ARD Ein Mann sitzt an einem einfachen Schreibtisch, vor ihm ein Stapel Papiere. Draußen pfeift leise der Wind über die Straßen von Bern. Es ist eigentlich ein Nachmittag wie jeder andere. Und doch wird an diesem Tisch gerade Geschichte geschrieben. Ohne großes Labor, ohne Assistenten, ohne Applaus. Nur ein Mensch. Ein Stift und eine Idee, die die Welt für immer verändern wird. Was wäre? wenn Zeit nicht immer gleich vergeht.
wenn es Orte gebe, an dem sie langsamer ist, so dass auf der Erde ein Jahr vergeht, während es woanders nur eine Stunde sein könnte. Was wäre, wenn Raum und Zeit nicht einfach starr wären, sondern formbar, biegsam, veränderlich? Was, wenn unsere Vorstellung vom Universum völlig falsch ist?
Freunde des Wissens, willkommen zu Folge 35. Und das ist heute eine ganz, ganz besondere, weil heute der Tag, an dem die Folge so richtig rauskommt. Also ich sag mal der Montag, eine Minute Sonntag, das zählt nicht. ist der 5.5.2025. Das sind nicht nur ganz schön viele Fünfen, sondern exakt heute, vor einem Jahr, sind die Wissen mit Johnny Kanäle auf YouTube, Instagram und TikTok gestartet.
Was dann passiert ist, hätte ich mir selbst in meinen allerkrassesten Träumen niemals vorstellen können. Wir sind fast eine Million Menschen geworden, die den Kanälen, dem WhatsApp-Channel oder dem Podcast folgen. Das ist so unfassbar. Und ich habe es schon angekündigt, als kleines, großes Geburtstagsgeschenk für uns alle. sehen wir uns live. Und zwar am 29. August in Köln. Die Tickets zur Wissen mit Jonny Live Show sind ab jetzt online erhältlich. Den Link dazu findet ihr in den Show Notes.
Dazu mehr, aber am Ende der Folge jetzt nichts wie rein. Wir klären, wie besonders Albert Einstein eigentlich groß geworden ist, weshalb ein Brief von ihm zwei Städte zerstört hat und welche unglaublichen Erkenntnisse er sammeln konnte, die unsere Welt heute noch prägen. Ihr hört Wissen mit John. Kapitel 1 Ein kleiner Junge, der anders denkt. Wir starten diese Folge im Jahr 1879.
Es ist eine weltweit ziemlich wilde Zeit. In den USA ist es die Hochphase der Cowboys. Dazu erfindet Thomas Edison gerade die Glühbirne. Generell ist es eine Phase der Menschheit, in der diese lernt, die Naturwissenschaften zu beherrschen. Dazu braucht es kluge Köpfe und davon gibt es einen ganz besonderen. Wir sind nach Ulm in Deutschland gesprungen. In der kleinen Stadt an der Donau lebt ein genauso kleiner Junge.
Und dieser wird die Welt, wie wir sie kennen, für immer verändern. Seine Anfänge sind dabei aber gar nicht so außergewöhnlich. Ganz im Gegenteil. Albert ist ein ruhiges Kind. Sogar so ruhig, dass sich seine Eltern große Sorgen machen, denn... Normalerweise lernen Kinder so ihre ersten Worte im Alter von etwa zwölf Monaten zu sprechen. Albert Einstein beginnt damit aber erst mit drei bis vier Jahren.
Als er dann spricht, wiederholt er immer erst ganz leise seine Sätze, bevor er sie laut ausspricht. So als würde ich sagen, seine Eltern machen sich deshalb so... Seine Eltern machen sich deshalb Sorgen. Doch genau diese langsame, unorthodoxe Sprachentwicklung wird später als ein erstes Zeichen angesehen, dass dieser junge Mann wirklich sehr außergewöhnlich denkt. Die Familie Einstein fördert ihre beiden Kinder sehr. Albert hat noch eine Schwester, Maya.
Die Mama Pauline sorgt für die Bildung und Musik der Kinder, bringt ihnen Klavierspielen bei. Ihr Onkel Jakob ist ein Ingenieur und er begeistert vor allem Albert für technische Geräte und mathematische Rätsel. Denn schon als kleiner Junge liebt Albert Einstein es, die Welt zu hinterfragen. Warum fallen Dinge zu Boden? Warum bleibt die Nadel im Kompass immer in eine Richtung gedreht, obwohl niemand sie anfasst?
