Wir haben aber derzeit mit einer Entwicklung zu rechnen, dass immer mehr Leute sich schlecht ernähren. Deshalb tritt die Lebenserwartung auf der Stelle. Vielleicht wird es sogar rückläufig werden.
Und weil ich bei der Jugend die Tendenz sehe, dass dort die Zivilisationskrankheiten noch viel stärker sich vermehren, werden wir eine Ungleichheit bekommen in der Gesellschaft, dass es Gruppen gibt in der Gesellschaft, die schnell krank werden und stark übergewichtig werden und auch nicht richtig in den Arbeitsprozess reinkommen. Auf der einen Seite und den anderen, die alles machen, die das Geld haben, die das Wissen haben, sich gesund zu ernähren.
Und diese Ungerechtigkeit, die ist von der Politik überhaupt noch nicht begriffen worden, dass wir in sozial benachteiligten Stadtteilen unheimlich viele Kinder haben, die unheimlich dick sind und die haben gar keine Chance. Weil die werden wahrscheinlich nicht mal 60. Und das ist eine Tragödie, die sich vor unseren Augen abspielt und das darf so nicht sein. Dr. Matthias Riedl, gesünder Leben mit dem aus dem TV bekannten Ernährungs-Doc und Elisabeth Jessen. Music.
Alt werden. Wir wollen nicht alt sein, aber wir wollen eigentlich alt werden und wir wollen gesund alt werden. Und die Langlebigkeit, die ist ja derzeit in aller Munde. Und ich habe ja auch ein Buch mitgebracht, das ist ganz neu, erscheint erst im März. Ja, genau, im März. Er erscheint im März. Aber wir haben es schon, ja genau. Und darüber wollen wir uns heute unterhalten. Ich bin Elisabeth Jessen und begrüße bei mir im Studium Matthias Riedl.
Ja, moin Elisabeth. Nicht nur Autor dieses Buches, sondern auch Ernährungs-Doc, ärztlicher Direktor des Medikum Hamburg. Er hat die MyFoodDoctor-App entwickelt, ist Chefredakteur der Zeitschrift Ist Dich Gesund und vor allem ist er mein schon langjähriger Gesprächspartner in diesem Podcast jetzt. Wir sind schon zweieinhalb Jahre dabei.
Oh ja, solange schon mal die Zeit vergeht. Und dir gehen ja die Ideen nicht aus und du hast vor allem hier einen Trend aufgenommen, der im Moment ja wirklich in aller Munde ist. Man hört das immer aus Amerika, wer sich alle so das ewige Leben da gerade verspricht, mit unterschiedlichsten Methoden. Und ja, darüber wollen wir heute sprechen. Aber vorweg, Matthias, muss ich noch eine Frage hier stellen, weil uns eine Mutter geschrieben hat, eine verzweifelte Mutter, nämlich Barbara.
Sie bezieht sich auf einen Podcast, den wir letztens gemacht haben zum Thema Schlafen. Und Barbara hat einen Sohn, der ist acht und sie ist verzweifelt, weil egal wann er ins Bett geht, er wacht immer zur gleichen Zeit auf und es ist nicht so einfach, das weiß man bei achtjährigen, die ins Bett zu bringen abends und sie schreibt, egal ob er um 19 oder 22 Uhr ins Bett geht, er ist am nächsten Morgen pünktlich wach und zwar 20. Während der Woche, am Wochenende um 6, 6.30 Uhr ist er wieder wach.
Und sie macht sich jetzt wirklich Sorgen, dass er zu wenig Schlaf kriegt. Und wollte gerne wissen, wie ist denn die Empfehlung bei Kindern? Und was kann sie vor allem tun, damit ihr Sohn vielleicht ein bisschen länger schläft? Also unser Thema ist ja heute Langlebigkeit. Und tatsächlich ist Schlaf ein wichtiger Faktor für Langlebigkeit. Und im Schnitt kann man durch eine dauerhafte Schlaflosigkeit 6 bis 7 Lebensjahre verlieren. Aber das ist hier bei dem Jungen nicht der Fall.
Also, was bei dem Jungen ungewöhnlich ist, Jugendliche sind eher Langschläfer und können besser länger schlafen. Aber es gibt auch Menschen, die eine starke zirkadiane Rhythmik haben, die sehr, sehr stark durchschlägt. Und das ist bei dem kleinen Jungen der Fall.
Das heißt er ist eigentlich ein Frühaufsteher da wird sich wahrscheinlich später ein sehr sehr krasser Frühaufsteher daraus entwickeln wenn man in der Jugend, so regelmäßig früh aufsteht, wo man normalerweise die Jugend gar nicht rechtzeitig aus dem Bett kriegt und man ja eher sagt, komm Leute lasst die Stuhle erst 8.30 oder 9 Uhr beginnen, das entspricht deren innerer Uhr, da ist er offenbar ein Sonderling, also eine Ausnahme das ist nicht schlimm,
Schlafbedürfnis ist immer individuell, das heißt, wenn es heißt, Jugendliche brauchen so acht, neun, zehn, elf Stunden Schlaf, Dann ist das nicht gesetzt. Das Schlafbedürfnis ist individuell wichtig, dass er durchschläft. Das vertut er ja, davon steht hier nichts. Da würde ich mir jetzt keine Sorgen machen. Ich würde allerdings, wenn man früh aufsteht, ist ein Passionierter, dann würde ich auch rechtzeitig ins Bett gehen.
Das muss man einfach mit dem Kleinen verhandeln. Das wird er sicherlich auch tun. Das entspricht seiner persönlichen inneren Uhr. Wenn wir gegen unsere innere Uhr verstoßen, dann ist das ungesund. Das heißt, so ein Langschläfer, Der müsste eigentlich erst um 10 zur Arbeit eintrudeln. Und die Frühaufsteher, ich bin einer der Frühaufsteher, Frühaufsteher sind selten. Also ich glaube, es sind nur 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung. Ich bin so einer.
Und die könnten schon um 7 oder um 8 da sein. Und bei 7 ist mir auch zu früh mittlerweile. Aber man muss eigentlich ein bisschen individueller sein. Das heißt, wenn einer so eine strenge Zirkadianik hat, dann kann man dem Kleinen schon sagen, also Schichtarbeit, was musst du dir gut überlegen? Das ist nicht unbedingt so deins. Weil er eine sehr, sehr starke in der Uhr hat. Aber das ist ja streng genommen nicht unser Thema.
