Endlich. Wissen Weekly ist zurück aus der Sommerpause. Ich hoffe, ihr hattet eine gute Zeit. Vielleicht warte ihr auf einem der vielen Festivals, die ja endlich wieder stattfinden konnten. Oder ihr habt anderswo mal wieder richtig schön gefeiert. Vielleicht so wie ich in diesem Sommer an der Beach bar. Oder bei einem Konzert oder im Klub. Und vielleicht gehört ihr zu den Menschen, die beim Feiern auch schon mal was nehmen. Was ausprobieren. Ecstasy oder so. Für mich persönlich ist das nichts.
Aber hey, wenn es bei euch anders ist, you do you. Allerdings habe ich in den letzten Jahren schon das Gefühl, dass das irgendwie immer normaler wird. In Serien wie Euphoria zum Beispiel ist Hauptfigur-Roo eigentlich ständig auf irgendwas und koketiert damit auch. In all fairness, ich habe nicht mehr einen Intention zu stehen. Oder in der Musik, gerade im Deutschrap begegnet es mir ständig, zum Beispiel in Everax von Rhin. Da geht es zum Beispiel um Sanex in der Songzeile Pocknissani Witch.
Aber wahrscheinlich wird heute einfach offener darüber gesprochen. Denn Ende der 90er haben sogar noch etwas mehr junge Erwachsene illegale Drogen genommen als heute. Trotzdem kann man sagen, seit 30 Jahren ist es etwa jeder 10. Mensch zwischen 18 und 25, der zumindest schon mal was ausprobiert hat. Kanne bis es bei den Zahlen übrigens ausgenommen. Da sind es deutlich mehr. Paul war sogar noch ein bisschen jünger als er das erste Mal Drogen nimmt. Nämlich 17.
Auf einer Dorfparty war es sehr nervös. Von ein paar Kumpels eher schlecht als rechtem Fählung bekommen wie man das ganze konsumieren sollte. Und war super aufregend. Heute ist Paul 23 Jahre alt und wohnt in Stuttgart. Aber aufgewachsen ist er auf dem Land. Und weil es da einem öfter mal langweilig ist, wie er sagt, fängt er mit 13, 14 an zu rauchen und zu trinken. Und irgendwann hat jemand auf einer Dorfparty mal Kanne bis dabei. Und halt auch anderes Zeug wie MDMA, also XTC.
Und ich hab der erst ein bisschen Abstand zu gehalten und dann hab ich mich so langsam mal ran gedraut. Heute nimmt Paul kein XTC mehr. Warum? Das wird er uns später noch erzählen. Aber seit diesem Abend gehört es für ihn jahrelang zum Feiern dazu. Wie eben heute noch für viele andere. Und wer jetzt denkt, das müsste durch den Corona-Lockdown weniger geworden sein?
falsch. Da wurde zwar kaum gefeiert, aber die Belastung der Corona-Maßnahmen haben dazu geführt, dass viele junge Menschen das Bedürfnis hatten, mal abzuschalten. Dauna wie Benzudir Zipine wurden deshalb auf einen Schlag sehr beliebt. Also sehr, dass sich Beratungsstellen in ganz Deutschland Sorgen machen. Und auch Medien greifen das Thema auf. Locker im Lockdown. Titel zum Beispiel die Tats im Sommer 2021. Neue Jugenddroge, Benzudir Zipine.
Berichtet der Deutschlandfunkkultur. Drogenkonsum im Lockdown. Schreibt die Zeit im Januar 2022. Wenn man sich entscheidet, Drogen zu nehmen, dann sollte man wissen, was da im Körper passiert. Wie und warum das gefährlich sein kann. Und wann man echt aufpassen muss. Safer Jus und so. Denn es kann halt auch schon ganz schön schiefgehen. Das hat uns zum Beispiel der Toxicologe Florian Eier erzählt.
In meiner frühen beruflichen Karriere hatte ich mit einer jungen Dame zu tun, die im Rahmen eines Partyereignisses eine Tabette exter sie geschluckt hat. Und die hat ein akutes Leberfassagen entwickelt und musste leber transplantiert werden. Also von dieser Historie kann man sagen, auch einmal ist nicht kein Mal. Ich bin Lisa Sophie Scheurel und ihr hört Wissen Weekly. Das Podcast, den wir euch so kurz und knackig wie möglich, antworten auf die großen Fragen im Leben geben wollen.
