Wie gefährlich ist Mikroplastik? - podcast episode cover

Wie gefährlich ist Mikroplastik?

Apr 27, 202533 minEp. 182
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Summary

In dieser Episode des Zeit Wissen Podcasts diskutieren Claudia Vallentin und Linda Fischer die Gefahren von Mikroplastik im menschlichen Körper. Sie erörtern aktuelle Studien, die Mikroplastik in verschiedenen Organen nachweisen, und die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen, einschließlich Verbindungen zu Herzerkrankungen und Demenz. Die Redakteurinnen ordnen die Forschungsergebnisse ein und diskutieren, wie man Mikroplastik im Alltag reduzieren kann.

Episode description

In den vergangenen Monaten erschienen immer wieder Studien, die Mikroplastik im menschlichen Körper untersuchen. Gefunden wurde es im gesamten Körper: in Stuhlproben, im Darm, in Blutgefäßen, in den Geschlechtsorganen und sogar im Gehirn. Teilweise wird Mikroplastik mittlerweile mit Herzinfarkten, Krebs oder Erkrankungen des Gehirns in Verbindung gebracht. Doch das Forschungsfeld ist noch jung und viele Studien haben bisher große Schwächen. Was die Forschung dazu weiß, wie gefährlich Mikroplastik für Menschen ist, sortieren ZEIT-Redakteurinnen Claudia Vallentin und Linda Fischer in einer neuen Folge von "Woher weißt Du das?", dem ZEIT-Wissen-Podcast. In seiner Kolumne geht Christoph Drösser der Frage nach, warum so wenig Plastik im Meer schwimmt. Shownotes: - Prof. Dr. Verena Pichler, Professorin für Neurochemie an der Universität Wien - PD Dr. Karsten Grote, Kardiologe und Forscher der Experimentellen Kardiologie an der Universität Marburg - Prof. Dr. Christian Laforsch, SFB Mikroplastik, Universität Bayreuth - EU-Richtlichtlinie 2019/904 - "Die Mikroplastik-Panik", der Artikel auf zeit.de - "Bioaccumulation of microplastics in decedent human brains" ("Nature Medicine": Nihart et al., 2024) - "Microplastics and Nanoplastics in Atheromas and Cardiovascular Events" ("New England Journal of Medicine": Marfella et al., 2025) - "Dispersion, Accumulation, and the Ultimate Fate of Microplastics in Deep-Marine Environments: A Review and Future Directions" ("Frontiers in Earth Science": Kane /Clare, 2019) - "An integrative assessment of the plastic debris load in the Mediterranean Sea" ("Science of the Total Environment": Pedrotti et al., 2022) Wir möchten mehr darüber erfahren, wie Sie die Podcasts von ZEIT und ZEIT ONLINE nutzen. Hier geht es zur Podcast-Studie. Vielen Dank für Ihre Teilnahme. ZEIT WISSEN-Probeabo mit einer Gratisausgabe: zeit.de/wissen-testen Wir freuen uns über Ideen, Kritik und Feedback. Schreiben Sie uns an [email protected] Ab dem 15.01.2025 sind einige Folgen von "Woher weißt du das?" nur noch exklusiv mit einem Digitalabo der ZEIT zu hören – auf www.zeit.de/serie/woher-weisst-du-das, auf Apple Podcasts und auf Spotify. Ein kostenloses Probeabo können Sie hier abschließen. Wie Sie Ihr Abo mit Spotify oder Apple Podcasts verbinden, lesen Sie hier. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Wenn Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt das ZEIT-WISSEN-Magazin 1x kostenlos.

Transcript

Erinnern Sie sich noch an die EU-Richtlinie 2019-904? Ich bin mir sicher, Sie tun es. Ich kenne keine Richtlinie, über die sich so viele Menschen in meinem Umfeld aufgeregt haben. Heute tun sie das noch tatsächlich. Grund dafür ist Artikel 6 Absatz 1. Seit der in Deutschland zum Gesetz geworden ist, muss jeder Plastikdeckel an seiner Flasche dranhängen. Ich spreche von der Einwegplastik-Richtlinie. Falls unter Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer,

Jetzt wieder die Wut hochkommt, vielleicht weil sie den Deckel nicht mehr richtig draufkriegen, vielleicht weil sie den einmal draufgeschraubt haben und dann war er noch undicht und die Flasche ist ausgelaufen. Das habe ich alles schon erlebt. Vielleicht hilft Ihnen diese Folge unseres Podcasts mit dieser EU-Richtlinie nun Frieden zu schließen. Und damit hallo und herzlich willkommen zu Woher weißt du das? dem Zeitwissen-Podcast.