Nee, aber das musste ich jetzt... Erstens ist Barbara, glaube ich, wirklich verzweifelt und das kann auch nicht so lange warten. Nein, musste gleich beantwortet werden. Und es passte natürlich gut zu unserer vorletzten Folge. Du hast den Titel gar nicht gesagt und jetzt musst du es mal aussprechen. Ich glaube, du hast es nicht gesagt, weil du... Lies mal vor. Ich habe es mir vorlesen lassen im Internet und die sagen immer Longevity.
Ja, genau. Ich habe auch, also ich kenne den Begriff auch noch nicht so lange, das ist ja irgendwie neu. Die Longevity-Food-Formel heißt das Bude. Und am Anfang, wenn man das Wort sieht, denkt man, wie spricht man das denn aus? Longevity, ne? Longevity. Ich habe gedacht, ich lasse es mir vorlesen im Internet. Also Longevity ist Langlebigkeit. Ja, genau. Ich kann auch gerne mal Langlebigkeit sagen. Darum geht es jetzt. Wir haben aber natürlich auch wieder eure Fragen, die Matthias beantwortet.
Und wir haben auch wieder aktuelle Studie und natürlich wieder ein Rezept am Schluss. Aber Longevity, was ist das eigentlich genau? Ja, Longevity heißt eigentlich Langlebigkeit. Es geht darum, im Schnitt länger zu leben. Also es geht darum, um länger zu leben als der Schnitt, so das ist es. Und weil es gibt einen Faktor, der ganz besonders hervorsticht in der Bewertung der Möglichkeiten von Longevity, das ist die Ernährung.
Und für mich lag es auf der Hand zu sagen, du musst hier Flagge zeigen, die Ernährung musst du hier repräsentieren in der ganzen Diskussion um Longevity. Da kommen ja sofort überall die Produkte hoch, die man kaufen soll, um länger zu leben und man muss einfach mal klar sagen, wer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat mit der Ernährung, der braucht sich über Produkte und Sonstiges erstmal gar keine Gedanken zu machen.
Erstmal müssen wir bei der Ernährung alles tun, was geht, weil das ist am einfachsten und das hat am meisten Wirkung. Hintergründe dafür ganz kurz. In Deutschland wird immer noch, also zu 50, 60 Prozent ernähren sich die Deutschen aus hochverarbeiteten Lebensmitteln. Das verkürzt das Leben und dafür haben wir die Studien, ganz klar. Wir sterben eher, je mehr hochverarbeitete Lebensmittel wir essen.
Und der zweite Faktor ist, Deutschland hat in puncto Longevity Nachholbedarf, Nachholbedarf, wenn es darum geht, länger zu leben als der Schnitt, dann heißt das für Deutschland, wir liegen auf den letzten Plätzen in der Lebenserwartung mit den anderen Industrienationen und wenn wir dann länger in Deutschland leben als der deutsche Schnitt, dann sind wir immer noch schlechter als die Franzosen. Also wir haben Nachholbedarf und das ist der Grund, weshalb ich das Buch geschrieben habe.
Wenn wir Langlebigkeit betrachten, ist es eine Frage des Geldes? Leben, man sagt ja immer, je schlechter der sozioökonomische Status, umso kränker sind die Menschen, umso schneller sterben sie. Es ist mehr eine Frage der Bildung und der Lebensbildung auch als weniger eine Frage des Geldes. Also wir erleben ja auch, dass Leute, die viel Geld haben, häufiger Hautkrebs bekommen, weil sie sich viel irgendwie in der karibischen Sonne rumtreiben.
Das sind so Dinge, natürlich haben wir beim niedrigeren sozioökonomischen Status bestimmte Krankheiten vermehrt. Wir haben überrepräsentiert Diabetes, Übergewicht und das liegt aber daran, dass den Menschen nicht klar ist, was sie essen und was das mit ihnen macht. Und dass sie Opfer des Marketings werden, dass der Verbraucherschutz in Deutschland so schlecht ist, dass der Verbraucher auf dem Produkt nicht erkennen kann, ist das für meine Gesundheit gut oder schlecht.
Da muss man es schon umdrehen, die Lupe zur Hand nehmen und muss was wissen. Und das ist halt eine Frage, das wird ja nicht in der Schule beigebracht, es wird den Eltern nicht beigebracht. Und wir wissen, dass Menschen, die sich schlecht ernähren, die schlechte Darmflora an die Kinder weitervererben, und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Und wir wissen auch, dass die Ernährung die Schulleistung auch mit beeinflusst.
Das heißt, wenn ich aus einer Familie komme, in der schlecht gegessen wird, habe ich weniger Chancen im Leben lang zu leben, gesund zu leben und einen guten Beruf zu ergreifen. Das ist eine Frage der Chancengleichheit. Und da fängt es für mich an. Bildung in Ernährung, in den Kindergarten, in die Schule. Es muss wieder gekocht werden. Ich erinnere mich, ich glaube, das habe ich im Hamburger Abendblatt gelesen.
Es war eine Austauschschülerin, eine japanische Austauschschülerin, die ist nach Deutschland gekommen, ich glaube nach Heidelberg. Und die hat drastisch zugenommen und ist dann wieder zurück nach Japan gekommen. Und dort hat sie wieder ihr altes Gewicht bekommen. Die Japaner essen anders, haben eine andere Bedeutung dem Essen beigemessen, sie kochen in der Schule, sie lernen, was ordentliches Essen ist, weil es den Japanern wichtig ist.
Wir sind vollkommen in der Hand der hochverarbeiteten Lebensmittel, bei uns ist alles erlaubt und vor allen Dingen die Opfer dieser Entwicklung, dieser Lebens-, der ernährungsfeindlichen Umgebung sind Menschen mit geringerer Bildung, mit weniger Geld und das ist das Problem. Wenn ich jetzt den Menschen mehr Geld gebe, um mehr zu kaufen, dann habe ich nicht gewährleistet, dass sie mehr Gesundes kaufen, sondern mehr vom Falschen. Das ist zu fürchten. Deshalb brauchen wir mehr Verbraucherschutz.
Aber ist der denn in Deutschland besonders schlecht? Oder warum steht Deutschland bei der Lebenserwartung so ganz am Ende der Nahrungskette? Was sind die Erklärungen dafür, warum Deutschland so schlecht steht? Der Verbraucherschutz ist in Deutschland sehr schlecht. Wenn ich mal daran denke, es gibt einen Energy Drink, Prime, darüber hatten wir schon mal gesprochen, der ist ja in Australien und in der Slowakei verboten.
