38 - Wo ist Atlantis? - podcast episode cover

38 - Wo ist Atlantis?

May 25, 202524 minSeason 2Ep. 19
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Summary

Der griechische Philosoph Platon beschrieb Atlantis als eine fortschrittliche Insel, die aufgrund der Gier ihrer Herrscher in einer einzigen Nacht versank. Diese Episode untersucht, ob ein solcher Untergang geologisch möglich ist, basierend auf Ereignissen wie dem Ausbruch des Krakatau. Sie beleuchtet die heißeste Spur auf Santorini, wo eine antike Stadt gefunden wurde, die jedoch nicht zu Platons Zeitangaben passt, sowie diverse andere Theorien zu Standorten von Spanien bis zur Antarktis. Die Suche nach Atlantis ist die längste unerfolgreiche der Menschheitsgeschichte.

Episode description

SHOW NOTES:

Eine Stadt aus Gold, versunken im Meer. Niemand hat sie je gefunden, aber alle kennen ihren Namen. Atlantis – ein Mythos, der älter ist als jedes Kartenmaterial. Und es gibt einige heiße Spuren… 

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In der Folge genannt:

1: Ausbruch St. Helens 1980

2: Santorini von oben

3: Auge der Sahara von oben

Die Kapitel von Folge 38: 

(00:00) Intro 

(01:28) Kapitel 1: Die Insel, die alles hatte

(05:06) Kapitel 2: Der letzte Tag 

(07:57) Kapitel 3: Ist das wirklich so passiert?

(11:52) Kapitel 4: Ein Ort, den wir alle kennen 

(15:58) Kapitel 5: Von Bolivien bis zur Antarktis 

(19:27) Zusammenfassung 

(21:31) Eure Fragen

Quellen

https://www.atlantis-scout.de/atlantimkrit.htm 

https://fantastischeantike.de/atlantis/ 

https://einfach-antike.de/blog/atlantis-auf-spurensuche-nach-einer-mythischen-stadt/ 

https://studyflix.de/allgemeinwissen/platon-5139 

https://klexikon.zum.de/wiki/Platon 

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/lebensgeschichte-platons 

https://www.dwds.de/wb/platonisch 

https://klexikon.zum.de/wiki/Atlantis 

https://www.geo.de/geolino/mensch/1707-rtkl-atlantis-das-raetsel-um-die-versunkene-stadt 

https://www.welt.de/wissenschaft/article3241683/Versunkenes-Atlantis-entdeckt-oder-auch-nicht.html 

https://www.sueddeutsche.de/wissen/erfundene-orte-hier-liegt-atlantis-1.3764850 

https://www.welt.de/geschichte/article162002246/Hier-soll-das-sagenhafte-Atlantis-gelegen-haben.html 

https://www.prosieben.de/serien/galileo/news/atlantis-insel-raetsel-untergang-verschollen-platon-327138 

https://www.helles-koepfchen.de/atlantis.html 

https://www.tessloff.com/was-ist-was/geschichte/die-alten-griechen/atlantis-das-sagenumwobene-inselreich.html 

https://www.news.at/news/atlantis 

https://www.zdf.de/video/dokus/mythos-die-groessten-raetsel-der-geschichte-100/mythos-die-groessten-raetsel-der-geschichte--die-suche-nach-atlantis-100 

https://www.swr.de/swrkultur/doku-und-feature/der-untergang-von-atlantis-essay-2025-03-02-100.html 

https://www.tessloff.com/was-ist-was/wissenswelt-versunkene-schaetze/gab-es-atlantis-wirklich.html 

https://www.tessloff.com/was-ist-was/archiv/Geschichte/Alte-Kulturen/atlantis-das-raetsel-um-ein-versunkenes-inselreich.html 

https://spirit-online.de/atlantis-was-wir-wirklich-wissen.html 

https://www.duda.news/wissen/gab-es-atlantis-wirklich/ 

https://rp-online.de/leben/reisen/europa/platon-ueber-atlantis-santorin-als-ursprung-des-mythos_aid-53877739 

