Cristina Henríquez – Der große Riss
Der Roman „Der große Riss“ der Amerikanerin Cristina Henríquez schildert anhand von tragischen Familiengeschichten, welch große Opfer der Bau des Panamakanals gefordert hat. Rezension von Eva Karnofsky
Der Roman „Der große Riss“ der Amerikanerin Cristina Henríquez schildert anhand von tragischen Familiengeschichten, welch große Opfer der Bau des Panamakanals gefordert hat. Rezension von Eva Karnofsky
Zu den Merkwürdigkeiten der amerikanischen Geschichte gehört, dass ausgerechnet im Land der Freiheit über Jahrhunderte eine Sklavenhaltung enormen Ausmaßes prosperieren konnte. In ihrem letzten Buch hat die amerikanische Politologin Judith Shklar diese Anomalie des politischen Amerikas zum Ausgangspunkt ihrer Reflexion über die Entstehung des amerikanischen Verständnisses von Staatsbürgerschaft genommen. Rezension von Leander Scholz
Die Literaturkritikerin Insa Wilke ist seit 2016 für das Programm des prominent besetzten Literaturfestivals „Lesen.Hören“ in der Alten Feuerwache in Mannheim verantwortlich. Am 20. Februar wird das diesjährige Festival eröffnet. Mit Insa Wilke haben wir über die Herausforderungen der Programmgestaltung, die Wünsche des Publikums und über die Vermittlerfunktion der Veranstaltung in einer Krisenzeit der Buchbranche gesprochen.
Das lesenswert Magazin mit Büchern von Monika Helfer, Feridun Zaimoglu, Fernando Aramburu und zwei Rilke Biografien von Sandra Richter und Manfred Koch
Jeden Donnerstag besucht Nicasio das Grab seines Enkels Nuco, der bei einer Explosion in seiner Schule starb. Eine bewegende Geschichte über Trauer, Erinnerung und den Versuch, neu anzufangen. Rezension von Theresa Hübner
Im Dezember 2025 wäre Rainer Maria Rilke 150 Jahre alt geworden. Zwei neue Biografien widmen sich dem charismatischen Lyriker: Sandra Richter schreibt über „Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben“; Manfred Koch hat seiner umfangreichen Studie den Titel „Rilke. Dichter der Angst“ gegeben. Silke Arning hat beide Bücher gelesen und erzählt im Gespräch, was die beiden Autoren Neues herausgefunden haben.
Monika Helfer erzählt in „Der Bücherfreund“ von Leben der Bücher, vom Lesen und Schreiben, vor allem aber von ihrem Vater und ihrer eigenen Nachkriegskindheit in der Bergwelt der Vorarlberger Alpen. Rezension von Jörg Magenau
Einfühlsam und realistisch erzählt Jennifer Down in ihrem Roman „Körper aus Licht“, welche Folgen das australische Fürsorgesystem auf das Leben einer Frau hat, die Kindheit und Jugend in Heimen und Pflegefamilien verbrachte. Ein Zeugnis der Widerstandskraft und des Überlebenswillens trotz widrigster Umstände – und ein Aufruf zu dringenden Veränderungen. Rezension von Claudia Fuchs
Rollenspiel und Präsentation gehören zum Leben. Der Mensch, der sich gegenüber anderen zeigt und verhält, wird zum Akteur seiner selbst oder einer Performance, sei es künstlerisch oder sozial. Das ist das Thema von Richard Sennetts Essay „Der darstellende Mensch". Rezension von Eberhard Falcke
Jugendliche Verzweiflung, Hass auf die Väter, romantischer Nationalismus – das sind Zutaten, die den 13-jährigen Noburu in Yukio Mishimas „Der Held der See“ zu einer verstörenden Tat treiben. Mishimas Klassiker aus dem Jahr 1963 liegt nun in neuer Übersetzung vor. Rezension von Ulrich Rüdenauer
Als Prototyp des Schlemmens und des feinsinnigen Genießens gilt der Römer Lucullus. Doch Lucius Licinius Lucullus war mehr als ein antiker Gourmet. Das belegt der Althistoriker Peter Scholz in seinem Buch „Lucullus. Herrschen und Genießen in der späten römischen Republik“. Als Senator, Redner und als Feldherr bewies er großes Können. Mit der Aufzeichnung des Lebensweges des Lucullus bietet Scholz auch ein vielschichtiges Sittengemälde der Römischen Republik in ihrer Endzeit. Rezension von Andrea...
Die Ostmoderne wurde lange verkannt, oft abgerissen. Doch heute wächst die Anerkennung für diese Architektur. Einer ihrer prägenden Köpfe: Hermann Henselmann – Schöpfer des Berliner Fernsehturms, des Leipziger Universitätshochhauses und Teile der Karl-Marx-Allee. Seine Enkelin Florentine Anders beleuchtet in „Die Allee“ nicht nur seine Bauten, sondern auch die Geschichte ihrer Familie. Rezension von Ina Beyer
Ein Roman, der alle literarischen Register zieht, aber wie eine literarische Ruine wirkt. Rezension von Carsten Otte
Alle paar Jahre taucht ein neuer amerikanischer Autor auf, dessen Debüt große Erwartungen weckt und an literarische Größen erinnert. Jetzt ist es wieder so weit: Zach Williams begeistert mit seinem Erzählungsband „Es werden schöne Tage kommen“ – zeitgemäß im Stil, tief verwurzelt in der Erzähltradition. Rezension von Ulrich Rüdenauer
In sozialen Netzwerken boomen Begriffe wie Trauma, triggern und toxisch – oft losgelöst von ihrer klinischen Bedeutung. Die Soziologin Laura Wiesböck analysiert in ihrem Buch „Digitale Diagnosen“, warum psychologische Konzepte inflationär verwendet werden und welche gesellschaftlichen Folgen das hat. Ein Gespräch über den schmalen Grat zwischen Enttabuisierung und Selbstdarstellung.
