tagesschau 20:00 Uhr, 10.05.2025 - podcast episode cover

tagesschau 20:00 Uhr, 10.05.2025

May 10, 202516 min
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Summary

Die Tagesschau berichtet über die Forderung europäischer Staats- und Regierungschefs an Russland nach einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine und die Reaktion darauf. Weitere Themen sind die Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan, verschärfte Grenzkontrollen in Deutschland, der Bundesparteitag der Linken, Abstiege in der Fußball-Bundesliga und die Trauer um Margot Friedländer.

Episode description

Europäer und USA drängen Putin zu 30-tägiger Waffenruhe ohne Bedingungen, Reaktionen aus Russland auf Forderung nach einer Waffenruhe, Indien und Pakistan vereinbaren Waffenruhe im Kaschmir-Konflikt, Diskussion über verschärfte Grenzkontrollen, Bundesparteitag der Linken in Chemnitz, Bochum und Kiel steigen aus der Fußball-Bundesliga ab, Große Trauer um Margot Friedländer, Das Wetter Hinweis: Die Beiträge zur "Fußball-Bundesliga" dürfen auf tagesschau.de aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden.

Transcript

Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau. Es war ein Antrittsbesuch mit Symbolkraft. Bundeskanzler Merz ist in die Ukraine gereist. An seiner Seite die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Großbritannien und Polen, die wichtigsten europäischen Verbündeten. Sie forderten Russland zu einer Waffenruhe auf. 30 Tage ohne Vorbedingungen, beginnend am Montag. Sollte Moskau nicht zustimmen, würden weitere Sanktionen verhängen. Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron.

Großbritanniens Premierminister Starmer und Polens Ministerpräsidentus. gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Zelensky und der First Lady. Auf dem Maidan in Kiew erinnern sie an die zehntausenden Opfer im russischen Angriffskrieg. Die Vertreter Europas wollen mit dieser Reise ein Zeichen setzen. Und uns daran erinnern, dass nur ein Land diesen illegalen Konflikt begonnen hat und das war Russland. Wir sind nicht naiv. Wir machen uns keine Illusionen über die Spielchen Putins und Russlands.

Putin and Russia game Beim Treffen der sogenannten Koalition der Willigen erneuert Zelensky die Bereitschaft der Ukraine zu einer sofortigen Waffenruhe. Wir akzeptieren den amerikanischen Vorschlag für eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe. In der Tat schlagen wir das selbst vor, doch Russland lehnt bisher ab.

Ein Ultimatum soll das ändern. Nach einem überraschenden Telefonat mit US-Präsident Trump rufen die europäischen Vertreter zu einer Waffenruhe auf. Von Montag an. Sie sollen in einem weiteren Schritt Friedensverhandlungen ermöglichen. Es wird keine Vorbedingungen für diese Waffenruhe geben, weder von den Ukrainern noch von den Russen.

Sie soll 30 Tage dauern, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, mit einer Überwachung, die hauptsächlich von den USA gewährleistet wird und zu der alle Europäer, die dazu bereit sind, beitragen werden. Für den Fall, dass Russlands Machthaber Putin die geforderte Waffenruhe bricht, kündigt Bundeskanzler Merz im Tagesthemeninterview neue Sanktionen an. Wenn er sich auf dieses Angebot nicht einlässt, dann wird die Ukraine nicht nur weiter unterstützt, dann wird es auch ein weiteres...

Sanktionspaket geben. Das ist in der Europäischen Union bereits in Vorbereitung. Geht es nach dem Bundeskanzler, soll nicht mehr öffentlich über mögliche weitere Waffenlieferungen gesprochen werden, wie zum Beispiel den viel diskutierten Taurus-Marschflugkörper, um Russland so keine Vorteile zu ermöglichen. Auch darin ist er sich mit seinen europäischen Kollegen ein.

Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Polen senden gemeinsam eine klare Botschaft aus Kiew in den Kreml. Wenn Moskau weiter den Frieden verhindert, Und eine bedingungslose Waffenruhe ablehnt, soll es Konsequenzen geben. Schärfere Sanktionen und stärkere Unterstützung für die Ukraine. Dass sie dafür zur Zeit den Rückhalt von US-Präsident Trump haben, ist ein erster Erfolg der Koalition der Willigen.