In Deutschland erlaubt. Das ist nur so ein Beispiel. Es gibt im Ausland viele Dinge, die da verboten sind, wo man sagt, das machen wir nicht mehr. Und Deutschland hat einen ganz, ganz schlecht eingestellten Verbraucherschutz. Und die Ernährung spielt in der deutschen Politik gar keine Rolle. Null. Und das ist auch noch nicht im Bewusstsein der Politiker, auch nicht im Bewusstsein der Politiker, die sich um soziale Gleichheit kümmern.
Da geht es nur um Geld, aber nicht um Bildung und Zugang zu gesundem Essen. Und in Deutschland spielt auch der hohe Alkoholkonsum, das muss man leider sagen, eine Rolle. Wir sind ja im Weltdurchschnitt beim doppelt so hohen Alkoholkonsum wie die Welt. Die Franzosen trinken sogar weniger, das will ja schon was heißen, weil in den 60er-Jahren haben die doppelt so viel getrunken wie wir.
Und das sind so die Gründe. Also die geringe Bedeutung, die wir gutem Essen, gesundem Essen beim Essen, der Alkoholkonsum und auch wir haben eine, muss man fast sagen, verkommene Esskultur. Wenn ich in meinen Supermarkt gehe, da ist ein Riesensupermarkt. Ich weiß nicht, da muss man eine halbe Stunde gefühlt durchlaufen und dann kommt man zu einer Gemüseabteilung, die ist 20 Quadratmeter groß. Die ist in jedem ordentlichen französischen Supermarkt 300 bis 400 Quadratmeter groß.
Und dort haben wir natürlich noch ganz andere Qualitäten. Und das ist das Problem. Wir müssen einen anderen Zugang zum Essen, eine andere Kultur entwickeln wie die Japaner oder die Franzosen. Und wir müssen halt gesundes Essen auch billiger machen und schlechtes Essen teurer machen und ganz schlechtes Essen noch teurer machen mit doppeltem Mehrwertsteuersatz. Das kommt dann auch den ärmeren Leuten zugute. Also das ist etwas, was mich sehr ärgert.
Und am Ende kommt dann eine Lebenserwartung bei Frauen von 83 Jahren und von Männern 78 bei raus, das ist schlecht. Das ist schlecht im Vergleich und besonders wenn wir bedenken, was wir für Geld ausgeben. Jetzt hast du ja so einen Zwei-Wochen-Plan da in deinem Buch entwickelt. Was besagt der? Kannst du uns das mal ein bisschen beschreiben? Ja, Zwei-Wochen-Plan. Hier geht es darum, erst einmal, du meinst jetzt die sechs Schritte zum Erfolg?
Ja, in den Zwei-Wochen-Kickstart-Plan hast du das genannt. Ja, genau. Wir haben auch, also es geht einmal klar, sich zu überlegen, was für Fehler mache ich. Also das muss man sich einmal klar machen. Wo stehe ich? Und dann eine Maßnahmenliste zu erstellen. Aber um das zu starten, haben wir besondere Gerichte genommen, die allesamt einen ganz besonderen Wert auf gesunde Bestandteile haben, auf eine Antientzündlichkeit. Die muss unbedingt dabei, weil Antientzündlichkeit spielt eine große Rolle bei
der Langlebigkeit. Das ist einer der tragenden Faktoren. Wir haben eine ganz besondere Fettqualität eingebaut und ein Minimum an Ballaststoffen mit dabei. Das sind wesentliche Dinge, die auch speziell die Darmflora mit adressieren. Und meine Empfehlung ist es, einfach mal diese, es sind für Frühstück, Mittagessen und Abendessen Rezepte dabei. Meine Empfehlung ist es, einfach mal zwei Wochen einfach mal das auszuprobieren und sich möglichst viele von diesen Ideen mit ins Leben reinzunehmen.
Weil die Erfahrung und die Rückmeldung von den Lesern und Hörern ist ja immer so, gib mir mal Beispiele. Ich muss mal gucken, was heißt das denn konkret? Das ist eine Anleitung, damit man dann anfangen leichter fällt. Genau, wie sieht das in der Küche aus? Und wir haben eben ganz besondere antioxidativen Kapazitäten mit da drin. Und man kriegt ein Gefühl dafür, was sind die Relationen an tierischen Produkten, an pflanzlichen Lebensmitteln.
Und welche geschmacklichen Möglichkeiten gibt es da noch? Auch mit Kräutern und Gewürzen zu arbeiten, die ein ganz elementarer Bestandteil dabei sind. Warum werden Frauen üblicherweise älter? Weil sie von Haus aus einfach mehr richtig machen als Männer? Also es gibt viele, viele, viele Gründe. Das ist ein ganzes Bündel. Und tatsächlich ist es so, dass Frauen durch das Östrogen lange geschützt sind. Das endet dann mit der Menopause.
Bei Männern ist es so, wenn Männer älter werden, das ist jetzt ganz neue Forschung, dann verlieren einige Zellen auch sogar ihr Y-Chromosom. Das ist fatal, weil das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dann steigt, also in einigen Zellen bei älteren Männern. Und man muss dazu sagen, das Testosteron macht mit den Männern ja noch etwas, es macht eine höhere Risikobereitschaft. Sie sind überproportioniert bei Gewalttaten, in riskanten Berufen.
Also da, wo man sein Leben riskiert bei den Risikosportarten, da sind die Männer vorneweg. Stimmt, die haben das auch schon mal thematisiert. Das heißt, die fallen ja alle in die Statistik und verfälschen quasi. Sie verfälschen sie nicht, aber sie sind Teil der Todesstatistik, dann werden die Frauen noch weiterleben. Wenn du mit 20 deinen Manta gegen den Baum fährst, dann fehlen 60 Lebensjahre und das drückt die ganze Lebenserwartung.
Dazu kommt noch, dass Jungs empfindlicher sind. Du hast ja zwei Jungs. Jungs sind empfindlicher, was Infektionskrankheiten angeht. Das ist so. Sie haben das anfälligere Immunsystem, die sterben leichter. Wobei man dazu sagen muss, Frauen neigen eher zu Autoimmunerkrankungen. Das ist dann der Nachteil, den Frauen mit sich bringen. Aber letztlich ist es so, dass Männer...
Das sind so ein paar Gründe dafür. Und natürlich, du weißt es auch, Männer gehen nicht zur Vorsorge, weil sie sich so unsterblich vorkommen. Und ein Indianer kennt keinen Schmerz. Diese ganze Sache, Depressionen äußern sich bei Männern eher, bei Männern eher so mit Aggression gegen sich und andere. Frauen sind dann eher weinerlich und reden mit anderen. Und die reden mit anderen. Genau, das machen Männer nicht. Männer reden ja doch nicht über ihre Schwächen, oder?