Dieses kleine Gerät, das er mal von seinem Vater geschenkt bekommen hat, wirkt wie eine Art Magie auf ihn. Unsichtbare Kräfte, die wirken, ohne dass man sie sieht. Ein Gedanke, der Albert niemals verlassen wird. In der Schule dagegen fühlt er sich eher oft fehl am Platz. Er besucht ein Gymnasium in München, aber das strenge, autoritäre System passt einfach nicht zu ihm.
Lehrer beschreiben ihn damals daher als respektlos, verträumt und schwer zu führen. Albert will die Dinge nämlich verstehen und sie nicht nur stumpf auswendig lernen. Das ist übrigens ein Problem, das ich aus meiner Schule und Uni-Zeit auch sehr, sehr gut kenne. Er hinterfragt das, was die Lehrer erzählen und auch dadurch wird er zum Außenseiter.
Doch wer genau hinschaut, erkennt noch etwas anderes. Mathematikaufgaben, die seine Klassenkameraden zur Verzweiflung treiben, löst Albert ganz ohne Probleme. Er liest wissenschaftliche Bücher, die weit über das Unterrichtsniveau hinausgehen. Während andere Vokabeln lernen, denkt Albert über die Struktur des Universums nach. Seine schlechten Noten in Fächern wie Französisch oder Geografie sorgen zwar für den Mythos, er sei ein schlechter Schüler gewesen,
Aber das ist falsch. In naturwissenschaftlichen Fächern und Latein hat er extrem gute Noten. In Wirklichkeit zeigt sich hier auch seine große Stärke. Unabhängiges, selbstständiges Denken. 1994 gibt es dann für ihn und seine Familie eine große Veränderung. Sie müssen wegen finanzieller Probleme von München nach Italien umziehen. Albert bleibt erstmals schweren Herzens in München zurück, weil er sein Abitur noch beenden will. Doch in der Schule wird er mit Antisemitismus
Missgunst konfrontiert. Hals über Kopf setzt er sich also in einen Zug und folgt seinen Eltern nach Mailand. Nach seinem schulischen Abschluss versucht er an der berühmten Polytechnischen Schule in Zürich aufgenommen zu werden. Die kennt man heute besser als ETH Zürich. Er begeistert
Er meistert damals auch die Prüfer, vor allem in den Fächern Mathe und Naturwissenschaften. Doch er scheitert im allgemeinen Teil. Ans Aufgeben denkt er trotzdem nicht. Nur ein Jahr später, 1896, besteht er die Aufnahmeprüfung im zweiten Anlauf. Er beginnt sein Studium in Zürich mit Fokus auf Physik und Mathematik. knüpft dort erste Freundschaften, die sein Leben prägen werden. Was er in Ulm mit einem kleinen Jungen begann, Nun fahrt auf. Die ganze Welt wird bald seinen Namen kennen.
Kapitel 2 Der Aufstieg eines Genies Wie in der Einleitung erwähnt, wird Albert irgendwann seinen Weg nach Bern finden. Er ist mittlerweile 26 Jahre alt und sitzt in einem kleinen, unscheinbaren Büro. Denn er hat nach seinem erfolgreichen Uni-Abschluss mittlerweile beim Schweizer Patentamt angefangen. Zwischen Akten und technischen Beschreibungen ist es hier seine Aufgabe,
Erfindungen zu überprüfen. Also das bedeutet, Leute reichen Dinge ein und Einstein checkt, ob diese tatsächlich neu, nützlich und patentierbar sind. Der Job ist eine Position, die ihm zwar keine Ehre, aber immerhin finanzielle Sicherheit bringt. Und noch eine viel wichtigere Sache. Er ist immer relativ schnell mit seinen Aufgaben durch. Das heißt, er hat genug Zeit und die Freiheit, in Gedanken zu reisen.
Denn hier zwischen den Aktenstapeln und den ganzen Erfindungsanträgen entsteht in ihm etwas Großes. Albert schreibt und schreibt. Alles neben seiner eigentlichen Arbeit. Bis im Jahr 1905 alles explodiert. In nur zwölf Monaten veröffentlicht Albert Einstein vier bahnbrechende Arbeiten. Zum einen beweist er mit dem sogenannten photoelektrischen Effekt, dass Licht aus Teilchen besteht. Bisher nahm man an, dass es nur eine Welle ist, also nicht physisch greifbar.
In Einsteins Abhandlung wird erstmals klar, es ist beides, Teilchen und Welle. Außerdem gelingt ihm noch ein krasser Beweis und zwar die Existenz der kleinsten unserer Teilchen, also die Atome. Und als wäre das nicht genug, hat er noch eine weitere und das ist heute auch seine berühmteste Arbeit. Die Relativitätstheorie.