Und zwar so richtig auf wissenschaftlicher Basis. Und in dieser Folge wollen wir wissen, wie gefährlich sind Freizeitdrogen. Das nächste Mal ist bei Dira. Dira ist die only Project Management Tool, das you so breit als Know! Eine Sache vor Wic. Droge, die in Deutschland mit Abstand am häufigsten konsumiert wird, haben wir ihm schon mal kurz erwähnt. Das ist Cannabis. Und als legale Droge natürlich Alkohol. Darum soll es in dieser Folge aber nicht
gehen. Denn sowohl über die vermeintliche Einstiegsdroge Cannabis haben wir schon mal eine Folge gemacht, als auch über die Frage, ob wir alle ein Alkoholproblem haben. Die beiden Folgen verlinken wir euch in den Show Notes. Hier und jetzt wollen wir ganz bewusst über so-called herrte Drogen sprechen. Deshalb gucken wir in dieser Folge auf drei illegale Drogen, die in Deutschland gerade sehr beliebt sind.
Wie wirken sie? Wie gefährlich sind sie? Und was ist wichtig, sollte man sie denn nehmen wollen. Das klären wir ganz zum Schluss. Den Anfang macht Exussy. Davon hat Paul vorhin ja ganz kurz schon erzählt. Exussy ist eine der meist genommenen illegalen Drogen nach Cannabis und wohl die Bekannteste unter den Partydrogen. Die Pillen sind seit den 90ern populär. Oft hört man auch den Namen des Wyrkstoffs darin, MDA.
Und zum Einstieg hat mir meine Kollegin Ivonne Meyer ein paar von diesen Pillen mitgebracht. Leute, nur auf Bilder natürlich. Wir sind ja auch beide die totalen Drogenanfänger und deswegen habe ich sie auch einen, ich hab einen kleinen Test für dich vorbereitet. Oh, Ivonne hat diese Folge recherchiert und wir beide Outen und sofort haben beide noch keine Erfahrungen mit illegalen Drogen. Bei dem Test soll ich jetzt raten, ob die abgebildeten Pillen Exussy oder bunte Brause Tabletten sind.
Also auf dem ersten Bild sieht man so kleine, quadratische Tabletten würde ich sagen. Die haben so eine sehr helle Lachsfarbe. Fast so ein bisschen, geben wir so ein bisschen Ziegelstein-Walpes, aber sehr viel Heller und es steht Porsche drauf. Das super weird ist, weil ich wüsste nicht, dass Porsche Drogen produziert. Aber gut. Die Pille sieht auf jeden Fall schon fast cute aus. Dann die nächste Bild. Oh, die sehen aus wie das Tabletten-Emoji. Das ist so halb gelb,
halb rot und genauso sehen die aus. Könnte auch Candy sein. Das nächste Bild. Ah ja, das sieht ein bisschen aus, so wie ich mir Exussy eigentlich vorstelle. Die sind klein und rund sehen aus wie Knopfbatterien. Haben nämlich mal auch eine ähnliche Größe wie Knopfbatterien. Hellblau und da drauf ist ein... ... der Fien. Fisch irgendwas in die Richtung. Fisch. Irgendwie sowas. Und ich hab den Test bestanden. Nummer eins mit Porsche Logo und Nummer drei mit dem der Fien sind echte Exussypillen.
Und es ist natürlich ab sich, dass diese aussehen, wie sie aussehen. Lustig, harmlos. Kann man ja mal probieren. Das dachte sich auch Paul damals mit seinen 17 Jahren. Da hat er zwar schon Respekt vor Exussy, aber dann ist er doch neugierig. Er ist also auf dieser Dorfparty. Seine Kumpel sind um ihn herum, Musik läuft und dann schmeißt er eben ein Teil. Gerade wenn man es erst mal ausprobiert, ist mein E-Ultran nervös und ein Self-Affilling-Profesy-Style.
Eigide jede Veränderung im Körper nimmt man dann irgendwie wahr und denkt, oh, das muss davon sein. Aber der eigentliche Rausch beginnt so nach 20 Minuten bis eine halbe Stunde. Je nachdem wie viele Magen es und wie viel nicht. Der Rausch selbst dauert gar nicht mal so lange sagt Paul. Eine halbe Stunde maximal eine. Doch die ist, wenn alles gut läuft. Wunderschön. Das Glücksgefühl, also dieser Zustand, das war alles super, alles ist toll, alles in meiner Freunde.