https://www.sueddeutsche.de/panorama/dem-geheimnis-auf-der-spur-abgetaucht-1.4165872 

https://www.atlantis-scout.de/atlantis-einfuehrung-1.htm 

https://www.scinexx.de/dossierartikel/zwischen-wahrheit-und-fiktion/ 

https://www.scinexx.de/dossierartikel/atlantis-in-der-aegaeis/ 

https://www.welt.de/reise/nah/article217212104/Atlantis-Auf-der-Insel-Santorini-wird-der-Mythos-lebendig.html 

https://www.focus.de/wissen/experts/buelow/santorin-kreta-oder-doch-troja-wo-das-sagenumwobene-atlantis-wirklich-lag_id_3274747.html 

https://www.augsburger-allgemeine.de/reise/santorin-atlantis-ein-mythos-wird-auf-der-griechischen-insel-santorin-lebendig-id58423281.html 

https://vulkaninsel-santorin.de/geschichte 

http://www.kreta-reise.info/Hauptseiten/atlantis.htm 

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/forscher-atlantis-lag-vor-gibraltar-a-158398.html 

https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/forscher-atlantis-lag-vor-der-strasse-von-gibraltar/ 

https://www.scinexx.de/dossierartikel/atlantis-im-atlantik/ 

https://www.philognosie.net/spiritualitaet/mythos-atlantis-ein-versunkener-kontinent-in-suedamerika 

https://www.history.de/news/detail/sechs-theorien-ueber-das-geheimnisvolle-atlantis.html 

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/satellitenbild-der-woche-das-auge-der-sahara-a-1128005.html 

https://www.gaia.com/de/article/auge-der-sahara-wahre-ort-der-stadt-atlantis 

Transcript

ARD Stellt euch vor, ihr steht am Meer. Der Sand ist warm, das Wasser ist ruhig. Vor euch nichts als endloses Blau. Aber was ist unter euch? Ist da wirklich nur Sand, Erde und Gesteinsschichten? Oder eine versunkene Stadt mit Tempeln und Palästen aus goldenen Mauern. So erzählen es zumindest alte Mythen und Legenden von Atlantis. Ein Reich, das der restlichen Welt technologisch weit voraus gewesen sein soll und dann in nur einer einzigen Nacht untergehen. Freunde des Wissens. Ich liebe euch.

Und eure Themenauswahl. In den jetzt positiven Themen ist der Mythos und das Verschwinden von Atlantis dabei gewesen. Ihr habt es mit einer riesigen Anzahl an Stimmen auf Platz 1 gewählt. Und es war so unglaublich spannend. Wir sind in der Recherche auf... So viele krasse Dinge gestoßen. Also... sag ich mal, nichts wie rein. Wir klären, welche Beweise dafür sprechen, dass es Atlantis gibt, wie es genau an einem einzigen Tag untergegangen sein soll und wo überall auf der Welt es versteckt liegen.

Ihr hört Wissen mit Johnny. Kapitel 1 Die Insel, die alles hatte Die Geschichte von Atlantis beginnt schon besonders. Etwa im Jahr 400 vor Christus erwähnt ist der griechische Philosoph Platon. Dieser lebt damals im antiken Athen. Man kennt seinen Namen als Schüler von Sokrates und als Lehrer von Aristoteles.

Das sind übrigens beides zwei der bedeutendsten Philosophen der Antike. Platon lehrt viele Dinge in dieser Zeit. Viele von euch werden ihn auch wegen seines Namens kennen, weil instinktiv fällt einem sofort der Begriff. platonisch ein. Der kommt auch von ihm. Es geht dabei um eine tiefe Verbindung von einem Menschen zu einem anderen, die aber nicht körperlich ist. Und Platon prägt damit nicht nur unsere heutige Sprache, sondern auch unsere Fantasie.

