Folge 10: Der Long Island Serienmörder (5/5) - podcast episode cover

Folge 10: Der Long Island Serienmörder (5/5)

Apr 29, 201912 minEp. 18
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Dies ist Teil 5 der Geschichte über den Long Island Serienmörder.Im Mai 2010 flüchtet die Prostituierte Shannan Gilbert aus einem Haus in Long Island. Sie hämmert an mehrere Haustüren. Sie schreit um Hilfe. Jemand wolle sie umbringen. Als endlich die Polizei ankommt, ist Shannan schon verschwunden...Mehr davonDu kannst die nächste Episode nicht abwarten? Dann hör die gesamte neue Staffel in unserer Podcast-App Podimo. Dort findest Du auch eine Menge an neuen Podcasts die nur auf Podimo zu hören sind. Meld Dich jetzt an unter www.podimo.de/ungeloest Und genieß die Show.PodimoBei Podimo findest Du die Podcasts, die Du bereits kennst und liebst, sowie viele exklusive Inhalte von bekannten und brandneuen Hosts.Unsere Mission bei Podimo ist es, ein neues Ökosystem aufzubauen: Podcaster werden angemessen dafür entlohnt, Inhalte zu erstellen, die Menschen gerne anhören. Dank unseres Geschäftsmodells wird Dein Lieblings-Podcast jedes Mal finanziell unterstützt, wenn Du ihn Dir anhörst. Erfahre mehr auf www.podimo.deSocial MediaNie eine neue Folge verpassen? Immer über neue spannende Podcasts Bescheid wissen? Entdecken wie es bei Podcastern hinter der Kulisse aussieht? Dann folge uns jetzt auf:Instagram @podimo_deFacebook @podimopodcastsDETwitter @podimo_DE

Transcript

Du kannst die nächste Episode nicht abwarten, dann hör die gesamte neue Staffel auf unserer Podcast-App Podimo. Meld dich jetzt an unter www.podimo.de slash ungelöst mit OE. Der Long Island Serienmörder Teil 5 Update Im Mai 2010 verschwindet die 24-jährige Prostituierte Shannon Gilbert in der Umgebung von Long Island.

Auf der Suche nach Shannon finden Ermittler fast ein Dutzend tote Prostituierte. Auch Shannon ist unter den Toten. Ihre Leiche wird allerdings erst anderthalb Jahre nach ihrem Verschwinden in einem Sumpf gefunden. Offiziell wird sie aber nicht zur Opferliste von diesem unbekannten Mörder gezählt. Ihre Familie kann einfach nicht fassen, dass Shannons Tod ein einfacher Unfall gewesen sein soll.

Eine überzeugende Ursache für Shannons Tod hat die Polizei allerdings nicht mal. Ihr Tod wird als Missgeschick klassifiziert. Das ist kein Witz. Es steht so in den Berichten der Gerichtsmedizin. Die genaue Todesursache bleibt also ungeklärt. Shannons Angehörige, vor allem ihre Mutter Mary, drängen weiter darauf, dass auch Shannons Fall als Morduntersuchung behandelt wird.

Zusammen mit ihrem Anwalt heuert Mary den erfahrenen Pathologen Dr. Michael Baden an, um eine zweite unabhängige Autopsie durchzuführen. Und Dr. Baden kommt auch in vielen Punkten zu einem total anderen Ergebnis. Also, und zwar, Shannons Leiche liegt auf dem Rücken, also kann sie unmöglich im flachen Wasser ertrunken sein.

Dazu kommt noch, dass ihr Zungenbein gebrochen ist. Du erinnerst dich vielleicht. Das Zungenbein ist ein feiner Knochen über dem Kehlkopf. Dieser Knochen wird oft bei Wirkattacken beschädigt. Auch das hat die erste Autopsie einfach übersehen. Shannons Mutter stirbt schlimmerweise im Jahr 2016. Aber auch nach Marys Tod kämpfen Shannons Angehörige weiter darum, dass der Fall neu aufgerollt wird. Die Bezirkspolizei von Suffolk County hat viele Umwälzungen hinter sich.

