ich nicht so.
Ja, genau so habe ich die Geschichte auch in Erinnerung. Sag mal Lars, dass du Katrin ausgesucht hast, hat ja was mit Expertise zu tun. Sie hat eine eigene Praxis in der Isisstraße. Sie hat Menschen um die 25 auf ihrer Couch. Meistens Paare, die schon länger zusammen sind. Kannst du mir verraten, da haben wir nie drüber geredet, Warum du auf mich gekommen bist und nicht auf, boah, es gibt so viele andere.
Naja, die Wahrheit war die, dass ich selber großes Interesse gehabt hätte, das selbst zu machen und mich nicht getraut habe. Ich habe mich schlicht nicht getraut und dann habe ich gedacht, okay, wer ist denn jemand, der sich das absolut traut und der es eben auch kann, der irgendwie sehr eloquent ist, der sehr charmant ist, der gut aussieht. Und dann habe ich vier, fünf Leute gefragt, die wollten eigentlich, nein Quatsch und dann bin ich natürlich.
Dann bin ich relativ schnell auf dich gekommen und habe gedacht, boah, das wird bestimmt gut, aber die Wahrheit ist ich hätte große Lust gehabt es selber zu machen und mich dann weil ich ja so verschiedene Podcaststränge damals hatte und dachte so boah, du machst einen Wein-Podcast du machst einen Kunst-Podcast, du machst einen Uni-Podcast, du machst so einen, Podcast mit entscheidern, irgendwie das muss ja irgendwie alles auch noch irgendwie in sich kongruent sein.
Und dann passt so ein Sex-Podcast irgendwie nicht rein. Und dann. Aber dann habe ich natürlich mit dir jemanden gefunden, der das sowieso viel besser gemacht hat und machen konnte als ich. Aber jetzt mal Einblick in die Gefühlswelt eines Chefredakteurs. Was heißt nicht getraut? War dir das peinlich oder bist du so ein schamhafter Mensch? Nee, nee, nee, gar nicht.
Ich hatte ja großes Interesse daran gehabt und ich hatte ja viele Fragen und habe ja deshalb auch euren Podcast immer mit großem Interesse gehört, weil das so ein Thema ist, über das hier alle sprechen und irgendwie nicht. Ich habe nur für mich gedacht, ich hatte mehrere Podcasts laufen und ich hatte Angst, mich zu verzetteln. Und man denkt, okay, der spricht über Wein, der spricht über Sex, der spricht über Olaf Scholz.
Passt doch super zusammen. Nee, also ich würde mal sagen, Wein und Sex, im besten Falle beides sehr genussträchtig. Olaf Scholz kann ich gar nicht beurteilen. Das kannst du besser beurteilen. Lieber Lars, wie genussfähig der ist. Wahrscheinlich ist er das hinter der Tür oder so. Keine Ahnung.
Aber erstmal hätte ich gesagt, unbedingt Genuss, ob das Essen ist, ob das Wein ist und vor allem im besten Sinne eben Sexualität, die Spaß macht und die Genuss bringt, weil ja nur Genuss macht mehr Lust und das haben wir ja hoffentlich gelernt. Deswegen meine erste Frage an dich, Lars, darf ich mal reinspringen, Hajo, mal da reinkreizen? Unbedingt.
Wir sagten ja schon, das war damals ja sehr innovativ fürs Abendblatt und ich würde ja gern wissen, ich weiß nicht, ob das einer von euch beiden Jungs beurteilen kann oder eine Idee hat, wir haben ja nun fünf Jahre über Sex geredet. Und sind unsere Zuhörer, meinst du, dass die vielleicht offener in der Kommunikation geworden sind, vielleicht sogar mehr Lust gewinnen oder vielleicht sogar mehr Genuss generiert haben, was glaubt ihr?
Also erstmal versteht man jetzt die Hintergründe von diesem großen Thema Sex. Also wenn ich jetzt die letzten fünf Jahre zusammenfasse, dann fallen mir sofort bestimmte Begriffe ein, die er immer wieder verwendet hat, aber die den Kern des Ganzen, glaube ich, betreffen. Das ist dieses Use it or Lose it zum Beispiel. Das ist absichtsloser, absichtsloses Berühren. Also ich glaube, das ist eines der Wortkombinationen, die du am meisten verwendet
hast. das ist, was Hajo immer sagt, der Mehrwoller und der Wenigerwoller. Also man hat die Zusammenhänge verstanden und ich glaube auch, das ist ja auch vielleicht viel beruhigend, dass man eben auch feststellt, ja, auch wenn immer dann eine Statistik kommt, in der steht, dass irgendwie der normale Deutsche dreimal die Woche Sex hat, ist halt Quatsch.
Mehr nicht. Angeber X. Und das hatte immer sowas, ich glaube, darüber zu reden, ja nicht, aber euch zuzuhören Und da sind viele Dinge dabei, was ich so in meinem Bekanntenkreis, bei denen es auch einige gibt, die sich das anhören, und die dann sagen, ich habe was gelernt. Und das ist so schön bei eurem Podcast und auch bei unserem Wein-Podcast 4 Flaschen, dass die Leute rausgehen und sagen, ich habe was gelernt. Und jeder nimmt für sich dann, glaube ich, das mit, was ihn nutzt.
Und da muss ich mal meiner Partnerin ein echtes Kompliment machen. Katrin hat so eine wunderbar hanseatisch trockene, aber auch lustige Art, so den Druck rauszunehmen. Und ich habe ja den Eindruck, Sex ist ganz viel Stress. Also boah, du musst dieses, du musst jenes, hier noch ein Kunststück, 17 Mal die Woche und, und, und.
Und Katrin, gerade auch mit ihren praktischen Fällen aus der Praxis, da denkt man sich immer, Bei anderen ist es jetzt auch nicht immer, wie sagst du Katrin, immer der Knall im All und dann springt einer im Superman-Kostüm vom Kleiderschrank und macht Kunststücke. Also dieses Entspannende, das mag ich so gerne dabei und ich frage ja für meinen Freund Lars, Namen, Ähnlichkeiten sind reiner Zufall. Aber was ich dich fragen wollte, ist es Lars Klingbeil?