In dieser Folge wollen wir uns mit den vielen Plastikdeckeln beschäftigen, die bis zur Einführung von EU-Richtlinie 2019 904 in Straßengräben gelandet sind, auf Feldern und Wiesen, in unseren Bächen und Meeren. um all das Plastik, das irgendwo auf diesem Planeten nach und nach zerfällt und schließlich auch in uns gelangt.

in unseren Magen, in die Lunge, ins Gehirn und unsere Geschlechtsorgane. Wir fragen uns heute, ist das vielleicht sogar gefährlich und bekommen wir das auch wieder raus aus dem Körper? Mein Name ist Linda Fischer und mit mir im Studio ist heute meine Kollegin Claudia Valentin aus dem Wissensressort bei Zeit Online.

Claudia und ich haben dieses Thema zusammen recherchiert dieses Mal und das, was wir herausgefunden haben, wollen wir heute gemeinsam erzählen. Aber erstmal, hallo Claudia. Hallo Linda. Wie stehst du denn so zu den angeklebten Plastikdeckeln? eigentlich relativ neutral. Ich habe da so meine Technik entwickelt, mit dem Zeigefinger den Deckel festzuhalten, während ich trinke.

Ich reg mich eher so ein bisschen darüber auf, warum sich Leute darüber so wirklich aufregen. Ist doch gut, wenn mal was passiert. Andersrum möchte ich aber auch von dir wissen, benutzt du noch Plastiktuperdosen? Diese Recherche hat wirklich was mit mir gemacht. Also ich habe zum Beispiel letztens gleich zwei Sets von so Rührschüsseln aus Edelstahl gekauft. und habe dann die Plastikschüsseln weggeschmissen und diese Tupper, die möchte ich jetzt nach und nach mit Glas ersetzen.

Ich muss sagen, es hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und gleichzeitig hat diese Recherche aber auch eine totale Faszination ausgelöst, gerade auch diese Gespräche mit den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. die wir am Anfang gehört haben. Ja, mir geht es ähnlich. Ich habe deswegen auch ein paar Sachen im Haushalt geändert. Ich bin jetzt auch eher Team Glasdosen. Aber eigentlich hat sich bei mir auch schon eher sowas wie...

Resignation eingestellt. Das klingt jetzt sehr negativ, ist es vielleicht auch. Also Mikroplastik ist einfach überall. Das habe ich jetzt auch so wirklich mal schwarz auf weiß eingesehen. Und unterbewusst habe ich eigentlich auch schon akzeptiert, dass ich dem nicht richtig entkommen kann.

Wir produzieren halt auch einfach schon so lange Plastik und das zersetzt sich zwar, aber es löst sich eben nicht in Luft aus und dementsprechend sind auch überall diese kleinsten Partikel zu finden und das ist auch egal. Ob man im Grundwasser schaut oder auf der Zugspitze, im Marianengraben oder in den entferntesten Regionen der Antarktis.

Ja, das macht die Sache mit den Plastikdosen ja auch fast schon wieder absurd. Also die Frage, ob wir sie jetzt noch benutzen wollen oder nicht. Weil ich glaube, den meisten ist das nicht bewusst. Zumindest war das... mir vor dieser Recherche gar nicht bewusst den Großteil des Mikroplastik

den nehmen wir wahrscheinlich über die Luft auf, also über unsere Atmung. Wenn ich zum Beispiel Sport mache, dann habe ich ja meistens Sportkleidung aus synthetischen Fasern an. Und immer wenn ich mich bewege, dann kann die Reibung dafür sorgen, dass ich... unsichtbare Fasern davon lösen und davon auch in die Luft gehen. Oder ein anderes Beispiel. Wenn ich zu Hause meine Wand streiche, also diese großen Eimer mit Wandfarbe, die man da aus dem...

Baumarkt immer wieder sieht, das sind Dispersionsfarben und da ist ein großer Teil einfach Plastik, der dann wiederum in die Luft gehen kann. Ja, absolut. Das hat mich jetzt auch persönlich getroffen, weil ich davor bin, selber ein ganzes Haus zu streichen. Und es ist aber einfach so, dass diese Dispersionsfarben, die haben natürlich viele Vorteile. Die lassen sich gut streichen, die sind nicht so empfindlich wie Kreide- oder Silikatfarbe.

Also das Mikroplastik, das macht es einem ja auch manchmal einfach leichter oder das Plastik allgemein. Und ja, dafür gibt es einfach viele Beispiele. Letztes Beispiel, die Autoreifen. Auf unseren Straßen entsteht dadurch Abrief von Autoreifen die ganze Zeit auch Mikroplastik. Genau, und diesen Abrieb wollen wir ja, damit das Fahrzeug eben den Grip auf der Straße hat. Und damit ist der Straßenverkehr auch eine der wichtigsten Quellen, über die wir Mikroplastik am Ende aufnehmen.

Bevor wir genau auf die Frage eingehen, was das eigentlich in unserem Körper macht, dachte ich, machen wir einmal kurz... Die Basics sozusagen. Also Claudia, was genau ist Plastik eigentlich? Plastik hat ja ganz verschiedene Formen und Zusammensetzungen. Aber was sie alle gemeinsam haben, ist, dass es Polymere sind. Polymere, also komplizierter Fachbegriff, aber im Grunde heißt es ja nur, es gibt eine chemische Verbindung, ein bestimmtes Molekül.