Daher sind diese Partys auch manchmal sehr, sehr kuschlich sein, weil eben die Hemmungs-Schwelle sinkt. Und Leute viel, viel in allem viel näher kommen, als man es eigentlich zulassen würde. Eigentlich die perfekte Droge. Sieht cute aus und alle haben sich lieb. Das ist auch der Grund, warum Exussy auf Partys so beliebt ist, sagt Laura Kiels. Sie betreut bei Step Hannover junge Menschen, die drohen abhängig sind.
Und im Zoom-Call mit ihr fällt sofort ihr Hintergrund auf. Also kein virtueller, sondern tatsächlich der hinter ihr. Also ich habe über die ganze Wand den Elefanten gezogen, das ist eine 3D-Fototapete, kann ich nur empfehlen. Weil das ist der Hinkooker schlechthin. Ein Elefant in Originalgröße fasst, der da hinter ihr an der Wand hängt. Laura Kiels findet, der Elefant passt super in ihr Homeoffice rein.
Ja, tatsächlich Elefanten sollen ja sehr gelassen sein. Und tatsächlich passt das auch zu mir. Eine Grundgelassenheit. Als Sozialarbeiterin, die mit Jugendlichen und jungen Menschen arbeitet, die Drogen nehmen, schadet ein bisschen Gelassenheit sicher nicht. Laura Kiels betreut 14 bis 21-Jährige in einer Wohngruppe, die wegen der Drogensucht nicht mehr in der eigenen Familie bleiben können oder wollen. Und irgendwie muss ich sie das fragen. Hand aufs Herz. Schon mal selber drogen genommen?
Darüber kann ich nicht reden, an dieser Stelle. Aber ich kann so viel sagen, dass ich ganz froh bin, dass ich nie den Drang hatte, wirklich viel auszuprobieren. Da bin ich sehr dankbar führen. Denn ich glaube, so manches Mal kann das wirklich nach hinten losgehen, auch die ausprobiere Rei. Und gerade bei den Teenageant spielt Exdessie ihrer Erfahrung nach eine große Rolle. Es gibt Exdessie Tabletten in den unterschiedlichen Formen und Farben mit den unterschiedlichen Namen.
Was natürlich unfassbar gerne gehandelt wird und einander hast du das schon probiert. Kennst du die schon durch dieses Schnenzmaßspiele-Spaß und Spannung, was ja irgendwie ein bisschen dahinter steckt? Werden natürlich die Folgen und die Risiken nicht unbedingt gesehen. Aber welche sind das denn genau? Was macht Exdessie eigentlich im Körper und ist das schädlich? Das weiß Professor Jörg Daumann, der ist Psychotherapeut an der Uni Köln.
Da beschäftigt er sich mit Rauschmitteln und hat viel zu Exdessie geforst. Und mich hat aber erst mal interessiert, was macht ein Psychotherapeut eigentlich, um den ultimativen Rausch zu erleben? Der Fertzwurst nach Mecklenburg voropammern zu Fusion um dort eben ein musikalischer Rausch zu erleben. Musik ist schon sehr gut herausfindig. Jörg Daumann sieht nicht so aus, wie man sich ein klassischem Professor vorstellt. Er hat eine äckige Brille und etwas längere Haare.
Ich kann ihm hier sehr gut auf dem Fusion-Festival vorstellen. Außerdem ist er ein leidenschaftlicher Erzähler und kennt sich in der Sache voll aus. Und klar, so krass wie Exdessie ist Musik natürlich nicht. Denn Exdessie oder MDA wie der Stoff offiziell heißt, wirkt mitten drin im Gehirn. Sie interagieren mit einem Neurotransmittersystem, uns im Hirn, uns zu einem speziellen dem sogenannten Serotoniensystem. Um das zu kapieren, kurz mal ein bisschen Bio-Grundlagen.
Die Nerven in unserem Gehirn, die sprechen ja mitteninander. Über so lange Tentakel, von einer Nervenzelle zu er anderen. Wie, wenn sie sich anstubzen möchten. Aber die berühlen sich eben nicht. Denn am Ende der Tentakel sitzen diese Napsen. Dort werden Brutenstoffe ausgeschütet. Das sind die Neurotransmitter. Und eine Art von Neurotransmitter ist Serotonien. Das Serotoniensystem ist leider ziemlich kompliziert. Es ist von keinem so recht verstanden. So komplett.