Die hatten wir hier im Podcast auch schon ein-, zweimal. Die dazugehörige Gleichung ist e gleich m mal c Quadrat. Und Leute, ich habe nochmal so viel dazu gelesen, aber es ist einfach so unfassbar komplex. Ich versuche es jetzt nochmal so simpel wie möglich zu erklären. Ganz einfach ausgedrückt erkennt Albert Einstein damals, dass Raum und Zeit keine festen Größen sind. Also er zeigt, dass Objekte, die eine besonders große Masse besitzen, diese beiden Faktoren
krümmen können. Und ja, ich weiß, das soll jetzt die einfache Erklärung sein. Okay, wir machen ein Beispiel. Stellt euch vor, ihr fliegt in einem superschnellen Raumschiff, fast mit Lichtgeschwindigkeit, in eine ferne Galaxie. Für euch an Bord ist alles normal. Das kennen wir aus einem Zug. Selbst wenn wir die Landschaft draußen so richtig krass vorbeirasend sehen, drinnen können wir problemlos einen Kaffee trinken, ohne dass der uns um die Ohren fliegt. Obwohl wir ja unfassbar schnell fahren.
Schalten wir jetzt in diesem Zug eine Taschenlampe an. bewegt sich der Lichtstrahl ja ganz normal in Lichtgeschwindigkeit nach vorne. Also wenn es dunkel wäre, würden wir einen ganz klaren Lichtkegel sehen. Die Geschwindigkeit von unserem Zug in diesem Beispiel ist jetzt nicht irgendwie krass besonders, weil kein Zug fährt viel schneller als 300 km. Daher passiert mit Raum und Zeit also auch nichts Verrücktes.
Zurück aber in unserem Raumschiff ist die Geschwindigkeit eine ganz, ganz andere. Wir fliegen ja fast mit Lichtgeschwindigkeit. Also sind wir nicht mit 300 kmh unterwegs, sondern irgendwie mit so was wie 900 Millionen kmh. Wenn wir jetzt hier in diesem Raumschiff eine Taschenlampe anschalten würden, dann müsste der Lichtstrahl ja wie im Zug ganz normal nach vorne rausschießen. Da die Lichtgeschwindigkeit nach einem Naturgesetz aber die feste, schnellste, unveränderte Größe ist,
müsste sie auf die Geschwindigkeit des Raumschiffs noch on top gerechnet werden, sonst könnte der Lichtstrahl ja nicht einfach so nach vorne schießen. Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich, meine Güte. Das wiederum geht aber nicht, weil wir eben festgestellt haben, die Lichtgeschwindigkeit ist als Naturgesetz immer das schnellste im Universum. Die einzige Lösung, auf die auch Albert Einstein kommt, Raum und Zeit müssen in diesem Raumschiff
gekrümmt werden, sonst kann das Naturgesetz nicht funktionieren. Also das bedeutet, der Lichtstrahl muss extrem viel langsamer aus der Taschenlampe rauskommen. Und das geht nur, wenn wir uns in einer Art Zeitlupe bewegen. Eine Stunde in diesem Raumschiff könnten daher mehrere hundert Jahre auf der Erde sein. Okay, ich weiß, das war unfassbar kompliziert. Aber ich kann euch sagen, ich habe das zwei, drei Stunden lang recherchiert, Videos angeguckt und so weiter.
Es ergibt Sinn, was Einstein da sagt. Das darf ich euch versprechen, aber es ist unfassbar schwer, das in zwei Minuten runterzubrechen. Ich hoffe, es hat euch ein bisschen geholfen. Ganz einfach besagt die spezielle Relativitätstheorie, also je schneller sich etwas bewegt, desto langsamer vergeht die Zeit für dieses Objekt.
Diese Theorie erweitert Albert Einstein zehn Jahre später dann nochmal. Im Jahr 1915 veröffentlicht er zur speziellen Relativitätstheorie noch die allgemeine Relativitätstheorie. Diese erklärt, dass auch besonders schwere Massen den Raum um sich herum krümmen können, also nicht nur schnelle Geschwindigkeiten. Damit ist die Schwerkraft nicht mehr nur eine unsichtbare Kraft, sie ist auch das Ergebnis dieser Krümmung.
Auch wenn sie also extrem kompliziert sind, diese Theorien reißen die alten Vorstellungen von der Welt komplett ein. Vor Einstein gelten Raum und Zeit als unveränderlich. Das ist jetzt widerlegt. 1921 erhält Albert Einstein den Nobelpreis für Physik, zwar nicht für diese beiden Relativitätstheorien, sondern für die Erklärung des photoelektrischen Effekts, also dass Licht auch aus Teilchen besteht. Mit dieser Auszeichnung wird er also endgültig. zum Superstar der Wissenschaft.
