Hallo und herzlich willkommen zur Jahresendfolge vom Podcast Software Testing. Ich bin euer Host Ritschi und habe heute zu Silvester die letzte Folge des Jahres mit dabei. Und zwar habe ich mir Zeit genommen mit Florian Fieber zusammen mal auf das letzte Jahr zu schauen, was wir so erlebt haben, was die Themen waren, die uns bewegt haben und dann natürlich auch, was uns nächstes Jahr denn vielleicht so erwartet. In diesem Sinne viel Spaß bei der Folge und wir sehen uns nächstes Jahr.
Hallo Florian, schön, dass du da bist. Hallo Ritschi, grüß dich. Willkommen zur Silvesterfolge. Ja, vielen Dank, ich freue mich sehr. Super, ich glaube, wir gucken gleich die ganze Technik hier ab. Ja, ein Audiokommentar, wir haben Wunderkerzen an. Ja, stimmt. Ja, jetzt können wir uns noch ein bisschen verbrennen damit. Ich steige mal gleich ein. Wie machst du die aus? Hast du einen
Wasserkübel oder was? Ich habe mir ein Wasserglas bereitgestellt. Ah, das ist pfiffig. Ich sehe, wie hier alles auf meine Bekleidung spritzelt. So, aber Florian, wie war denn dein Jahr? Sehr gut, sehr gut. Ja, also ganz schön viel passiert. Ich persönlich bin viel unterwegs gewesen, viele Veranstaltungen, Konferenzen, viel Projektarbeit natürlich gemacht, ISTQB-Meetings viele gehabt, viel gesprochen. Du hast viel auf Konferenzen, da hast du ja
das hat man ja ein bisschen in Social Media auch wahrgenommen, dass du immer unterwegs warst. Ja, also dieses Jahr war ich tatsächlich ziemlich viel unterwegs. Ich glaube, es ging los mit einem TAF-Meeting im Februar, Software Quality Days in Wien, German Testing Day dann. Was gab es noch? Die TACON in Leipzig im September, die Testing United jetzt im November und dann zum Abschluss
noch beim ISQF Quality Day. Ja, aber es war viel los. Ja, und jetzt am letzten Tag des Jahres, also ein bisschen gefaked, weil wir das natürlich aufgenommen haben, aber jetzt bist du auch noch mal im Podcast. Ja, freut mich sehr. Also was kann es Besseres geben für den Jahresabschluss? Das ist genau richtig. Das denke ich mir auch immer. Was gibt es Schöneres, als zum Jahresabschluss hier noch im Podcast zu sein? Ja, wir haben gedacht, wir plaudern ein bisschen so über das vergangene
Jahr und ein bisschen über das nächste Jahr. Das passt ja zu Silvester ja ganz gut. Und ja, lass uns doch da mal ein bisschen auf das Jahr... Die guten Vorsätze sozusagen fürs nächste Jahr. Genau. Also wir werden an unserem Haarwuchs arbeiten. Mal sehen, ob das was bringt. Ja, Florian, sag mal, was waren denn so deine Highlights so aus Testersicht für das?