Denn neben dem Begriff platonisch prägt er auch ganz entscheidend die Legende von Atlantis. Er beschreibt es als inselreich, mächtig, schön, seiner Zeit voraus. Das Klima nicht zu kalt, nicht zu warm, der Boden fruchtbar. Um die Hauptstadt herum soll unglaublich viel Landwirtschaft betrieben worden sein. Unter der Stadt ein ausgeklügeltes Kanalsystem, das wiederum für die Bewässerung sorgt. Durch heiße Quellen gibt es sogar warmes Wasser. Dazu ist die Stadt wie ein Ring geformt und im Zentrum...

steht ein strahlend goldener Tempel. Er soll die Ehrung für den Meeresgott Poseidon darstellen. Denn der Legende nach soll dieser selbst die Inseln von Atlantis geformt haben. Er verliebt sich dabei unsterblich in eine Frau, Gleiton, und umgibt ihr Zuhause mit Ringen aus Meer und Erde. Platons Erzählung nach soll Atlantis von seinen Königen zunächst sehr klug regiert worden sein.

Sie leben nicht für Macht oder ihren Ruf, sondern für den Wohlstand und die Gerechtigkeit des Volkes. Glaubt man der Legende komplett, dann soll der erste König von Atlantis Atlas gewesen sein, der Sohn von Poseidon und Gleiton. Er und seine Nachfahren beherrschen die Stadt also. Doch mit der Zeit verändert sich etwas in ihnen.

Der Wohlstand wird zur Versuchung. Gier breitet sich in den Königen aus. Atlantis greift nun nach anderen Völkern. Es beginnt Kriege und die Strafe dafür soll schon bald folgen. Auf den Untergang gehen wir gleich einmal genauer ein. Doch das ist generell an dieser Stelle schon ein sehr, sehr interessanter Fakt. denn Platon berichtet davon vor mehr als 2000 Jahren. Er selbst schreibt, dass er Atlantis persönlich nie gesehen hat.

An der Stelle könnte man also schnell zum Schluss kommen, naja, dann ist wohl alles nur erfunden. Doch nicht so schnell. denn ja platon ist ein philosoph und kein historiker aber seine erzählungen sind auffällig genau Er spricht nicht einfach nur von einer unbekannten, untergegangenen Zivilisation. Er nennt richtige Entfernungen, beschreibt ein Metall, das es zu seiner Zeit gar nicht gegeben haben kann. Genaue Maße, Bauwerke, unterirdische Wasserläufe.

Dinge, die die moderne Welt eigentlich erst seit dem Römischen Reich kennt. Besonders rätselhaft ist in diesem Zusammenhang Platons Dialog namens Critias. Dieser endet mitten im Satz. Es gibt keinen Punkt, kein Ende. Ist das Absicht von Platon gewesen? Oder ist vielleicht das letzte Kapitel verloren gegangen? Eine Frage, die Forscher und Archäologen um die gesamte Welt beschäftigt. Genauso wie der Untergang von Atlantis. Kapitel 2 Der letzte Tag

Platons Schriften nach existiert Atlantis vor fast 10.000 Jahren und es soll in wenigen Stunden untergehen. Aber ist das überhaupt möglich? Und wenn ja, wie? Unzählige Forscher haben sich damit beschäftigt und das, was ich euch jetzt schildern werde, ist sowas wie die wahrscheinlichste Theorie. Es beginnt alles mitten in einer eigentlich normalen Nacht. Es ist etwa ein Uhr. Atlantis schläft. Der Erdboden scheint ruhig. Doch unter der Oberfläche sammelt sich etwas.

Es ist ein immenser Druck. Druck, den die Bewohner nicht spüren können. Noch nicht. nur ein paar minuten später dann eine erste erschütterung gegenstände fallen herunter brunnen schwappen über manche der einwohner atlantis wachen auf schauen sich um doch Nichts. Stelle ist wieder eingekehrt. Viele schlafen direkt wieder. Dann 1.30 Uhr. Ein plötzlicher Ruck, ein deutlich stärkeres Beben erschüttert die gesamte Insel. Der Boden vibriert wie ein gespannter Bogen. Straßen reißen auf, Türme wanken.

