Wiegenfest, Schlampanja und mehr Grün - podcast episode cover

Wiegenfest, Schlampanja und mehr Grün

May 02, 202524 minEp. 223
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Jeden Freitag können Sie an dieser Stelle eine neue Folge des Boyens Medien Podcasts „Der Wochenblick“ hören, in dem wir eine kleine Auswahl der interessantesten Themen aus unserer Berichterstattung Revue passieren lassen, zugleich aber auch auf bevorstehende Ereignisse hinweisen. Jörg Lotze und Maurice Dannenberg begleiten Sie durch diese Folge. Heute geht es unter anderem um diese Themen: - Der erste Baum auf dem Zingel ist ausgetauscht. Es ist ein erster Schritt zu mehr Grün in der Meldorfer Innenstadt. Agenda 21 will allerdings noch mehr erreichen. - Er ist Künstler, Freimaurer und Freigeist, Bundesverdienstkreuzträger und Initiator der legendären Brunsbütteler Wattolümpiade. Jens Rusch hat am Samstag, 26. April, seinen 75. Geburtstag gefeiert. Ihm zu Ehren sind gerade zwei Ausstellungen in Dithmarschen zu sehen. - Am 10. Mai veranstaltet „Schlampanja“ ein Musikfestival mit sechs Bands im Holsteinischen Haus in Marne. Die Gruppe hat ihre Ursprünge in der Region, löste sich aber bereits kurz nach der Gründung auf. 2018 kam die Neuauflage. - Auch in Büsum hat die Campingsaison begonnen. Dort stößt einigen Frischluftfreunden allerdings noch immer das Thema Kurtaxe auf.

Transcript

Der Wochenblick Ein Boyens Medien Podcast, Verehrtes Publikum, wir sind Schlampagia, die bunteste Band der Welt vom Planeten Erde. Und wir begrüßen euch mit einem herzlichen Moin. Es ist Freitag und das ist wieder Podcastzeit, die neue Folge des Wochenblicks. Ich bin Jörg Lotze. Dankeschön fürs Reinschalten. Sie ist die bunteste Band der Welt. Sagt sie, wir hörten es gerade von sich selbst. Die Gruppe Schlampagna.

Am 10. Mai steht sie nach längerer Pause wieder auf der Bühne, und zwar im holsteinischen Haus in Marne. Die Gruppe hat ihre Ursprünge in der Region, löste sich aber bereits kurz nach der Gründung auf. 2018 kam dann die Neuauflage. Mit der fünfköpfigen Formation sprach Boyens Medienvolontär Tim Schäfer. Ihm Rede und Antwort stand der Bassist Curly, Mitglied der ersten Stunde. Warum ist es die bundeste Band der Welt? Das bezieht sich auf unsere Musik.

Wir wollen nicht in eine Schublade rein. Also wir wollen nicht Heavy Metal, Rock. Rock kann man vielleicht schon sagen, weil der selber ja Breitband ist. Aber wir wollen nicht irgendwo in einen Punk oder sowas rein. Weil unsere Musik ist auch einfach von Balladen, von rockiger oder punkiger, einfach vielfältig. Wer ist Teil von Champagner? Wir fünf. Und wer sind die fünf? Die fünf sind Herbie als Sänger und Songschreiber in erster Linie. Dann ist Lemmy unser Schlagzeuger. Elila ist die Sängerin.

Ich bin Curly und ich spiele den Bass. Und Klaus ist unser Tastentrickser. Und die Geschichte der Band, die hat sich ja vor vielen, vielen Jahren gegründet, 1986. Aber dann war auch relativ schnell erstmal Schluss. Und dann gab es eine Wiedergründung der Band. Vielleicht war es so ein bisschen. Ja, also gegründet ist die Band in St. Michael in der Disco. Herbie und ich haben uns in der Disco getroffen und er hat mich gefragt,

ob ich mit ihm eine Band gründe. Ich kannte ihn vorher nicht und das war unser erster Kontakt. Und auf meine Frage, wer soll denn singen, hat er die beantwortet mit, ja, ich, war die Band gegründet, so ungefähr war es. Dann haben wir noch andere Musiker dazu gefunden und damit haben wir dann über ein Jahr uns in verschiedenen Übungsräumen in Dithmarschen bewegt und die ersten Auftritte gemacht.