Und in Moskau ist unsere Korrespondentin Silke Dietrich. Wie reagiert man in Russland auf die Forderung nach einer Waffenruhe? Also Präsident Putin hat bislang noch nicht darauf reagiert, aber er will heute Abend noch eine Pressekonferenz geben. Aus dem Kreml allerdings haben wir heute schon gehört, dass man diesen Vorschlag prüfen werde, aber Russland habe ebenso seine ganz eigene Position dazu und die ist eigentlich auch schon seit Wochen bekannt.

Denn aus Russland heißt es, eigentlich werde das nur der Ukraine Vorteile bringen und nicht Russland. Denn Russland sei auf dem Vormarsch im Moment an der Front. Die Ukraine könne sich ausruhen und dann eben neue Truppen mobilisieren. Allerdings in einem Interview sagte Peskov dann heute auch nochmal, Also gestern hat er das gesagt in einem US-Interview, dass eigentlich eine Grundvoraussetzung auch für diese 30 Tage sei. dass man dann aus dem Westen keine Waffen an die Ukraine liefert.

Er hat zudem auch nochmal gesagt, es gibt im Moment überhaupt keine Kanäle, einen Dialog mit dem Westen zu führen. Solche Dialoge würden aber durchaus mit den USA stattfinden. Und dann gab es auch nochmal Reaktionen darauf. ob er sich jetzt beeindruckt sieht von den Sanktionen und da hieß es einfach nur lapidar Sanktionen, die kennen man schon und Druck auszüben auf Moskau, das sei völlig sinnlos. Silke Dietrich, danke nach Moskau.

Nach tagelangen gegenseitigen Angriffen haben sich Indien und Pakistan auf eine Waffenruhe verständigt unter Vermittlung der USA. Beide Länder bestätigten am Nachmittag die Einigung, die zuvor US-Präsident Trump verkündet hat. Die Feuerpause scheint aber brüchig zu sein. Es gibt Berichte über Verstöße. Zwischen Indien und Pakistan schwelt seit Jahrzehnten ein Konflikt um die Himalaya-Region Kaschmir. In den vergangenen Tagen hatte er sich zugespielt.

Freude und Erleichterung über die Waffenruhe in Pakistan und in Indien. Krieg gibt uns nichts. Unschuldige sterben im Krieg. Ich danke Gott, dass unser Premierminister eine Waffenruhe angekündigt hat. Nur Frieden ist die Lösung des Problems und Gespräche, dadurch können die Probleme gelöst werden. Die Nachricht kam am späten Nachmittag Ortszeit und läuft seitdem auf allen Kanälen, sofortige Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan.

Zuerst hatte das US-Präsident Trump auf seiner Plattform verkündet, dann folgte der pakistanische Außenminister, wenig später äußerte sich ein Vertreter Indiens. It was agreed. Es wurde vereinbart, dass beide Seiten ab heute 17 Uhr indischer Zeit alle Kampfhandlungen und militärischen Aktionen auf Land, in der Luft und auf See einstellen. Beide Seiten haben Anweisungen gegeben, um dieser Vereinbarung nachzukommen. to give effect to this understanding.

In der Nacht war die Lage noch eskaliert. Indien griff mehrere Luftwaffenstützpunkte an, darunter auch das Armeehauptquartier in der Nähe von Islamabad. Pakistan wiederum beschoss nach indischen Angaben mindestens 26 Orte. US-Außenminister Rubio hatte mehrmals zur Deeskalation aufgerufen. Jetzt gibt es Meldungen, dass Pakistan die Waffenruhe verletzt. In Kaschmir soll es mehrere Explosionen und einen Stromausfall gegeben haben.

Jetzt ist die Sorge groß, dass der Waffenstillstand nur von kurzer Dauer war. Dabei hätten die beiden Atommächte jetzt die Gelegenheit, aus der Eskalationsspirale gesichtswahrend auszusteigen. Seit dem Amtsantritt der neuen Regierung Mitte der Woche wird an den deutschen Grenzen stärker kontrolliert. Außerdem können Asylsuchende zurück gewesen werden.

In welchem Umfang dies geschieht, darüber gibt es aber unterschiedliche Auffassungen. Kanzler Merz spricht von Kontrollen ähnlich wie bei der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Dem widerspricht die Gewerkschaft der Polizei. Verschärfte Grenzkontrollen hier an der deutsch-österreichischen Grenze am Grenzübergang Kiefersfelden in Bayern.