Kapitel 3 Die Flucht 1933. Deutschland verändert sich. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird das Land ein gefährlicher Ort und das vor allem für Menschen wie Albert Einstein. Er ist seit 1914 zurück in Deutschland, um als Professor an einer wissenschaftlichen Akademie in Berlin zu arbeiten.
Albert ist als Jude, Pazifist und Gegner des neuen Regimes extrem in Gefahr. Er reist kurz vor Hitlers Machtergreifung in die USA und trifft dort die Entscheidung, nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. Doch nicht nur das, er emigriert sogar in die Vereinigten Staaten. Also er wird ein Staatsbürger der USA, denn er will eigentlich nur eins, weiter frei forschen.
Und diese Möglichkeit tut sich ihm auf, und zwar im Bundesstaat New Jersey. Um genau zu sein in Princeton, nimmt er eine Professur am Institute for Advanced Study an. Es gibt für ihn dabei keinerlei Lehrverpflichtungen, keine politischen Bedrohungen. Er kann sich also erneut in die großen theoretischen Fragen der Wissenschaft vergraben. Denn es gibt noch ein Thema, das ihn wirklich nicht schlafen lässt. Er arbeitet an der sogenannten einheitlichen Feldtheorie.
Sein Traum ist es nämlich, die Gravitation und Elektromagnetismus in einer einzigen Formel zu vereinen. Und ja, ich weiß, das klingt wieder unfassbar komplex. Wir werden da jetzt auch nicht wieder zwei Minuten drauf genauer eingehen. Es lässt sich festhalten, dass diese Forschung ihn zur Verzweiflung bringt.
Denn es gibt eine aufregende neue Richtung der Physik, die Quantenmechanik. Und diese kann Einstein nie ganz akzeptieren. Er glaubt nämlich an eine geordnete, verstehbare Welt. Nach der Quantenmechanik ist aber einiges... Zufall. Aus dieser Zeit entsteht Einsteins berühmtes Zitat, Gott würfelt nicht. Er will unbedingt beweisen, dass die Quantenmechanik falsch liegt.
Tag und Nacht verbringt er damit, physikalische Formeln zu verstehen, zu kreieren und zu hinterfragen. Dadurch verkompliziert sich auch sein Privatleben enorm. Er hatte schon früh seine Studienfreundin Mileva Maric geheiratet. Gemeinsam bekommen sie drei Kinder. Doch die Ehe mit ihr zerbricht. Er heiratet daraufhin seine Cousine Elsa Löwenthal.
Das ist damals übrigens nichts Ungewöhnliches. Und Side-Fact an der Stelle, auch heute ist es in Deutschland und der Schweiz legal, seinen Cousin oder seine Cousine zu heiraten. Einzig Österreich verbietet dies seit dem 1. November letzten Jahres. Die Ehe zu seiner Cousine Elsa verläuft für Albert stabiler als die davor. Dennoch ist sein Liebesleben alles andere als das, was die Gesellschaft damals als optimales, beispielhaftes Bild bezeichnen würde.
Man findet nach seinem Tod Briefe von Einstein und diese beweisen, dass er während beider Ehen diverse Beziehungen zu anderen Frauen gepflegt hat. Er lässt sie nie wirklich nah an sich heran, wahrscheinlich genauso wenig wie ein Großteil seiner Freunde und Familie, mit großer Ausnahme seiner Schwester. Denn was ihn antreibt, ist nicht emotional, menschlich greifbar. Es ist die wissenschaftliche Welt. Und nicht nur das. Albert wird neben seiner Tätigkeit als Forscher und Physiker
auch zu einer öffentlichen Stimme gegen Faschismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit. Schon während des Ersten Weltkriegs spricht er sich offen gegen die damals extreme Waffengewalt aus. Jetzt, wo der Zweite Weltkrieg direkt vor der Tür steht, erhebt er erneut seine Stimme. Und er tut etwas, das er später als den größten Fehler seines Lebens bezeichnen wird. Kapitel 4 Einsteins Brief Es ist jetzt das Jahr 1939. Deutschland ist in Polen einmarschiert. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen.
Einstein, der zwar mehr oder weniger in Sicherheit in den USA lebt, schließt sich mit anderen Forschern zusammen, denn sie haben alle eine gemeinsame Angst. Gerüchte besagen, dass Deutschland gerade versucht, eine neue Superwaffe zu entwickeln. Eine Bombe, die wir leider nicht nur aus der letzten Folge gut kennen. Die Gruppe an Forschern ist sich schnell einig.