Ja, wie gesagt, viel unterwegs gewesen, viele Leute getroffen, viele spannende Themen angehört, wenn ich mal so ein bisschen die Klammer versuche über was man so mitbekommen hat, zum Beispiel eben auf Konferenzen, worüber gesprochen wird. Da sind natürlich schon so ein paar Themen ins Auge gestochen. Das Metathema an allen Ecken und Enden war natürlich KI, ja, testen von und mit KI komplett durchdekliniert. Es gibt auch erste Formate oder einige eigentlich
schon, die sich wirklich ausschließlich um das Testen mit KI oder von KI kümmern. Die 6 Info Days Veranstaltung beispielsweise hat sich darum gedreht, jetzt im November. Die Testing United hatte das ausschließlich als Thema. Also das war wirklich omnipräsent, kann man sagen. Das zweite Thema, das ich sehr stark beobachtet habe, war Accessibility Testing. Da wurde wirklich auch sehr viel drüber gesprochen, über Anwendungen jetzt natürlich vor dem drohenden EU-Accessibility
Act, der nächstes Jahr dann wirklich live geht oder gültig wird sozusagen. Das waren so die zwei Hauptpunkte, glaube ich, die ich so mitgenommen habe über das Jahr. Ja, es deckt sich auch ziemlich mit dem, was wir so im Podcast erlebt haben. Also Barrierefreiheit war ja, ich war ja auf den Konferenzen auch dieses Jahr der OOP, German Testing Day, Software Quality Day, ist auch mit im Podcast. Da war das auch ein großes Thema, immer
Barrierefreiheit. Aber auch Cyber Security, Cyber Resilience Act, der steht ja auch da mit all den Ausprägungen, die wir da so haben. Ich glaube, da war schon einiges an Bedarf da, an Aufklärung, ist auch noch nicht vorbei. Also ich denke, wenn ich jetzt so reinschaue bei meinen Kunden in meine Community, da passiert gerade einiges, um diese Dinge dann auch noch irgendwie halbwegs richtig und gut hinzubekommen. Also man kann bei den Punkten, glaube ich, festhalten, dass Gesetzgebung
jetzt mal im weitesten Sinne schon ziemliche Treiber sind. Ja, das sehen wir bei Accessibility, mit dem Accessibility Act, den Cyber Resilience Act, den du gerade genannt hast, aber jetzt auch mit dem dann in diesem Jahr in Kraft getretenen EU AI Act und der KI-Verordnung, die da mitkommt. Das sind jeweils wirklich Treiber für die spezifischen Themen und bringt die Themen schon voran, erhöht die Aufmerksamkeit und ist aus Testperspektive natürlich eigentlich super.
Also was kann es Besseres geben als geforderte Anforderungen, festgeschriebene Anforderungen an Produkte, die auch geprüft werden wollen. Das ist natürlich aus einer Testperspektive immer ein guter Treiber. Ja, ich finde auch ganz besonders schön dabei, dass das so das Thema auch in den Fokus rückt. Wie kriege ich denn diese ganzen Sachen auch während des Entwicklungsprozesses
schon umgesetzt? Also nicht nur zu schauen, weil wir ja gerade in dem ganzen nicht funktionellen Umfeld ja immer wieder damit konfrontiert sind, dass man dann, ja, dass die Software ist fertig und dann mache ich einen Performance-Test und dann mache ich einen Security-Test und einen Usability-Test, aber habe mich die Jahre, Monate davor überhaupt nicht damit auseinandergesetzt.
Und das ist jetzt, finde ich, auch besser geworden. Also, dass man sich da schon früh Gedanken macht, wie kann man dieses irgendwas bei Design auch schon mitdenken und da in die Architektur mit einflechten und so. Und ich glaube, das hat schon was gebracht. Ja, also es ist natürlich
jeweils größer als nur Testen, wie du sagst. Das sind, wenn wir jetzt an Cyber Security denken beispielsweise, sind es natürlich auch viele organisatorische, prozessuale Aspekte, die im Prinzip eigentlich auch ein Stück weit aus dem, was man jetzt klassischerweise unter Testen versteht, prüfen kann. Ja, da gibt es natürlich auch irgendwelche Nachweisthemen, aber jetzt grundsätzlich mit IT-Sicherheit, Accessibility, das andere Beispiel, das muss natürlich eingebaut
werden und von Anfang an mit bedacht und auch geprüft und getestet werden. Ja, das heißt, das ist, glaube ich, schon die Herausforderung, das in die Pipelines einzubauen, die entsprechenden Tests in der Continuous Integration da auch wirklich drauf zu schauen und es halt nicht erst hinterher rein zu testen. Und wahrscheinlich ist so ein typischer Vorgehensweise, die man dann
doch immer mal wieder ein bisschen sieht, wie bei Accessibility beispielsweise. Wir fangen mal hinten an und gucken, ob das Produkt, das wir jetzt gebaut haben, denn tatsächlich zugänglich ist oder nicht, um dann festzustellen, dass wir möglicherweise noch Herausforderungen haben und das schrittweise sukzessive sozusagen weiter nach vorne zieht im Laufe der Zeit, aber eben das dann auch immer ausstrahlt aufs Requirements Engineering, auf die Anforderungen, die da sein sollten und das
natürlich von Anfang an berücksichtigt sein sollte, dass die Dinge auch eingebaut werden und wir im Prinzip nur noch beweisen müssen oder zeigen müssen, dass alles okay ist. Genau, genau. Jetzt hast du ja noch ein anderes Thema gebracht, wenn man mal so die Regulatoren wegbringt, das Testen auch von KI, mit KI. Wenn man so an den Anbeginn des Jahres schaut, da war noch relativ viel Luft dabei, also viel Blabla. Und ja, hier, du kannst so ein bisschen
so deine Testfälle vielleicht damit schrubben, aber wo stehen wir denn da heute? Was ist denn da so deine Sicht darauf? Ja, ich würde es auch so sehen. Also, ich glaube, wir haben jetzt im letzten Jahr, sind wir so ein bisschen aus dem "Wow, cool, das ist neu und tolle Möglichkeiten und ich habe ein Sprachmodell und sage dem irgendwie nur einen Satz und dann kriege ich irgendwie alle meine Testfälle und Testdaten und ist ja alles ganz toll", so dieser Experimentierphase.