In einer Weisung vom vergangenen Mittwoch ordnet Bundesinnenminister Dobrindt Zurückweisungen von Asylsuchenden an. Die neue Bundesregierung will so die irreguläre Migration begrenzen. Wir können Menschen zurückweisen, die Asyl beantragen. Das ist auch die neue Regelung. Und das ist auch das sichtbare Signal in die Welt. In Deutschland hat sich die Migrationspolitik verändert.

Die Weisung aus dem Innenministerium sorgte für Irritationen in einigen Nachbarländern. Gestern bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel betont Bundeskanzler Merz, Deutschland handle im Einklang mit den europäischen Nachbarn. Es hat niemand in der Bundesregierung, auch ich persönlich, nicht eine Notlage ausgerufen. Wir kontrollieren jetzt an den Grenzen intensiver. Wir kontrollieren in etwa so wie während der Fußball-Europameisterschaft im letzten Jahr.

Wir werden auch weiter zurückweisen, aber das ist alles im Einklang mit europäischem Recht. Doch heute widersprechen Polizeigewerkschaften. Der Vergleich mit der Fußball-Europameisterschaft treffe nicht zu, denn damals sei gar nicht zurückgewiesen worden. Wir haben eine ganz klare Anweisung aus dem Innenministerium, auch schriftlich, dass wir nach § 18 Asylgesetz nationalem Recht letztendlich verfahren sollen, also auch Schutz- und Asylsuchende zurückweisen sollen.

Und das ist eben anders, als man es zumindest aus der Presse des Kanzlers gehört hat. Konkret heißt das, alle Asylsuchenden können zurückgewiesen werden, außer vulnerable Gruppen wie Schwangere, Kranke oder Familien mit Kindern. Die neue Bundesregierung ist in der versprochenen Migrationswende angekommen. Das Einlösen von Wahlkampfversprechen bringt auch Probleme mit sich. Beim Koalitionspartner SPD rumort es und auch bei den europäischen Nachbarn gibt es Widerstand.

Unklar bleibt auch, ob die Zurückweisungen tatsächlich mit EU-Recht vereinbar sind. Am Ende könnten die Gerichte entscheiden. Die Linkspartei hat sich auf ihrem Bundesparteitag in Chemnitz auf ihre künftige Rolle in der Opposition eingestellt. Parteichef Van Aken warf der neuen schwarz-roten Bundesregierung vor, Politik für Millionäre zu machen.

Zur Lösung drängender Probleme, wie etwa die hohen Preise, werde sie nichts beitragen. In der Außenpolitik beschlossen die Delegierten einen Antrag, der Israel Kriegsverbrechen vorwirkt. Bochum und Kiel steigen aus der Fußball-Bundesliga in die zweite Liga ab. Für beide Klubs ist schon nach dem vorletzten Spieltag der Klassenerhalt rechnerisch nicht mehr möglich. Die Kieler verloren gegen Freiburg 1 zu 2. Das Abenteuer Bundesliga ist für Holstein Kiel nach einer Saison wieder beendet.

der Abstieg bereit Jetzt vorzeitig besiegelt. Dabei gehen die Norddeutschen in dem blauen Trikot sogar in Führung. Rosenburg vollendet einen Konter in der 24. Minute zum 1 zu 0. Die Gäste aus Freiburg reißen dann aber das Spiel an sich, haben viele Chancen wie Grifos Pfostentreffer, erzielen folgerichtig in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Ausgleich.

Mann-Sambi nutzt den Fehler von Kielskipper, denn zum zweiten Durchgang wechselt der Sportclub-Torschütze Mann-Sambi raus, Höhler rein. Und genau dieser Höhler trifft nach gut einer Stunde zum 2 zu 1 für Freiburg. Holstein findet darauf keine Antwort und verliert dieses wichtige Spiel. Ich glaube, es ist so, wie wenn einem kleinen Kind an Weihnachten Geschenke weggenommen wurden. Brutal. Tränen an der Ostsee. Kiel steigt ab aus der Bundesliga.

Der VfL Bochum steigt nach einem 1 zu 4 gegen Mainz 05 zum siebten Mal aus der Bundesliga ab, wurde aber dennoch über 90 Minuten von den eigenen Fans gefeiert. Die Mainzer in Rot-Weiß waren für die Bochumer einfach zu gut. Nadiem Amiri brachte die Gäste zunächst mit der letzten Aktion der ersten Hälfte durch ein herrliches Freistoß-Tor in Führung, bevor acht Minuten nach dem Wechsel Philippen Wehne auf 0 zu 2 erhöhte.