Was man aber weiß, Serotonien ist für unser Körper eigenes Glücksgefühl und auch für Euphorie zuständig. Zum Beispiel beim Sex oder beim Orgasmus spielt Serotonien eine große Rolle. Da wird unser Gehirn kurzzeitig damit geflutet und wie erleben ein Rauschgefühl. Nach einer kurzen Zeit wird das Serotonien aber auch wieder über transporter zurück in die Nervenzelle befördert. Der Rausch hört auf. Und jetzt kommt exter Sehenspiel. Und dieser Transporter wird blockiert.
So das ist ein mega totales Überangebot, ein Serotonien gibt. Das Ergebnis, Dauer Euphorie. So ging's Paul ja auch. Wow, das ist super, alles ist toll. Alles in meine Freunde. Und das Gefühl wollte er gerne wieder haben. Das hat sich dann irgendwann so hochgestärter. Das war dann halt jedes Wochenende im Freundeskreis unterwegs waren. Und jedes Wochenende exzist die konsumiert. Ich schon hart.
Und wenn das Serotonien nicht zurück in die Nervenzellen transportiert wird, bekommt man irgendwann ein echtes Problem. Weil die Speicher einfach leer laufen, sagt Jörg Daumann. Das dauert eben eine Zeit, bis das wieder sich füllt. Wenn ich also nicht genügend Zeit lasse, brauche ich am Meer, um den gleichen Effekt zu erzielen, be ich laufige Fahr, eben die Speicher so sehr zu lehren, dass sie möglicherweise nicht mehr komplett auffüllen. Und so war das auch bei Paul.
Er nimmt immer mehr, immer öfter. Auch wenn er nicht feiern geht. Exzisiv war halt gerannt für das schnelle Glück. Und somit habe ich halt in ganz Zeit lang immer diesen Weg gewählt und immer wieder konsumiert. Und damit in seinem Gehirn die Serotonienspeicher immer weiter gelert. Mit krassen Folgen. Ich kann auch schon jetzt mit genügend Abstand sagen, dass ich da durch ein ganz schön depressives Loch gegangen bin. Ganz anders beschreibt Simon Ruhane seine Drogenerfahrung.
Auf ihn stößt man ziemlich schnell, wenn man zu diesem Thema recherchiert. Denn er hat mit 24 das erste Mal ecstasy, also MDA ausprobiert. Und ein Video darüber gemacht. Und dann 20 Minuten später bemägt ich endlich eine Wirkung. Ich hatte auf einmal krass den Lava-Flash, war sehr gut drauf. Fühlt ihm hier extrem leicht und dachte mir so, das ist also MDA ziemlich sweet. Ich hatte keine verfickte Ahnung. Denn 15 Minuten später macht es auf einmal in meinem Kopf.
Simon ist ein YouTuber aus München, der sich auf seinem Kanal Open Mind dafür einsetzt, dass alle Drogen legalisiert werden. Hallo Leute, heute erzähl ich von meinem ersten und einzigen Mal Kokain. Heute gibt es ein Infobox-Jürz-Droge. 2.2b. Und jetzt gönnt euch die Tripaufnahmen. LSD, Lachgas, Cannabis, Kitarmin. Simon hat schon viel ausprobiert. Trotzdem, süchtig ist er nicht, sagt er. Nee, also das bin ich auf keinen Fall.
Die Drogen, die ich am meisten feiere, nehme ich manchmal drei Monate am Stück nicht. Es gab nie eine Phase, wo ich eine Droge sehr viel genommen habe. Nicht mal kann er, deswegen bin ich auf keinen Fall abhängig. Anders als Paul damals, der ohne Exzessin nur noch down war. Und er ist nur mit Hilfe von Freundinnen und durch einen Umzug weg von seinem Dorf geschafft hat, davon loszukommen.
Und auch, wenn Paul heute nichts mehr nimmt, kann es sein, dass sein Konsum langfristig Spuren hinterlassen hat. Psychotherapeut Jörg Daumann erklärt uns, dass das noch nicht komplett erforscht ist. Aber exzessiv wirkt halt im Gehirn. Das heißt, genau dort können auch Probleme entstehen. Mit möglicherweise psychhatschrischen Psychischen Erkrankungen mit schlechten Schlaf, mit erhöhter Impulsivität, mit möglicherweise Gedächtniskonzentrationsdefiziten, etc. Und vielleicht sogar Demenz.