Darauf bin ich in der dritten Folge dieser Geschichte über den Long Island Serienmörder näher eingegangen. Der ehemalige Polizeipräsident James Burke und der Ex-Staatsanwalt Thomas Botha sind beide von ihren Positionen zurückgetreten. Beide haben Gerichtsverfahren am Hals. Die Familie hofft, dass ihre Nachfolger endlich neuen Wind in die Untersuchung über den rätselhaften Tod von Shannon bringen. Einer der größten Streitpunkte ist auf jeden Fall die Aufnahme von Shannons Polizeinotruf.

Ihre Familie will, dass diese Aufnahme endlich freigegeben wird. Wenn die Polizei Shannons Tod nicht als Mord einstuft, warum sollte die Aufnahme dann nicht auch zugänglich gemacht werden? Der Anruf wird am 1. Mai 2010 getätigt. In der Nacht flüchtet Shannon aus dem Haus ihres Freiers Joseph Brewer. Brewer behauptet seitdem, er habe nichts mit dem Tod Shannons zu tun.

Sowohl Brewer als auch Shannons Fahrer Michael Peck sagen aus, dass Shannon wahrscheinlich eine psychotische Episode hatte. Das ist auch tatsächlich nicht ganz auszuschließen. Shannon litt nämlich in einer unbehandelten bipolaren Störung und dazu hat sie trotzdem viele harte Drogen genommen. Auf jeden Fall ruft Shannon in der Nacht die Polizei und die zeichnet das ganze 23 Minuten lange Telefongespräch auf.

Die Aufnahme könnte also sicher einige dringende Fragen klären. Zum Beispiel War Shannon wirklich in einem verwirrten Zustand, als sie aus dem Haus geflüchtet ist? Oder wusste sie, was sie tut? Sind vielleicht im Hintergrund andere Stimmen zu erkennen? Hat er jemand Gewalt angetan oder ihr damit gedroht? Wird sie verfolgt? Behauptet sie deshalb, dass sie jemand umbringen will?

Das sind nur ein paar Fragen, welche die Aufzeichnung beantworten könnte. Trotzdem weigert sich die Polizei von Suffolk County einfach, das Band rauszurücken. In der Gerichtsverhandlung mit Shannons Familie ist die Frist für das Einreichen der Aufnahme längst vergangen, ohne dass etwas passiert ist. Ich glaube nicht, dass die Aufnahme je veröffentlicht wird. Es ist schon das dritte Mal, dass die Polizei eine gerichtliche Frist hat verstreichen lassen.

Die zuständige Staatsanwältin hat dem Zivilgericht nur mitgeteilt, dass diese Aufnahme Teil einer laufenden Kriminaluntersuchung ist und deshalb unter Verschluss bleibt. Moment mal! Hieß es nicht gerade, dass es sich bei Shannons Tod nicht um einen Mordfall handelt und dass die Todesursache offiziell ungeklärt ist? Was denn jetzt? Gibt es eine Morduntersuchung oder nicht?

Shannons Familie hat sich schon fast daran gewöhnt, dass die Polizei von Suffolk County ständig ihre Meinung ändert. Je nachdem, wie es ihr gerade passt. Zuerst erklärt die Polizei, dass es sich beim Tod der 24-Jährigen um einen Unfall handelt. Und ohne mit der Wimper zu zucken, wird dann behauptet, es laufe eine Morduntersuchung. Meine Meinung lässt sich gut in einem Kommentar zusammenfassen, den ein Benutzer der Webseite Reddit verfasst hat. Ich respektiere die Integrität einer Ermittlung.

Wenn die Ermittlung Integrität zeigt. Das Problem ist, wie kann man Integrität sicherstellen? Wer kann eingreifen, wenn die Untersuchung nicht vorankommt? Wenn Ergebnisse verheimlicht werden? wenn der Kontakt zu Angehörigen abgebrochen wird. Ich hoffe, solche Untersuchungen werden in Zukunft strenger reguliert. Zitat Ende Ich wollte auf diesen Punkt eingehen, denn die Sache liegt mir am Herzen.