Leider haben wir uns dann auch, weil es ist meistens bei so jungen Menschen so, ziemlich schnell gestritten und getrennt. Und vor einigen Jahren habt ihr euch dann aber wieder zusammengefunden. Wie kam das? Ja, 2018. Ja, auf meinem Geburtstag saßen wir, also Lemmy, Herbie und ich zusammen und haben so in den alten Zeiten rumgeschwägt, auch so oder auch später. Und Lemmy sagte so, ich will mein Schlagzeug verkaufen. Und da haben wir sofort

gesagt, das machst du nicht. Und dann hat er gesagt, ja, aber ich spiele doch nicht mehr und was soll ich damit? Doch, doch, du spielst wieder. Wir machen das jetzt wieder. Und das war nach 31 Jahren Pause. Schlampagna tritt am 10. Mai auf im holsteinischen Haus in Mahne. Wie ist das Programm gestaltet? Das Programm besteht aus sechs Musikgruppen. Davon sind zwei Gitarren-Duos, also Gitarre und Hub und ein Gitarren-Duo. Birgit und Roy aus Hochdon.

Dann haben wir Big Tom dabei mit seinem Sohn. Und Sammy Berry, der auch eigentlich schon relativ bekannt ist, der ist auch ein ganz lieber Irish Folkmucker. Und die spielen im Kleinsaal bei Barnsen, immer dann, wenn wir Umbaupause haben oder auch drüber hinaus. Und auf der großen Bühne spielen Münchhausen. Das ist eine Band, die eigentlich Hamburger Wurzeln hat. Die machen deutschen Derb-Rock, so steht es auf deren eigenen Webseite.

Ich finde die ganz klasse. Die haben auch eine sehr tolle Sängerin. Und dann spielt Forgotten North. Forgotten North ist eine Wikinger Folk-Rock-Band. Die feiern eigentlich an dem Tag ihr 30-jähriges Jubiläum. Also die sind aufgetreten das erste Mal am 13. Mai 1995 und feiern mit uns zusammen ihr 30-jähriges Jubiläum. Und ja, zum Schluss spielen wir Schlampagna und damit haben wir drei Hauptecks auf der Bühne. Das wird also ein ganz bunter Abend.

Welche Musik kann die Gäste erwarten, die Schlampagna spielt? Ja, unser buntes Programm. Von punkigen Riffs zu Balladen, zu Liebesliedern. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir eher die Spaßlieder in den Vordergrund stellen. Die Balladen und traurigen Lieder lassen wir weg oder spielen sie weniger. Und konzentrieren uns auf die rockigen Spaßlieder. Tim Schäfer im Gespräch mit Curly von Schlampagna.

Karten für das Konzert am 10. Mai im holsteinischen Haus in Marne gibt es für 15 Euro an der Abendkasse. Beginn des Konzerts ist um 19 Uhr. Er ist Künstler, Freimaurer und Freigeist. Bundesverdienstkreuzträger und Initiator der legendären Watt-Olympiade. Wissen Sie schon, von wem ich spreche? Die Rede ist natürlich von Jens Rusch, der am Sonnabend, den 26. April, seinen 75. Geburtstag gefeiert hat.

Ihm zu ehren sind gerade zwei Ausstellungen in Dithmarschen zu sehen, über die die Zeitungen von Boyens Medien in den letzten Wochen ausführlich berichtet haben. Mein Kollege Andreas Kubala weiß mehr. Moin Jörg. Im Moment ist noch bis Sonntag im Dithmarscher Landesmuseum in Melldorf die Ausstellung von Göttlichem und Gottlosem zum 75. Geburtstag des Dithmarscher Künstlers Jens Rusch zu sehen.