Und das wiederholt sich immer wieder und daraus entsteht dann der, das ist der Polymer. Genau, also ich kann ja mal ein paar Beispiele für diese Kohlenstoffe nennen, also Polysterol zum Beispiel oder Kautschuk oder auch Teflon, kennen wir ja auch alle. Und beim Polystyrol zum Beispiel, da ist das grundlegende Molekül, aus dem es aufgebaut ist, das besteht aus 8 Kohlenstoffatomen und 8 Wasserstoffatomen, das ist das Styrol.

Und von denen sind dann unzählige aneinandergereiht und diese Kette heißt dann Polystyrol. Und durch diese Struktur aber bekommt Folesterol ganz mögliche Eigenschaften. Also es ist langlebig, es kann Wasser abhalten, es ist gut formbar, hat ein geringes Gewicht. Und deshalb nutzen wir das auch für alles Mögliche. Für Joghurtbecher Styropor ist glaube ich auch zum Teil aus Polystyrol. Ich glaube, das sind so Beispiele, die wir wahrscheinlich alle kennen.

Und weil die aus so stabilen Polymeren bestehen, können die nicht einfach so auf natürliche Weise abgebaut werden. Und die Frage ist ja jetzt... Was bedeutet das für uns? Also wir wissen ja aus langjähriger Forschung, dass das ein riesiges Umweltthema ist. Auch damit könnten wir und sollten wir wahrscheinlich eine eigene Folge dieses Podcasts füllen. Heute wollen wir uns aber auf die Frage konzentrieren, was macht das eigentlich mit dem Menschen oder mit dem Organismus?

wenn er die ganze Zeit Mikroplastik isst und trinkt und vor allem eben auch einatmet. Ja, dazu kann ich vielleicht schon mal ein bisschen vorgreifen. Wir wissen erschreckend wenig. Dieses Forschungsfeld ist unglaublich jung. Also ich glaube, die erste Studie zur Auswirkung von Mikroplastik auf den Menschen erschien vor weniger als zehn Jahren. Wenn ich es richtig gesehen habe, vor sechs Jahren gab es die erste Studie.

Und das, obwohl wir seit fast 100 Jahren industriell Plastik produzieren. Also das ist schon der Wahnsinn. Und deshalb muss ich am Anfang ein bisschen Erwartungsmanagement machen und die Erwartungen nicht ganz so hoch halten, weil es ist nun mal einfach so, dass wir zu ganz vielen Fragen bei dem Thema sagen müssen. Ja, das wissen wir noch nicht genug, um sie abschließend wirklich beantworten zu können.

Ja, aber es gab ja in den vergangenen Monaten ein paar Studien dazu, die wirklich sehr beunruhigend klingen. Und die haben auch für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Vielleicht hat der eine oder andere... das auch schon mitbekommen. Deswegen wollen wir über diese Studien einmal sprechen. Ja, genau. Also die erste Studie, über die wir sprechen wollen, das ist eine Studie aus den USA. Und da haben Forschende Organproben von Verstorbenen untersucht. Einmal von 2016 und dann von 2024.

Und in jeder Probe, die waren aus Niere, Leber und Gehirn, fanden die Mikroplastien. Und was sie auch gesehen haben, es gab einen Anstieg. Das heißt also... Die 2016 Verstorbenen, die hatten deutlich weniger Mikroplastik im Körper als die 2024 Verstorbenen. Am meisten Mikroplastik fanden die Forscher im Gehirn. Was echt unheimlich ist. Also es kursierte da auch immer...

So der Vergleich, ein einzelnes menschliches Gehirn könne so eine Mikroplastikmenge enthalten von ungefähr einem Teelöffel. Also ich glaube, 10 Gramm wurde da immer wieder genannt. Also wenn man sich da zum ersten Mal darüber Gedanken macht, ist das schon echt krass. Ja und eine Sache, die war ja auch noch in dieser Studie ganz schön auffällig. Und zwar gab es da eine kleine Gruppe von den Verstorbenen, die hatten vorher eine Demenzdiagnose.

Und diese Gruppe, die hatten eine noch mal höhere Plastikkonzentration in ihren Gehirnen als jene, die eben keine Demenz diagnostiziert bekommen haben. Im letzten Jahr, da gab es eine Studie zu Mikroplastik in Blutgefäßen. Genauer gesagt ging es da um Plax in der Halsschlagader. Und Plax, das sind ja so Ansammlungen von zum Beispiel Kalk und Fett oder Bindegewebe, die sich in den Gefäßwänden ablagern.

Das kennen wir auch zum Beispiel, dass das passieren kann, wenn man einen zu hohen Cholesterinspiegel hat. Und das kann eben gefährlich werden, weil sich die Gefäße dann verengen oder auch verstopfen können. Und im schlimmsten Fall kann das eben zu einem Infarkt oder einem Schlaganfall führen. Und jetzt gibt es aber diese Routineeingriffe, bei denen diese Plaques entfernt werden. Und eine Gruppe von italienischen Forschern, die hat eben auch diese Plaques genauer untersucht.