Ja klar. Achso gut, dann ist es raus jetzt. Oder Lars Christmas, einer von beiden. Aber Katrin, das finde ich einfach so schön dabei. Hast du das Gefühl, wir werden manchmal, wir wiederholen uns? Weil ich meine, am Ende, ich weiß nicht, in welchem literarischen Werk war das, aber geht es ja doch dann immer um das alte Rhein-Rausspiel.
Das finde ich gar nicht. Und ich finde, bevor ich jetzt eurer Einladung sehr gern gefolgt bin, noch mal nachgedacht, was ist eigentlich die Erkenntnis, die ich so am stärksten mitnehme? Und das ist so diesen Satz, den Katrin auch mehrmals gesagt hat, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass überhaupt noch Menschen Sex haben, weil das Thema ist ja eigentlich nicht... Bei vielen, dass sie keinen Sex haben wollen, sondern dass sozusagen das Leben es irgendwie nicht zulässt.
Dass du immer denkst, du kannst noch irgendwas machen und dann ist das Handy immer neben dem Bett und dann guckst du aufs Handy und man kennt das ja von sich selber, wenn man abends im Bett liegt und beide rechts und links haben das Handy an, um diesen Weg in eine Stimmung zu kommen. Indem Handy aus, Handy weg, Kinder vielleicht im Bett, Stress bei der Arbeit vergessen, obwohl man keinen Urlaub hat, noch nicht in Gedanken mit morgen, Vielleicht gibt es auch gerade nichts Tolles auf Netflix.
Also eine Stimmung zu kommen, die es zulässt, dann überhaupt bereit zu sein. Und dann kommt ja all das andere, was ihr ja mal erzählt, sich aufeinander einlassen. Absichtslose Berührungen, vielleicht auch manchmal jetzt nicht dann vom Anfang bis zum Ende gehen. Ich glaube, das macht es so schwierig und das macht das ganze Leben ja schwierig, dass man immer irgendwas hat, was man auch noch machen könnte.
Das stimmt. Aber was mich uns, glaube ich, allen interessiert, Hast du das Gefühl, dass sozusagen die Gespräche über Grenzbereiche. Beziehungsdynamiken, Sexpraktiken, Fetische, was wir alles so gemacht haben, hat das deine eigene Sexualität verändert? Also jetzt nicht unbedingt praktisch, aber emotional und sprachlich? Doch, praktisch. Das wollte ich jetzt erstmal vorsichtig. Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist. Bei mir ist es eher so, das erstmal zu verstehen, was dahinter steckt und so.
Und das habe ich auch gedacht, dass wenn man dem Podcast lange genug zuhört, kann es auch sein, dass man sagt, du, wenn du keinen Sex hast, dann eben nicht. Das ist ja gut, danke, dass du das gesagt hast. Dann ist es eben so. Andererseits, und das muss man auch sagen, natürlich dieses, was hier immer rumkommt, dass es unglaublichen Spaß macht. Und dass man aber irgendwie, dass das eine dieser Sachen ist, für die sich, glaube ich, viele Leute einfach keine Zeit mehr,
die haben einfach keine Zeit mehr. Es gibt keinen Raum, keinen Platz dafür. Ach, Lars, bitte. Das sagt Katrin ja auch immer zu Recht. Und das ist natürlich fast das Interessanteste, die Art und Weise Männer und Frauen. Ich glaube, stimmt der Satz auch von dir, Männer machen Sex, um sich zu entspannen. Frauen müssen sich entspannen, um Sex zu haben. Und dieses Gegeneinander, das wird dann auch in diesen vielen Folgen bei euch irgendwie klar.
Und wenn man das dann alles weiß und drüber nachdenkt, kann man sowohl in die eine als auch in die andere Richtung, glaube ich, tatsächlich entspannter sein. Ja, interessant ist die Entwicklung, Hajo, ich muss das mal kurz erzählen, weil Hajo und ich waren ja neulich in Berlin und haben weitergemacht für den Sommer. Und da haben wir auch nochmal festgestellt, weil wir haben uns natürlich überlegt, was hat sich eigentlich in den letzten fünf Jahren geändert.
Und ich kann ja nur das sagen, was ich in der Praxis sehe, mich erstaunt es nicht mehr. Es ist wirklich, also sehr viele emanzipierte Frauen und es ist wirklich so, die alte Frau ist der neue Mann. Und zwar habe ich das immer öfters, dass die jungen Männer, auch junge, bei den Eltern, manchmal sind sie müde oder haben auch Funktionsstörungen. Das ist ja eine andere Sache, da kann man ja auch gut mit fertig werden. Also kann man meistens gut behandeln und kann gut besprechen.
Aber die jungen Männer, die per se schon weniger Lust haben, die wirklich auch Stress, nicht nur Zeit, sondern Stress ist ja der größte Killer, wie du schon gut beschrieben hast, Und wo die Frauen da sitzen und sagen, das ist mein gutes Recht und ich möchte mindestens drei, vier Mal die Woche Sex haben. Und er dann sagt, das sind Paare, die noch nicht verheiratet sind, aber teilweise schon das Aufgebot bestellt haben. Wirklich wahr, das ist originale Fälle.
Und sagen, pass mal auf, das werden wir jetzt hier klären, das musst du jetzt machen. Das ist mein gutes Recht, das kann ja wohl nicht wahr sein. Und er sagt, ich möchte aber nach Hause kommen, ich möchte erstmal ankommen, in Ruhe, vielleicht erstmal eine Runde Fahrrad fahren. Und gestern Abend hatten wir uns doch noch gestritten, da kann ich doch gar keinen Sex haben. Das, muss ich euch sagen, das ist eine Entwicklung, die ich jetzt viel häufiger habe, als ich das gesagt habe.
Das ist interessant, also dreht sich das jetzt, weil ich hätte immer gedacht, das hätte vor allen Dingen auch anatomische Gründe. Dass man sagt, also eine Frau braucht einfach, um bereit zu sein für Sex mehr, habe ich so gelernt, viel mehr Zeit als ein Mann, der eben, ach, jetzt und los. Man eben schnell und hoppeler und los. Ja, aber Katrin macht da glaube ich einen anderen Punkt und zwar gerade das mit den jungen Männern.