Aber wie viel wirklich zu viel ist, das kann auch die Wissenschaft nicht beantworten. Ein halbes Jahr jeden Monat eine Tablette. Ein Monat lang insgesamt zehn. Es gibt nicht die Schwelle. Das einzige, was man weiß, je mehr man nimmt und je länger, desto höher das Risiko für Langzeitschäden. So harmlos, wie die Tabletten aussehen, sind sie halt nicht. Die zweite Droge, die wir uns anschauen, ist, nein, nicht Koks, auch wenn das in den Medien irgendwie recht präsent ist.
Vielleicht habt ihr z.B. schon mal von der Statistik gehört, wo nach dem deutschen Abwasser ziemlich viel Koks schümmt. Übrigens, in welcher Stadt dieser Wert am Hüsten ist, hört ihr ganz am Ende dieser Episode. Da haben wir ab jetzt immer ein bisschen unnützes Wissen wiegliefe euch. Aber jetzt erst mal hier weiter im Text. Fakt ist, Koks gehört nicht zu den Abwassen, am meisten konsumierten Illegalendrogen. Und schon gar nicht bei Jungmännchen, auch einfach, weil es teuer ist.
Was wir uns hier angucken wollen, sind Bensos. Der echte Name ist viel komplizierter. Nämlich Bensodiazepine. Aber alle sagen nur Bensos. Eigentlich sind Bensos Medikamente. Weshalb bekannt unter den Markennamen, Valium oder Dia-Zipam. Auch Sainx, das wäre ganz am Anfang schon kurz erwähnt, in die Kategorie der Bensos. Bensos sind keine klassischen Partitrogen, sondern dafür gemacht, gegen Panikattacken oder Schlafstörungen zu helfen. Im Drogen-Settting sehen wir Bensodiazepine als Dauna.
Das ist der Toxicologe Professor Florian Eier. Wir haben ihn wohin schon mal kurz gehört. Er arbeitet im Klinikum Rechts der ESA in München und beim Giftnotruf. Und er ist ein bisschen wie Iwon und ich. Denn er hat auch noch keine Drogen genommen. In jungen Jahren habe ich wahrscheinlich zu viel Respekt gehabt.
Und seitdem ich Mediziner bin und insbesondere hier mit Drogen abhängigen zu tun habe, habe ich natürlich noch mal eine weitere Hemmschwelle, weil ich sehe, was die Drogen alles anrichten können. Auch Menschen, die Bensos genommen haben, müssen bei ihm immer mal wieder in der Klinik behandelt werden. Die wollen mit den Tabletten vor allem runterkommen. Klar, Valium und so. Manchmal auch, weil sie es vorher mit anderen Zeug übertrieben haben.
Die also aufgeputscht zunächst mit Kokain, mit Exzessivaren und dann zum Beispiel merken, dass sie eine innere Unruhe haben, dass sie schlaflos sind über längere Zeit. Und dieses innere Getrieben sein, das wird dann versucht mit Bensodiazepinen sozusagen gegenzuwirken, dass sie mit dem Bensodiazepinen ja wieder ruhiger, schläfträger müder werden. Was heute aber neu ist, ist, dass Bensos während der Pandemie ziemlich populär wurden. Und zwar auch bei Leuten, die sonst keine Drogen nehmen.
Ihr erinnert euch. Locker im Lockdown. Neue Jugenddroge, Bensodiazepinen. Drogenkonsum im Lockdown. Aber in Deutschland hat z.B. in Baden Württemberg auch gerade in letzter Zeit die Polizei vor Bensos gewarnt. Die greifen immer mehr Jugendliche auf, die Bensos nehmen und die Angeben in während der Pandemie alles zu viel geworden. Und sie wollten einfach mal abschalten.
In geringeren Mengen sind sie noch wach, aber nehmen einfach ihre Umwelt als nicht mehr betrohlich war und lassen viele Gedanken nicht mehr so an sich herankommen. Aber wie machen die Bensos das eigentlich? Auch die wirken im Gehirn sagt Florian Eier. Und zwar fast an der selben Stelle, an der auch Alkohol wirkt. Wichtig ist dabei Gaba, Gammar Amino-Buttersäure. Das ist auch ein Neurotransmitter. Der hat aber eine andere Funktion als Serotonin, das wir vorhin ja schon bei Exessie gehört haben.