Und in gut der Hälfte dieser Plaques fanden sie Mikroplastik und dazu auch noch so Entzündungszellen, die besonders aktiv waren. Sie haben dann auch diese Patienten in den folgenden, ich glaube, es waren 34 Monaten weiter beobachtet. Und dabei zeigte sich eben, dass tatsächlich die Sterblichkeit bei denen höher war, die Mikroplastik in diesen Platten. in der Halsschlagader hatten.

Genau, das wirft natürlich Fragen auf. Also ich finde bei diesen beiden Stuhlen gleich mehrere. Also heißt das jetzt für mich, dass ich durch das ganze Mikroplastik in meinen Tuberdosen... Oder in der Luft genau solche Probleme bekommen, die mir am Ende einen Herzinfarkt einhandeln oder einen Schlaganfall. Und diese andere erstgenannte Studie, das klingt ja auch ziemlich beunruhigend. Also wie viel Plastik habe ich mit meinen 31 Jahren mittlerweile schon im Gehirn?

Was heißt das jetzt für mich? Kriege ich dadurch irgendwie neurologische Probleme oder so? Kriege ich vielleicht sogar Demenz? Von solchen Studien gibt es ja noch mehr tatsächlich. Wir reden ja nur über Beispiele. Eine zum Beispiel hat gezeigt, dass sich in Stuhlproben von Menschen, die Morbus Crohn haben, das ist so eine...

chronische entzündliche Darmerkrankungen, dass auch die deutlich mehr Mikroplastik in den Stuhlproben hatten als gesunde. Durch solche Meldungen entsteht eben der Eindruck, dass es eine Verbindung gibt zwischen Mikroplastik. und diesen Krankheiten. Und wir versuchen jetzt mal, das alles zu sortieren und einzuordnen, weil ganz so eindeutig ist, also sagen wir, Mikroplastik führt zu Schlaganfallen, ist es ja eben nicht. Und deswegen genau sortieren wir jetzt mal.

Ja, das ist glaube ich auch wichtig, weil bei den meisten Studien zu diesem Thema Mikroplastik und die Wirkung im Menschen Die haben so ein paar Probleme. Sollen wir mal mit der Gehirnstudie anfangen? Genau, also die Gehirnstudie, Alarm, 10 Gramm Mikroplastik in meinem Gehirn. Wir haben ja mit mehreren unabhängigen Experten und Expertinnen gesprochen, die zum einen schon sehr lange zur Mikroplastik forschen und die auch jetzt in keiner dieser Studien beteiligt waren.

Und die waren sich aber auch alle einig, dass die Menge an Mikroplastik, die dort in den Gehirnen gemessen wurde, einfach zu hoch sein dürfte. Wir können ja dazu mal die Einschätzung von Christian LaForge hören und der arbeitet an der Uni Bayreuth im Sonderforschungsbereich Mikroplastik. Gerade die Studie in Nature Medicine zum Mikroplastik im Hirn. hat sehr große Diskussionen innerhalb der Community in Gang gesetzt.

Und das Problem ist, dass sich diese Arbeitsgruppen niemand geholt haben, der vorher schon mal in der Mikroplastikanalytik war. Weil 4% im Hirn, das ist einfach zu viel. Das wäre ja eigentlich Wahnsinn. Und dass da jetzt vielleicht zu viel Mikroplastik gemessen wurde, das kann eben verschiedene Gründe haben. Also zum einen kann es ja sein, dass das Labor selber kontaminiert ist.

Ja, wenn man mal darüber nachdenkt, also ein normales Labor ist ja komplett voll mit Kunststoff wahrscheinlich. Also im Boden ist Kunststoff, in den Geräten, die die da benutzen, wahrscheinlich die ganze Zeit einmal Handschuhe haben sie an. In den Brillen von Forschern, in den Schutzbrillen. Also das bräuchte ja ein richtiges Rheinlabor, ich glaube, so werden die genannt, um Kontamination auszuschließen. Davon gibt es ja gar nicht so viele.

Genau, und das nächste Problem, das könnten aber auch die GB-Beproben selber sein, die werden ja, nachdem sie den Verstorbenen entnommen werden, präpariert, also haltbar gemacht. in so einer Fixierflüssigkeit und die Flüssigkeit selber kann aber auch Mikroplastik enthalten.

Und das kann dann wiederum in diese Gewebestücke übergehen. Und der dritte Punkt ist, dass bei dieser Messung, die die Forscher benutzt haben, könnte es auch ein Problem gegeben haben, weil das Verfahren, was dort verwendet wurde, das kann zwar die Menge bzw. der korrekterweise die Masse von Mikroplastik bestimmt. Aber die Methode kann eben auch einen anderen Stoff mitmessen, der in dieser Analyse quasi die gleichen Muster macht. Und das sind Lipide in den Gewebeproben.