Ich glaube, das hat auch was mit veränderten Rollenbildern zu tun, auch mit veränderten Machtverhältnissen. Und wir hatten ja gerade diese kleine Serie aus Großbritannien, die wahnsinnig erfolgreich war, über diesen 13-Jährigen, der eine Mitschülerin ermordet hat. Und war ja bei Netflix irgendwie, Titel fällt mir gleich noch ein. Und das weist auf etwas hin, dass das Rollenbild von Männern ein neues ist. Und das ist noch nicht ganz definiert.
Und es gibt ja Millionen, der Begriff kommt aus Amerika, Millionen der sogenannten Incels, also der unfreiwillig zölibatär lebenden Menschen. Das ist schon interessanterweise eine politische Nähe zu den Rechten. Die machen nämlich den Feminismus dafür verantwortlich, dass sie, ich sag's mal landläufig, keine mehr abkriegen. Und diese Männer sind alle unter einem unglaublichen Stress.
Die würden gerne, aber haben noch nie. Katrin berichtet von Fällen, wo sich irgendwelche heranwachsenden jungen Männer schon vorm ersten Mal alles Mögliche an mehr oder weniger richtigen Pharmazeutika auch illegal aus dem Internet bestellen, weil da einfach so ein wahnsinniger Performance-Druck ist auf der einen Seite und auf der anderen Seite so eine Rollenunsicherheit. Und bei den älteren Frauen, da möchte ich nur eine Geschichte erzählen, die ich einfach so bezaubernd fand.
Wir haben ja schon zweimal fürs Abendblatt auf der Reeperbahn in Angie's Nightclub eine Live-Show, Live-Podcast gemacht. Und da kam, ich glaube es war beim zweiten Mal, eine ältere Dame, als wir gerade Bücher signierten. Wir haben ja auch ein Buch schon draus gemacht und sagte, also was ich ihnen mal sagen wollte, was sie da erzählt haben mit diesem Tinder, wo man sich anmelden kann mit dem Internet und dem Handy. Das habe ich gemacht. Und ich hatte 20 Jahre lang, war gar nichts.
Und jetzt hatte ich schon drei Dates und ich wollte mich nur mal bedanken, wie toll das ist. Eine Dame von 72, weiß noch Katrin. Ja, 100 Prozent, das war so nett. Uns sind fast die Tränen gefloschen, weil wir dachten, das ist genau das, was wir wollen. Ich kann mich aber an keinen einzigen Mann erinnern, der gesagt hat, Mann, toll, ihr habt mir geholfen. Die stehen dann immer so ein bisschen bedrocks daneben.
Nee, aber die sind schriftlich. Hajo, ich muss das sagen, ich habe gerade, es war vielleicht heute Morgen noch so eine kleine Eingebung, ich war zufällig früh wach, ich bin ja immer früh wach, wenn ich sowas machen muss und da mache ich auch leider mein Telefon als erstes auf und kriege eine Mail, das war so süß. Ich habe gesagt, ich wollte mich bedanken und ich den Namen weiß, war der bei mir? Keine Ahnung. Ich wollte mich bedanken für ihren Podcast. Ich habe da so viel mitgenommen.
Ich habe auch viel mehr verstanden, jetzt kommst du Lars, wie die Frauen auch ticken, weil natürlich hast du recht, das ist auch noch so. Die brauchen ein bisschen mehr Zeit und je nachdem, wie die sozialisiert sind, alles klar. Und dann hat er noch so gesagt, und bitte Grüße an den Lars, das hilft mir sehr. Ich meine, ist das super? Ich habe heute Morgen gedacht, yes, das passt genau richtig. Das ist doch irre. Oder? Also das dazu. Die Männer sind, die sagen das bei mir in der Praxis und sie
schreiben auch. Ich schicke dir das weiter. Aber ist es dann so bei dir in der Praxis, dass tatsächlich jetzt mehr Männer kommen? Zurzeit ja. Okay. Zurzeit kommen mehr Männer, aber das wechselt immer. Und junge Männer, das heißt junge Männer sind zwischen? Ich würde sagen, die kommen so manchmal Anfang 20, Lustlosigkeit, aber dann auch Mitte, Ende 20. Und dann natürlich die, die auch von den Frauen geschickt werden,
wo ich dieses Beispiel eben hatte. Die sind dann vielleicht Mittelalter, Mitte 40. Wir wissen ja, das Testosteron nimmt ab. Und wenn du dann eben, das haben wir alles schon besprochen, wollen wir heute nicht wieder aufwärmen, Techniken dir beigebracht hast, die vielleicht nicht parkompatibel sind, weil sie am Ende vielleicht doch viel Porno konsumieren. Und Porno ist ja per se nicht schlecht. Nur es kommt immer noch an, wie weit das dann noch zu Hause klappt.
Dann haben die natürlich ein Problem. Wenn jemand sagt, pass mal auf, wir haben hier was anderes vereinbart, du kümmerst dich drum. Und gut ist, wenn sie dann kommen lassen. Weil das kann man gut hinkriegen. Adolescence, ganz kurz, hieß die Serie, die so durch die Decke gegangen ist. Aber lieber Chefredakteur, wie sind denn die Resonanzen der Leserschaft eigentlich? Gibt es auch welche, die so ganz traditionell sagen, Schweinkram? Das gab es tatsächlich, aber ganz, ganz, ganz vereinzelt.
Und ich war ja auch einmal mit euch auf der Reeperbahn bei diesem Live-Podcast und da sieht man ja in das Publikum, das sind so klassische Abendatleser auch gewesen. Und das war ja damals auch sozusagen meine Idee zu sagen, okay, das ist ein Bereich, der im Leben der Menschen sehr, sehr viel Raum einnimmt. Also entweder tatsächlich einnimmt oder weil man sich darüber ärgert, weil es da Probleme gibt und so weiter.