Ich glaube, da sind wir jetzt raus und einfach ein bisschen nüchterner auch auf das Thema draufschauen, dass wir gesehen haben, dass es – und das zieht sich, finde ich, auch durch in vielen Vorträgen jetzt beispielsweise wieder, wirklich auch diese kritische Betrachtung, sowohl beim Testen von KI, aber vor allem auch beim Testen mit KI, dass es da einfach nicht alles Gold ist, was glänzt und dass das weit entfernt von Perfekt ist, muss es ja auch nicht sein, sondern dass wir da wirklich einen
guten Mix an Mensch und Maschine finden, das richtige Skillset und das jetzt dann so schrittweise wirklich in die tägliche Arbeit des Testens einfließen kann und soll. Ich glaube, das ist, wenn man so die Arbeit des einzelnen Testers, der Testerin anschaut, dann ist es wahrscheinlich noch sehr viel. Jeder macht so ein bisschen was, nutzt mal ein Sprachmodell für seine Arbeiten, aber es ist noch nicht so richtig eingeflochten, wahrscheinlich in den Testprozess und im
Entwicklungsprozess allgemein, jetzt mal abgesehen von Werkzeugen. Und ich glaube, das wird aber – und das wäre jetzt auch ein Ausblick und ein Trend, denke ich mal – wirklich ein Commodity werden. Also, ich werde testen mithilfe von KI, mithilfe von einem Sprachmodell und das wirklich auch in der Arbeit nutzen, kontinuierlich. Ja, also es wird halt ein Werkzeug, das uns gut unterstützen kann und mit dem wir quasi Hand in Hand auch gut arbeiten können.
Und es gilt bei Werkzeugen der alte Spruch "A fool with a tool is still a fool" oder "A fool with AI is still a fool". Und danke. Ich denke, was ich gerne sage, ein guter Tester wird mithilfe von KI noch bessere Ergebnisse liefern und schneller sein und ein schlechter Tester wird mithilfe von KI möglicherweise noch schlechtere und das noch schneller Ergebnisse liefern. Also,
das haben wir jetzt, glaube ich, gesehen oder das sehen wir im Moment. Wir können hier bei Weitem nicht den Menschen rausnehmen, bei Weitem nicht die menschlichen Fähigkeiten, nicht unsere Fähigkeiten als Tester*innen und unsere Erfahrungen, sondern das ist essenziell und das bleibt bestehen. Und das ist, glaube ich, auch ein positiver Ausblick, hoffentlich.
Ja, auf jeden Fall. Jetzt haben wir beide ja auch noch dieses Jahr eine gemeinsame tolle Sache, die wir feiern können, eigentlich jetzt zum Jahresabschluss. Ja, du möchtest jetzt hinaus auf? Auf unsere ISTQB-Tätigkeit. Ach so. Ja, tatsächlich. Genau, kann man ja mal ein bisschen ausholen. Also, wir sind auch beide sehr aktiv bei ISTQB über unsere nationalen Mitgliedboards. In meinem
Fall das German Testing Board, in deinem Fall ist es das Austrian Testing Board. Wir haben bei ISTQB verschiedene Arbeitsgruppen, die sich um die verschiedenen Lehrpläne typischerweise, aber auch andere Themen kümmern, Working Groups. Und seit letztem Jahr gibt es eine neue Working Group, die nennt sich Testing in Particular Domains. Die ist entstanden aus einem Split von
der Specialist Working Group, wo im Prinzip alle Specialist-Module drin waren. Das ist jetzt aufgeteilt in drei Schwerpunkte, also Testing in Particular Domains, Quality, Characteristics and Test Levels und Test Approaches and Technologies. Und im Frühjahr waren die Wahlen für die Arbeitsgruppenleitung und da wurden wir freundlicherweise gewählt als Arbeitsgruppenleiter und Stellvertreter.