Wenn sich die Polizei von Suffolk County einfach weigert, eine 10 Jahre alte Aufnahme herauszurücken, in einem Fall, der angeblich ein Unfall war, dann widerspricht das so ziemlich allem, was ich unter seriöser Polizeiarbeit verstehe. Es ist unethisch. Und wenn man bedenkt, dass die Polizei mehrere Gerichtsfristen hat verstreichen lassen, ist es wohl auch illegal. Ich weiß nicht, ob Shannon gewaltsam ums Leben gekommen ist.

Vielleicht war ihr Tod ja wirklich ein Unfall und an der ganzen Sache ist nichts faul. Aber die Masche, die die Polizei hier abzieht, lässt mich stark daran zweifeln. In der letzten Folge habe ich davon gesprochen, dass es immer wieder neue Dinge gibt, die über diesen Fall rauskommen. 2017 machen die Behörden nämlich nochmal eine überraschende Enthüllung.

Ein Teil der Überreste, die auf Long Island gefunden wurden, lassen sich anscheinend einem unbekannten Mordopfer zuordnen. Sie wurde bisher einfach nur Peaches genannt. Der Name kommt von einem ziemlich klaren Tattoo auf der linken Brust des Opfers. Sie wurde 1997 in einem Waldstück in Lakeview, New York gefunden. Fast 20 Jahre lang konnten die Überreste nicht identifiziert werden. Aber dann ergeben DNA-Tests von Leichenteilen, die 2016 in Gilgo Beach zum Vorschein gekommen sind,

dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Es kann auch nachgewiesen werden, dass Peaches die Mutter des Babys ist, das 2011 auf Long Island gefunden wurde. Das alles ist besonders unglaublich, weil dieser Befund damit den Fall bis weit in die 90er Jahre ausweitet. Und damit wird auch der Kreis der Verdächtigen immer größer. Auf einmal zeigt die Polizei zum Beispiel wieder Interesse an John Betroth.

Der sitzt mittlerweile wegen zweifachen Mordes im Gefängnis. Vielleicht erinnerst du dich an die letzte Folge. Betroth konnten dank eines DNA-Tests zwei Morde in den 90ern nachgewiesen werden. Er hat sein ganzes Leben lang auf Long Island gewohnt und hatte auch sporadischen Kontakt zu Melissa Bartholomew, einem der vier Opfer aus Gilgo Beach. Im Juli 2017 wird Betroth wegen Mord an Rita Tangrady aus dem Jahr 93 und Colin McNamee aus dem Jahr 94 zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt.

Kurz nach der Verurteilung bittet die Presse bei der Polizei von Suffolk County um einen Kommentar. Aber die Polizei gibt keine Auskunft über die Untersuchung. Allerdings kommentiert Staatsanwalt Robert Bianca Villa die Sache mit John Betroth. Er sagt, Viele glauben aber, dass die Behörden die Presse mit diesem Kommentar quasi ablenken wollen.

Damit niemand merkt, dass es in der Untersuchung zum Serienmörder von Long Island nichts Neues gibt. Bis auf diesen Kommentar hat die Polizei nämlich nichts darüber preisgegeben, wo die Untersuchungen stehen. Im dritten Teil dieser Serie habe ich erzählt, wie Polizeipräsident James Burke und Staatsanwalt Thomas Sporter in einen Skandal verwickelt werden. James Burke wird wegen Verdacht auf Korruption rausgeworfen und angeklagt.

All das geht auf einen Vorfall aus dem Jahr 2012 zurück. Ein Mann namens Christopher Loeb stiehlt Birks Wagen und macht eine ziemlich interessante Entdeckung. Im Wagen findet er Waffen, Munition, Zigarren und eine Tasche voller Pornos und Sexspielzeug. Loeb wird verhaftet.