Das lesenswert Magazin mit Büchern von Jonas Lüscher, Florentine Anders, Laura Wiesböck und einem Hörbuch über die faszinierende Welt des Schlafs.
Medizin als Kunst, Lyrik als Heilmittel: Jakob Leiner versammelt in „Ah, ein Herz, verstehe“ poetische Zeugnisse aus fünf Jahrhunderten an der Schnittstelle von Krankheit und Heilung.
Ruhelos: Sithembile Menck und Chantal Busse lesen „Der längste Schlaf“ von Melanie Raabe Schlafforscherin Mara kommt unverhofft an ein großes, verlassenes Herrenhaus in einem kleinen Dorf. Immer wieder kommt sie in Situationen, die sie aus ihren Träumen zu kennen scheint. Das ist sie gewohnt – beruhigend ist es aber nicht, denn ihre Träume verkünden selten etwas Gutes. Als sie erfährt, dass zwei Kinder verschwunden sind, wird sie das Gefühl nicht los, dass das etwas mit ihr und dem Haus zu tun h...
John von Düffel beschäftigt die Frage danach, was ein gutes Leben ausmacht. Sie führt ihn nach Edinburgh, wo er nach 35 Jahren die Schottin Fiona wiedertrifft. Die Begegnung wird zu einem erhellenden Treffen – wenn auch ganz anders als gedacht. Rezension von Holger Heimann
Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk, wie wir spätestens seit der Entdeckung des Doppelstrangs der DNA wissen. Die Gene bestimmen unser Leben und eben auch unser Altern. Das Altern aufzuhalten, das streben derzeit zahlreiche Startups an. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies gelingt, ist sehr gering, wie Venki Ramakrishnan, 2009 Chemie-Nobelpreisträger in seinem Buch „Warum wir altern“ detailliert erklärt. Rezension von Johannes Kaiser
Wenn der Journalist Joe Bauer über seine Beobachtungen als Stadtspaziergänger in Stuttgart und Umgebung schreibt, kann „Umgebung“ auch mal Laupheim, Hamburg oder Ostfriesland bedeuten. In seinen jüngsten Kolumnen macht Melancholie sich bemerkbar, doch die Spottlust ist ungebrochen. Rezension von Julia Schröder
Während 99 Prozent ihres Erdenwandels haben die Menschen sich zwar gelegentlich die Köpfe eingeschlagen aber keine Kriege geführt. Doch dann, vor etwa 5000 Jahren ging es los mit den Schlachten, Feldzügen und Eroberungen. Wie es dazu kam, erklären Harald Meller, Kai Michel und Carel van Schaik in „Die Evolution der Gewalt“. Rezension von Eberhard Falcke
Der Abschluss der Romantrilogie „Biographie einer Frau“. Während eines USA-Stipendiums verliebt die Erzählerin sich in einen Mitstipendiaten. Julia Schoch macht daraus eine große Reflexion über Herkunft, Prägung und Schreiben.
Über den Wolken und durch die Jahrhunderte: Meike Feßmann, Julia Schröder und Paul Jandl diskutierten vier auf der SWR Bestenliste im Februar verzeichnete Werke, die von berauschenden und bedrückenden Reisen handeln. Zunächst ging es um den mit dem Booker Prize ausgezeichneten Roman „Umlaufbahnen“ von Samantha Harvey in der deutschen Fassung von Julia Wolf, in dem sechs Astronauten auf einer Raumstation durchs Weltall schweben und ihr Verhältnis zur bedrohten Mutter Erde neu justieren (Platz 4)....
Der Schweizer Lüscher bringt unterschiedliche Lebensgeschichten und Schicksalserfahrungen zusammen, die verbunden sind durch das unsichtbare Band zwischen Mensch, Technik und Kapitalismus. Lüscher greift auf eine sehr persönliche Erfahrung zurück.
Frisch ausgezeichnet mit dem Booker Prize: Sechs Astronautinnen und Astronauten umkreisen in einer Raumstation die Erde. Sechzehnmal sehen sie die Sonne auf- und wieder untergehen. Ein Roman, angetrieben von der Sehnsucht zu schweben.
Ein Mann sitzt in seiner Wohnung und wartet auf den Elektriker. Währenddessen liest er ein Buch. Darin sitzt ein Mann in seiner Zelle und liest ein Buch über einen Mann, der auf den Elektriker wartet. Wolf Haas. Sie wissen schon.
Eine Partnerin auf Augenhöhe, die 54 Jahre an Theodor Fontanes Seite lebte: Emilie Fontane war eine beeindruckende, zupackende und loyale Frau, wie diese Autobiographie in Briefen der profunden Fontane-Kenner Gotthard Erler und Christine Hehle zeigt. Rezension von Ina Beyer
Ein menschlicher Knochen wird in einer Skulptur der verstorbenen Künstlerin Vanessa Chapman entdeckt. Woher kommt dieser Knochen? Gehört er vielleicht zu ihrem vor Jahren verschwundenen untreuen Ehemann? Kurator James Becker sucht die Frau auf, die es wissen könnte: Chapmans enge Vertraute Grace Haswell. Und sie hat so einiges zu verbergen. Ein beziehungsreicher psychologischer Spannungsroman mit eigensinnigen Charakteren. Rezension von Sonja Hartl
Lesen Sie einfach, als hätten Sie es selbst geschrieben: So lautet Bettina Stangneths herausfordernder Rat für den Umgang mit anspruchsvollen Texten. Ein Plädoyer für selbstbewusstes Lesen jenseits von Deutschunterricht und Literaturkritik. Rezension von Oliver Pfohlmann