Und das ist natürlich ein ganz spannendes Thema, sich an sich mit einer neuen Arbeitsgruppe auseinanderzusetzen, die sozusagen aus der Taufe zu heben und dann das Thema auch wirklich zu treiben. In dem Fall das Testen im spezifischen Domain. Und da haben wir im ISTQB-Portfolio für den Certified Tester schon ein paar Produkte drin. Aktuell ist es das Automotive Testing,
Game Testing oder für Gaming und für Gambling. Und wenn man da so drauf schaut, Richie, denke ich, da ist noch Luft drin für weitere Themen und darum werden wir uns jetzt auch kümmern. Auch nächstes Jahr dann entsprechend mal schauen, wie wir das weiterentwickeln können, was es da für Themen gibt. Und das ist natürlich immer sehr spannend, sich da natürlich auch immer im Kontext mit den Kolleginnen und Kollegen von ISTQB bei den Meetings dann auch auseinanderzusetzen
und die Themen weiterzuentwickeln. Ich finde ja auch, das ist ja, mein letztes internationales Projekt ist jetzt schon ein bisschen her und ich finde das schon spannend, weil man hier ja auf einmal so von ganz unterschiedlichen Ländern mal auch so die Sichtweisen bekommt, wie man so aufs Thema Testen und Qualität schaut, wie man so auf ISTQB und auf Regulierung schaut und auf die Standards setzen. Das ist dann schon sehr unterschiedlich zum Teil,
als wir das jetzt in unserem deutschsprachigen Raum gewohnt sind. Das finde ich total faszinierend daran, das jetzt auch mit dir gemeinsam so in die nächste Legislaturperiode dazu bringen. Und ja, es ist ja auch, ich finde immer wieder erstaunlich, ISTQB, das ist ja, ich muss sagen, ein Ehrenamtssystem, das international agiert und da muss man schon sagen, Hut ab, was da über die Jahrzehnte auch entstanden ist. Mit allen Vor- und Nachteilen, muss man auch
so sehen. Ja, es ist nicht perfekt. Nichts ist wahrscheinlich perfekt, auch eine Alternative nicht, aber es ist gewachsen und es ist, glaube ich, so
wie es ist, auch gut. Und wie du sagst, da sind sehr, sehr viele Menschen dran, wirklich auch international, die täglich an der Weiterentwicklung arbeiten und ich glaube, was auch richtig ist, ist so Reisen bildet, sich da mal die Perspektiven sozusagen auch aus den anderen Ländern sozusagen reinzuholen, um auch festzustellen, es gibt in Deutschland vielleicht eine gewisse oder in Österreich auch, in der Schweiz meinetwegen, eine gewisse Perspektive drauf, auf das Schema,
wie es ist und wie es wahrgenommen wird. Das ist aber teilweise in anderen Ländern ganz anders. Also, da gibt es ganz andere Sichten darauf. Das kann in jede Richtung ausschlagen und eben nicht nur auf das Schema selbst, sondern natürlich auch auf unsere ganze Domäne, auf die Disziplin und dementsprechend ist es natürlich auch gut und wichtig sozusagen,
diese ganzen Perspektiven zu kennen. Was es aber dann natürlich, wenn man gewisse Standards sozusagen auch entwickeln möchte, einen gewissen Aufwand, einen gewissen Zeit auch bedeutet, da wirklich auch Kompromisse zu finden und das immer wieder auch auszuhandeln und da auf einen gemeinsamen Nenner letztendlich zu kommen. Und da pendelt man natürlich hin und her zwischen Überregulierung vielleicht und Überstandardisierung auf der einen Seite
und auf der anderen Seite da einfach mal zu schnell etwas zu entwickeln. Und ich glaube, da haben wir wirklich eine gute Balance, wie wir das wirklich weiterentwickeln. Auf jeden Fall, ja. Ja, lassen wir mal 2024 so ein bisschen hinter uns und schauen mal in die Zukunft, in die Glaskugel fürs nächste Jahr. Gerne. Was meinst du denn, was wird uns denn da jetzt konkret noch bewegen so im nächsten Jahr? Was werden so ein paar Pflöcke sein?