Gaba hat nichts mit Kommunikation zwischen Zellen zu tun. Sondern kann ganze Nervenzellen hemmen, runterfahren. Eigentlich ganz nützlich, wenn man z.B. schlafen will. Dann schüttet der Körper Gaba ganz natürlich aus. Und Bensos verstärken das. Je mehr Bensos desto ruhiger. Doch zu viel davon ist halt auch nicht gut. Weil es für ein Gehirn, wenn man das aus Evolutionsbiologischer Sicht betrachtet, natürlich nicht sinnvoll ist, in einem Dauer demmer schlaf zu sein.
Sondern es Gehirn versucht ja, ein Aktivitätslevel zu halten, wo es entsprechend auf Gefahren reagieren kann. Gaba kann mit den Nervenzellen in Kontakt trinken, weil es so eine Art Schalter in der Zellmembran gibt, wo Gaba andocken kann. Rezeptor nennt man das. Wenn so ein Gaberrezeptor aktiviert wird, weiß die Zelle Ruhe geben. Aber wenn das an Dauern passiert, ist das der Zelle zu viel. Und sie baut einfach einige von den Rezeptorschaltern ab. Gaba wirkt dann nicht mehr so gut.
Und die Bensos auch nicht mehr. Die Folge ist, wenn ich den selben beruhigenden Effekt wiederhaben will, brauche ich nächstes Mal noch mehr von dem Wirkstoff. Und das ist dann neuropäologisch, schon ein deutlich, ein Abhängigkeitskriterium, sodass eben bei chronischer Einnahme von Benzudiazipinen so eine Abhängigkeit entsteht. Und chronisch kann schon heißen, dass man die Tabletten vier oder sechs Wochen lang regelmäßig alle Partage einnimmt.
Auch hier könnte man jetzt denken, wenn es so absetzen und gut ist, leider nein. Denn jetzt hat der Körper ja viel zu wenige von den Rezeptoren, die einen runterbringen, die hat er ja abgebaut. Dann ist das ganze System sozusagen so übererregt, dass die Balance aus dem Tag gerät und dann können die epileptische Anfälle entwickeln. Ach ja, und wenn man bei einem einzelnen Trip zu viele davon nimmt, kann das auch gefährlich sein.
Wenn sie es stark oder hochdusieren, dann werden sie irgendwann so schläftrig, dass sie einschlafen oder gar komatös werden. Und das kann auch lebensgefährlich sein. Bänzos sind aber trotzdem beliebt, weil man relativ einfach dran kommt. Klar, für das Medikament braucht man in Deutschland ein Rezept vom Arzt oder der Ärztin. Aber... Es gibt viele europäische Staaten, wo man bänzt und der Zipine in der Apotheke kaufen kann, ohne Rezept.
Man muss also nicht zu einem Shady dealer am Stadtrand fahren, um daran zu kommen. Okay, kurze Zusammenfassung. Bänzos sind leicht zu besorgen, machen krass abhängig mehr noch als Exzessi. Und wenn man zu viel auf einmal nimmt, dann kann das sogar lebensbedrohlich sein. Heftig. Bleibt noch eine Droge, die wir uns in dieser Folge genauer angucken wollen. Und da habe ich von meiner Kollegin Ivonne direkt mal eines gelernt.
Wenn's ums Drogen nehmen geht, gibt's je nachdem, wo man in Deutschland lebt, ziemliche Unterschiede. Dieses G-HB? Das ist was, was wirklich ganz stark in Berlin ein Thema ist, weil die da auch eine große Klubsehne haben. So, ob ich das keine Aufwaltschaft Gedanken kommt, wenn der unseren Podcast hört. Also Leute aus Hannover, einfach wieder aus dem Gedächtnis streichen, was die gerade gehört habt. Okay, aber ernsthaft jetzt.
G-HB ist auch bekannt als G oder Liquid Exzessi, wobei der letzte Begriff ein bisschen Quatsch ist. G-HB hat rein chemisch mit Exzessi gar nichts zu tun. Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele Leute das tatsächlich nehmen. Aber ihr habt vielleicht davon gehört, als im Sommer 2021 in einem Berliner Klub eine feiernde nach der Einnahme gestorben ist. Und das ist total interessant. Seit diesem Vorfall sind es die Klubs, die vor dieser Droge waren.
Es scheint also da ein echtes Problem zu geben. G-HB ist die Abkürzung für Gamma-Hydroxy-Butasäure. Und die ist ganz eng verwandt mit dem Neurotransmitter Gaba. Das kennen wir ja noch von den Bensus. G-HB wirkt also auch an dem Rezeptor, der die Nervenzellen dampft. Hier noch mal der Toxicologe Florian Eier. Gamma-Hydroxy-Butasäure ist im Prinzip auch ein Medikament, ein Narkosemedikament, gewesen. In der Kinderanestizie zum Teil verwendet.