Albert muss sich an den US-Präsidenten wenden. Denn wenn auf jemanden gehört wird, dann auf den berühmtesten Physiker seiner Zeit. Und so geschieht es. Es wird ein Brief an Franklin Roosevelt aufgesetzt. In ihm weisen die Forscher um Einstein darauf hin, dass die neuesten Entdeckungen der Wissenschaft eine ganz neue Art von Energie auch für Waffen möglich machen.
Außerdem kontrolliere Deutschland mittlerweile die Tschechoslowakei und damit wiederum große Uranvorkommen. Einstein und seine Kollegen erklären daher, wer das Rennen um die Atombombe gewinnt, wird den Krieg wohl für sich entscheiden. Sie schlagen daher vor, selbst eine eigene Regierungsabteilung einzurichten. Und was dann passiert, wissen wir alle, auch durch die Folge zu Oppenheimer.
Projekt Manhattan wird ins Leben gerufen. Die USA entwickeln als erstes Land eine atomare Kernwaffe und werfen zwei dieser Bomben auf Japan. Damit beenden sie zwar den Zweiten Weltkrieg offiziell, doch Einstein ist am Tag dieser beiden Angriffe entsetzt. Nachdem sein Brief Präsident Roosevelt erreicht hatte und dieser tatsächlich auf ihn hört, wird das Projekt vollkommen ohne Beteiligung Einsteins durchgezogen.
Als dann klar wird, dass die Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki hunderttausende unschuldige Zivilisten getötet haben, fühlt Einstein die Tragweite seiner Unterschrift. Er bezeichnet den Brief später daher als den größten Fehler seines Lebens. In diesem Kontext wird er auch weiter zitiert. Hätte ich geahnt, dass die Deutschen keinen Erfolg bei der Uranbombe haben würden, hätte ich nichts unternommen.
Und im Nachhinein betrachtet hat er recht. Seine Absicht ist damals eigentlich gut. Er will Hitler stoppen, bevor dieser die gesamte Welt ins Chaos stürzt. Doch die Deutschen sind aus unterschiedlichen Gründen weit entfernt davon, eine einsatzfähige Atomwaffe zu entwickeln. Hätte es den Brief nie gegeben, wäre der Krieg wohl auch ohne diese Angriffe zu Ende gegangen. Denn das letzte aktive Land, Japan, war hoffnungslos unterlegen. Nach 1945 wird Einstein also zum Atomwaffengegner.
Passend zu unserer letzten Folge zum Kalten Krieg sagt er, Zitat, ich weiß nicht mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg geführt wird, aber sollte es ihn geben, wird der vierte mit Stöcken und Steinen sein. Er spielt auf die komplette atomare Zerstörung des Planetens an und auch daher setzt er sich stark für die Abrüstung ein und fordert so etwas wie eine globale Regierung, also eine übergeordnete Instanz, die sowas wie die Weltkriege in Zukunft verhindert.
Es sind Einsteins letzte Jahre. Neben der Friedensarbeit befasst er sich weiter natürlich viel mit der Wissenschaft. Er versucht weiter ein Konzept der geordneten Physik zu verteidigen. Doch die Quantenmechanik ist damals auf dem Vormarsch. Es gibt mittlerweile unzählige Hinweise für die Zufälle in der Physik, dass manche Teilchen einen wechselnden Zustand haben können, den man nicht immer bestimmen kann. Es sind alles Dinge, die Einstein nicht vertritt.
Auch deshalb wird er von der Forschung immer weiter isoliert. Auch privat zieht er sich zurück, lehnt große Ehrungen und Ämter ab. 1952 wird ihm sogar angeboten, Präsident Israels zu werden. Doch auch das verneint er. Sein legendäres Zungenfoto, das habe ich euch auch mal als Bild in die Show Notes gepackt, ist Nummer 1. ist übrigens zu seinem 72. Geburtstag in Princeton entstanden. Einstein wird an dem Tag immer wieder von einem Fotografen bedrängt, denn Einstein ist ja ein Medienstar.
Alle wollen hören, was der Nobelpreisträger und legendäre Physiker der Welt sagen will. Albert wird der Medienrummel um ihn herum aber zu viel und beim Verlassen der Feier kann er den Kameras nicht länger ausweichen. Also streckt er einem der Fotografen damals die Zunge raus. Einstein selbst verliebt sich in das Bild und verschickt es übrigens gern an Freunde und Kollegen.
In seinen letzten Monaten spielt er noch viel Geige, beantwortet Briefe von Kindern. Im April 1955 verstirbt er dann im Alter von 76 Jahren. Kapitel 5 Sein Vermächtnis heute Wenn wir heute in einem Auto unterwegs sind und unser Navigationssystem anmachen oder wenn wir auf unserem Handy nachsehen, wie weit es noch zum nächsten Café ist, dann benutzt ihr dabei, ohne zu wissen, die Theorien von Albert Einstein.