Brücken stürzen ein, Kanäle brechen. Sofort geraten die Menschen in Panik, sie schreien, es gibt erste Verletzte. Während große Teile der Bewohner sich versuchen, in Richtung höherer Hügel zu retten, ertönt ein fernes Rauschen. Zuerst kaum hörbar, dann immer näher und schließlich unaufhaltsam. Gegen zwei Uhr trifft ein gewaltiger Tsunami auf die Küsten der Insel. Boote werden zerschlagen, Marktplätze geflutet, Schlamm und Wasser reißen alles mit sich.

Und als wäre das alles noch nicht extrem genug, grollt die Erde schon wieder. Doch dieses Mal ist es kein Erdbeben. Es ist schlimmer. Gegen drei Uhr bricht der Vulkan, auf dem Atlantis erbaut wurde, aus. Er spuckt Unmengen an Lava, Asche steigt auf, der Himmel verdunkelt sich. Immer mehr des über 1000 Grad heißen Magmas wird aus dem Vulkan an die Oberfläche geschossen. Und das größte Problem ist jetzt nicht mehr der Ausbruch selbst, sondern das, was danach passiert.

Denn als der Vulkan immer weiter und weiter und intensiver Feuer spuckt, leert sich die komplette Magma-Kammer unter ihm. Es entsteht explosionsartig ein riesiger Hohlraum unter Atlantis, der die gesamte Stadt innerhalb von Sekunden in sich verschluckt. 6 Uhr morgens, wo vor ein paar Stunden noch ein prächtiges Inselparadies mitsamt einer goldenen, mächtigen Stadt gewesen ist, befindet sich jetzt nur noch Wasser. Kapitel 3 Ist das wirklich so passiert?

Puh, also so ein absolut gewaltiger Einsturz einer gigantischen Magma-Kammer, der eine komplette Insel verschluckt, das klingt alles so ein bisschen wie die Szene aus einem Hollywood-Film, oder? Und klar, solange man Atlantis nicht findet, ist es nur ein Mythos, also eine Theorie. Tatsächlich ist es aber eine relativ plausible... Zum einen wegen der Worte Platons. In einer seiner Schriften schreibt er, Zitat,

In einem einzigen Tag und einer unglückseligen Nacht versinkt Atlantis im Meer. Doch uns als Wissenspodcast sind die Worte eines Philosophen natürlich nicht wissenschaftlich genug. Also sind wir tiefer in die Recherche eingestiegen. Und wir haben da etwas gefunden. 1980, USA. Genauer gesagt, an der Westküste des Landes kommt es zum gewaltigsten Vulkanausbruch Amerikas. Der Mount St. Helen im Bundesstaat Washington explodiert.

Über 24 Kilometer hoch wird Asche in die Atmosphäre geblasen. Ein Bild davon findet ihr als Nummer 1 in den Shownotes. Doch nicht nur die Aschewolke ist heftig. Es kommt zum größten Bergsturz des 20. Jahrhunderts. Das bedeutet, die komplette Nordflanke des Vulkans stürzt in sich ein. Das passiert in einer gigantischen Grölllawine, die mit ungefähr 200 kmh in den naheliegenden See rast. Jetzt ist der Mount St. Helen ein Vulkan an Land.

Wäre er aber ein Unterseevulkan im Meer gewesen, dann hätte dieser Einsturz der Nordflanke alles mit sich im Wasser begraben. Das Atlantis-Szenario. Und für alle, die das jetzt noch nicht als Beweis genug sehen, wie realistisch die Schilderung Platons ist, springen wir noch einmal 100 Jahre zurück. Indonesien, 1863 Auch hier ein gewaltiger Ausbruch. Doch der Krakatau-Vulkan, er steht im Wasser, in der Nähe von Sumatra.