Seit 20 Jahren fällt G-HB in Deutschland aber unter das Betäubungsmittelgesetz. Da kommt man also nicht so einfach ran. Doch berauschen kann man sich damit immer noch. Denn es gibt zwei sogenannte Vorläufer-Substanzen, die man einnehmen kann, die sich dann im Körper zu G-HB umwandeln. Verstoffwechseln nennt das Florian Eier.
Das Problem ist, dass eben diese beiden Vorläufer-Substanzen, die im Körper zu G-HB verstoffwechselt werden, die sind so universell verwendet als Felgenreiniger, als Kraffidysprayentferner, als Lösestoff, um zum Beispiel so aufgeklebte Fingernägel, die Kliprückstände zu entfernen. Das heißt, die sind in der chemischen Industrie so weit verbreitet, dass man die gar nicht gesetzlich dem Betäubungsmittelgesetz unterordnen kann. Klingt ein bisschen fies.
Jedenfalls sind diese zwei Vorläufer-Substanzen farblose Flüssigkeiten, die man sich troppfenweise ins Getränk mischen kann. Und die haben dann diese betäubende Wirkung. Die Gaberrezeptoren an den Nervenzellen gehen wieder in Dauerbetrieb und die Nervenzellen fahren krass runter. Das sorgt dafür, dass G-HB auch für etwas viel schlimmeres als ein Dauner oder eine Partydroge verwendet wird, nämlich als K.O. Tropfen. Also Tropfen, die einem heimlich in den Drink gemischt werden.
Man wird schliefrig, bekommt nicht mehr alles mit. Da ist es dann schon zu Vergewaltigungen und anderen sexuellen Missbrauch gekommen. Das ist die eine Seite von G-HB. Auf der anderen gibt es nämlich auch einige Leute, die es sehr viel niedriger dusiert zum Spaß nehmen.
Es gibt auch bestimmte Zähne-Kreise, also im der Homosexuellen, das Zähne spielt es eine Rolle, weil das G-HB in kleinen Mengen wieder so einen euphorisierenden, alkoholähnlichen Charakter hat und auch eine gewisse sexuelle Stimulation macht. Und deswegen eben in kleinen Dosen bewusst konsumiert wird. Chem-6 nennt sich das Ganze dann. G-HB wirkt so enthemen, dass es zur Euphorie kommt. Aber das ist schon etwas für echte Experten.
Denn bei der Dosierung von G-HB als Chem-6-Droge muss man sehr gut aufpassen, sagt Florian Eier. Wenn sie sich mit der Dosierung vertonen und zu viel nehmen, dann ist es im Prinzip ein Narkosemittel. Und die Patienten oder die Menschen, die sich da überdosieren, sind dann plötzlich bewusstlos. Und wenn man dann bei einer zu hohen Dosierung auch noch was getrunken hat, kann es richtig gefährlich werden. Dann können die anfangen zu erbrechen oder sich zu übergeben.
Und wenn sie dann so bewusst sein ist gedrückt sind, dann können das erbrochen in die Lunge geraten, bis hin zum Atemstillstand. Also wir haben gelegen, die mal solche Patienten, die kommentivstkomatösen, Nordarzt und sind beartmungspflichtig. Zum Glück sind solche Schlimmverläufe selten. Aber Florian Eier findet es lohnt sich nicht, das Risiko einzugehen. Denn die Folgen können so krass sein. Er hat einfach zu viel gesehen in seinen 22 Jahren an der Klinik.
Aus dem probieren wird er dann unfall oder aus dem probieren wird eine Sucht oder eine Abhängigkeit. Simon vom Openmind YouTube-Kanal sieht das ein bisschen anders. Das haben wir schon gehört. Als Konsument ist er dabei aber sicher eher untypisch. Wie meist, habe ich nur einmal probiert. Es gibt ja manche, die nehmen so drogen, weil die Alltag so stressig ist, die brauchen wir, dann joint am Abend um sich zu entspannen. Aber ich konsumiere das meistens nur aus dem Neugier.
Und also wirklich ein Großteil der Substanz habe ich nur einmal probiert. Simon sagt, er mischt zum Beispiel keine Substanzen. Er achtet beim Konsum darauf, dass er Freunde da hat, die auf ihn aufpassen. Ich frage mich da schon, geht das wirklich, drogen so kontrolliert und reflektiert nehmen. Das wollte ich auch vom Psychiater Jörg Daumann wissen.