Na ja, der Haupt-Pflock ist KI weiter. Ja, also das wird auch nächstes und übernächstes und überübernächstes Jahr wahrscheinlich das Thema sein. Und wir können auch, glaube ich, jetzt keinen Ausblick wagen, ohne das nochmal wirklich prominent nach vorne zu stellen. Ich glaube, was wir vorhin auch schon angedeutet haben, es wird eine gewisse Normalisierung
eintreten vielleicht in der Nutzung gleichzeitig, aber auch eine extreme Weiterentwicklung. Das heißt, wenn man beispielsweise Testen von KI-Systemen anschaut, da tut sich sehr viel, was Werkzeuge betrifft beispielsweise. Also die mir dabei helfen, ein KI-System und konkrete vielleicht Sprachmodelle zu prüfen, zu bewerten, Qualitätskriterien zu messen. Und auch was Interessantes, das passiert tatsächlich häufig wirklich auch im Kontext der KI-Governance
im Rahmen von dem EU-AI-Act. Also da kommen doch einige Werkzeughersteller im Moment, die da wirklich was anbieten. Das heißt, ich glaube, das wird an der Stelle weiter systematisiert werden. Beim Testen mit KI können wir sehen, das war jetzt auch schon im letzten Jahr so, es gibt eigentlich keine Testwerkzeuge mehr, die nicht irgendwie KI
eingebaut haben und das nutzen. Sei es jetzt für die Testfallerstellung, Skripterstellung, Testideen entwickeln, bei der GUI-Automatisierung Oberflächenerkennung und so weiter, Mustererkennung bei Log-Dateien, in Fehlerprotokollen und so weiter. Das wird sich weiter verbreiten.
Und was ich auch glaube, die Zuhilfenahme von KI-Assistenten, die wir jetzt ja sehr leichtgewichtig eigentlich nutzen können über APIs, über die Plattform, die zum Beispiel EU-AI zur Verfügung stellt, kann ich mir relativ leicht einen eigenen Assistenten für einen spezifischen Anwendungsfall bauen, der mir dabei hilft, zum Beispiel für meine Anforderungen, die ich dort reinkippe, entsprechend Hilfestellung zu bieten, Ideen zu entwickeln,
Akzeptanzkriterien zu entwickeln. Also ich glaube, dass gerade das wirklich so gute Hilfsmittel sein werden, die überall nach und nach eingebaut werden und ich so eine Sammlung an KI-Assistenten nutzen werde, die mich im Testen unterstützen werden. Das ist natürlich auch stark abhängig davon, wie sich diese Plattformen weiterentwickeln, auch finanziell, ob das so weiter tragbar ist, den Preis abzurufen, den man heute hat, oder ob das dann nicht mal auch in die Höhe geht.
Und vielleicht ein Punkt noch, das, was man sieht und wie es sich entwickelt, das ist nicht entweder oder. Also wir werden natürlich eine starke Verbreitung von dem Thema sehen, aber das wird bei weitem nicht irgendwie gleichmäßig oder homogen, weder über die verschiedenen Testaktivitäten im Testprozess, noch über verschiedene Domänen oder Organisationen passieren. Also ich glaube, das sehen wir ja auch bei neuen Methoden, Werkzeugen und
so weiter, die im Laufe der Jahre eingeführt werden. Da gibt es ganz unterschiedliche Geschwindigkeiten und deswegen wird es bestimmt Organisationen geben und vielleicht sogar innerhalb von Organisationen. Manche Teams, die sind all-in AI und dann gibt es aber andere Bereiche, da ist man da
noch ganz weit entfernt. Und genauso auch bei den verschiedenen Testaktivitäten. Wahrscheinlich wird es im Bereich der Testdurchführung und auch der Realisierung, Erstellung von Testfällen, Auswertung und so weiter wirklich sehr stark werden, wohingegen, denkt man jetzt an Testplanung zum Beispiel, Überwachung, Steuerung etc., da wird der Autonomiegrad sicherlich lange noch nicht so hoch sein. Also sehr unterschiedlich und auch heterogen sein.