Lipide, also fette oder fettähnliche Substanzen, die wir ja auch im Gehirn haben, wahrscheinlich auch im ganzen Körper. Also konkret heißt das, Mikroplastik sieht in manchen Messmethoden fast genauso aus wie Stoffe, die wir immer im Körper haben. Und damit kann es sein, dass die Gesamtmenge überschätzt wird. Genau, es kann sein. Die Autoren der Studie haben auch in der Publikation auf einige dieser Probleme hingewiesen und auch die Gegenmaßnahmen, die sie getroffen haben.

Aber wie gesagt, die Zweifel bestehen und jetzt muss man einfach mal schauen, was die nächsten Ergebnisse aus dieser Forschungsgruppe sind, weil die sind ja auch weiter drauf. Liebe Hörerinnen und Hörer, seit 20 Jahren bringt Sie Zeitwissen auf gute Gedanken. Feiern Sie das Jubiläum mit uns und sichern Sie sich die aktuelle Ausgabe gratis.

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an der Höhe der Sterblichkeit von den Menschen, bei denen Mikroplastik gefunden wurde. Und überhaupt muss man als Einordnung noch von solchen Studien sagen, eine Studie mit 257 Patientinnen und Patienten, das war in dieser italienischen Studie so. Die kann eigentlich nie ein Beleg dafür sein, dass Mikroplastik zum Beispiel Schlaganfälle auslöst. Die ist höchstens dafür geeignet, einen Hinweis zu liefern, so würde ich das formulieren, dass da etwas ist.

was man sich genauer anschauen sollte. Also wir bräuchten noch viel mehr Studien mit viel mehr Probandinnen und Probanden, um uns da sicher zu sein und auszuschließen, dass zum Beispiel irgendeine Schwäche in der Methodik nicht vielleicht die Ergebnisse verzerrt hat. Und das ist eben so ein bisschen das, was wir sagen wollen. Also die Forschung ist wirklich am Anfang und es gibt erste Studien. die Hinweise geben und wenn jetzt weitere Studien in den nächsten Jahren rauskommen, dann können wir da

wahrscheinlich mit größerer Bestimmtheit was zu sagen. Ja, also wir wollen jetzt hier auch nicht so super negativ klingen. Wir wollen ja auch diese Studie nicht totreden, aber auch eben nicht hochjassen. Also man muss... Diese ganzen Studien, die jetzt gefühlt wöchentlich erscheinen, vermutlich so sehen als Puzzlestücke in einem wahnsinnig großen Puzzle, von dem wir noch nicht mal das Motiv kennen.

Und das heißt eben auch, dass wir einzelne Studien vielleicht nicht überbewerten sollten, aber wir müssen eben auch anerkennen, dass die Forschung selber an Mikroplastik unglaublich schwierig ist. Mikroplastik besteht aus ganz unterschiedlichen Polymeren. Das ist jetzt wieder Christian LaForge von der Uni Bayreuth. Und selbst wenn es aus dem gleichen Polymer besteht, ist es immer noch nicht das gleiche. Und selbst wenn der gleichen Größe vorliegt, ist es immer noch nicht das gleiche.

Denn jeder Kunststoff besteht nicht nur aus dem Kunststoffpolymer an sich, sondern eben aus ganz vielen Chemikalien, die beigemengt werden. Und jede einzelne dieser Chemikalien können ja für sich auch eine Wirkung im Körper haben, die wir wahrscheinlich ebenfalls nicht genau kennen. Und das Mikroplastik wiederum auch.

Also PVC ist etwas anderes als PET, als Polypropylen, als Polyethylen. Das ist Verena Pichler und sie ist Professorin für Neurochemie an der Universität Wien. Und je nachdem, was ich für Plastik habe, Da kommen ja auch in unterschiedliche Partikeln. Ja, also was sie sagt, es gibt nicht nur verschiedene Plastiksorten, sondern auch...

ganz viele verschiedene Plastikformen. Es kann natürlich sein, dass so kleine Teile von Hartplastik, die sind dann eher scharfkantig. Bei Kleidung, da kommen eher Fasern raus. Auch diese Form spielt eine wichtige Rolle, wenn es um diese Wirkung im Körper geht. Besonders gibt es da die große Analogie, die ich immer ganz gerne bringe beim Asbest, was ja auch Partikel waren, die da abgerieben worden sind und dann eingeatmet worden sind.