Denn moderne GPS-Systeme funktionieren nur deshalb weil wir die korrekte Relation von Raum und Zeit richtig berechnen. Und das würde nicht gehen ohne Einsteins spezielle und auch allgemeine Relativitätstheorie. Ein Grund dafür ist, dass die Satelliten so weit über der Erde kreisen, also hier eine ganz andere Schwerkraft herrscht. Außerdem sind sie enorm schnell unterwegs.
Und das führt auch so ein bisschen dahin, was wir gelernt haben bei dem Beispiel mit dem Raumschiff. Denn für die Satelliten vergeht die Zeit so ein bisschen anders. Zwar ist der Unterschied weitaus kleiner als mit den 100 Jahren bei dem Raumschiff, dennoch kann ein Navi nur dann korrekt anzeigen, wo du bist und wie lange du noch bis zum Ziel brauchst, wenn wir diesen räumlich-zeitlichen Unterschied auf Basis von Einsteins Theorien korrigieren.
Und auch in der Raumfahrt ist der wohl berühmteste Physiker unserer Welt überall dabei. Als wir zum Beispiel 1969 zum Mond geflogen sind, dazu mussten Flugbahnen, Lichtablenkungen und Gravitationen berechnet werden. All das ging nur, weil wir Einsteins Theorien und Formeln benutzt haben. Und zum Abschluss müssen wir noch eine Sache zu ihm klarstellen, denn es wird ganz, ganz häufig behauptet, dass er die Quantenmechanik komplett strikt abgelehnt hat. Und das stimmt so nicht.
Zwar hat er, wie wir beschrieben haben, nicht immer so viel Gefallen daran gefunden, er hat sie dennoch immer hinterfragt. Er wollte herausfinden, ob seine Ansätze wirklich die einzigen, Richtigen sind. Er hat sich also sehr kritisch mit allem auseinandergesetzt. Und das ist eine der großartigsten Eigenschaften von Albert. Er denkt damals mutig, kreativ und kritisch. Heute hört man häufig den Satz
Das machen wir schon immer so. Deswegen werden ganz viele Paradigmen nicht überdacht und viel zu selten hinterfragt. Angewohnheiten, Arbeitsweisen, Ansichten, die irgendwie nicht verändert werden, nur weil sie schon immer so sind, wie sie sind. Einstein stellt zu genau diesen Themen damals schon unangenehme Fragen. Er hat keine Angst vor Fehlern oder Umwegen. berühmtestes Zitat Es ist dumm, immer dasselbe zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
So ein bisschen vielleicht einen Wink mit dem Zaunpfahl für alle von uns, weil wenn man immer dasselbe tut und nicht glücklich wird, sollte man vielleicht überlegen, was anderes zu tun. Zusammenfassung Als Albert Einstein 1879 in Ulm geboren wird, wissen seine Eltern noch nicht, wie besonders dieses Kind ist. Ganz im Gegenteil, er lernt erst so spät zu sprechen, dass sie sich Sorgen um seine geistige Entwicklung machen. Doch schnell werden sie eines Besseren belehrt.
Trotz Schwierigkeiten mit dem autoritären Schulsystem entwickelt Albert sich zum eigenständigen Denker und beginnt ein Physikstudium in Zürich. Zwar auf dem zweiten Anlauf, aber er schafft es. Anschließend arbeitet er im Patentamt in Bern, wo er 1905 seine bahnbrechenden Theorien zu vier großen Forschungsfeldern veröffentlicht. Besonders die Relativitätstheorien rund um Raum und Zeit machen ihn weltberühmt.
Einer seiner Höhepunkte, er bekommt einen Nobelpreis verliehen. Einer seiner Tiefpunkte, die nationalen Sozialisten reißen die Macht an sich und er muss als Jude vor ihnen fliehen. In den USA untergekommen, forscht er weiter und wird aufgrund seiner Berühmtheit und seiner Bekanntschaft zu Oppenheimer
zu einer tragischen Schlüsselfigur im Bau der amerikanischen Atombombe. Denn mit einem gemeinsamen Brief an den Präsidenten beschleunigen er und andere Wissenschaftler die Konstruktion. Es ist das, was Einstein nach den Angriffen auf Japan als größten Fehler seines Lebens bezeichnet. Er engagiert sich daraufhin bis zu seinem Tod 1955 gegen Krieg und Rassismus.