Und das ist ein Thema, glaube ich, das dann auch für so eine Zeitung wie das Hamburger Abendblatt, wenn sie sich auf den Bereich der Podcast rauswagt, dann wichtig ist. Und die Resonanzen, die ich da bekomme, sind ja einerseits von den Zahlen ganz erstaunlich. Also euer Podcast ist ja seit langem einer der erfolgreichsten Podcasts, die es beim Hamburger Abendblatt gibt. Und wir haben ja nicht wenig Podcasts, so um die 30.
Und auch einer, der deshalb auch so lange läuft, weil er so erfolgreich ist. Und wenn ich da mal angesprochen werde, ich werde oft auf Podcasts angesprochen, Und dann ist es, ich frage für einen Freund, eigentlich immer dabei. Übrigens, Hajo, das wird dich freuen, natürlich alle immer, die diesen Titel feiern. Der ja, glaube ich, dir eingefallen ist. Das war meine Idee, ja, weil das ist ja auch ein bisschen der Trick dabei.
Es gibt ja jede Menge Sex-Podcasts und die meisten sind das, was man Englisch explicit nennen würde. Also sehr, sehr deutlich und es wird dann auch immer schnell extrem und es wird über Geschichten oder über Techniken berichtet, die jetzt nicht unbedingt bandscheibenfreundlich sind. Und dieses Ich-Frage-für-einen-Freund-hat ja diesen netten Umgehungscharakter. Also ich habe ja keine Probleme mit Sex, aber mein Freund Lars und der traut
sich nicht so richtig. Und dann kommt Katrin, die das Spiel natürlich mitspielt. Und das funktioniert, glaube ich, gut, weil wir eben nicht immer so ans Limit gehen, sondern es schaffen, die Alltagssituation der Leute mitzukriegen. Und ihr seht ja, ihr habt ja tatsächlich, das fand ich auch interessant, ihr habt ja echt extrem...
Prominente Hörerinnen und Hörer. Ich weiß gar nicht, ob Jan Böhmermann sich zweimal in seiner Fernsehsendung und in seinem Podcast mit Olli Schulz mit euch beschäftigt hat. Und das wirkt dann immer so, das wirkt dann immer so, ah, jetzt macht er sich darüber lustig. Aber um sich darüber lustig zu machen, muss er es ja kennen. Und da bin ich mir nicht sicher, ob vielleicht auch Jan Böhmermann und Olli Schulz regelmäßig diesen Podcast hören.
Auf jeden Fall war die Art und Weise, wie sie darüber gesprochen haben, wie Jan Böhmermann darüber gesprochen hat, Und das war, ja, man denkt immer, es ist bei ihm lustig, aber es klang auch schon so ein bisschen so, ich habe mich schon damit beschäftigt. Anders geht es nicht. Vielleicht wisst ihr da mehr in der Zwischenzeit. Ich weiß da tatsächlich mehr und er hat uns ja, ich sage mal, leben gelassen.
Normalerweise ist er ja durchaus ein großer Zerstörer und in diesem Fall hat er uns wirklich ernsthaft empfohlen. Und ich würde mal sagen, Jan Böhmermann ist natürlich Zielgruppe. Der ist jetzt auch gerade mal über 25. Der hat Familie, von der weiß man nicht viel, weil er die aus Gründen natürlich etwas versucht anonym zu halten. Das ist ja auch für die Kinder alles ein bisschen schwierig, wenn man ein Kind von überhaupt irgendeinem Prominenten ist.
Aber der meint das durchaus ernst. Und das habe ich aus wirklich ernster Hand. Was mich ja noch interessiert, lieber Lars, gibt es noch so Themenbereiche, die dir fehlen oder wohin wir uns entwickeln können in den nächsten fünf Jahren? Da muss ich natürlich mal aufpassen, ich habe ja fast, glaube ich, alles gehört, aber natürlich auch ganz viele Informationen aus anderen Bereichen, dass ich das nicht auseinanderbringe. Was ich total interessant finde, ist dieses Thema Gesundheit und Sex.
Also ich weiß, ich habe das, glaube ich, mal thematisiert. ich weiß nicht, ob ich es bei euch zum ersten Mal gehört habe, diese Zahl... Dass Männer, die mehr als 21 Mal im Monat einen Orgasmus haben, was jetzt gar nicht so wenig ist, die Frage ist immer, auf welchem Weg, dass die enorme gesundheitliche Vorteile haben. Also 30 Prozent weniger Gefahr, Prostatakrebs zu kriegen und Entspannung und Stressabbau und so weiter.
Und diesen Zusammenhang finde ich deshalb wichtig, weil ich mich manchmal frage. Frauen neigen ja dazu zu Männern zu sagen, ihr müsst mehr für die Vorsorge tun. Also weil der Männer in der Regel nicht irgendwie, ne. Wie sagte mein Urologe, als ich zum ersten Mal vor vielen Jahren bei ihm war, was machen sie hier? Und ich sage, ich denke, man soll doch kommen. Sagt er ja, es interessiert aber 90% der Männer nicht.
Sie lassen erst ihr Auto Reifen wechseln, dann warten sie ein halbes Jahr drauf, bevor sie ihren richtigen Reifen kriegen, bevor sie zum Urologen gehen. Das ist die Wahrheit. Genau, und dann ist aber dieses Thema zu sagen, Schatz, also Für meine Gesundheit wäre es am besten, wenn ich 21 Mal im Jahr, also diesen Zusammenhang. Moment, ganz kurz, im Jahr, im Monat, in der Woche oder im Fahrt. Für viele wäre im Jahr schon gut 21 Mal. Aber es gibt eine wirklich ernstzunehmende Studie.
Haben wir gerade gemacht, die Folge. Läuft gerade. Okay, da habe ich noch nicht gehört. Aber ich muss sagen, die läuft gerade und ich habe mich da aber fachkundig gemacht. Da sind die, also die Quelle, die ich da hatte, jemand, der da wirklich jeden Tag mit zu tun hat, gesagt, Es ist nicht eindeutig, es gibt welche, wissenschaftlich kann man es nicht wirklich bestätigen, weil der Körper ist ja wie so ein Recyclinghof.