Auch hier stürzt die Magmakammer ein und es passiert genau das, was in der Theorie zu Atlantis beschrieben wird. In einem Zeitungsbericht von Krakatau steht, Zitat, der Ausbruch des Vulkans verschlingt Unmengen an Landmassen und führt zur Bildung einer Caldera. Eine Caldera ist ein riesiger, runder, kesselförmiger Krater, der durch Einsturz von Magmakammern während einer Vulkaneruption entsteht. Sie kann bis zu einen Kilometer tief werden, gefüllt nur mit Wasser.

Die Geschichte zeigt also so ein Verschlucken von gewaltigen Landmassen. Das passiert zwar sehr selten, aber es ist nachweislich auf unserem Planeten schon dazu gekommen. Und natürlich sorgt dieser Fakt dazu, dass spätestens ab dem 19. Jahrhundert eine unglaublich groß angelegte Suche nach Atlantis beginnt.

Und es ist übrigens eine Suche, die bis heute andauert, denn es fehlt immer noch jede Spur davon. Damit ist die Suche nach dem Inselreich übrigens die längste unerfolgreiche Suche der Menschheitsgeschichte. Doch wer jetzt denkt, naja, dann hat es Atlantis wohl nie gegeben, ja, der sollte sich jetzt einmal genauer anhören, was 1871 in der heutigen Türkei passiert.

Denn bei Ausgrabungen stoßen Archäologen plötzlich tief unter der Erde auf eine Mauer. Dann auf Tore, auf Gebäude, sogar Schmuck und Goldmünzen. Was sie damals finden, ist eine Stadt. Eine, die seit Jahrtausenden für verloren gilt. Es ist Troja. Wie auch bei Atlantis gab es Hinweise auf Troja schon seit sehr langer Zeit, vor allem durch den Dichter Homer, der übrigens auch die Odyssee beschrieben hat.

Der Fund Trojas verändert jetzt also die Dynamik rund um die Suche nach Atlantis enorm. Wenn man die eine stattfinden kann, dann vielleicht auch die andere. Und es gibt eine besonders heiße Spur damals. Kapitel 4 Ein Ort, den wir alle kennen. Vor allem die Theorie des alles unter sich verschluckenden Seevulkans hat alles verändert.

Als Forschende sich einig sind, dass eine solche Magmakammer, die einbricht und alles mit sich reißt, auch für den Untergang von Atlantis realistisch ist, wird gezielt in den Geschichtsbüchern danach gesucht. Man findet immer wieder Aufzeichnungen von Vulkanausbrüchen, ziemlich dramatischen, auch wie beispielsweise Pompeji. Aber gezielt einen Unterwasservulkan zu finden, ist gar nicht so leicht. Ein weiterer Blick in Platons Schilderung hilft damals.

Er beschreibt, dass Atlantis in der Nähe der Säulen des Herakles sein soll. Die Säulen stehen in der Antike für die beiden Felsen direkt an der Straße von Gibraltar. Man konzentriert die Suche also auf Inseln im Atlantik und im Mittelmeer und wird tatsächlich Es hat gar nicht so weit weg von uns, vor ein paar tausend Jahren, einen der stärksten Unterwasser-Vulkanausbrüche der Geschichte gegeben. Und wenn man jetzt schaut, wo genau das passiert ist,

wird das Ganze noch krasser. Denn er liegt unter der heutigen griechischen Insel Santorini. Und jetzt muss man sich an der Stelle einmal diese Insel von oben angucken. Ihr findet sie als Foto 2 in den Shownotes. Zu sehen sind ringförmig angeordnete Landmassen. Ringförmig, genau wie Platon Atlantis beschreibt. Und was sehen wir noch in der Mitte von Santorini, der dunkelste Punkt Land inmitten der Inseln? Der ist deshalb so dunkel, weil es sich um Vulkangestein handelt.