Spätestens nach dem 0-3 in der 73. Minute stand dann der Bochumer Abstieg fest. Nationalspieler Johnny Burkhardt bei seinem 17. Saisontor. Für den VfL verkürzte der eingewechselte Gerrit Holtmann in der 84. Minute noch zum 1 zu 3, ehe dem starken Paul Nebel in der Nachspielzeit der Treffer zum 1 zu 4 Endstand gelangen. Bochum muss in die zweite Liga, Mainz bleibt im Rennen um die internationalen Plätze.

Die weiteren Ergebnisse Union Berlin Heidenheim 0 zu 3 Bremen Leipzig 0 zu 0 im Spiel München gegen Mönchen Gladbach kurz vor Schluss 1 zu 0 Gestern trennten sich Wolfsburg und Hoffenheim 2 zu 2. Morgen finden noch drei Partien statt. Leverkusen empfängt Dortmund, Frankfurt spielt gegen St. Pauli und Stuttgart hat Augsburg zu Gast. Die Tabelle. Die Bayern bekommen heute Abend die Meisterschale überreicht.

Rheinburg auf Platz 4, weiterhin mit Chance auf die Champions League in der kommenden Saison. Mainz ist jetzt Sechster. Heidenheim auf dem Relegationsplatz, Kiel und Bochum sind abgestiegen. Blumen vor dem Haus in Berlin-Kreuzberg, in dem einst Margot Friedländer wohnte. Der Tod der Holocaustüberlebenden gestern bewegt viele in Deutschland. Bundespräsident Steinmeier würdigte Friedländers tiefe Menschlichkeit und erklärte, sie habe dem Land Versöhnung geschenkt.

Die Bestürzung über den Tod der 103-Jährigen prägte gestern Abend auch die Gala zur Vergabe des Deutschen Filmpreises. Während der Verleihung des Deutschen Filmpreises gestern Abend in Berlin ist es der Pianist Igor Levitt, der die traurige Nachricht überbringt. Es gibt Momente, die sind größer als der Preis, als jeder Preis, als wir alle. Meine Damen und Herren, Margot Friedländer ist gestorben.

Nur wenige Minuten zuvor hatte er selbst von ihrem Tod erfahren, ändert kurzerhand seine Rede. In einer Schweigeminute gedenken er und die anderen Gäste der Holocaust-Überlebenden. Dieses Wunder an Menschlichkeit, diese... So warmherziger, großzügiger. Unglaubliche Person. Wir sind am Ende. Kleiner Mensch, der größte Mensch war, den man sich vorstellen konnte.

Er mahnte nicht denjenigen, den Raum zu überlassen, die das zerstören wollen, wofür Margot Friedländer stand. Und benannte die AfD als Feinde, die man beim Namen nennen muss. Große Anteilnahme auch in der Politik. Bundeskanzler Friedrich Merz schreibt,

Sie war eine der stärksten Stimmen unserer Zeit und es ist unsere Aufgabe und Pflicht, ihre Geschichte weiterzutragen. Für ihre Erinnerungsarbeit hatte sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Das große Bundesverdienstkreuz sollte sie eigentlich gestern bekommen. Und nun die Wettervorhersage für morgen Sonntag, den 11. Mai. Hoher Luftdruck und Warmluft aus Süden bescheren uns meist sonniges und teilweise sommerlich warmes Wetter.

Nach einer oft mondklaren Nacht übernimmt morgen wieder die Sonne das Zepter. Die derzeit mögliche Sonnenscheindauer von ca. 15 Stunden wird vielerorts erreicht. Hier und da tauchen auch mal einige Quellwolken auf und am Nachmittag sind im Südschwarzwald und an den Alpen einzelne Schauer oder Gewitter möglich. Im Westen heute Nacht teilweise um 10, im östlichen und südlichen Bergland um 0 Grad. An der Ostsee morgen etwas über 10 Grad, an Rhein, Main und Mosel dagegen sommerlich warm.

Montag ist es bei einem Bögen-Ostwind meist sonnig. Vom Südschwarzwald bis zu den Alpen sind am Nachmittag wieder lokale Schauer und Gewitter möglich. In den folgenden Tagen ändert sich an diesem Hochdruckwetter wenig. In den Tagesthemen um 23.25 Uhr zeigen wir das Interview, das Ingo Zamperoni mit Bundeskanzler Merz in Kiew geführt hat und berichten, wie Thomas Müller bei seinem letzten Heimspiel in München verabschiedet wird. Ich wünsche Ihnen noch...

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