Das wird ja nicht auf Dauer produziert, sondern das wird dann je nach Bedarf produziert. Aber dennoch ist es auch körperlich natürlich gut, wenn da was passiert.
Also davon bin ich überzeugt, nicht nur emotional. Und das ist immer insgesamt diese Frage, was eigentlich gegen Sex spricht, weil an sich ja, dass eine so für alle doch so eine Entspannung ist und diese Momente dann ja, gibt ja wenig Dinge, bestreibt ihr auch immer, wenig Dinge, die so entspannend sind und so eigentlich einfach zu haben.
Also man muss sich nicht einerseits, andererseits kommt halt das Ganze, es muss dann halt auch, ich habe das ja bei euch gelernt, es muss dann aber auch entspannt sein und weil es entspannt sein muss, entsteht dieser Druck und so weiter. Ja, ja, aber weißt du, was ich auch nochmal sagen muss? Hajo, darf ich nochmal? Unbedingt. Der liebe Lars hat ja wirklich niemals Einfluss genommen. Und das fanden wir immer toll. Wir hatten ja wirklich alle frei, das zu machen.
Guter Punkt. Ja, aber er hat einmal geschrieben, das fand ich total nett. Und da müssen wir nochmal auch für die Zuhörer, damit die mal unseren Lars auch verstehen. Er hat einmal geschrieben, da haben wir die Sendung gemacht, die fünf Sprachen der Liebe, was ich ja großartig finde. Es ist ja diese Sendung, weißt du, wenn jeder eine andere Sprache hat, Der eine möchte eine Zweisamkeit, der andere möchte ein kleines Gefallen haben. Weißt du noch, Hajo, diese Sendung?
Ja, ja, ja. Und da hat Lars uns geschrieben, hat gesagt, es wäre eine sehr schöne Sendung gewesen, was uns natürlich wahnsinnig gefreut hat. Und da habe ich gedacht, ich glaube, Lars ist in Wahrheit ein totaler Romantiker. Kann das sein? Du glaubst noch an die Liebe? Oder nicht? Wie stelle ich mir das vor? Das wollten wir schon mal wissen, Hajo, oder? Was heißt, ja, ich glaube tatsächlich, glaube ich natürlich an die große Liebe.
Und war immer deshalb, finde ich auch euren Podcast so interessant, weil die Frage ist, hat das eine mit dem anderen eigentlich was zu tun? Hat es zwangsläufig was mit ihm zu tun? Kann man auch, und das habt ihr gut rausgearbeitet, finde ich, man kann das einfach auch total, Man kann total glücklich sein ohne Sex und warum soll man aus etwas ein Problem machen, was einem gar nicht als Problem vorkommt. Wobei, dann kam natürlich auch wieder das Mehrwoller, Wenigerwoller.
Es wird sein, selbst wenn der eine sagt, mir ist es egal ohne Sex, die Frage ist, gilt das für den anderen auch und in der Intensität. Und da ist dann natürlich auch immer ein Risiko dabei. So, genau das ist es. Und vor allem, was habt ihr verabredet? Monogamie, das muss man nochmal nacharbeiten. Wenn einer wirklich sagt, nee, Sexrente und zwar wirklich für immer, nicht nur Pause, dann muss man sich eben, solche Diskussionen habe ich ja, dann muss man die Frage stellen und das ist berechtigt.
Der andere, das ist ja verabredet gewesen, dass man Sexualität und Monogamie hat. Und dann sagt der andere, weißt du, ganz ohne möchte ich nicht. Und dann ist eben die Frage, und dann gibt es richtig große Konflikte auch. Wie weit machen wir auf? Wollen wir aufmachen? Kann der eine das aushalten? Hattin, würden wir Lars einfach als Dritten bei uns zu uns nehmen? Ich finde, wir haben hier einen total guten Flow.
Ich finde auch, wir machen das alle. Lars ist natürlich Experte, weil er die beiden sexiesten Männer Deutschlands porträtiert hat in einer Biografie, Markus Lanz und Olaf Scholz. Also da hat er wirklich das ganze Spektrum. Übrigens, was ich ganz, ich habe ja mehrere Folgen gehabt, aber das fand ich immer hochinteressant, ist die Folge mit den offenen Beziehungen.
Und da habe ich jetzt eine interessante Erfahrung gemacht, mich hat das immer interessiert, weil in meinem Freundeskreis gab es, tatsächlich in meinem Freundeskreis, gab es ein Paar, das eine offene Beziehung gepflegt hat. Und das ging auch soweit ganz gut und irgendwann sagte dann einer der, Wie nennt man die da? Also nicht der dritte oder vierte, je nachdem er im Bund war, sagte, ich möchte das nicht mehr.
Und darauf trennte sich dieses Paar mit der offenen Beziehung und kamen mit zweien, mit jeweils einem zusammen, mit dem sie diese offene Beziehung gepflegt haben. So, aber jetzt kommt es. Und seit dem Moment haben die gar keine offene Beziehung mehr. Also obwohl gerade die Frau immer gesagt hat, ich brauche die offene Beziehung.
Und seit sie sozusagen aus der offenen Beziehung mit jemandem zusammengekommen ist, mit dem sie die offene Beziehung gepflegt hat, gibt es diese offene Beziehung nicht mehr. Vielleicht ist das auch mal ein Thema, was das eigentlich dann genau über einen sagt. Weil eigentlich sagt das doch, es kommt dann doch auf den richtigen Partner an. Oder nicht? Ich glaube ja. Super Thema. Gutes Thema, finde ich super, freut mich richtig das Thema.
Aber werden wir mal vorbereiten, weil es hat natürlich doch am Ende, das finde ich immer, Körperlichkeit, ja, wir wollen auch mal unbedingt eine wichtige große Folge machen, Sexualität und Liebe, dass man das nicht immer zusammen gehört. Aber dieses ist so, ihr seid ja auch schon ein bisschen länger im Leben, wir sind ja auch 25 mal 2 vielleicht, dieses ich werde wirklich gesehen.