Nicht so gerne. Das nicht so gerne, wir sind ja stark. Ja, es ist ein ganzes, und dann gehen sie nicht zur Vorsorge. Also das ist das Allerschlimmste. Welche Rolle spielen denn die Gene? Es gibt ja einfach Familien, da werden alle steinalt und auch relativ gesund steinalt. Und es gibt andere da... Ja, ist wichtig. Gene spielen wohl zu 15 Prozent eine Rolle. Das ist ja nicht so viel. Nee, je nach Studien. Aber irgendwo so unter 20 ist es wohl.
Und ich empfehle allen einmal zu gucken, die Gene mal zu checken. Also das werden wir ja irgendwann können. Wir werden ja irgendwann die Gene checken können und sagen können, du hast das und das und das und das in deinem Gen. Aber jetzt musst du erst mal gucken, wir können das selber machen, indem wir mal gucken, welche Krankheiten haben Oma, Opa, Tante, Schwester. Ja, so. Und das sind die Krankheiten, für die ich möglicherweise auch ein Risiko
habe. Und dann muss ich entsprechende Vorsorgen machen. Und das ist schon mal total wichtig. Aber es gibt halt eben noch andere Faktoren, womit ich meine Langlebigkeit, also jetzt neben dem Essen, ja, weil das ist total wichtig. Ich will es vielleicht noch mal so sagen, um die Bedeutung des Essens nochmal herauszuarbeiten. Wir haben im Körper verschiedene Organe, die alle miteinander kommunizieren. Die sind, man nennt es der Organ Crosstalk, die sind die ganze Zeit am Schwatzen.
Und wenn eines dieser Organe die Grätsche macht, also schlapp wird, zieht es andere Organe mit rein. Zum Beispiel der Klassiker, du erblindest und hast sofort ein höheres Risiko für Depressionen. Das ist ja klar. Aber du hast auch ein höheres Risiko für Krebs. Du hast auch ein Risiko für viele andere Krankheiten. Bei der Nierenschwäche beispielsweise kriegst du plötzlich ein hohes Risiko für Herzinfarkte. Und bei Diabetes kriegst du plötzlich ein hohes Risiko für Krebs.
Sodass diese Organe, wenn sie krank sind, wenn sie Probleme haben, andere Organe mit in den Abgrund ziehen. Und deshalb ist es wichtig, alle Organe möglichst fit zu halten. So, wenn du dement wirst, verkürzt es die Lebensdauer signifikant. Und deshalb ist es wichtig, alle Organe maximal gut zu ernähren. Dass sie lange funktionsfähig bleiben. Und das ist der Kern auch der Longevity-Food-Formel hier in dem Buch. Und es geht auch darum, natürlich, einer der geschwätzigsten ist der Darm als Organ.
Der hat sogar eine Standleitung zum Gehirn, das wissen wir alle. Also wenn es dem Darm nicht gut geht, dann fühlen wir uns echt mies. Andererseits meldet das Gehirn auch runter, wenn wir gestresst sind, dann kriegen wir Durchfall oder Bauchschmerzen. Und der Darm spielt eine große Rolle durch die Darmflora und durch das, was wir essen. Es ist die zentrale Drehscheibe für Zivilisationskrankheiten. Und deshalb ist Ernährung wirklich der wichtigste Punkt, den wir bei der Langlebigkeit
erstmal abarbeiten müssen. Und dann kommen die anderen. Welcher Faktor ist denn der Stress für die Alterung oder die Langlebigkeit? Enorm wichtig. Also Stress führt zur Telomerverkürzung. Also das sind ja die Anhängsel an den Chromosomen und desto kürzer auch unser Leben. Sport führt eher dazu, dass es nicht verkürzt wird. Aber Stress führt zur Verkürzung.
Und deshalb sind, also auch Einsamkeit führt zu Stress, das darf man auch nicht vergessen, also Menschen sind ja soziale Wesen, deshalb brauchen wir soziale Kontakte, Stressminimierung und es ist total wichtig den Stress zu reduzieren, Stress ist ein eigener Risikofaktor für Erkrankungen, zum Beispiel für Autoimmunerkrankungen, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Bluthochdruck, Und das sind wiederum Erkrankungen, die wirken sich wie Rost auf den ganzen Körper aus.
Wenn man jetzt zu so einer Körperanalyse geht, dann wird ja immer so das biologische Alter auch berechnet. Da werden die Muskeln und Wassermasse und Fettanteile und so weiter berechnet. Dann gibt es immer so ein biologisches Alter. Und das gibt es auch bei mir im Fitnessstudio, da kann man sich auf so eine Waage stellen. Und dann steht immer, sie sind erst... Na, du erinnerst dich jetzt nicht mehr?
Nee, ich habe mich länger nicht draufgestellt, weil da gehen immer alle mit ihren nackten Füßen drauf. Und dann kann man sich Fußpilz holen. Ja, ich habe immer ein bisschen Angst davor. Berechtigt. Ich habe das mal bei dir im Medikum gemacht, bei einer Kollegin von dir. Da war das alles ganz okay. Aber ich erinnere mich nachher ans biologische Alter. Aber das ist ja häufig jünger als das Tatsächliche. Wenn du im Fitnessclub bist. Weil die Leute, die im Fitnessclub herumlaufen,
die machen ja Sport. Die machen Sport. Also man kann es beeinflussen durch Bewegung. Durch Bewegung, durch Sport, durch Meditation, durch soziale Gemeinschaft. Durch Engagement, ganz wichtig ist, dass wir einen Sinn im Leben sehen. Also das ist ja das, wenn du jemanden betreust und dich um jemanden kümmerst, das machen ja alle Säugetiere auch, die kümmern sich um andere. Dann schafft uns das Sinn und dieser Sinn hält uns auch am Leben.
Das merkt man ja auch bei alten Leuten, wenn man denen den Sinn nimmt, das merke ich auch bei manchen, das ist, wenn sie in die Rente gehen, dann fehlt dann plötzlich Sinn, dann werden sie depressiv oder der Partner stirbt. Das ist sowieso schon Stress pur, aber es fällt auch noch einen Sinn weg. Und dann, das kennst du auch, und dann ist es so, der übrig gebliebene Partner lebt dann nicht mehr lange. Das ist häufig so, dem erlarmt das. Wichtig ist tatsächlich Gemeinschaft, Sport.