Auf jeden Fall. Wenn wir jetzt mal KI weglassen, was wird sich denn nächstes Jahr noch tun? Was hast du denn da in deinem Kaffeesoot noch drin? Ja, ich glaube, überall wo sich was tun wird, wird auch KI eingebaut werden. Erst mal unabhängig davon, aber das mal beiseite gelassen. Ein zweites großes Thema, was ich sehe, ist, ich würde es mal more agile überschreiben. Da haben wir immer noch einen weiten Weg zu gehen und auch hier wieder, nicht überall. Da mag jetzt mancher sagen, worüber spricht
der Herr? Wir sind doch komplett eine agile Organisation. Aber die Realität ist, es gibt genauso viele Organisationen, die sind ja noch ganz schön weit entfernt. Also an sich in dem Bereich Digitalisierung, aber eben auch agile Transformation, agile Skalierung und sozusagen auch weiter hier die agile Adoption voranzutreiben. Und in dem Zusammenhang, das ist kein reines Testthema, aber in dem Zusammenhang spielt natürlich auch Testen immer wieder
eine wichtige Rolle. Und da kommen natürlich dann auch Themen rein, wie DevOps beispielsweise und Quality Engineering, also da auch wirklich weiter die Verzahnung von entwickelnden Testen, viel früher Testen in den Entwicklungsprozess eingebaut. Und das ist auch so ein Metathema, das weiterhin Bestand hat, aber auch so eine Bedeutung, eine Wichtigkeit hat, dass man
es, glaube ich, auch nennen muss. Ja, auf jeden Fall. Also es ist ja, ich kann mich erinnern, vor vielen Jahren habe ich einen Vortrag gehalten, der hieß "Agilität heißt Qualität". War so ein bisschen begründet damit, dass wenn man agil arbeitet, man eigentlich auf Qualität setzen muss und auf Testen, weil sonst fliegt dir das ja nach einem dritten Sprint oder wie du auch immer arbeitest, der Tag alles um die Ohren. Wollte man damals
nicht so hören. Aber ich denke schon, dass das auch ein starker Treiber ist für das ganze Thema Testen und Qualität an den richtigen Stellen und an vielen Stellen, wo man eben diese Checkpunkte auch braucht und die notwendig sind.
Ja, und die Realität, die ich sehe und andere haben andere Realitäten vielleicht, die sie sehen, aber ich gucke jetzt aus der Perspektive Testservice Provider und Dienstleister der Kunden in Testen und Testprozessverbesserung und eben auch agilen Transformationen unterstützt, sehe ich natürlich schon noch viele Herausforderungen, viele Organisationen, die da noch viel zu
tun haben, noch einen weiten Weg zu gehen haben. Wie gesagt, das ist nicht nur Testen, das ist an sich, glaube ich, die agile Transformation, die da noch weiter voranschreiten muss, aber dementsprechend für Testen auch weiterhin ein unglaublich wichtiges Thema ist. Ja, auf jeden Fall. Ja, und wenn wir noch mal den Bogen zum Eis-Tikubi schlagen, wir
werden ja nächstes Jahr auch da noch ein bisschen in der Working Group aktiv sein. Wo siehst du denn das ganze Thema auch so Standardisierung und Eis-Tikubi und auch unsere Arbeit, was so fürs 2025er? Das ist natürlich jetzt so ein bisschen die allgemeine Frage Richtung Standardisierung, ja, und ich weiß, dass das in einer Community
unterschiedlich betrachtet wird erst mal das Thema. Ich glaube, es ist gut und richtig, an dem Bereich sich damit auseinanderzusetzen und mal zu versuchen, so einen Common Sense und ein Grundgerüst und ein Basiswissen und Begriffe und so weiter zu etablieren. Und das ist auch etwas, was auch immer wieder gespiegelt wird vom Markt und von auch Teilnehmern.