Und Burke ordnet persönlich an, dass Loeb brutal dafür zusammengeschlagen wird, dass er dem Polizeichef von Suffolk County eine FBI-Untersuchung eingebrockt hat. Diese Untersuchung bringt auf jeden Fall noch viele von Burkes Leichen aus dem Keller zum Vorschein. James Burke hat sich nämlich mit seinen schmutzigen Geschäften schon super oft in Schwierigkeiten gebracht. Jedes Mal kann er aber auf seinen Freund, den Staatsanwalt Thomas Boat, erzählen, der ihm jedes Mal aus der Patsche hilft.

Im November 2016 wird Burke wegen einer Reihe von Vergehen zu 46 Monaten Gefängnis verurteilt, darunter Behinderung der Justiz und Verstöße gegen die Bürgerrechte eines Inhaftierten. Sein Freund und Mentor Thomas Spoter wird im Oktober 2017 ebenfalls wegen Behinderung der Justiz angeklagt. Zusammen mit einem Assistenten hat Spoter versucht, die Ermittlungen gegen Burke zu behindern. Zumindest wird ihm das vorgeworfen.

Am 10. November 2017 tritt Spouter unter dem Druck der Ermittlungen zurück. Er und sein Assistent plädieren auf nicht schuldig und bereiten sich auf ein Gerichtsverfahren vor. Seine Verteidigung hat Spouter bereits hunderttausende Dollar gekostet. Du fragst dich jetzt vielleicht, warum ich das alles erzähle. Immerhin haben die Korruption von Polizeichef James Burke und Ex-Staatsanwalt Thomas Spother nicht viel mit den laufenden Ermittlungen zu tun.

Aber ich finde, sie sind ein Beispiel für die Hindernisse, die von Anfang an im Wege standen haben. Thomas Botha war der lauteste Verfechter der Theorie, dass mehrere Täter für die Morde in Long Island verantwortlich sind. Vielleicht hat er das nur deshalb so verteidigt, weil er das FBI von der Untersuchung fernhalten wollte. Ein einzelner Serienmörder, der ungestört mordet, würde eher das FBI auf den Plan rufen, als mehrere unzusammenhängende Morde.

Dann ist da James Burke, der Polizeipräsident, der die Untersuchung leitete. So wie er persönlich was zu verbergen hat, hat er natürlich auch ein ziemlich klares Interesse daran, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf den Fall zu ziehen. Im Dezember 2016 sagt eine Prostituierte aus, dass sie in einem unbekannten Haus in Long Island mehrmals Sex hatte mit James Burke. Manchmal sei er grob gewesen.

Und manchmal waren auch andere Prostituierte, fremde Männer und Drogen involviert. Eines dieser Treffen findet im Jahr 2011 statt. Und zwar super nah von der Stelle, wo später mehrere Leichen gefunden werden. Glaube ich persönlich, dass James Burke etwas mit den Morden auf Long Island zu tun hat? Ehrlich gesagt, nein. Aber wir reden hier von einer Polizeiabteilung, die auch nach Jahren schockierend wenig über die Opfer herausgefunden hat.

Eine Abteilung, die jahrelang von einem korrupten Präsidenten geführt wurde und die regelmäßig gerichtliche Anordnungen ignoriert hat. Ich kann mir nicht erklären, wieso der Fall immer noch so einer Abteilung anvertraut wird. Bis heute bleibt der Fall um den Long Island Syrienmörder ungelöst. Aber vielleicht wird irgendwann der Tag kommen, an dem wenigstens die Notrufaufzeichnungen oder etwas anderes mehr Licht auf die Sache werfen.

Und vielleicht wird auch dieser Fall irgendwann noch gelöst. Du kannst die nächste Episode nicht abwarten? Dann hör die gesamte neue Staffel auf unserer Podcast-App Podimo. Meld dich jetzt an unter www.podimo.de slash ungelöst mit OE.

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