Ich habe vor Beginn der Ausstellung mit dem Kurator Christoph Otte gesprochen und wollte von ihm wissen, was das Publikum denn zu sehen bekommt. Ruschs Werk ist natürlich viel zu groß in seiner Gesamtfülle, als dass wir das jetzt komplett zeigen könnten. Es wird sich also um eine Auswahl drehen von drei Mappenwerken von Jens Rusch. Darunter fallen die Camina Burana, die Schule der Atheisten und auch in Ansätzen der Schimmelreiter.

Den werden wir nicht in Gänze zeigen. Was uns auch noch ein Anliegen ist, ist, dass wir neben den Mappenwerken und den darin enthaltenen Radierungen und Grafiken eben auch noch ein bisschen Einblicke geben möchten in den Künstler und sein Leben. Also wir wollen zu diesem Zweck auch einzelne Grafiken zeigen aus dem Werk Don Quixote.

Das ist eine Mappe mit Radierungen von Eberhard Schlotter, dem Lehrmeister von Jens Rusch, der ihn natürlich auch sehr stark geprägt hat in seiner Sicht auf die Kunst und auch in seinen handwerklichen Fähigkeiten. Ich kann vielleicht so viel verraten, Jens Rusch hat auch einen kleinen Gastauftritt in dieser Mappe. Also er hat an dieser Mappe mitgewirkt und erscheint auch in einer besonderen Rolle noch auf einem der Blätter. Und auch das wollen wir dann zeigen.

Das ist die erste Ausstellung im Landesmuseum mit Werken von Jens. Was macht für dich das Werk von Jens Rusch aus, dass ihr, wie gesagt, das jetzt für würdig haltet, das hier auszustellen? Ich denke, das Besondere an Jens Ruschs Werk ist, dass es eigentlich in seiner Gänze durchzogen ist von Jens Ruschs eigenem Interesse an Psychoanalytik.

Er ist ja ein begeisterter Anhänger von Sigmund Freud und auch seinen psychoanalytischen Ansätzen verbindet das oft eben auch mit seiner Deutung und Interpretation klassischer Literatur. Und auch wenn Jens Rusch öfter sagt, dass viele seiner Mappen auch Literatur-Illustrationen sind im Endeffekt, würde ich sagen. Streng genommen sind es eben keine reinen Illustrationen, sondern da ist immer auch eine Deutung mit drin.

Die Werke sind immer sehr vielschichtig. Sie geben nicht nur eine naturalistische Darstellung des in der Literatur Beschriebenen ab, sondern da sind immer noch zwei, drei Schichten mehr gedacht, die eben versuchen, den Text auch zwischen den Zeilen darzustellen. Die Ausstellung wurde ja mittlerweile eröffnet und läuft noch bis zum 4.

Mai. Als Finissage gibt es um 15 Uhr ein Meet the Artist, bei dem Jens Rusch noch einmal mit dem Leiter des Museums, Alexander Eggert, über sich und sein Werk spricht. Natürlich wollte ich auch von Jens Rusch selbst wissen, was es ihm bedeutet, dass diese Ausstellung im Landesmuseum gezeigt wird. Primär freue ich mich und bin auch dankbar für diese Wertschätzung. Das ist für mich schon mal sehr wichtig.

Denn, wie eben schon angedeutet wurde, ich glaube, ich bin hier so ein klein wenig in die falsche Schublade gesteckt worden in den vergangenen Jahren. Man hatte in der Erinnerung wohl noch den kleinen Jungen aus Neufeld vor sich, der Fischfutter und Bauernhäuser malte. Und damit war die Geschichte für viele eben auch abgeschlossen. Aber für mich beginnt sie eigentlich erst 1979, als ich dann nach Spanien gegangen bin. Und dort haben meine Frau und ich dann auch 17 Jahre gelebt.

Und die eigentliche Präo, auch die künstlerische Präo, die fand dann dort statt. Und die ließ sich dann hier eigentlich schwer vermitteln, weil es waren keine Rezeptoren hier. Es interessierte sich eigentlich niemand dafür. Und deshalb freue ich mich ganz besonders, dass hier jetzt dieses Interesse doch tatsächlich erwacht ist. Es geht in der Ausstellung überwiegend, hat Christoph gerade schon gesagt, um deine literarische Umsetzung von Werken, die dich beschäftigt haben.