Und hier schlummert er immer noch. Sein Name? Nea Kamini. Ein noch heute aktiver Vulkan. Das würde auch die heißen Quellen erklären und den fruchtbaren Boden. In den Geschichtsbüchern dann der Beweis. 1600 vor Christus bricht genau dieser Vulkan so extrem aus, dass seine Magmakammer kollabiert und einen riesigen Teil der Insel versinken lässt. Ist das etwa der Schlüssel zu Atlantis?

Denn es sind nicht die einzigen Indizien. Platon beschreibt auch, dass Atlantis zu seiner Zeit Krieg mit Athen führt. Santorini wäre nah genug dran für einen solchen Konflikt. Außerdem ist die Region damals schon bekannt für seine sehr fortgeschrittene Kultur. Paläste, Gelehrte und eine erste Kanalisation. Natürlich sorgen all diese Hinweise sofort dafür, dass unzählige Archäologen nach Santorini reisen und anfangen zu graben.

In den 60er Jahren dann ein krasser Fund. Unter der Vulkanasche im Süden Santorinis findet man tatsächlich mehrstöckige Häuser, Wandmalereien, Keramik, Werkzeuge. Als die Archäologen das entdecken, sind sie sprachlos. Ist das etwa Atlantis? Alles Gefundene stammt etwa aus 1600 vor Christus. Passend zu den Geschichtsbüchern ist das also die Stadt, die vom Santorini-Vulkan verschlungen wurde. Doch jetzt kommt es zu Ungereimtheiten.

Platon erzählt davon, dass Atlantis nochmal knapp 7000 Jahre früher untergeht. Die Zeit passt also nicht mit den Funden zusammen. Außerdem findet man keinerlei Waffen, was nicht dazu passt, dass Platon von Atlantis als kriegerisches Reich erzählt. Und als allerletztes findet man keine menschlichen Überreste. Das spricht für die Theorie, dass die Einwohner dieser Stadt, die auf dem Santorini-Vulkan gelebt haben,

damit rechnen konnten, dass der Vulkan ausbricht und alles zerstören wird. Sie müssen also frühzeitig geflohen sein. Außerdem findet man zwar einige Inschriften auf Steinen, keine davon erwähnt, aber den Namen Atlantis. Es ist also eine Stadt unter dem Vulkan von Santorini untergegangen. Jedoch wissen wir heute, dass es höchstwahrscheinlich nicht Atlantis war. Aber natürlich ist das nicht die einzige Theorie.

Kapitel 5 Von Bolivien bis zur Antarktis Als Santorini, also als Theorie, eher rausfällt, rücken andere Orte in den Fokus. Zum Beispiel die Doñana Region in Südspanien. Dort entdeckt man auffällige ringförmige Strukturen, die ebenfalls sehr an Platons Beschreibungen erinnern.

Auch ist die Straße von Gibraltar nicht weit entfernt. Natürlich wird sofort auch hier gegraben, doch man findet nichts. Keine Mauern, keine Artefakte, keine Stadt. Eine weitere Option versteckt uns weiter nach draußen, auf die Azoren und Madeira. Das sind Inselketten tief im Atlantik. Hier gibt es einst den riesigen mittelatlantischen Rücken, eine Gebirgskette tief im Wasser. Eine sehr aktive Zone, Vulkanausbrüche und regelmäßige große neue Risse im Meeresboden.

Menschen glauben, über Jahrzehnte dort könnte ein ganzer Kontinent versunken liegen, ein verlorenes Paradies. Doch als modernste Technik erlaubt, den tiefen Meeresboden genau zu überprüfen und zu kartografieren, wird klar, auch hier keine Stadt, keine Mauern, kein Atlant. Eine weitere Theorie beschäftigt sich mit den Anden. Das sind die Berge, die wir aus Folge 30 kennen, als es um den Flugzeugabsturz ging. Auf 3800 Metern Höhe finden Forscher uralte Steine.

Es ist eine faszinierende Baukunst, teilweise sogar ähnlich zu den Schilderungen Platons. Aber es gibt hier keine Verbindung zum Meer, zu Inseln oder zu Athen. Auch daher also eher falsch. Eine weitere, sagen wir mal eher gewagte Theorie ist, Atlantis liegt unter dem Eis in der Antarktis.