Und das, was ich tue, ist eine Begegnung. Und da geht es eben nicht um den doppelten Rittberger vom neuen Ikea-Schrank, sondern ich spüre den, ich bin bei dem. Und dieses Gefühl, da bin ich irgendwie zu Hause auch von der Seele und vom Herzen her, weil Sexualität ist im besten Sinne ja genital, aber vor allem auch emotional.
Und wenn das so klappt und sagt, Mensch, irgendwie bin ich da angekommen, weil der spürt mich, ohne dass ich sage, jetzt mal weiter rechts ruckeln, mal weiter links ruckeln, dieses. Und es gibt ja Menschen, da trifft es einfach. Und ich glaube, dass es dieser Frau wahrscheinlich passiert. Aber ich fand das total interessant, wenn du sagst emotional genital. Auch das finde ich interessant, so eine Entwicklung. Wo habt ihr das neulich gelesen oder gehört oder gesprochen?
Also wenn man ganz lange zusammen ist und wirklich sich sehr tief liebt und sehr lange kennt, dass dann der Weg wieder sowas, wie soll ich sagen, Einfaches, sowas irgendwie Absolutes, was Direktes zu machen, wie Sex schwerfällt. Also wenn man diese Hochachtung vor dem anderen Menschen, auch vor der Lebensleistung der anderen Menschen und dann einfach so, einfach jetzt rein, raus.
Das macht es so schwierig, vollkommen richtig. Das macht es ja gerade so schwierig, weil du hast dann, du bist ja, wenn du dann so liebst, dann hast du ja die ganz tiefen Gefühle und möchtest dich ja um keinen Fall den anderen verletzen. Wie du schon sagst, dann willst du den Respekt behalten. Und dieser Weg, der wieder zurückzugehen, zu sagen, mehr in die Körperlichkeit. Dann weißt du, bei dem anderen, was du eben sagst, es geht wirklich um emotional,
um die große Liebe. Das andere ist das Genitale, um das wieder Schritt für Schritt wieder neu zu erwecken. Das ist ein Problem und das ist das, das kann man mal hinkriegen. Und das sind die sogenannten Mikroschritte, wo man sich dran gewöhnt. Aber jetzt sind wir beim Typus der zu viel Woller, finde ich. Weil Sex hat ja ganz viel mit Essen oder auch zum Beispiel mit Sport oder mit Bewegen gemeinsam. Also es gibt so eine körperliche Ebene, also es gibt zwei Körper,
die sich verstehen. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sich intellektuell versteht. Das ist genauso wie beim Essen. Irgendwas, was lecker ist, muss ja nicht gesund sein. Du hast die körperliche Ebene, du hast dann diese intellektuelle Ebene, dann hast du die emotionale Ebene. Ich habe zu einer Currywurst ein anderes emotionales Verhältnis als meinetwegen zu einer Quinoa-Bowl. Und dann gibt es noch diese, ich sag mal, fast esoterische Ebene.
Das ist vielleicht das, was Lars meint. Wenn man so ganz lange zusammen ist, dann ist man so seelenverwandt, soulmate. Und wenn das alles vier gleichzeitig passieren soll, das ist natürlich eine unglaubliche Anforderung. Das ist echt drei Sterne, wenn sich Körper, Geist, Seele und Emotionsapparat verstehen sollen. Und wir haben angeblich auch eine Studie, eine Million Prostituiertenbesuche am Tag in Deutschland. Also einer von 80 oder ein Ne geht durchschnittlich am Tag, um sich Liebe zu kaufen.
Es gibt Prostituierte, die sagen, Ilan Stefani hat da ein sehr interessantes Buch drüber geschrieben, sie hat noch nie so viele traurige Männer gesehen wie als Prostituierte. Die würden da zwar ihr körperliches Werk verrichten, aber seien hinterher jetzt auch nicht sehr viel glücklicher. Was ich damit nur sagen will, es ist wahnsinnig schwierig auf diesen vier Ebenen glücklich zu sein und zwei von vier oder drei von vier ist eigentlich schon ganz gut, Katrin.
Ja, also das finde ich auch, man darf auch Beziehungen nicht überfrachten, weißt du, früher haben wir, Lars ist so ein Familienmensch, ich darf das nochmal sagen, weil du hast es neulich in deiner Lesung gesagt. Ja, wir alle, aber Lars wohnt in einem Generationshaus, das heißt, er wohnt mit seinen Schwiegereltern zusammen, das fand ich irgendwie so, hab ich gesagt, Menschenskind, ist das schön.
Aber ich möchte gerne nochmal zu den Herren sagen, oder zu den Männern sagen, die vielleicht für ihr leibliches Wohl sorgen und das fühlt sich erst gut an, aber es ist ja das, wenn ich mal sage, ich rede von einem Orgasmus, der wirklich so ist, dass das Emotionale und das Genitale zusammenkommt, dann hast du hinterher, bist du emotional auch ausgefüllt.
Und das haben wir oft, wenn du eine Sexualität hast, wo das über eine ganz große Anspannung ist, wo man sagt, das war eine genitale Entladung, fühlt sich kurz gut an. Hajo, du kennst es ja, aber wenn das Ganze zusammenpasst, oben und unten, sagen wir immer, dann bist du hinterher nicht so ausverkauft, so leer.
Ja, weil da kommt ja oft erschwerend hinzu, die gehen dahin, eigentlich haben sie ein bisschen schlechtes Gewissen, dann gehen sie trotzdem dahin, dann ist das der komische kurze Dopaminrausch, dann machen die das, dann haben sie da wieder eine Entladung, toll, aber dann sind die todtraurig. Auf mehreren Dingen. Diese haben die Einsamkeit zu Hause, emotionale Unterversorgung. Warum auch immer.
Ich muss Lars noch mal was Mediales fragen. Ich habe den Eindruck, dass das Thema Sex in den Medien ganz häufig irgendwie problembehaftet ist. Also Sex-Skandal ist vielleicht das häufigste Kompositum. Das heißt, es wird irgendwie kriminalisiert oder tabuisiert. Ich rede jetzt nicht von Missbrauchsfällen oder Straftaten oder sowas, aber die Normalität, die wir jetzt hier gerade auch im Gespräch versuchen so herzustellen, die ist medial in meiner Wahrnehmung nicht so vorhanden.