Und da hat es eben das Asbest gegeben, was amorf war, also nicht sehr scharfkantig, was überhaupt kein... Problem verursacht hat und dann hat es die Nadeln gegeben und die Nadeln haben sie so ins Gewebe eingegraben, dass die hauptsächlich heute die Verursache von der Entzündung waren. Also je nach Größe oder chemischer Zusammensetzung oder eben Form und Spitzheit, sage ich mal, kann die Reaktion des Körpers eben eine ganz andere sein.

die ist dann auch wiederum sehr schwer zu messen. Hinzu kommt, dass die Methoden um Mikroplastik und seine Wirkweise zu untersuchen, ziemlich neu sind und damit sind die auch oft noch nicht so richtig zu Ende ausgefeilt. Das ist eben auch noch ein Punkt. Ja, und wir haben ja noch ein Problem. Wir können ja nicht einfach Menschen im Labor Plastik verabreichen und gucken, was passiert. Also um zu verstehen oder dieses Mikroplastik.

im Körper nachzuverfolgen, nachdem es gegessen wurde oder eingeatmet wurde. erforscht man das eben an Mäusen. Und da ist dann die Frage immer, kann man das wirklich wieder alles auf den Menschen übertragen? Also bei dem Thema gibt es noch viele Dinge, das muss ich zusammenfassend einmal sagen, aus denen wir noch nicht so ganz schlau werden. Deshalb haben wir uns bei unserer Recherche so ein bisschen auf die Suche gemacht nach den Dingen.

auf die sich alle einigen können. Also auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, so würde ich das mal nennen. Also gibt es irgendwas, worauf sich Forscherinnen und Forscher einigen können, dass sie sich da sicher sind? Was wir sagen können ist, es wird auf jeden Fall, und das ist auch übertragbar in den Menschen, über die Blutgefäße bis ins Hirn transportiert.

Das war übrigens auch eine Studie, die die Frau Pichler und ihre Kolleginnen zusammen gemacht haben. Die haben in diesem Mausmodell eben gesehen, dass In dem Fall war das Nanoplastik, also super, super, super kleines Mikroplastik, eben die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Und es gibt noch eine zweite Sache, die wir immer wieder von Forscherinnen und Forschern gehört haben. Das hat etwas mit Entzündungen zu tun. Genau, das haben wir immer wieder gehört.

Es kann eben sein, dass Mikroplastik, wenn es zum Beispiel ins Gewebe eindringt, dann Entzündungsreaktionen begünstigt. Und vielleicht musst du, Linda, nochmal erklären, warum diese Entzündungen eigentlich zum Problem werden können. Grundsätzlich ist es ja so, dass viele Erkrankungen eine Wurzel in Entzündungsreaktion haben. Das muss man sich so vorstellen.

Wenn es etwas gibt, das immer wieder zu kleinen Entzündungen führt, dann ist das zunächst einmal nicht so schlimm, weil es maximal für kleinere Problemchen sorgt. Ganz typische Beispiele UV-Strahlung oder Tabakrauch und das sorgt am Anfang vielleicht für eine Hautrötung oder für nervigen Husten nach einem Partyabend.

Und das größere Problem kommt dann aber langfristig zum Beispiel in Form von Haut oder Lungenkrebs, der entsteht, weil Entzündungen ja ein Zeichen dafür sind, dass der Körper gerade seine ganzen Reparaturmechanismen dahin geschickt hat, an diese entsprechende Stelle. um zum Beispiel die geschädigten Zellen zu reparieren und damit ein gesundes Organ wieder herzustellen. Und je öfter das passiert, desto wahrscheinlicher ist es, dass da mal was schief geht und eine Krebszelle entsteht.

Und das ist jetzt mal so der typische Weg, auf dem Entzündungen eben zu Krebs führen können und es gibt noch viele weitere Erkrankungen. für die Entzündungsreaktionen eben so etwas wie Beschleuniger oder Vorboten sein können. Die Forschungsergebnisse in dieser Richtung, die jetzt wirklich mehr werden in den letzten Jahren, zeigen eigentlich immer, dass man eine vermehrte Entzündung hat.

Das ist Carsten Grote. Er ist Kardiologe und Mikroplastikforscher und er forscht an der Uni Marburg die Effekte von Mikroplastik eben auch im Körper. Ich würde davon ausgehen, dass Erkrankungen, und das sind eine ganze Menge, bei denen die Entzündung eine wichtige Rolle spielt. Das ist in meinem Bereich die Arthiosklerose, Entzündung der Gefäßwand. Bei dem Diabetes mellitus oder metabolischem Syndrom ist es eine Entzündung des Fettgewerbes.

Und wenn man jetzt annimmt, dass Mikroplastik, wenn sie mal in Blutgefäße, in Organe eingedrungen sind, immer wieder zu Entzündungsreaktionen führen, dann kann man zumindest vermuten, dass Mikroplastik zu solchen Problemen führt, wie eben zum Beispiel Krebs, Arteriosklerose, COPD. Solche Dinge. Und nur muss ich auch eben hier ganz klar sagen, bisher ist das nicht mehr als ein Verdacht. Echte Belege gibt es nicht, aber das Risiko ist eben da. Das kann man nicht beziffern, wie auch das ist.

Das ist jetzt nicht übermäßig hoch. Also das lässt sich sicherlich nicht vergleichen, als wenn, weiß ich nicht, eine alte Asbestplatte bei einer Sanierung rausreißt oder sowas und dann eine massive Kontamination hat vielleicht von Asbeststaub oder so.