Darauf kommen manche, weil auf einer alten Karte Atlantis steht. Und daneben sieht man angeblich die antarktischen Landeslinien. Das ist jedoch sehr, sehr unwahrscheinlich, denn zu Platons Zeit ist die Antarktis noch gar nicht entdeckt. Eine deutlich realistischere Theorie, die letzte auch für heute, nimmt uns nochmal mit nach Afrika. Dort entdeckt man nämlich vor ein paar Jahrzehnten das Auge der Sahara.

Die Sahara ist ja die größte trockene Wüste der Welt und was man dort sieht, ist schon ziemlich krass. Mitten im Nichts Eine kreisrunde Struktur. In den Shownotes findet ihr als Bild 3 ein Foto davon, das ein Astronaut aus dem Weltraum aufgenommen hat. Das Wüstenauge ist klar zu sehen. Es ist ein geologisches Gebilde mit einem Durchmesser von ca. 45 Kilometern. Sind das etwa die Überbleibsel von Atlantis?

Was dafür spricht ist, dass auch das Auge der Sahara in der Nähe der Straße von Gibraltar liegt. Und außerdem war die Sahara nicht immer eine trockene Wüste. Genau zu der Zeit, als nach Platon Atlantis existiert, ist die Sahara nämlich teilweise von Wasser bedeckt. Erneut reisen natürlich unzählige Geologen dorthin. Doch was sie herausfinden, ist auch eher enttäuschend. Die Ringe entstehen nicht etwa durch Poseidon oder durch menschengemachte Stadtkonstruktionen. Es ist ganz simple Erosion.

Also Wind, Wasser oder auch vulkanische Aktivitäten, die große Teile der Gesteins- und Erdschichten immer wieder weiter abtragen. So wandern die Formen und ergeben schlussendlich die Kreise. Forscher vermuten auch, dass Magma vor mehr als 100 Millionen Jahren die ungewöhnliche Struktur mit verursacht hat.

Zusammenfassung. Als der griechische gelehrte Platon etwa 400 vor Christus in seinen Schriften die paradiesische Stadt Atlantis erwähnt, hat er wahrscheinlich keine Ahnung, wie sehr er da mit Archäologen über Jahrhunderte hinweg beschäftigen wird. Denn es wird unglaublich viel nach der versunkenen Stadt gesucht.

Die Haupttheorie führt auf das heutige Santorini. Vieles passt auch. Hier hat ein Vulkanausbruch stattgefunden, der einen Großteil der Insel verschluckt hat. Und man findet bei Ausgrabungen sogar eine Stadt. Aber es ist nicht Atlantis. Weitere Theorien lassen Wissenschaftler unzählige Orte auf der Welt erkunden. Doch anders als bei Troja findet man nie auch nur einen einzigen Hinweis auf die Existenz von Atlantis.

Daher lautet heute so ein bisschen leider die wahrscheinlichste Theorie, Platon hat Atlantis frei erfunden. Vielleicht als Warnung, vielleicht als ein moralisches Gleichnis, wie schnell eine Stadt untergehen kann, wenn ihre Herrscher anfangen, unmoralisch zu handeln. Ich persönlich hoffe trotzdem, dass wir irgendwann die Schlagzeile lesen. Breaking News. Atlantis bei Ausgrabung entdeckt. Barack Obama hatte die Stadt die ganze Zeit in seinem Keller.

Ja, okay, das ist völliger Quatsch. Aber ich glaube, ihr wisst, worauf ich hinaus will. Und sollte das passieren, also sollten wir irgendwann Atlantis wirklich finden, dann hört ihr es natürlich sofort in diesem Podcast. Freunde des Wissens, auch wenn wir die untergegangene goldene Stadt noch nicht gefunden haben, diese Folge hat mir bzw. uns einen so großen Spaß gemacht.