Sex ist immer irgendwie was, ja was Außergewöhnliches, was Schmuddeliges, was Skandalöses. Ist das so oder hat sich da was verändert in den letzten Jahren? Da sage ich gleich was zu. Ich wollte nur sagen, Katrin, was du eben gesagt hast. Ich glaube, das finde ich so interessant, wenn man dann darüber spricht, dass viele Menschen fremdgehen. Und dass das Fremdgehen, das kann ja sein, dass es sozusagen kommt, dass man sich neu verliebt, eine andere Geschichte.
Aber wenn das fremd geht, wenn es nur um diesen Kick geht, dann stelle ich mir das so vor, du hast dann irgendwie zehn schöne Minuten vielleicht oder 15 oder 20 oder eine Stunde. Im Hotel, ja. Und danach stelle ich mir vor, muss es eigentlich mal so schlecht gehen. Genau. Man hat seinen Partner betrogen, man weiß nicht, was mit der Familie und so weiter.
Also ich finde schon, dass das ein hoher Preis ist. Und das andere, Hajo, ich glaube einfach, dass nicht nur Medien Probleme haben, sondern ja Menschen haben total Probleme über Sex zu sprechen und das muss man ja nur mal sich klar machen, wann redet man, es gibt zwei Dinge, über die man im Freundeskreis eigentlich nicht redet. Absoluter Platz 1 ist doch Sex. Es wird einfach nicht darüber gesprochen. Also nie.
Und ich merke, man merkt das ja selber, ich weiß nicht, also wenn man mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern versucht, da gibt es ja auch ganz viel Sachen, aber ich mag darüber nicht sprechen. Das ist irgendwie aus verschiedenen Gründen und so. Das zweite Thema ist dann Geld, aber das ist schon fast ein bisschen besser, über Sex mit Freunden und so zu sprechen.
Und deshalb ist es auch in den Medien so ein Thema, wo man denkt, lieber nicht und es ist irgendwie und es selbst schon, ich stelle mir gerade zuvor in so einer Redaktionskonferenz, es gäbe jemanden, der jeden Tag so zwei Sexthemen vorschlagen würde, da würde doch die eine Hälfte der Redaktion würde schamrot werden, die andere würde so kichern. Und das fällt, glaube ich, vielen Leuten total schwer. Aber alle würden zuhören.
Alle würden aufmerksam zuhören. Das war der Hintergrund für diesen Podcast, wo man denkt, okay, und da sitzen ja jetzt auch irgendwie im fünfstelligen Bereich Leute, die das sich anhören. Also das Interesse ist schon da, aber es ist so ein bisschen so, ich weiß auch nicht, wie jemand jetzt reagiert, wenn jetzt, man sitzt zu Hause hört sich diesen, ich habe den großen Vorteil, dass ich mir das beruflich auch anhören kann.
Aber wenn ich mir das jetzt nicht beruflich anhören würde, würde meine Frau sagen, hörst du da eigentlich jetzt immer diesen Sex-Podcast? Macht dich das heiß oder so? Brauchst du das? Übrigens, das ist ja auch interessant. Das ist ja, der eine sagt so, der andere sagt so. Das ist ja nicht so, dass man, also man geht jetzt nicht völlig, man geht angeregt aus eurem Podcast, aber jetzt nicht, zum Glück nicht erregt. Das ist ja, glaube ich, nicht das Ziel. Ich schon.
Aber gut. Schade eigentlich, dass es nicht, dass wir alle anderen so sind. Aber zum Schluss muss ich nochmal, das, was ich am Anfang vielleicht auch schon versucht habe auszudrücken, Katrin, dieses riesige Kompliment machen, mit welch einer Selbstverständlichkeit sie genau das, was du gerade gesagt hast, Lars, nämlich dieses Scham und man redet nicht drüber.
Aber Katrin redet da einfach frisch von der, naja Leber ist es jetzt nicht, also frisch von wichtigen Organen weg, redet sie einfach drüber. Und das finde ich eine Fähigkeit, auch ein Mut und eine, ja auch so eine Fröhlichkeit, die ich unglaublich schätze. Weswegen ich gerne, liebe Katrin, dir einen Antrag machen möchte, ob du noch fünf weitere Jahre mit mir gehen willst. Und das Tolle finde ich ja auch, dass Katrin, das zeigt ja auch, wie erfolgreich dieser Podcast ist.
Und natürlich wie toll Katrin das macht, dass du ja wirklich eine viel gefragte. Inzwischen viel Gefragte, auch in anderen Medien, also ich denke an den Spiegel, ich denke an die NDR Talkshow, ich denke an 3 nach 9, was auch immer. Jemand bist, der da viel eingeladen wird und viel gefragt wird und da ja auch noch ganz andere Reichweiten hast.
Also das hat mich dann auch gefreut zu sehen, was man dann aus so einer, ich finde es immer schön, man sieht aus einer Bahnfahrt von Berlin nach Hamburg, was daraus entstehen kann und wie viele Leute man da glücklich machen kann und was daraus wird, das fand ich toll.
Also ihr beiden, um das mal zu sagen, ihr habt mich beide da, macht mich da beide glücklich, bedanke mich sehr und ich möchte aber auch den Hörerinnen mal Mut machen, ich bin ja im ersten Leben Betriebswirt und ich muss euch sagen, ich habe das nicht gelernt darüber zu reden.
Früher musste man über Bilanzen sprechen, meine Schwester, ich hatte die Casting-Agentur, da ging es vor, wollen wir den besetzen, das wollen wir daneben, so und dann habe ich nochmal einen radikalen Schnitt gemacht und ich war doch drei Jahre älter als 25 und man kann das und ich möchte diesen Frauen auch nochmal sagen, man kann sich auch nochmal neu aufstellen. Das war, ich will es nicht unterschätzen, also das war schon harte Arbeit.