Ist eine ganz schwierige Frage und ich bin davon überzeugt, dass Menschen und ich nehme an dieser YouTuber gehört dazu, die wir persönlich reife haben und die Verantwortlichkeit und sagen, ich denke darüber nach, ich kann damit umgehen, die das auch natürlich schaffen. Aber das gelingt eben nicht all. Diese Eigenverantwortlichkeit ist dringend notwendig, weil dort eben schon Dinge geschehen, die nicht so einfach sind, zu verarbeiten. So, was haben wir jetzt alles rausgefunden?
Exzessi, Bensos und GHB können gefährlich sein und zwar jede Substanz auf ihrer eigene Art. Vor allem, wenn man die Dosierung nicht im Griff hat. Für die aber wiederum gibt es keine Richtwerte. Okay, nicht besonders hilfreich, so ein Fazit. Müssen wir vielleicht anders lösen. Man könnte nämlich auch die Frage stellen, wann ist der Konsum denn so wenig gefährlich wie möglich? Die Sozialarbeiterin Laura Kielz von Step in Hannover findet.
Man muss sich immer überlegen, wenn man Drogen konsumiert, in welcher Verfassung, in welchem Zustand bin ich und was für ein sicheres Umfeld habe ich um mich herum. Also, wenn es einem gerade psychisch schlecht geht, dann hände weg von Drogen. Übrigens auch von Alkohol. Wenn überhaupt sollte es immer den Genuss-Charakter an Anführungsstrichen genuss behalten und dann hat man auch ein wirklich geringeres Risiko, das man in eine Problematik verfällt.
Zweit der Punkt, man sollte schon genau wissen, was in der Tablette drin ist, die einem der Dieler verkauft. Das ist ein Tipp, den Paul anderen oft mitgibt, gerade wenn sie ihre Drogen im Netz kaufen. Paul arbeitet nämlich mittlerweile ehrenamtlich bei einer Drogenberatungsstelle in Stuttgart. Das Zeugtesten, also sich ein Testkit bestellen im Internet, kriegt man von ein paar Euro. Da kann man gucken, ob man auch wirklich das hat, was man will.
Während sicherer Konsum zum Beispiel für Simon zu funktionieren scheint, muss man auch klar sagen, Flurian Eier, Jörg Daumann und Laura Kielz kennen viele Gegenbeispiele. Exzessie, Bensos und GHB sind am Ende schwer berechenbar. Zwar kann man sich an grundlegende Regeln halten, doch auch die können das Risiko für einen gefährlichen Trip nur verkleinern. Also, wenn ihr unbedingt Drogen nehmen wollt, dann passt bitte auf euch auf.
Das war Wissenbikli, darüber, wie gefährlich populäre Drogen wirklich sind. Folgt diesem Podcast auf Spotify, um keine Folge zu verpassen. Solltet ihr, Mitglieder eurer Familie oder Freundinnen, Probleme mit Drogen haben, könnt ihr euch an Drogenberatungsstellen wenden. Ganz vertraulich und die gibt es in jeder größeren Stadt. Weitere Hilfsangebote findet ihr auch im Internet auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Die verlinken wir euch in den Showdowns.
Ich bin Lisa Sophie Scheurel und bedanke mich bei allen, die mit uns bei der Recherche gesprochen haben. Allen voran Paul, der uns von seiner Geschichte mit Exzessie erzählt hat. Aber auch vielen Dank an Simon Rohane vom YouTube-Kanal Open Mind und Laura Kielz von Stepanofa. Nicht zu vergessen, auch ein großes Dankeschön an Jörg Daumann von der Uni Köln und Florian Eier von der TU München. Wissen wir, dass es eine Produktion von Spotify Studios in Zusammenarbeit mit Google und Nire.
Executive producers, Daniel Nicolaue und Michael Badlefsky. Audioproduktion Hammer und Amboz. Redaktion, Johanna Bauman, Ivan Mayer und ich Lisa Sophie Scheurel. Es ist ein Produzer, wiebke Achterbinter. Leinproduzer, Saarul Krause-Jench. Und jetzt, wie wir gesprochen, noch ein bisschen unnützes Wissen Weekly, die deutsche Stadt mit den höchsten Kukka-I-Nrückständen ist Hamburg. Für Berlin ist das Zeug wohl ein bisschen teuer.