Was hat dich zu diesen literarischen Vorlagen gebracht? Was interessiert dich daran, dass du das auf die Leinwand transportiert hast? Leinwand kam später, nach der Radierung. Die Illustrationsarbeiten sind ausschließlich oder zumindest überwiegend eben Radierungen. Und auch da kommt die Prägung des Hauses Schlotter, also meines Lehrers in Spanien, ins Spiel. Denn das war ein hochintellektueller Tummelplatz von Schriftstellern.

Ich habe sehr viele dort eben kennengelernt, von Peter Rübenkopf bis zu Ernst Kreuder und was weiß ich alles. Und vor allen Dingen Arno Schmidt, dem ich auch persönlich begegnen durfte und das ist im Nachhinein eigentlich ein Privileg, das nur wenige für sich in Anspruch nehmen können. Aber damit wurden natürlich auch Ansprüche festgelegt, denen ich zunächst überhaupt nicht entsprechen konnte, denn von meiner Herkunft her war das eigentlich nicht vorgesehen.

Ich war ein einfacher Volksschüler, so hieß das damals. Heute sagt man Grundschüler, glaube ich jedenfalls, dass man das noch sah. Und ich wurde dort mit Ansprüchen konfrontiert, die ich zunächst nicht entsprechen konnte. Ich musste mich da reinarbeiten. Ich hatte also nicht nur die radiertechnische Aufgabenstellung vor mir, die ich aber irgendwie nie als große Last oder Belastung empfunden habe, sondern ich habe das mit ganz großer Freude. und Hingabe, alles gemacht.

Und ganz nebenbei kam dann eben auch noch die Aufgabe, mich mit Literatur auseinanderzusetzen. Und gemäß der Präambel meines Lehrers ist Illustration auch immer Illumination. Das heißt, man vermittelt eben auch etwas und es darf auch durchaus die ganz persönliche Sicht eines Künstlers sein. Und da kommt man natürlich auf eine ganz andere Ebene. so wie Herr Otte eben schon sagte, der Surrealismus ist eben auch aus der Psychoanalyse geboren und entstanden.

Und die Interpretation, die dann zu Bildern führen soll, die ist also wesentlich tiefgreifender als das Gesehene überhaupt. Es kennt ja jeder. Man liest etwas und man hat ein Bild im Kopf und ist dann fürchterlich enttäuscht, wenn der literarische Stoff verfilmt wird und der Regisseur sich seinerzeit erlaubt, auch ein eigenes Bild zu entwickeln. Da gibt es also immer wieder Dispute und Diskussionen. Und genauso ist es auch mit der literarischen Illustration.

Da muss man sich als Fünster dann auch behaupten. Es gibt auch Kritik. Und die Kritik, die habe ich selten bei den Zuschauern und Betrachtern der Ausstellung gesucht, sondern eher von den Experten. Ich wusste auch genau, wo die Kritik dann eben ansetzt, oder man befürchtet das dann zumindest, und habe dann eben immer die Flucht nach vorne betrieben und habe wahnsinnig wichtige und intelligente Leute kennengelernt, die auch die Parameter für mein eigenes Schaffen dann festgelegt haben.

Später kam der Schimmelreiter als ein Schwerpunkt dazu. Was fasziniert dich an dem Werk von Theodor Sturm? Erstmal war das eine Auftragsarbeit von dem Heinrich Möller-Verlag, den es nicht mehr gibt, deshalb kann ich den auch nennen, nach Rendsburg. Und es war eben Brotarbeit, wenn man so will, aber es ging schnell durch die Arbeit selber über diese Brotarbeit hinaus.

Ich war fasziniert von der Schlitzohrigkeit von Theodor Storm, der es verstand, zwischen den Zeilen unglaublich viele kleine, surreale Rätsel zu verstecken. Und Freud selber hat auch den Storm dahingehend analysiert, dass er gesagt hat, er stößt den Leser an und lässt ihn dann allein. Und das ist eines der ganz großen, faszinierenden Aspekte des Schimmelreiters. Du als ehemaliger Volksschüler jetzt in den Räumlichkeiten der ehemaligen Meldorfer Gelehrtenschule, was macht das mit dir?

