ARD Es gab vor ihm schon andere, die Pamphlete und Bücher geschrieben haben, dass die Juden doch sich in ihrer historischen Heimat in Palestina ansiedeln sollten. Aber er war jemand, der ein unglaubliches Bedürfnis hatte Fakten zu schaffen, der handeln und Herzl war ein wirklicher Macher. Dritter Juli 1904, Todesdark des Schriftstellers und Begründers des Zionismus Theodor Herzl. Der ging oft ins Kaffeehaus, er selten in die Synagoge, wenn man ehrlich ist nie.
Er trat einer deutsch-nazionalen Burschenschaft bei, As, lieber Sacher torte als gefilte Fisch und liebte die Opa, vor allem Richard Wagner. Ein Frommer Jude war Theodor Herzl nicht. Er hat sein Sohn nicht beschneiden lassen, er hat ihm auch keine Warmitswarern lassen. Die traditionelle Feier für jüdische Knappen, wenn sie mit 13 Jahren religiös mündig sind. Er hat dafür ein Weihnachtsbaum in seiner Wohnung gehabt. Michael Brenner, der in München und in USA jüdische Kultur und Geschichte lehrt.
Herzl, das ist das, was man als assimilierter Jude betrachtete. Einmal 1893 macht er allen Ernst des Den Vorschlag. Die Wiener Juden sollten in den Steffansdomen marschieren, um sich kollektiv taufen zu lassen. Aber... Es kam alles ganz anders. Erklären wir hiermit die Gründung eines südischen Staates im Lande Israel.
Den Staat Israel. Als David Ben-Gurion 1948 im Gebäude des Stadtmuseums von Tel Aviv, Israel's Unabhängigkeitserklärung verließt, da hängt hoch oben an der Wand hinter ihm ein überlebens großes photographisches Portraye, jenes Mannes, der seit über 40 Jahren tot ist. Aber damals und bis heute in Israel gefeiert wird als Wegbereiter eines jüdischen Nationalstaats. Theodor Herzl. Tatsächlich hatte Herzl 1897, kurz nach dem ersten Basel-Azionistencongress, hellserisch in sein Tagebuch notiert.
In Basel habe ich den Judenstadt gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in 50 wird es jeder einsehen. Herzl, Theodor Herzl, der Sekulare Jude, geboren 1860 in Budapest, der kaum etwas wusste über jüdische Kultur und Tradition. Der selber nur ein einziges Mal für gerade mal zehn Tage nach Palestinereiste. Da muss etwas passiert sein, damit Herzl von etwas ganz anderen träumte.
Eine öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte für das jüdische Volk in Palestin. Er hatte wahrscheinlich ein oder mehrere Erweckungserlebnisse. Er erklärt Michael Brenner, Herzl, Zinwendung zum Zionismus, jener im 19. Jahrhundert entstandenen und nach dem Heiligenberg-Zion in Jerusalem benannten Bewegung mit dem Ziel, in Palestinere einen jüdischen Nationalstaat zu schaffen.
Zunächst wurde er schon in seiner Jugendzeit in Budapest und seiner Studentenzeit in Wien mit Antisemitismus konfrontiert. Alltägliche Diskriminierungen, negative Erfahrungen etwa bei der Burschenschaft Albia. Kurz nach dem Beitritt des jurer Studenten Herzl nimmt sie keine jüdischen Komilitonen mehr auf. Herzl tritt aus Prozess wieder aus. Noch aber glaubt er an die Juden im Anzipation.
Selbst dann noch als in Wien, der für judenfeindliche Hätze bekannte Karloegat zum Bürgermeister gewählt wird. Als er erleben muss, dass ihn Passanten dort als Sau-Jud beschimpfen. Aber dann hat Herzl seinen vielleicht entscheidendes Erweckungserlebnis. Als er als Korrespondent einer Wiener Zeitung der neuen Freien Presse in Paris war, wurde er Zeugetes Dreifußprozesses.
Das war ein Justiz-Kandal, der in den 1890er Jahren in Politik und Gesellschaft hohe Wogen schlug, weit über Frankreich hinaus. Der jüdische Hauptmann Alfred Dreifuß, französischer Staatsbürger, war das Hochfahrer als angeklagt, zu Unrecht, wie sich später herausstellte. Herzl bemerkte, wie sich die Stimmung auf der Straße nicht nur gegen die Person Dreifuß-Richtete, sondern gegen den Juden Dreifus, bzw. gegen die Juden.