Damit kann man tatsächlich sich verjüngen. Auch bei Oma und Opa, der Umgang mit den Enkeln. Das ist natürlich auch super toll. Das ist auch ein Sinn, auch wenn man sich mit denen befasst. Wenn man nochmal das vielleicht auf fünf Punkte, die fünf wichtigsten Punkte für Langlebigkeit. Wie würdest du die zusammenfassen? Also das sind so viele Faktoren. Also natürlich über Alkohol und Rauchen sprechen wir jetzt heute nicht, weil das weiß glaube ich jeder, dass das das Leben verkürzt.
Und vielleicht, da fällt mir nochmal ein, also die Lebensspanne, über die wir reden, sind 15 bis 25 Lebensjahre, die man durch ein solches oder solches Verhalten haben kann. Also nochmal, was wirklich, ich habe mit dieser Frage gerechnet, deshalb habe ich mir das mal so ein bisschen skizziert. Also wichtig ist, dass wir nicht zu viel essen, dass wir immer so ein bisschen knapp am Defizit sind.
Also manche sagen, ja, hör mal auf, bevor du satt bist und maßvoll essen, was die Leute in den Langlebigkeitszonen, in den Blue Zones eben auch praktizieren. Dann die Darmflora. Und das begründet auch nochmal, dass die Longevity-Food-Formel, die ich hier verfasst habe, dass die eine große Bedeutung hat, weil die Darmflora, die kann ich jung halten durch die richtige Ernährung. Und das ist einer der wesentlichen Jungbrunnen überhaupt.
Das ist eine neue Erkenntnis, dass wenn ich meine Darmflora-Richtung, wenn ich sie zu stark altern lasse und verarmen lasse, dann verkürzt das das Leben. Das beeinflusst sich natürlich mit dem Essen. Punkt zwei. Punkt drei? Punkt drei wäre, die Autophagie unterstützen. Das spielt in dem Bereich Heilfasten, Fasten, Intervallfasten, zwei bis drei Mahlzeitenprinzip. Das ist total wichtig, damit der Körper sich reparieren kann.
Und die Mitochondrien, das sind unsere kleinen Energiekraftwerke im Körper, in den Zellen, die am Leben zu erhalten, dass sie nicht vorzeitig den Geist aufgeben. Denn dann kommt es zum Zelltod. Wie mache ich das? Ja, genau, durch die Ernährung. Durch die richtige Ernährung. Weil du denen dann alles lieferst, was sie brauchen. Natürlich auch durch die Lebensweise. So, das wären jetzt vier große Hebel. Aber jetzt wirst du sagen, ja, Moment, jetzt stehe ich in der Küche und jetzt
sagst du, ich soll die Mitochondrien unterstützen. Ja, genau, wie mache ich die? So, und da haben wir... Hallo, Mitochondrien, da kommt jetzt was Gutes. Ja, genau, genau. Ja, steht ja nirgendwo auf dem Glas, ah, Mitochondrienfutter jetzt. Schütte ich das mal rein, so ist es nicht. Ganz abgesehen, Stressreduktion hatten wir auch gesagt, wir sehen es jetzt nur bei der Ernährung. Wichtig ist, dass wir ausreichende Proteine essen und davon etwa drei Viertel pflanzlich.
Warum? Weil die sind einmal fürs Immunsystem wichtig und auch für den Muskelerhalt. Weil der Muskelerabbau ist nachher im Alter ein wichtiger Faktor, früher zu sterben. Das ist ganz wichtig. Antientzündliche Ernährung, Basis von sekundären Pflanzenstoffen, Das haben wir hier auch in den Rezepten ausbalanciert. Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe. Dann probiotische Lebensmittel. Aber nicht das, was ich in der Apotheke kaufen kann an Bakterienmischung. Sondern probiotische Lebensmittel.
Jetzt Joghurt, fermentiertes. Was ich dann noch wichtig finde, ballaststoffreich, pflanzlich dominiert, antioxidativ. Das finden wir eben auch. Das ist alles mitochondrienfreundlich. Das ist auch mitochondrienfreundlichkeit. Und antioxidatives Essen. Das ist wichtig. Und dass wir das Bauchfett möglichst stark reduzieren. Weil das Bauchfett ist ein Lebensverkürzer. Und ich muss versuchen, das so klein wie möglich zu halten. Es muss nicht auf Null, also Null ist es ja nie, soll es auch nicht sein.
Es muss jetzt nicht unbedingt immer gleich unter zwei Liter. Das kann man ja alles messen mit der Bioimpedanzmessung. Aber es muss so klein wie möglich gehalten werden. Das sind so ein paar Beispiele. Man gibt noch viele mehr Angriffspunkte, wie ich die Ernährung longevity mäßig optimieren kann. Und dann als weitere Punkte Stress reduzieren. Ja, Stress reduzieren, meditieren. Ja, Bewegung. Das mache ich regelmäßig. Für mich ist auch Sport als Stressreduktion.
Und Meditation versuche ich jeden Tag zu machen. Und es geht mir danach super, es reduziert Stress und Meditation hat tatsächlich eine günstige Wirkung auf Blutdruck, auf Arterienverkalkung und auch eine günstige Wirkung auf den Schlaf. Der ist übrigens auch total wichtig, dass wir ausreichend schlafen. Dabei kann Essen auch eine Rolle spielen. Du merkst schon, das fließt alles zusammen. Ich erinnere an die Folge, die wir kürzlich hatten zum Schlaf.
Da könnt ihr nochmal reinhören, da hat Matthias auch viele gute Tipps gegeben. Glaubst du, dass wir weiter noch älter werden? Weil durch Corona sind die Lebenszyklen ja etwas kürzer geworden. Ja, ich glaube schon. Wir haben aber derzeit mit einer Entwicklung zu rechnen, dass immer mehr Leute sich schlecht ernähren. Deshalb tritt die Lebenserwartung auf der Stelle. Vielleicht wird es sogar rückläufig werden.
Und weil ich bei der Jugend die Tendenz sehe, dass dort die Zivilisationskrankheiten noch viel stärker sich vermehren, werden wir eine Ungleichheit, bekommen in der Gesellschaft, dass es Gruppen gibt in der Gesellschaft, die schnell krank werden und, stark übergewichtig werden und auch nicht richtig in den Arbeitsprozess reinkommen, auf der einen Seite und den anderen, die alles machen, die das Geld haben, die das Wissen haben, sich gesund zu ernähren und diese.