Das ist natürlich ein schöner Kind an der Ritterschlag und ich finde es schön, dass wir uns in dieser Symbolik bewegen. Das heißt aber, dass wir uns alle hier eigentlich sehr gut verstehen. So Jörg, das war's von mir. Noch bis zum Wochenende haben du und deine Hörer die Chance, sich die Ausstellung von Jens Rusch in Meldorf anzusehen. Und am Sonntag gibt es die Gelegenheit, um 15 Uhr selbst mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen, wenn es heißt Meet the Artist.

Vielen Dank, Andreas Koballa und herzlichen Glückwunsch an Jens Rusch, nachträglich. Der erste Baum auf dem Zingel ist ausgetauscht. Es ist ein erster Schritt zu mehr Grün in der Meldorfer Innenstadt. Agenda 21 will aber noch mehr erreichen, sagt die Meldorfer Agenda 21-Vorsitzende Anke Cornelius-Heide. Mit ihr sprach Boyens Medienredakteurin Dana Müller über mehr Grün, mehr Vielfalt und weniger Steingärten.

Neben dem öffentlichen Grün, wo also die Stadt hier schon aktiv war, aber auch weiterhin aktiv ist, in dem die Bäume am Zingel dann nach und nach ersetzt werden, sind also insbesondere auch die privaten Gärten bzw. Die Eigentümer dieser Gärten gefragt. Und da geht es so um zwei Aspekte. Das eine ist, dass die Gärten klimafreundlicher werden, das heißt also eine größere Pflanzenvielfalt in den Gärten vorhanden ist, denn da stellen wir ja fest, dass das immer einförmiger wird.

Und gerade die Wildinsekten, die wir ja dringend auch zur Bestäubung brauchen, die sind adaptiert an heimische Pflanzen. Und insofern also der dringende Appell, dass also die Eigentümer in den Gärten, dass die darauf mehr achten und einfach dort für eine größere Vielfalt sorgen. Und diese Stauden, die sind ja nicht unbedingt pflegeintensiver als jetzt irgendwie etwas anderes.

Also insofern ist es nicht unbedingt so, dass ein 0815-Garten mit ausschließlich Rasen sehr viel pflegeärmer ist als jetzt ein Staudengarten. Das ist der eine Aspekt, sozusagen Klimafreundlichkeit. Und der andere Aspekt, das ist die Klimaanpassung. Also wir müssen ja damit rechnen, dass diese extremen Wetterlagen zunehmen werden. Und das bedeutet, dass wir auf der einen Seite viel mehr Regen bekommen werden zu bestimmten Zeiten.

Und auf der anderen Seite auch längere, trockene Perioden, die wir ja jetzt auch gerade haben, also mit denen umgehen müssen. Und das bedeutet, dass wir auf der einen Seite, wenn es viel regnet, dem Regen die Chance geben müssen, auch zu versickern. Das heißt also weg mit diesen Steingärten und mit diesen komplett zugeflasterten Auffahrten. Also der Boden muss einfach durchnässt werden können. Und sonst wird das Wasser alles abgeführt und alles trocknet viel mehr aus.

Und das senkt ja langfristig auch unseren Grundwasserspiegel ab. Also insofern ist es einfach eine Notwendigkeit, dass wir darauf achten, unseren Garten, also wo es irgend möglich ist, zu entsiegeln. Und auf der anderen Seite aber, dass wir auch dafür Sorge tragen, dass in diesen Hitzeperioden wir Schatten uns schaffen im Garten. Das heißt also Bäume pflanzen, Sträucher pflanzen, möglichst auch die Fassaden der Häuser begrünen.