Er kam zu der Kenntnis, wenn dieser Antisemitismus den er schon in Budapest und Wien erlebt hatte, nun auch in Paris. In Frankreich, dem Geburtstag nicht nur der Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, sondern auch der Emanzipation der Juden. Wenn das auch dort möglich ist, dann wird überall der Antisemitismus möglich sein. Und daher gibt es für ihn nur die eine radikale Lösung, die Juden brauchen, ihren eigenen Staat um dem Antisemitismus zu entkommen.
Herzl war aufgewacht aus seinem Traum von der Asimulation. Vergeben sind wir Treue und an manchen Orten sogar überschwingliche Patrioten. Vergeben springen wir dieselben Opfer an Gut und Blut wie unsere Mitbürger. In unseren Vaterländern, in denen wir ja schon seit Jahrhunderten Wohnen, werden wir als Fremdlinger ausgeschrien. Wenn man uns in Ruhe ließe, aber ich glaube, dann wird uns nicht in Ruhe lassen. Herzl's Vision lag eigentlich auf der Hand.
Es war ja das Zeitalter der Nationalstaatengründung. Und waren die Juden nicht auch eine Nation, nur ohne Staat? Zunächst allerdings wurde er ausgelacht. Als er seinen Programm 1896 unter dem Titel der Judenstaat veröffentlichte, geschrieben, wie im Rausch in nur zwei Monaten, das spotete ein Freund. Er habe es wohl mit den Nerven und soll sich mal ins Bett legen.
Als er versucht, der 1897 den ersten Zionistenkongress in München einzubehrofen, hatte sogar schon die Karten gedruckt, da lehnte die jüdische Gemeinde in München ab. Genauso der deutsche Rabiner verband. Weil vor allem die liberalen Juden sagten, ja, also wir sind doch deutsche Staatsbürger, jüdischen Glaubens. Was wollen wir denn da im Orient? Wir sind hier in Deutschland zu Hause, ähnlich die Juden in Frankreich und Italien.
Erzell wählt schließlich Basel, um auf einer Versammlung von Juden aus aller Welt seinen Plan zu skizzieren. Dieser erste Zionistenkongress wurde ein riesiger Erfolg, dank Herzels Redner-Begabung und seiner nahezu magischen Anziehungskraft. Es war, schrieb der ungerische Publikist Samuel Bettelheim, der in Basel dabei war, als ob Königsalum und seinem Grabe entstiegen wäre. Weil er das Leid seines Volkes und seine Erniedrigung nicht länger ertragen konnte.
Inherhalb weniger Monate war Herzel ein weltweit bekannter Mann. Sein Judenstaat wurde in 18 Sprachen übersetzt. Aber er hielt sich nicht lange damit auf. Er war jemand, der ein unglaubliches Bedürfnis hatte Fakten zu schaffen. Er war jemand, der handeln wollte. Herzel war ein wirklicher Macher. Unermüdlich reiste er in den nächsten Jahren zu Unterredungen mit den politischen Größen seiner Zeit. Er zählt der Historiker Derek Penzler von der Harvard University.
Mit dem Deutschen Kaiser, dem ausmanischen Sultan, mit den Königen Italiens und Bulgariens, mit dem britischen Außen- und Colonialminister, dem russischen Innen- und Finanzminister und sogar mit dem Papst. Wie Herzel sich seinen Judenstaat dachte? Es geht ihm um die, was er nennt, die durch Society. Die geschaffen werden sie als eine Art Kollektiv. Und da hat er auch genaue Pläne, wie sie wirtschaftlich unabhängig sein soll. Und kulturell, das Beste aus Europa mitnehmen.
Er stellt sich vor, es gibt dann französische Opa und englische Internate. Natürlich wie eine Kaffeheuser. Ihr hängt an eurer grausamen Heimat. Wir geben sie euch verschönert wieder. Suchte Herzel Alliene zu beruhigen, die sich ein Leben als Ackerbauern in der Wüste nicht vorstellen mochten. Wir bauen uns Paris, Rom, Florence, Genua, was wir wollen. Herrliche Städte mit Benutzung aller modernen Erfindungen. Die europäischen Juden, bei Herzel überzeugt, würden im Starte-Zion Kulturarbeit leisten.
Ein jüdischer Staat in Palestina wäre für Europa ein Stück des Walles gegen Asien. Wir würden den Vorposten dienst der Kultur gegen die Barbereibesorgen. Die Arabien-Palestin erhielt Herzel in der Mehrzahl für uncivilisierte Bedoinen. Das war ein rassistischer Blick und zeugt von kultureller Überheblichkeit. Eine kolonialistische Haltung, wie die des britischen Empower in Indien oder der Deutschen in Afrika, war es nicht.