Seine Relativitätstheorien bilden heute die Grundlage für GPS, Raumfahrt und die moderne Kosmologie. Albert Einstein ist damit ein Genie für die Ewigkeit. Freunde des Wissens, irgendwie tut es mir fast ein bisschen leid, weil ich hab das Gefühl, dass die Genialität von Einsteins Theorien wirklich so, so schwer zusammenzufassen sind und ich nicht genau weiß, ob mir das
gelungen ist. Also, falls euch noch mehr interessiert, stellt bitte entweder eine Frage unter dem Podcast oder einfach als Nachricht bei Instagram. Ich kann euch auch empfehlen, Einsteins Theorien mal bei YouTube einzugeben, weil es ist So komplex und so spannend, ich war teilweise stundenlang gefesselt.
Normalerweise würden wir jetzt ganz simpel an dieser Stelle zu den drei Fragen zur letzten Folge kommen, wäre da nicht der WhatsApp-Kanal. Und um genau zu sein, ein Mitglied davon, Alexander. Er hat nämlich einen für mich extrem guten Vorschlag gemacht. Er meinte nämlich, können wir nicht zu besonderen Folgenzahlen auch irgendwie was Besonderes machen. Also zum Beispiel alle fünf Folgen fünf Fragen statt drei.
Und ich meine, wir haben ja schon festgehalten, es ist der 5.5.2025, Folge 35. Na klar, machen wir fünf Fragen. Finde ich super. Machen wir ab jetzt. Alle fünf Folgen. Also hier die fünf Fragen zum Kalten Krieg letzte Woche. Ich glaube, noch nie hat irgendjemand in einem Podcast so oft die Zahl 5 gesagt. Frage 1 kommt von Flo. Johnny, wie groß war damals eigentlich so eine Atomrakete? So, und jetzt kommt die Lieblingslehreantwort.
Flo, das kommt so drauf an. Weil je nach Typ variiert die Größe erheblich. Nehmen wir aber mal so eine klassische Interkontinental-Rakete. Die waren im Schnitt so 20 bis 24 Meter lang. verrückt groß ist. Die Zar-Bombe, also die größte gezündete Waffe jemals, war im Vergleich nur etwa acht Meter lang. Da muss man aber auch dazu sagen, dass sie eben nicht auf einer Rakete transportiert wurde, sondern von einem Flugzeug abgeworfen. Frage 2 ist von Patrick.
Wieso wird Frankreich eigentlich immer nach dem Zweiten Weltkrieg als Siegermacht bezeichnet, obwohl man ohne Hilfe wahrscheinlich verloren hätte? Ja, das ist richtig und das liegt daran, dass Frankreich bei Kriegsende offiziell zu den Alliierten gehört hat.
Das sind die großen Führungsmächte UdSSR, USA und auch Großbritannien. Und da die Alliierten damals gebündelt Deutschland besiegen, gilt auch Frankreich als Siegermacht. So ein Stück weit ist es auch politisch motiviert, weil die USA und Großbritannien They wanted France to have a little bit of a Puffer between them and the Soviet Union. Frage Numero 3 ist von Luisa. Gibt es heute noch Atomwaffen in Deutschland? Und die Antwort? Bisschen erschreckend. Ja.
in Deutschland lagern, um genau zu sein, US-amerikanische Atomraketen. Das liegt an der gemeinsamen Mitgliedschaft in der NATO. So haben die USA das Recht, aktuell etwa 15 bis 20 Atombomben Rheinland-Pfalz zu stationieren. Im Ernstfall könnten theoretisch deutsche Tornado-Kampfflugzeuge diese Bomben einsetzen, allerdings nur auf Befehl der USA, denn Deutschland selbst besitzt keine eigenen Atomwaffen.
Frage nummer 4 kom von Willi Hey Johnny, wer hat eigentlich die Wasserstoffbombe erfunden, nachdem Oppenheimer sich geweigert hat? Die Wasserstoffbombe wird hauptsächlich von Edward Teller entwickelt. Den Namen kennt man bereits, weil der Wissenschaftler auch Mitglied des Manhattan-Projekts war. Auch Teller flieht übrigens damals genauso wie Einstein vor den Nazis in die USA. Er ist auch jüdischer Abstammung.
Die heute fünfte und letzte Frage ist von Tom. Wie entsorgt man eigentlich so eine atomare Waffe? Weil man kann sie ja nicht einfach in den Müll schmeißen, oder? Ja Tom, das ist leider völlig korrekt. Die Entsorgung atomarer Kampfstoffe ist extrem kompliziert. Vor allem wegen der hochradioaktiven Materialien, die in ihr enthalten sind. Bei einer Entsorgung passiert folgendes
Als erstes werden die Sprengköpfe deaktiviert und vom Trägersystem, also der Rakete, getrennt. Dann entfernt man das spaltbare Material, also Plutonium oder Uran. Als nächstes wird dieses meist langfristig in Spezialbehältern unterirdisch eingelagert. Der Rest der Waffe, also Gehäuse, Elektronik und Co. wird dann als Sondermüll entsorgt. Es gibt sogar spezielle Abrüstungsprogramme, die Waffenuran in Brennstoff für zivile Atomkraftwerke umwandeln.