Deswegen glaube ich, dass das auch weiterhin gut und richtig ist, das zu tun. Und wenn man die Weiterentwicklung reinschaut, wir haben ja im Prinzip zwei Stoßrichtungen. Das eine ist erst mal der Foundation Level beispielsweise. Das ist das Grundrauschen. Das macht auch den Großteil eigentlich des Ganzen aus. Aber eben auch die Spezialisierungen,
wo wir jetzt ja auch unterwegs sind. Das sind natürlich Nischenthemen hinsichtlich, wie groß eine Zielgruppe möglicherweise ist und wie viele Betroffene es gibt in spezifischen Branchen beispielsweise. Aber ich glaube, auch da ist es wert, sich damit auseinanderzusetzen. Und die Themen, die wir hier auch haben, die werden auch früher oder später, das wird jetzt noch nicht alles im kommenden Jahr sein, aber das wird sich auch früher oder
später in Lehrplänen bei iCQB wiederfinden. Wir werden garantiert was über DevOps hören. Wir werden garantiert was über Testen mit KI hören. Ich bin mir sicher, dass es zum Thema Accessibility Testing beispielsweise was geben wird und derweil. Also da sind wir auch dran im Prinzip an den Trends, diese zu unterstützen. Ja, sehr schön. Ich hätte aber noch ein Thema. Ja, gerne. Noch ein Punkt, wo ich glaube, wo wir auch viel erleben werden, ist auch wieder eigentlich
ein Metathema. Das ist die Testautomatisierung an sich. Also die Testautomatisierung wird weiter an Bedeutung gewinnen. Wir werden immer mehr in Testautomatisierung investieren. Da wird sich noch viel mehr entwickeln, weg von nur manuellen Testen vielleicht und einen guten Mix aus manuellen Testen und einer Testautomatisierung. Aber im Bereich Low-Code, No-Code-Testautomatisierung, ja, tut sich auch viel und das wird, glaube ich, auch im nächsten Jahr noch viel stärker
werden. Sprich, das was wir eigentlich auch schon länger kennen und Stichwort Keyword-Driven Testing beispielsweise, geht ja in die Richtung, also die Entkopplung eigentlich so ein Stück weit von der Technik und der Fachlichkeit, die Befähigung von Nicht-Techniker*innen, Tests zu spezifizieren und auch durchzuführen durch eine Abstraktion eigentlich vom Testobjekt, von der Technik, die darunter liegt und der Notwendigkeit selber Testskripte zu schreiben.
Und dementsprechend wird es da auch eine viel, viel stärkere Einbindung eben auch von, sagen wir mal, Fachanwender*innen, Domänen-Expert*innen und so weiter geben. Also der Bereich Low-Code, No-Code, der ist auch sehr in Bewegung. Ja, das kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Ich glaube, es führt ja alles zu mehr Professionalisierung bei uns in dem ganzen Test- und Qualitätsumfeld und das ist ja nur zu begrüßen. So, machst du dir die nächste Wunderkerze an jetzt?
Oder hast du den Sekt schon geköpft? Nein, den Sekt erst in sechs Stunden. Jetzt ist ja erst 18 Uhr. Ja, genau. Aber wenn die Folge ausgesp… Na ja, egal. Sekt kann man auch den ganzen Silvestertag trinken. Ja, Florian, und bei dir so nächstes Jahr? Ja, also viele Konferenzen auf jeden Fall wieder. Gerade ja schon einige gesagt. Mein Plan ist auf jeden Fall, die GE-Taf ist immer eine Reise wert. Die wird zweimal stattfinden. Die kann ich nur, ich glaube, zweimal. Ist
alle neun Monate. Ist immer eine Reise wert. Software Quality Day ist German Testing Day, QS-Tag. Ich strebe an, auch auf die Eurostar zu gehen im Juni in Edinburgh. Ansonsten stehen reisentechnisch natürlich zwei Mitgliederversammlungen von ICTQB an. Ich werde wahrscheinlich, wir haben eine Dependance in Ruanda, in Kigali, wo wir ein starkes Team haben. Da werde ich wahrscheinlich auch mal gucken, wann das sein wird. Im März mal wieder eine Woche unten
sein. Da freue ich mich auch sehr drauf. Und ansonsten freue ich mich natürlich auf unsere weitere Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe und den Dingen, die da kommen werden. Ja, also falls du dann irgendwann mal noch da bist nächstes Jahr, wenn du dann nur unterwegs bist, müssen wir alles remote machen. Ja, also auch mit dem Podcast werden wir uns ja da auch über den Weg laufen, weil ich natürlich auch wieder auf den Konferenzen sein werde,
um dort Folgen aufzunehmen. Gerade ist das Backlog sehr gut gefüllt, aber es gibt natürlich immer spannende Themen, die es auch zu berichten notwendig ist und die man einfach auch hören möchte und auch verteilen möchte. Ja, Florian. Dann, ich zünde jetzt noch mal eine Wunderkerze an. Ich mache mir hier immer alles kaputt. Ich mache nicht noch eine. Oh, schau, du hast noch eine an hier. Ja, das ist doch jetzt ein feierlicher Abschluss.
Oder? So, dann vielen Dank. Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr und natürlich allen in der Community ebenso. Ja, danke schön dir auch, einen guten Rutsch und euch auch und wir hören und sehen uns 2025. Alles klar, bis dahin. Ciao. [Musik]