Ich liebe solche Mythen, Legenden und Theorien und die Forschung, die unermüdlich immer wieder versucht, mit Fakten zu beweisen, dass es Atlantis vielleicht doch gegeben hat. Ist einfach irgendwie großartig. So ein bisschen sind wir alle gerade zu kleinen Forschenden geworden. Schickt also gern noch mehr dieser Themen als Vorschläge per Kommentar auf Spotify, bei Instagram oder über die Mailadresse im WhatsApp-Kanal. Denn wir machen ganz sicher noch ein paar mehr Folgen zu solchen Themen.

Bis dahin kümmern wir uns aber um eure drei Fragen zur letzten Folge rund um den Vietnamkrieg. Frage 1 kommt von Jumsky und Maximilian Dose. Hatten Deutschland, Österreich und die Schweiz eigentlich auch etwas mit dem Vietnamkrieg zu tun? Da lautet die Antwort in großen Teilen Nein, denn wie wir wissen, sind ja Österreich und die Schweiz spätestens seit den 50er Jahren neutral und damit in Kriegsgeschehen unbeteiligt.

Auch Deutschland ist nicht direkt militärisch in den Vietnamkrieg eingebunden. Allerdings unterstützt die Bundesrepublik damals indirekt die USA, zum Beispiel durch logistische Hilfe wie Nahrungslieferung. Eine krasse Randinfo dazu ist noch, dass Deutschland zu der Zeit ja geteilt ist und während der Westen, also die Bundesrepublik, zu den Amerikanern hält, ist die kommunistische DDR auf der Seite Nordvietnams und schickt dorthin sogar medizinische Hilfe.

Frage 2 ist von Flo Kehl. Gab es seitens der Amerikaner eigentlich die Überlegung, auch in Vietnam eine Atombombe einzusetzen? Und tatsächlich gab es diese Überlegung. Leider ja. Schlussendlich entschied man sich aber zum Glück dagegen, weil man sich ja schon tief in den Zeiten des Kalten Kriegs befindet. Und wie wir in der Folge dazu gelernt haben, haben die USA in dieser Zeit einen großen Respekt vor einem globalen Atomkonflikt. mit der Sowjetunion oder China.

Die dritte und letzte Frage kommt von Chrissy und von JBJ. Oder JBJ. Aber ich hoffe, es ist JBJ, weil das würde cooler klingen. Stimmt es, dass es einen vietnamesischen Soldaten gab, der sich sehr lange im Dschungel versteckt hielt, ohne zu wissen, dass der Krieg zu Ende ist? Und ja, tatsächlich, so einen Soldaten gab es. Aber nicht in Vietnam, auch nicht im Vietnamkrieg, sondern im Zweiten Weltkrieg. Um genau zu sein, ist es der japanische Soldat Hiro Onoda.

Er glaubt nicht an das Ende des Krieges und verharrt bis ins Jahr 1974 im philippinischen Dschungel. Das ist fast 30 Jahre länger, als der Krieg dauert. Das ist sogar fast bis ans Ende der Kämpfe in Vietnam. Wenn ihr wollt, machen wir auch irgendwann mal eine eigene Folge zu Hiro Onoda und seinen Jahren im Dschungel. Das war also die für mich persönlich sehr spannende Folge 38. Und das Thema für nächste Woche wissen wir auch schon.

In der Abstimmung wart ihr euch bei Platz 2 genauso einig wie Platz 1, sowohl auf Instagram, auf Spotify und auch im WhatsApp-Kanal. Wolltet ihr, dass wir der Frage auf den Grund gehen, ob es noch weiteres intelligentes Leben im Weltall geben kann? Finde ich persönlich auch mega spannend. Damit beschäftigen wir uns also nächsten Sonntag. Da hören wir uns wie immer um 23.59 Uhr. Bis dahin verbleiben wir mit ganz viel Liebe an euch alle und für weniger Wissen. Fritz ist eine Produktion des rbb.

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