Also da gibt es eben auch Kletterpflanzen, die sich nicht so stark ins Mauerwerk eingraben, sodass sie das Mauerwerk kaputt machen. Also da kann man sich ja gut beraten lassen, was dort für das eigene Haus geeignet ist. Und ich kann zum Beispiel von uns zu Hause sagen, also wir haben eine Kletterhortensie und haben vor zwei, drei Jahren unsere Fugen im Haus erneuern lassen.

Und da ist es eindeutig so, dass da, wo diese Kletterhortensie war, die Fugen in einem besseren Zustand waren als in denen, die jetzt dem Wetter, der Sonne und dem Wind schutzlos ausgeliefert waren. Also insofern schützt einfach diese Berankung das Mauerwerk oder puffert einfach die Wärme ab und hält im Winter eben auch ein bisschen mehr warm. Dämmende Wirkung.

So und auf der anderen Seite eben auch, dass man versucht dann auch durch Mulchen und so, dass das Wasser nicht so schnell wieder verdampft und dass man durch eine kluge Bepflanzung einfach dafür sorgt, dass möglichst wenig auch gewässert werden muss. Und wenn man bewässert, dann eben auch möglichst mit Regenwasser, dass man eben vorher auffängt. Alle wichtigen Infos sind noch einmal auf einem Druckwerk zusammengefasst, sagt Anke Cornelius-Heide.

Agenda 21 hat ein Flyer erstellt, wo aus meiner Sicht ganz handhabbare Tipps sind, sowohl für diese klimafreundliche Gestaltung des Gartens als auch für Klimaanpassungsmaßnahmen im Garten zu finden sind. Diese Flyer, die liegen an verschiedenen Stellen in der Stadt aus, sind aber auch auf unserer Website Agenda 21 für Meldorf e.V.

Im Internet nachzulesen. Und da haben wir auch eine Liste zusammengestellt von heimischen Pflanzen, damit man auch sehen kann, was konkret könnte ich jetzt auch beim Gärtner, bei der Gärtnerin bestellen. Da sind auch noch so ein paar Links aufgeführt, wo man sich noch informieren könnte über eine entsprechende Gartenumgestaltung.

Das ist sozusagen die eine Maßnahme, die wir jetzt getroffen haben, um einfach auch in der Fläche ein bisschen mehr darüber zu informieren, was wir tun können, um sozusagen uns auf diese veränderten klimatischen Bedingungen einzustellen. Der Frühling und der Mai sind da. Die Saison fürs Camping hat begonnen, so auch in Büsum. Da ist aber nicht alles eitel Sonnenschein. Stichwort Kurtaxe. Mehr weiß mein Kollege Maurice Dannenberg. Aus dem Studio 2.

Hallo Jörg. Die Campingsaison hat auch bei uns in Dithmarschen begonnen, unter anderem auf dem Campingplatz zur Perle in Büsum. Ole Kahlke, der Betreiber, hat in den vergangenen Monaten viel vorbereitet. Denn mit dem Saisonstart kommen nicht nur die ersten Urlauber, sondern auch altbekannte Herausforderungen. Fünf Monate dazu. Das klingt immer so für alle, dass sie sagen, fünf Monate müssen sie nicht arbeiten und können sich entspannen. Aber wir arbeiten in der Regel weiter.

Das heißt, montags bis freitags ist immer das ganze Team hier. Die ganzen Mails müssen bearbeitet werden. Ans Telefon ist immer jemand, der rangehen muss. Und ganz viel Arbeit ist natürlich für unsere Platzwarte. Das heißt, der ganze Platz wird dann schier gemacht, wir schneiden Bäume, wir haben neue Wege gemacht, wir haben eine neue Halle gebaut, eine Beleuchtung drüben neu gesetzt und solche Sachen.

Und so ist es eigentlich so, dass der Winter teilweise mit mehr Arbeit verbunden ist als die normale Saison. Für Diskussionen sorgt seit dem vergangenen Jahr vor allem die Umstellung der Kurabgabe. Stadtpro-Nacht wird nun pro Tag abgerechnet, auch wenn Camper nur wenige Stunden bleiben.