Teilweise wird aus den Raketen sogar heute Strom gewonnen. So und damit sind wir wirklich am Ende von Folge 35 angekommen. Ich kann es nur nochmal wiederholen. Das wird so cool, wenn wir so eine Folge gemeinsam live Ende August in Köln machen werden. Sollten die Tickets über den Link in den Shownotes übrigens ausverkauft sein, weil wir haben leider nicht so viele, wie ich gerne hätte, dann solltet ihr aus zwei Gründen bitte nicht traurig werden.
Erstens, das wird nicht die einzige Show bleiben. Es wird eine weitere zu einem anderen Thema nächstes Jahr in einer anderen Stadt geben. So viel darf ich schon mal verraten. Und zweitens, die Live-Show jetzt in Köln, wie auch alle weiteren Live-Shows, die gemacht werden von uns, werden hier ganz normal als Spezialfolgen im Podcast veröffentlicht. Auf Spotify und YouTube sogar mit Video.
So, das wird einfach alles unfassbar cool. Mehr Infos dazu gibt es über die nächsten Wochen im WhatsApp-Channel. Den Link dazu findet ihr weiterhin in den Show Notes. Und als wären das noch nicht genug coole Nachrichten, seid ihr jetzt wieder dran. Ihr könnt die beiden Themen für die nächsten beiden...
Folgen dieses Podcasts bestimmen. Die Umfragen dafür findet ihr auf Spotify unter der Folge, auf Instagram in unserer Story und im WhatsApp-Kanal. Wir hören uns also nächsten Sonntag wieder mit dem Thema der meisten Stimmen. Bis dahin verbleiben wir mit ganz viel Liebe an euch alle und für weniger Rissen. Doch ich sag's, entfolgt uns. Oder kommt nicht nach Köln. Fritz ist eine Produktion des RBB.
Hallo Freunde, ich bin's nochmal mit einem kleinen Update, ganz kurz bevor diese Folge rauskommt. Und zwar muss ich mich entschuldigen. Wie letzte Woche angekündigt, haben wir ja den Link zu den Tickets zur Show als allererstes im WhatsApp-Kanal gepostet. Innerhalb von drei Minuten waren alle Tickets bereits in euren Warenkörben und in acht Minuten ausverkauft.
Und um das kurz zu erklären, das ist nicht das erste Mal, dass ich solche Shows mache. Wer meine Kanäle oder mich schon länger kennt, der weiß, dass ich eine komplette kleine Tour durch Deutschland gespielt habe. Damals kein Wissenspodcast, sondern Comedy. Wir haben bei dieser Tour vier Wochen gebraucht, um 250 Tickets zu verkaufen. Jetzt habt ihr deutlich mehr innerhalb von drei Minuten geschnappt.
Es tut uns und wirklich besonders mir daher sehr, sehr leid für alle, die um Punkt 22.30 Uhr im WhatsApp-Kanal am Start waren und trotzdem keins bekommen haben. Das tut mir wirklich extrem leid. Und wenn es nach mir ginge, dann würden wir euch stapeln, sodass alle in die Halle reinpassen. Aber trotzdem an der Stelle vielleicht angemerkt, Kein Grund zur Sorge, weil erstens,
Die Show wird es auch zum Nachgucken auf YouTube und Spotify geben. Also ihr werdet sie trotzdem auf eine Art auch erleben. Und zweitens, das ist wahrscheinlich noch ein bisschen besser, Ihr werdet trotzdem auch die Chance bekommen, mich oder uns und den Podcast live zu sehen, weil wir werden in viele weitere Städte mit vielen weiteren Shows kommen. Das ist ganz versprochen. Das planen wir alles für nächstes Jahr. Von tiefstem Herzen also an dieser Stelle.
Danke für diese unfassbare Unterstützung, diesen Support. Ich habe das wirklich nicht gedacht. Nach dem letzten Mal mit den Ticketverkäufen war ich mir wirklich unsicher. Ja, wirklich unfassbar. Ich kann es auch eigentlich, wenn ich ehrlich bin, noch nicht 100% fassen. Ich muss erst mal eine Nacht drüber schlafen. Also danke, nur Liebe für euch alle, wirklich.