Aber es ist eben auch ein Faktor, der immer da ist und der ja auch mehr als weniger wird. Ja, da habe ich zumindest Glück. Bei unserer Renovierung muss ich keine Asbestplatten rausholen. Aber eine Sache, die mich ja übrigens in dieser Recherche auch noch krass überrascht hat. ist, dass Mikroplastik ja selten alleine kommt. An Mikroplastik können ganz andere Stoffe anhaften, so wie Schwermetalle oder Weichmacher oder Allergene.

Und all diese Dinge, die wollen wir ja nun wirklich nicht im Körper haben. Und selbst wenn da nichts dran heftet, dann ist Mikroplastik ja auch nicht nur einfach reines Polystyrol. Genau, ich glaube, das haben wir am Anfang noch schon mal ganz kurz. Also Mikroplastik ist nie allein, da sind oft noch ganz viele andere Chemikalien drin.

Das sind ja manchmal Chemikalien, das fand ich ja auch sehr interessant, die die Industrie bei der Herstellung gar nicht so ganz genau offenlegen muss. Also beim Beispiel Autoreifen ist das zum Beispiel so. Die Rezeptur der Autoreifen, die ist meistens ein Geschäftsgeheimnis.

Das heißt, wir wissen noch nicht mal, was genau wir da überhaupt einatmen. Tja, genau. Was machen wir jetzt? Ich finde, das ist schon auch bedrückend. Ja, absolut. Wir sind gerade schon wieder ein bisschen negativ unterwegs. Aber trotzdem muss man mal ganz klar sagen, damit wir hier auch mal wieder auf den grünen Zweig kommen, das meiste Mikroplastik, das wir aufnehmen, das scheidet der Körper ja auch wieder aus.

Das kann ja zum Beispiel der Magen-Darm-Trakt besser als die Lunge, aber es bleibt nicht alles im Körper. Und wenn Mikroplastik so schädlich für den Menschen wäre, dann würde man das vermutlich auch schon deutlicher sehen als jetzt. Oder wir wären gar nicht mehr da, so viel Plastik wie jetzt schon in der Welt ist. Trotzdem ist glaube ich ziemlich klar, wir als Menschen, wir müssen viel, viel weniger Plastik produzieren. Ich glaube, bei dem Kunststoffproblem gilt das Vorsorgeprinzip.

Das bedeutet, auch wenn man was noch nicht weiß, dass es schädigend ist, aber die Möglichkeit besteht, dass es tatsächlich eine schädigende Auswirkung hat. sollte man alles tun, zu vermeiden, dass noch mehr von den Plastikmaterialien in die Umwelt gelangen. Und selbst wenn es jetzt nicht akut toxisch ist, kann es in der Zukunft trotzdem eine stärkere Auswirkung haben.

Linda, ich würde gerne noch eine gute und eine schlechte Nachricht mitgeben. Die schlechte ist die Antwort auf die Frage, mit der wir überhaupt in diese Recherche reingegangen sind. Uns hat ja total interessiert. Wir haben es jetzt im Körper, kriegen wir das wieder raus. Ja, da lautet die Antwort vermutlich gar nicht. Oder man weiß es einfach nicht. Aber die gute Nachricht ist, und das hat mich persönlich auch nochmal sehr positiv überrascht, ist,

dass keiner der Forscher und Forscherinnen, mit denen wir gesprochen haben, irgendwie besonders pessimistisch drauf war. Ich meine, die meisten haben jetzt schon gesagt, dass sie eben eher Glastupper nehmen oder so Edelstahl-Trinkflaschen zum Auffüllen. Aber ich muss sagen, ich habe auch bei dieser Recherche und bei all diesen Gesprächen so für mich gelernt, dass es jetzt auch nichts bringt, irgendwie panisch zu werden. Also wir sind von Mikroplastik umgeben.

Wir bekommen das jetzt realistischerweise nicht so schnell in den Griff, selbst wenn wir sofort aufhören, Plastik zu produzieren, dann verschwindet ja auch dieses bisherige Plastik nicht. Damit muss man halt einfach leben. Genau, und diese Erkenntnis, dass das ohnehin schon überall in der Luft schwebt, das hat mir schon auch bei der Orientierung geholfen. Also das Problem mit dem Feinstaub, das ist uns ja schon länger vertraut und de facto ist ja Mikroplastik Teil von Feinstaub.

Teil von Feinstaubwarnungen. Wir wissen alle natürlich, das ist nicht gut und wir sollten weiterhin das ernst nehmen, aber wir wissen ja auch, was man dagegen tun kann. Also wir können ja Quellen von Luftverschmutzung abbauen. Und wir können auch bei Feinstaubwarnungen zum Beispiel darauf achten, dass wir an diesem Tag nicht

Ein Marathon laufen draußen, sag ich jetzt mal. Ja, und sonst kann sich ja jeder selbst überlegen, wo die wichtigsten Plastikquellen im Alltag sind und mal schauen, ob wir alle da so ein bisschen gucken können, sie abzubauen. Mir ist übrigens gerade eine fette Glastuberdose zerbrochen. Einfach nur, weil ich sie in meiner Sporttasche mit mir herumgeschleppt habe. Und da muss ich eben auch sagen, wenn die aus Plastik gewesen wäre, dann wäre das wahrscheinlich nicht passiert.