Die Kritik des Zionismus, eine, wie es ja heißt, white colonial settler movement ist. Eine europäische koloniale Siedlerbewegung ist eigentlich falschem Ansatz. Denn der Zionismus ist entstanden als eine Befreiungsbewegung des jüdischen Volkes. Das wird er oft verkannt. Die Juden eben keine Siedler waren, die jetzt kam, um für irgendein Heimatland etwas auszubäuten. Sondern selbst verfolgte waren die nirgendwo anders hinzugehen hatten.
Wenn man Herzel etwas vorwerfen kann, dann dies. Er war grenzenlos naiv. Was er in seinem Idealismus überhaupt nicht verstehen kann, ist, dass die einheimische Bevölkerung, die natürlich größtenteils-Palestinensische Arabes sind, dass diese Bevölkerung der Einwanderung, die ja die Zivilisation mit sich bringt, die ja ganz neue Möglichkeiten für die Landwirtschaft, die Elektrizität mit sich bringt, dass alles beschreibt im Detail, dass die einheimische Bevölkerung nicht begrüßen würde.
Wie kann man sowas zurückweisen? Das war ihm völlig brem. Andere haben den Widerstand der arabischen Bevölkerung vorausgesehen. Rhein-Weizmann etwa, Israel's erster Staatspräsident, oder Ben Gorion. Im war vollkommen klar, als er unter dem Portrait, Theodor Herzels, die Souveränität Israel's erklärte. Es wäre nur noch eine Frage von Stunden, bis die arabischen Nachbarländer ihre Kampfflugzeugelos schicken würden, um den neuen Staat anzugreifen und wieder auszurschen.
Machet mir keine Dummheiten, während ich tot bin. Hatte Theodor Herzel gesundheitlich bereits schwer angeschlagen, kurz vor seinem Tod 1904 seine Nachfolger in der zionistischen Bewegung beschworen. Ich glaube, Herzel wäre schon sehr besorgt, über das, was er heute sehen würde. Den Terror, den Krieg. Die agressive Siedlungspolitik der rechtsgerichteten Regierung Benjamin Netanyahu. Den tödlichen Hass, so vieler Paulistinenser.
Es gab ganz bestimmt Fehler in der Geschichte des Zionismus, in der Politik Israel's, indem man den Anspruch der Paulistinenser einfolg zu sein, nicht ernst nahm. Das hat noch Golda Meier abgestritten. Aber man muss natürlich auch sehen, dass die Paulistinenser und die arabischen Staaten um Israel herum lange Zeit und teilweise bis heute Israel's Anspruch überhaupt zu existieren, abgelehnt haben. Theodor Herzel war kein Staatsmann. Er war ein Visionär und ein Utopist.
Vielleicht zu idealistisch, ohne die wirklichen Probleme wahrzunehmen und vielleicht auch zu sehr aus einem europäischen Blick ein Mann seiner Zeit. Aber immer ganz klar in seinem Roman als Neuland zu sehen, setzt er sich für ein Zusammenleben, bei der Völker ein und tritt gegen die Fanartiker auf beiden Seiten ein. Zwei Jahre vor seinem Tod, mit nur 44 Jahren am 3. Juli 1904, hat Herzel diesen utopischen Roman über den Alltag im Judenstad geschrieben.
Eine der zentralen Figuren ist ein fanatischer Orthodox Arabiner. Im wird das Recht auf Staatsbürgerschaft in Alt Neuland verwert. Weil er die Araba ausschließen wird, manche Politiker sollten mal den Herz lesen, bevor sie sich vor ihr Herzel Portray an ihrem Schreibtisch setzen. Sagt der Historiker Michael Brenner und ergänzt?
Natürlich muss es auch diese Erkenntnis geben, dass der Staat Israel kein coloniales Gebiel der Europas im Mittleren Osten ist, sondern ein berechtigter Staat erjuden in ihrer historischen Heimat, in der eben auch sehr viele Juden aus arabischen Ländern ihre Heimat gefunden haben. Und die werden nicht zurückgeben. Und die peistet dann, wenn auch nirgends hingeht. Also müssen beide neben meinen anderen Leben. Wie das gehen könnte, auch da hatte Theodor Herzel eine Idee.
Die heute freilich utopischer scheint denn je. US-Historiker Derek Panzler. In seinem Romanen Alt Neuland gibt es kein Militär. Das ist Helz des Traum. Ein Staat, wo die Juden und nicht Juden völlig Gleichheit genießen und auch ohne Militär. WDR Zeitzichen. Jeden Tag ein Stück Geschichte. Autorin Almut Fink. Redaktion, Kaurolin Rücke und Frank Zirpins. Nächste Folge über die erste Germanistik Professorin Deutschlands.