Das Ungerechtigkeit, die ist von der Politik überhaupt noch nicht begriffen worden, dass wir in sozial benachteiligten Stadtteilen unheimlich viele Kinder haben, die unheimlich dick sind und die haben gar keine Chance, weil die werden wahrscheinlich nicht mal 60. Und das ist eine Tragödie, die sich vor unseren Augen abspielt.
Und das darf so nicht sein. Es kann nicht sein, dass Kinder, nur weil sie aus einem Haushalt kommen, in der man sich schlecht ernährt und sie kriegen es schlecht mit, deshalb eher sterben müssen. Und deshalb bin ich auch ein Verfechter von guter Schulspeisung nach DGE-Kriterien, dass die Kinder wenigstens eine ordentliche Mahlzeit bekommen und dass sie es auch lernen. Und dass sie auch ihr Elternhaus in Frage stellen und sagen, Mama, das kann man nicht essen.
Wir haben ja unsere Eltern auch kritisch gesehen, jetzt nicht in Essensfragen. Aber man muss den Kindern das, wenn es vom Elternhaus nicht kommt, auch mitgeben. Das ist total wichtig. Übrigens, vielleicht noch, das ist mir gerade eingefallen, während ich gesprochen habe, auch so Dinge wie Kaffee drin zum Beispiel. Kaffee fördert oder erhält die Kognition.
Also unsere geistige Leistung. Und die geistige Leistung ist nachher der Schrittmacher im Alter, ob uns ein paar Jahre genommen werden oder nicht. Also wenn wir dement werden, dann verkürze ich das Leben ganz schnell. Und Kaffee ist bis zu drei, vier Tassen da auch förderlich. Aber ich will nicht damit anfangen müssen. Nein, musst du nicht. Du kannst auch Tee trinken. Du kannst auch grünen Tee trinken. Auch schwarzen, du weißt doch, ich bin die Tee trinkend. Die Tee trinkend.
Ich trinke beides, genau. Und natürlich Gewürze, Kräuter, Gewürze, Kräuter. Die wirken antioxidativ, sekundäre Pflanzenstoffe. Also aus dem vollen Schöpfen und das verinnerlichen. Das wollte ich mit der Longevity-Food-Formel. Möchtest du denn alt werden? Ja. Wie alt möchtest du werden? Also wenn ich so manchmal ältere Damen und Herren im Fernsehen sehe oder von denen erfahre und die sind 88 oder ich habe Patienten ja auch, die so alt sind.
Und dann kommen die und erzählen, dass sie gerade im Urlaub waren, dann denke ich, ach toll. Also und Tennis gespielt. Ja. Ich habe gerade von einem 100-jährigen Österreicher, der noch Skifährt, da habe ich so ein kurzes Insta-Video gesehen, dachte ich, hollehoi, weil Skifahren, da muss man echt richtig beweglich sein. Sonst kommt man ja nicht mehr hoch, wenn man hinfällt. Die Koordination, auch die Schnelligkeit der Reaktion.
Und ich überlege, ich bin 62, überlege jetzt schon, wie lange kann ich noch Sklobord fahren. Noch eine ganze Weile. Bis 100 hast du noch Zeit. Aber ich möchte nur alt werden, wenn ich das leidlich gesund tun kann. Ja, eben. Und deshalb ist das Gehirn ja dabei so wichtig. Und das Gehirn, das halten wir tatsächlich durch die richtige Ernährung besonders gesund. Und wir wissen, dass auch die Versorgung, die ausreichende, breite Versorgung mit B-Vitamin total wichtig ist.
Und auch das ist total wichtig. Ich sehe bei immer mehr Patienten auch Mangel an B-Vitamin, die für die Nervenernährung total wichtig sind. Also die Kognition... Also die geistige Leistung, das Erfassen von Dingen ist tatsächlich ein ganz, ganz wichtiger Schrittmacher und wir sollten versuchen zu vermeiden, alles zu vermeiden, die Kognition zu beeinträchtigen. Und dazu gehört auch eine geistige Beschäftigung, möglichst lange tätig bleiben, jetzt beruflich.
Und wenn man nicht beruflich tätig ist, sich ehrenamtlich oder sonst wie um sinnstiftende Dinge zu kümmern und sich um Leute zu kümmern, das belohnt die Evolution mit längerem Leben. Weil es ja auch der Gattung, also der Art des Menschen zugute kommt. Also die Tiere, die sich um die anderen kümmern, die nutzen der Gruppe. Dann hat mein Mann das völlig richtig gemacht. Der ist nämlich ganz regelhaft in Rente gegangen, also Alterszeit erreicht.
Und er hat sich jetzt einen Job gesucht und macht jetzt halbtags oder eine halbe Stelle und verkauft jetzt alte Uhren. Das hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Genau. Weil was soll er mir denn beim Arbeiten zugucken für die Tage die Woche? Richtig, das ist ein gutes Beispiel. Und dich nerven vielleicht noch. Und dich vielleicht auch noch nerven. Und dir erklären, wie du den Geschirrspieler einräumst. Nee, das tue ich ja nicht tagsüber.
Aber das finde ich, das ist toll, weil ich glaube, Leute, die gesund und fit sind im Kopf, wie du sagst, die müssen ihren Kopf auch weiter füttern. Also das ist natürlich das Beste, das Hobby zum Beruf zu machen, wenn man sich das leisten kann, wenn man in Rente gegangen ist. Also das ist ein Träumchen. Ich muss sagen, ich mache das, was ich mache, ist auch mein Hobby. Leute darüber aufklären, wie man gesund lebt, weil ein großer Aufklärungsbedarf
da ist. und deshalb schaffe ich das auch nur, weil es total sinnstiftend, wenn das nicht mehr sinnstiftend wäre, würde ich es auch nicht mehr machen. Darf ich aber jedes Mal was lernen von dir, ist es sehr sinnstiftend. Ja, ich hoffe. Die aktuelle Studie und was der Ernährungsdoktor von Hält. Und du hast uns sicher wieder eine aktuelle Studie mitgebracht.
Ja, vor diesem Hintergrund, also wir haben ja auch über die Bedeutung des Organen-Crosstalks gesprochen und die besondere Bedeutung der Drehscheibe-Darm, hängt übrigens auch die Leber mit dran, Also weil die Leber, also das ganze Blut aus dem Darm geht zur Leber. Das Darm und Leber möchte ich fast schon, das sind totale Nachbarn. Und wenn es dem Darm nicht gut geht, geht es der Leber auch nicht gut.