Was wir nicht erklären können. Die unmögliche Kolumne von Christoph Drösser Warum schwimmt so wenig Plastik? Sicher haben Sie schon mal vom Great Pacific Garbage Patch gehört, einem Wirbel mitten im Pazifik, wo große Mengen von Plastik an der Oberfläche treiben. Viele stellen sich das als eine Art Insel aus Plastikteilen vor, auf der man fast herumlaufen kann, aber es ist einfach eine Gegend, in der sich aufgrund der Meeresströmungen besonders viel Plastik an der Oberfläche angesammelt hat.

Das ist ein deutlich sichtbares Zeichen dafür, dass große Mengen Kunststoff in die Ozeane gelangen. Das Problem. Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2020 schwimmen weltweit etwa 400.000 Tonnen Plastik an der Meeresoberfläche, aber die Menschheit kippt jedes Jahr etwa 10 Millionen Tonnen Plastik ins Meer, pro Minute einen Müllwagen voll.

Deshalb begann man vor etwa 10 Jahren vom Rätsel des fehlenden Plastiks zu sprechen. Der Verbleib von 99% dieser Kunststoffabfälle war ungeklärt. Wo sind sie abgeblieben? Was wir schon wissen. Inzwischen gibt es ein paar Erklärungen dafür, warum wir weniger Plastik im Meer finden als da eigentlich sein müsste.

Erstens, die Fangnetze sind zu grobmaschig. Oft wird die Oberfläche mit Netzen mit einer Maschenweite von 5 mm durchkämmt. Alles was kleiner ist, erfüllt die Definition von Mikroplastik und wird mit dieser Methode nicht erfasst. Dazu passt auch die Erkenntnis, dass die Zersetzung von Plastik entweder durch Sonnenlicht oder durch Bakterien schneller ablaufen kann als bisher gedacht. zweitens

Plastik findet sich auch tief im Meer und in den Bodensedimenten. Die gebräuchlichsten Kunststoffe Polyethylen und Polypropylen sind zwar leichter als Meerwasser und schwimmen zunächst an der Oberfläche, Aber sie werden schnell von einem bakteriellen Film überzogen und können dann nach unten sinken. Oder das Mikroplastik wird von marinen Lebewesen gefressen und gerät dann im Laufe der Zeit in immer tiefere Ozeanschichten.

Drittens, Plastik und insbesondere Mikroplastik ist inzwischen fast überall, auch in der Arktis und Antarktis. Nanopartikel können sogar in der Luft schweben. 4. In warmen Gewässern, wo Korallen leben, können die bis zur Hälfte des im Meer schwebenden Plastiks in sich aufnehmen. Und fünftens, Plastik, das ins Meer gelangt ist, kann auch wieder an Land zurückkehren. Viele Strände sind mit Plastik verschmutzt und das nicht nur unmittelbar am Ufer, sondern auch Kilometer tief im Landesinneren.

Was wir nicht erklären. Die Tatsache, dass es so schwierig ist, den Verbleib des Plastics zu erklären, ist beunruhigend. Große, an der Oberfläche schwimmende Plastikteile kann man ja theoretisch aus dem Wasser fischen. Mikro- und Nanoplastik schlüpft durch die Netze und verbreitet sich auch in die entlegendsten Gegenden. Die Erklärungen, die ich angedeutet habe, sind längst nicht alle quantifizierbar.

Die Frage, wo ist das Plastik, hat sich ein bisschen verschoben zu, wie viel ist wo, wie kommt es dorthin und was sind die Folgen. Und wir werden Plastik noch an vielen Orten entdecken, wo wir es nicht vermutet hätten. Das war's für diese Folge von Woher weißt du das? Danke Claudia, dass du heute da warst. Ja, sehr gerne. Danke dir. Und noch ein letzter Hinweis zum Schluss. Wenn Sie in unserem Archiv stöbern, dann werden Sie feststellen,

dass einige Folgen mittlerweile als Bonusfolgen markiert sind. Auf die können Sie weiterhin exklusiv mit dem Digitalabo der Zeit zugreifen. Ein vierwöchiges kostenloses Probeabo können Sie abschließen unter www.zeit.de slash mehr minus hören mit OE. In unserer Mediathek finden Sie dann alle Folgen von Woher weißt du das? und unseren Doku-Podcast White oder einen anderen, der heißt Deutsche Geister und Friedrich Merz. Das ist ein langer Weg zur Macht.

Außerdem können Sie alle Artikel von Zeit Online lesen, wenn Sie wollen. Vielen Dank fürs Zuhören. Schreiben Sie uns gerne an podcast-wissen.de. Ich bin Linda Fischer und sage bis bald.

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