Es waren mehr als ein Stein im Weg, was man im Vorwege nicht geahnt hat, ehrlich gesagt. Es waren ganze Mauern, die da teilweise leider auch nicht einreißenbar sind. Aber nun ist es so, man muss sich dann auch mal irgendwann frei machen. Und wenn man das dann so ein bisschen die Nase ein bisschen rausgeguckt hat, es ist dann auch eine Freiheit und es ist eine ganz große Selbstwirksamkeit.
Ich möchte das allen auch mal mitgeben, die sagen, ich möchte jetzt, ich habe noch nie über Sex reden, ich kann es nicht. Man kann es lernen. Aber das Mutige bei dir ist ja auch dazu, das eine ist, dass man Sexualtherapeutin ist und eine Praxis hat und das andere ist, finde ich, dass es plötzlich, vielleicht nicht alle, aber sehr viele wissen.
So, das ist ja nochmal ein Riesenunterschied, dass du sozusagen rausgegangen bist und sagst, ja klar, ich gebe da jetzt mein Gesicht für her, ich gebe meine Stimme dafür her und jeder weiß jetzt, die Kathrin Hinrichs, die ist halt diese Sexualtherapeutin aus Hamburg. Ich finde es persönlich völlig normal, aber ganz verständlich, also selbstverständlich ist sowas nicht und auch dafür nochmal großen Dank. Ach, ihr seid süß.
Jetzt macht ihr aber noch weiter, jetzt die nächsten fünf Jahre sind gesichert. Ich las spätestens nach dieser guten halben Stunde mit dir, das war einer der schönsten von den zahlreichen Dreiern, die Katrin, ich und viele andere miteinander hatten. Und Katrin hat es schon mal gesagt, aber du hast das Ding aufs Gleis gebracht und du hast es auch immer so in aller Offenheit verteidigt und auch gefeiert und so.
Und ich bin sehr beglückt, weil das für mich auch so ein Beispiel ist, wie man gut zusammenarbeitet und dass das ausgerechnet bei diesem Thema so ist, finde ich ausgesprochen mutmachend. Weil wir kennen ja diese Branche mit Zahlen und da muss hier gespart werden und da und irgendwas. Und ich freue mich jedes Mal drauf, weil ich weiß, das Abendblatt ist eine gute Adresse und bei dir ist das in guten Händen und Katrin ist eine tolle Partnerin.
Ja, danke mein Harjo. Weißt du, was ich auch nochmal euch sagen muss? Ich finde das ja die Resonanz der Älteren, das muss ich jetzt nochmal sagen, die also vielleicht schon 25 mal 2 und noch ein paar Hierchen drauf haben. Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Wir hatten das ja in den ersten drei Jahren, glaube ich, jeden zweiten Woche war da so eine kleine Zusammenfassung über unseren Podcast. Dann kam immer an, das lese ich zuerst. Also so richtig noch im Flüsterton.
Oder die Frau sagt, ich lese das immer so gern, mein Mann. Weiß ich nicht. Der hat es mit Sicherheit auch gelesen. Aber weißt du, dass die sich da so auch getraut haben? Wir sind ja jetzt vielleicht schon so Semiprofis. Aber wir wollen ja genau unsere Hörer haben. Die sagen, ach, das war ja mal ganz interessant. Ich weiß nicht, ob das was für mich ist. Aber diese Unwissenheit ist wahnsinnig belastend.
Und die Möglichkeit zu haben, ja, das ist auch wieder ein Raum, den ich mehr aufmache, nur damit ich mehr verstehe, auch was da draußen so unterwegs ist. Das fand ich immer so gut. Und da wird es ja viele geben, wenn ich gesagt habe, man wird darauf angesprochen, es ist, glaube ich, einfacher, jemanden auf einen Wein-Podcast anzusprechen. Also sagen, ich höre immer ihren Wein-Podcast und ich bin durch sie ein großer Wein-Fan geworden. und sagen, ich höre immer den Sex-Podcast des Abendplatzes.
Ich glaube, dass viele das hören. Und das für sich behalten. Und das ist ja auch ganz schön. Was ich übrigens auch nochmal sagen, was ich schön finde, ich habe ja den Podcast von euch auch oft im Auto gehört. Und das ist auch einer, dem man gern zuhört. Also man hört euch beiden gern zu. Ach, was für ein Tag. Super Start der Woche. Ich habe da noch einen Innovationsvorschlag für die Zeitung, Lars.
Wenn wir da so kleine Beiträge zu jeder Folge machen und da machst du so eine gestrichelte Linie drum mit so einem Scherensymbol, dann kann die jeweilige Partnerin das ausschneiden und ihm dann, was weiß ich, während er in der Waschanlage ist oder im Hobbykeller oder so, einfach mal unauffällig irgendwie auf die Wagen legen. Oder, haben wir jetzt ja gelernt, oder umgekehrt.
Also die Frage ist, wenn sich das jetzt gerade dreht und das Selbstbewusstsein der Frauen sich ja in vielen Bereichen zeigt und natürlich auch im Sexuellen, dann ist die Frage, in welche Richtung das geht. Sagt dann die Frau, nein, ich möchte das alles nicht, Punkt, kann ja auch sein. Oder sagt sie, Moment, ich möchte aber und so. Zum Ankreuz. Das ist in unserem Buch drin. Das ist, finde ich, auch eine sehr, sehr schöne, Eröffnungsmöglichkeit für solche Gespräche. Da ist so ein Fragebogen drin.
Was würdest du gerne mal ausprobieren? Was kommt für dich überhaupt nicht infrage? Dann können wir immer Ja, Nein, Vielleicht ankreuzen. Wie früher bei diesen Zetteln. So willst du mit mir gehen? Ja, Nein, Vielleicht. Ihr Lieben, ich möchte mit euch weitergehen. Das war Ich frage für einen Freund. Zum ersten Mal als Dreier der Sex-Podcast für Erwachsene. mit dem ganz wunderbaren Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, Lars Heider und der wie immer unvergleichlichen Katrin Hinrichs.
Mein Name, Harjo Schumacher, ich frage für einen Freund und ich freue mich auf die nächste Folge. Tschüss. Tschüss. Music.