Und wenn es der Leber schlecht geht, das ist das Stoffwechselorgan, dann leiden alle Organe darunter. Auch die Kognition, die geistige Leistung. Oder wenn ich zu viel Alkohol trinke, schadet das Hirn direkt und der Leber. Und eine kranke Leber schadet auch wiederum dem Gehirn. Also das nur so am Rande. Aber zurück zur Studie.
Ja, ich muss ein Ende finden. Hier habe ich, ich habe eine, weil die Bedeutung der Darmflora eben total wichtig ist und da hat man jetzt Anfang des Jahres eine Studie veröffentlicht in der Zeitschrift, Fachzeitschrift Zelle, Zelle also, die sogenannte Restore-Diät, also das Wiederherstellungs-Diät und da hat man bei Kanadiern. Die durch industrielle Nahrung, und das ist ja mein Thema auch, die durch industrielle Lebensmittelherstellung ruinierte Darmflora hatten.
Hat man mit der Ernährung, wie sie zum Beispiel bei einem Stamm in Neuginea üblich ist, also eine natürliche Naturvolkernährung, die hat man ernährt. Und hat festgestellt, dass die Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 oder Blutzucker und Blutfettwerte in kurzer Zeit gepurzelt sind.
Das ist ja etwas, was sich in letzter Zeit immer mehr durchsetzt, dass wir sagen, also viele Erkrankungen, Zivilisationskrankheiten, wo wir sagen Bluthochdruck und Diabetes, ist plötzlich heilbar geworden, weil alle haben das immer nur versucht mit Medikamenten zu machen, da geht es nicht in die Heilung. Mit der Ernährung, ja. Also das hat man geschafft. Und da war auch die Uni Hodenheim in Deutschland an der Studie beteiligt.
Also eine ganz tolle Studie, finde ich. Die hatte nachgewiesen, dass die Zivilisationskrankheiten innerhalb kürzester Zeit sich verbessert haben. Und was haben die so gegessen in der Restore-Diet? Im ländlichen Papua-Neuguinea. Bohnen, Süßkartoffeln, Gurken, Kohl. Also Gemüse. Und Turbinampur, Erbsen, Zwiebeln, eben Ballaststoffe. Milchprodukte, Weizen, stark verarbeitete Lebensmittel gab es nicht. Wobei man jetzt auch nicht die Milchprodukte verdammen muss, weil es kommt da auf die Menge an.
Und was die dann aber auch versucht haben, und das finde ich nämlich auch interessant, die haben einen Keim, den die Menschen in Neuginäa haben, den hat man dort gefunden, den haben die westlichen Menschen nicht. Dann hat man diesen Keim isoliert und hat gedacht, möglicherweise könnte dieser Keim eine ganz besondere Rolle spielen bei der Gesundheit und hat ihn vermehrt und hat ihn als Probiotikum diesen Menschen eingepflanzt.
Und er hat gehofft, dass mit der Neuginea- Ernährung, der sich da wohl fühlt, so wie die naive Vorstellung. Kennt er ja von zu Hause. Wir haben die Lebensumstände verbessert, vielleicht lieber Keim möchtest du hier leben und die Gesundheit noch weiter verbessern. Das Problem ist, dieser Keim ist wieder verschwunden. Es ist eben nicht so einfach mit Probiotika, die man schluckt. Hört sich gut an, aber es hat hier nicht geklappt. Da brauchen wir noch viel mehr Forschung.
Ich finde, diese Studie geht in die richtige Richtung. Da brauchen wir mehr Forschung, aber es zeigt allemal wieder, dass wir, hier geht es ja, wenn man so will, die Restore-Diet ist halt eine Longevity-Ernährung. Weil die Leute in Papua-Neuguinea, Ob es die Leute in Papua-Neuguinea sind oder die Ziname-Indianer in Südamerika oder in Tansania, die hat es da, die haben alle eine super Darmflora und darauf kommt es auch an. Herzlichen Dank, sehr interessant.
Jetzt wollen wir wieder auf die Fragen unserer Hörerinnen und Hörer eingehen. Eike hat uns geschrieben, Zartbitter-Schokolade gehört ja eigentlich zu den gesunden Lebensmitteln. Und sie will jetzt wissen, ist es besser, sie in Maßen zu essen oder gar nicht zu essen? Und ab welcher Prozentsatz gilt sie als gesund, wenn sie überhaupt gesund ist? Zartbitter ist 55 Prozent. Und Bitter-Schokolade so 70 Prozent. Und je dunkler, desto besser. Natürlich ist 70 besser.
Da sind viele Mineralien drin, wie auch Magnesium, Calcium und auch Eisen. Und hat eine günstige Wirkung auf Cholesterin und Herzgesundheit. Trotzdem in Maßen genießen. Also auch bei der Schokolade. Natürlich, wenn da Zucker drin ist, noch mehr. Aber ja, ein, zwei Regel in Ordnung. Gut. Frank hat uns geschrieben, er hat in den vergangenen Wochen mehrfach von MSM als angeblich essentielle Nahrungsergänzung gehört. Und ihn würde eine qualifizierte Meinung, also deine, dazu interessieren.
Ja, MSM steht für Methylsulfonylmethan. Und das ist eine schwefelhaltige Verbindung, Die kommt auch in vielen Lebensmitteln vor, Tee, Kaffee, Milch beispielsweise, Obst und Gemüse. Und es soll Stress, oxidativen Stress, Entzündungen vermindern. Soweit die Idee. Also eine toxische Wirkung ist da meines Wissens nicht bekannt. Man könnte überlegen, es bei entzündlichen Beschwerden wie bei Arthrose einmal auszuprobieren. Aber immer in Absprache mit einem Arzt, der sich damit auskennt.
Man weiß aber nicht, was die Langzeiteinnahme macht und am Ende besteht ja auch kein Schwefelmangel im Körper. Da nehmen wir genug über die Lebensmittel auch auf. Also ja, mal gucken. Also ich finde die Daten da noch nicht sehr überragend, aber man könnte es probieren. Okay.
Elisabeth hat uns aus der Schweiz geschrieben. Sie hat auf Empfehlung ihres Arztes einen Zuckerentzug gemacht vor einigen Jahren und hat dank Ernährungstipps auch einiges an Hüftgold und Bauchfett verloren, trotz der Wechseljahre. Und ein Arzt hat ihr jetzt empfohlen, aufgrund einer Rückenoperation Kollagen zu nehmen. Sie mag aber eigentlich Pülverchen und Tabletten überhaupt nicht und möchte jetzt gerne wissen, ob es Lebensmittel gibt, die für die Gesundheit der Bandscheiben empfohlen werden.
