Wir alle sind irgendwie auf das System angewiesen. Dass sauberes Wasser aus dem Hahn kommt, dass jemand die Mülltonnen leert, dass ein Rettungswagen kommt, wenn wir einen rufen. Darauf vertrauen wir. Wir wollen aber auch vom Staat in Ruhe gelassen werden. Er soll sich nicht einmischen in unsere privaten Unterhaltungen, unsere Schlafzimmer, unsere Tagebücher. Nur so kann so ein System funktionieren. Durch gegenseitiges Vertrauen. Aber in jedem System passieren Fehler.
Es hängt sich was auf, es läuft was schief. Irgendwo tief drin in den Einstellungen. Music. Ich bin Serafin Dinges und mit meinen KollegInnen von Netzpolitik.org habe ich ein Jahr lang Menschen getroffen, die plötzlich, ziemlich unerwartet, in einem Konflikt stecken. Und zwar mit dem Staat. Der Anfang der Kriminalisierung der Augsburg-Klimagerechtigkeitsbewegung. Politik mache Abschreckung. Als die Abteilung Staatsschutz plötzlich in aller Früh im Kinderzimmer stand.
Ich kann mir nichts anderes vorstellen. Es gibt keinen anderen Grund. Wir hören von Hausdurchsuchungen. Niemand von uns wusste, worum es geht. Wir waren einfach nur irgendwie in einer Schockstarre und hatten keine Ahnung, was passiert. Von Überwachung. Von Einschüchterung. Und? Klar, von Bürokratie. Wir treffen KlimaaktivistInnen, PastorInnen, AkademikerInnen, Geflüchtete und JournalistInnen. Die alle eins gemeinsam haben. Ein Polizist nach dem anderen in Uniform kommt rein.
Dass irgendwann der Staat in ihr Leben einbricht. Music. Das ist Systemeinstellungen. Eine Produktion von Netzpolitik.org. Sieben Folgen, wöchentlich, ab Freitag, den 10. Mai. Überall, wo es Podcasts gibt.