Das sorgt besonders bei Kurzurlaubern für Unmut. Also was wir gemerkt haben, dass viele sich schon vorher informiert haben und wir dann natürlich die Leute auch gar nicht mehr hier haben, die für sich entschieden haben, wir machen es nicht. Wir hatten viele, die überrascht wurden und gesagt haben, wie kann das sein? Weil, nochmal um die Situation zu erklären, auf dem Reisemobilhafen zahlen die Leute, wenn sie eine Nacht bleiben, mehr Kurtaxe als sie Übernachtungsgebühr

zahlen. und das ist für viele natürlich total unverständlich. Gerade weil sie auch dort nur übernachten. Aber gerade die spontanen Kurzübernachter, die fehlen uns und da ist auch der finanzielle Schaden, den wir in den letzten Jahren hatten, wirklich auch merklich, weil die Leute einfach sagen, dann ist Büsum für uns kein Anlaufpunkt mehr. Also das machen sicherlich auch andere Orte. Die meisten Orte haben es noch nicht umgesetzt.

Dank PETA haben sie sich auch aktiv und Sylt auch aktiv dagegen entschieden, weil sie gesagt haben, das würde zu Unverständnis führen in der Bevölkerung. Also Büsum macht ja auch ganz, ganz viel und das soll ja auch finanziell eine Gegenleistung geben für das, was alles entsteht. Aber gerade für uns, wo wir sagen, bei uns übernachten die Leute für wenig Geld, ist eben gerade diese Tagesgebühr ein großes, großes Problem.

Jetzt ist es durchgesetzt, wir haben das Problem, dass wir es irgendwie umsetzen müssen und wir sind natürlich die, die darunter leiden. Und wir versuchen ja eng unseren Campern das zu erklären, aber wir haben einfach gemerkt, dass die Akzeptanz zur Kurtaxe massiv gesunken ist, seit das umgesetzt wurde. Wir haben auch mit Bürgermeister Oliver Kombatzky gesprochen.

Er sagt, die Beschwerden zur neuen Regelung seien mittlerweile deutlich weniger geworden und andere Orte hätten inzwischen nachgezogen. Bei der Umstellung gab es natürlich viele Beschwerden und wir haben das ja auch so, dass wir auch jede Beschwerde auch antworten. Also alles, was reingeht, kriegt auch eine Antwort. Aber es ist tatsächlich auch zu Mitte und Ende des letzten Jahres deutlich abgeebbt. In diesem Jahr war noch kaum etwas.

Also ich glaube schon, dass mittlerweile das bekannt ist, weil viele waren halt auch überrascht einfach davon. Mittlerweile ist es bekannt. Und was auch hervorzuheben ist, andere Kommunen machen es jetzt auch so. Zum Beispiel gab es im letzten Jahr Diskussionen darüber in Heiligenhafen und Neustadt. Und die haben es jetzt auch so. Ja, durch die Gelder, die dort eingenommen werden, unterhalten wir unsere Infrastruktur.

Und man hat ja auch was davon auch als Gast. Diese Änderung kam ja auch nur, weil es ein Urteil in Mecklenburg-Vorpommern gab, was im Zuge der Gleichbehandlung eben gesagt hat, wenn man die Gäste gleichbehandeln will mit normalen Tagesgästen. Da kann man nicht differenzieren. Und deswegen ist es halt hier so umgesetzt worden. Und mein heißer Tipp ist, dass auch viele weitere Kommunen auch noch Nazien werden. Die Buchungen für den Sommer laufen gut. Viele Plätze sind schon vergeben.

Die Debatte um die Kurtaxe bleibt aber trotzdem ein Thema, das auch in dieser Saison viele Camper beschäftigen dürfte. Dankeschön, Maurice Dannenberg. Boyens Medienredakteurin Kimberlin Biet gerade auch ausführlich berichtet. Können Sie nachlesen unter boyens-medien.de. Und damit dürfen wir sich schon wieder ins neue Wochenende entlassen. Wir wünschen Ihnen ein tolles Selbiges, egal was Sie machen. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal an dieser Stelle auf dieser Welle.

Jörg Lotze sagt Tschüss. Medien Podcast.

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