Sie ist nicht Veganerin oder Vegetarierin, mag aber auch nichts, was aus dem Meer kommt. Und hätte gerne ein paar Tipps von dir. Schwierig. Also für Kollageneinsatz in dem Bereich, das hört sich immer so schön an. Natürlich hat die Bandscheibe auch Kollagen. Dann esse ich das. Und der Körper ist so sorgsam, dass er das dann da reintut und wieder aufpuffert. Ja, es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass das was bringt.
Und es ist wichtig, natürlich verlieren wir vom Körper mit der Zeit Elastizität. Das muss ich nicht sagen. Auch die Knochenelastizität ist wichtig. Kollagen haben wir ja auch im Knochen. Der Knochen muss hart sein, aber auch gleichzeitig flexibel, sonst bricht er sofort. Glas ist auch hart, bricht aber schnell.
Und deshalb würde ich immer sagen, bei Rückenbeschwerden anti-entzündliche Ernährung darauf setzen und wie sie es auch gemacht hat, Zucker, Weißmehlprodukte und Fleisch deutlich reduzieren. Das wäre das, was ich sagen würde. Weil beschädigt ist ja dann nicht nur die Bandscheibe, sondern manchmal auch die benachbarten Gelenke. Und da ist es immer wichtig, eine anti-entzündliche Ernährung dazu zu machen. Kollagen würde ich da nicht zu raten.
Es hört sich schön an, aber gibt es keine Empfehlung für. Sie hat uns auch noch abschließend geschrieben, das fand ich sehr nett, von Elisabeth. Vielen Dank für die immer guten Tipps und dass sich auch mal jemand traut, etwas gegen die Lebensmittelindustrie zu sagen, das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Also dieser Gedanke geht an dich, Matthias. Danke, ja. Tatsächlich, da müssen wir mehr müssen wir mehr kritischer sein.
So haben sie auch geschafft, dass die Zigarettenindustrie auch kritischer gesehen wurde. Und diesen Turn müssen wir auch mit der Lebensmittellindustrie hinbekommen. Ja, danke. Das Rezept, verordnet von Dr. Riedel. Music. Und jetzt gehen wir natürlich nicht nach Hause ohne ein aktuelles Rezept, Matthias. Was hast du uns mitgebracht aus deinem neuen Buch? Also ich habe nachgedacht, was nehmen wir denn da? Aus dem Longevity-Buch hier, die Foodformel, habe ich eine Wirsingpfanne mit
Tofu und Maronen rausgesucht. Warum? Erstens haben wir hier, das ist ja wichtig für euch immer wieder, eine kurze Vorbereitungszeit von 25 Minuten. Dieses Gericht eignet sich auch, um davon mehr zu kochen und es einzufrieren. Und Kohl hat eine unheimliche Potenz gegen Zivilisationskrankheiten. Es ist sozusagen der zweite Star, die Platz zwei in den Hülsenfrüchten. Und Tofu, Hülsenfrüchte, Soja, ist Nummer eins.
Da haben wir also schon mal die beiden Stars da drin, natürlich auch gesunde Öle, auch eben unheimlich viele Gewürze, entzündungshemmende Gewürze, gemahlener Kümmel und der Tofu natürlich mit dabei, das ist klar. So, und das Ganze ist gegen zahlreiche Zivilisationskrankheiten wirksam, gegen Bauchfett. Und es hat eine hohe anti-entzündliche Potenz. Kohl gehört mit zu unseren Superfoods. Und wir brauchen viele neue Ideen, Kohl mit in unserem Leben unterzubringen.
Und das war mir ein Anliegen bei diesem Gericht, außer mag ich es ganz gerne. Übrigens, Würsing hält sich ja gut lange im Kühlschrank auch. Und ist ja in dieser Jahreszeit ein perfektes Gemüse. Genau. Also kriegt man auch wunderbar auf dem Markt, auch im Supermarkt. Wirsing ist eine super Sache. Gab es bei mir gestern. Ah ja, sieht sehr appetitlich aus. Und ich mag natürlich Maronen. Ja, das ist lecker, ne? Ja, sehr gerne. Und wer Maronen noch nicht gegessen hat, einfach mal ausprobieren.
Also Maronen liefern im Longevity-Bereich viel Gutes. Und deshalb einfach mal neugierig sein. Das ist ein witziger Geschmack dabei. Ja, nussig, süßig. Ein bisschen mehlig auch, je nachdem wie gut die Maronen sind. Ich war gerade in Italien und da gab es die noch tatsächlich, obwohl es sehr frühlingshaft war, gab es die so geröstet im Stadtbild in Italien. Ja, eigentlich in Rom und in anderen Städten auch. Ja, da ist es in südlichen Ländern verbreitet. In Österreich auch.
Also kein Weihnachtsmarkt ohne Maron, ansonsten flaut das dann irgendwann ab. Österreich ist ja schon Süden. Stimmt, Österreich ist ja schon Süden, genau. Und ansonsten träumen wir uns in den Süden und das möglichst lange und möglichst gesund und möglichst alt und ja, wir haben ja wieder was gelernt bei dir, Matthias, damit wir gesund alt werden.
Herzlichen Dank. Gerne. Wenn ihr noch Folgen verpasst habt, dann findet ihr die auf allen aktuellen Portalen und das aktuelle Rezept auf abendblatt.de natürlich zu dem Text zu dieser Folge und auf unserem Instagram-Account So geht gesunde Ernährung. Da könnt ihr alles nachlesen, nachhören und ich freue mich, dass ihr wieder dabei wart.
Matthias, was hast du noch mitzuteilen? Ja, und wenn ihr noch mehr Infos, News und Recherchen hören wollt, dann abonniert doch den kostenlosen myfooddoctornewsletter auf myfooddoctor.de. Und wer mich live sehen möchte und noch mit vielen anderen Hintergrundinformationen, der hat die Gelegenheit dazu im März in Köln und in Berlin und im Juni in Hamburg in der Leischhalle. Ja, vielleicht sehen wir uns da und ansonsten beim nächsten Podcast.
Danke, bis nächstes Mal. Und für den Schnitt der heutigen Sendung danken wir wieder Heike Becker. Von Funke. Weitere Podcasts vom Hamburger Abendblatt finden Sie in unserer Abendblatt-Podcast-App und auf abendblatt.de slash podcast.