Wildtiergehege - Sind die artgerecht? - podcast episode cover

Wildtiergehege - Sind die artgerecht?

May 05, 202520 min
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Summary

In dieser Folge untersucht Quarks Daily kritisch, ob Wildtiergehege tatsächlich artgerecht sind, betrachtet die geltenden Regeln von 1995 und zeigt auf, dass der Fokus oft mehr auf dem menschlichen Erlebnis als dem Tierwohl liegt. Außerdem gibt es überraschende wissenschaftliche Erkenntnisse zu Smalltalk: Er ist wichtiger als gedacht, steigert die Produktivität und macht glücklicher – und man kann lernen, ihn besser zu führen.

Episode description

Außerdem: Small Talk - So wird das Labern richtig wertvoll für Dich (11:20) // Mehr spannende Themen wissenschaftlich eingeordnet findet Ihr hier: www.quarks.de // Habt Ihr Feedback, Anregungen oder Fragen, die wir wissenschaftlich einordnen sollen? Dann meldet Euch über Whatsapp oder Signal unter 0162 344 86 48 oder per Mail: [email protected]. Von Ina Plodroch.

Transcript

Schön ist es draußen. Und wenn der Balkon, die eigene Wohnung, wenn das alles zu eng wird, Wir aber auch schon jeden Park rauf und runter gelaufen sind und in jedem Café ein Flat White Cappuccino und so weiter getrunken haben. Ja, dann können wir mal langsam weiterziehen, den Geldbeutel schon oder den Kindern was bieten im Wildtier.

Die gibt es ja fast überall. In ländlichen Regionen gibt es sie, aber auch in Städten. Gefühlt sind die ja ziemlich artgerecht, oder? Aber ist das echt so? Das klären wir wissenschaftlich in dieser Folge Quarks Daily. Und wir sprechen übers Wetter. Oder über die Bahn, ja immer unpünktlich, nee, nee, nee. Und Arbeit, ja auch wieder zu viel. Spargel, schon Spargel gegessen, ja, nee. Also wir sprechen über das Smalltalken. Kann total nerven, kann auch total unangenehm.

sein. Wir sagen euch, warum der Ruf von Smalltalk viel schlechter ist, als der Smalltalk uns eigentlich dann tut. Sagen wir euch am Ende. Ich bin Ina Plodron. Hi! Deine Themen wissenschaftlich geprüft. So, ab in den Wildtierpark mit Michael Stang. Du hast das mal wissenschaftlich geprüft. Also dieses Gefühl ist doch eigentlich ganz artgerecht. Stimmt das? Na, klar ist ja ein, denn das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Also natürlich kann man sich die jeweiligen...

Haltungsbedingungen anschauen und um die geht es natürlich und über die reden wir auch gleich noch. Schwierig ist die Antwort aber, weil zunächst die Frage geklärt werden muss, was heißt denn? Also von welchen Tierarten reden wir hier? Da gibt es ja immer mehrere in so einem Park. Wildschweine haben natürlich andere Bedürfnisse als Eulen oder Iltisse.

Und dann ist immer die Frage, was brauchen die einzelnen Tierarten genau? Sind die bei uns in Deutschland heimisch oder doch eher in Skandinavien, Osteuropa oder vielleicht auch Nordamerika? Sind das Wildtiere oder Tiere, die schon in irgendeiner Form domestiziert werden? sind, wie Forschende sagen. Und eigentlich muss man da für Wildtiergehege deine Frage fast immer mit.

Nein beantworten, da gibt es also keine artgerechte Haltung, aber jetzt nicht, weil es den Tieren automatisch schlecht geht, sondern weil die Tiere an Menschen gewöhnt sind. Also wenn wir uns Tiere artgerecht anschauen, jetzt zum Beispiel auf Rehe bezogen, ist das wirklich nur artgerecht, wenn die halt irgendwo rumlaufen auf einem Feld und wir sehen die aus ganz weiter Ferne, ohne Einfluss von außen, ohne Zaun, ohne alles.

Genau, weil ja jede Einzäunung schon und jedes Zufüttern ja etwas nicht Natürliches ist. Per Definition also, nein, eine artgerechte Haltung kann es demnach nicht geben, aber jetzt eine Haltung, die dem natürlichen Verhalten...

dieser Tierarten weit entgegenkommt, die kann es natürlich schon geben. Gehen wir das jetzt mal Stück für Stück durch. Du sagst, artgerecht ist es zwar nicht, das heißt jetzt aber nicht unbedingt, dass es denen deshalb zwingend schlecht geht. Geht es denen denn besser als im Zoo?

Das ist auch ganz schwierig. Es ist auch von Tierart zu Tierart unterschiedlich. Wenn ein Tier normalerweise große Streifzüge macht oder in Kolonien von hunderten Tieren lebt, dann ist klar, das können weder Wildtiergehege noch Zoos leisten. es bei den Haltungsformen auch große Unterschiede. Die neuen Zoos achten da viel mehr drauf, dass sich Tiere auch zum Beispiel verstecken können und jetzt nicht nur auf dem Teller präsentiert und vorgeführt werden. Und bei Wildtiergehegen gibt es auch

verschiedene Formen. Da gibt es Schaugehege, Wildparks, Durchfahrparks, Jagdgehege oder auch Wildfarmen und das heißt natürlich auch Wildtiergehege ist nicht gleich Wildtiergehege. Aber für alle Formen gibt es tatsächlich Vorschriften. Und zwar stehen die in den Leitlinien für eine tierschutzgerechte Haltung von Wild in Gehegen, wie es offiziell heißt. Und diese Leitlinien, die sind auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Wirtschaft zu finden und da heißt es auch

Die Haltung von Wild in zoologischen Gärten und Tierparks werden durch diese Leitlinien nicht berührt. Also das sind ganz klar nur Haltungsbedingungen für Wildtiergehege. Und die sind auch schon ein bisschen älter. Die wurden 1995 beschlossen.

Vor 30 Jahren und seither hat sich nicht viel geändert. Es klingt aber alles ganz schön bürokratisch. Ja, auf jeden Fall. Es wird noch ein bisschen bürokratischer, denn darin steht auch, dass Wildgehege einen zur Freizeitgestaltung des Erholungssuchens und den Menschen in naturnaher Umgebung entscheidenden Beitrag leisten.

Und die kommen dem wachsenden Bedürfnis des Menschen nach, sich in der Begegnung mit Natur, Wald und Wildtier zu erholen. Punkt. Und wenn man das liest, dann wird klar, die Wildtiergehege. Gibt es nach den Leitlinien nicht um Tierarten zum Beispiel vor dem Aussterben zu schützen, Zuchtprogramme oder ähnliches durchzuführen, sondern diese Wildtiergehege sind in erster Linie dazu da, dass Menschen mit der Natur in Berührung kommen und sich erholen.

Dann heißt es, dass eine artgerechte Haltung nur gelingen kann, wenn die Anlagen mit artspezifischen Lebensansprüchen im Einklang sind und in allem sollen natürlich die Tiere auch möglichst geschützt werden. Aber im Fokus stehen wir Menschen. Also unser Bedürfnis, ja wir haben halt Bock irgendwie rauszugehen, in der Natur zu sein, wollen dabei gerne Tiere beobachten. Und Fokus ist nicht das Tierwohl.

Genau, hinzu kommen auch Dinge, dass zum Beispiel Streichelzoos Stress manchmal für die eigentlich scheuen Tiere bedeuten können. Eine artgerechte Haltung kann das nicht sein, weil, ist ja auch klar, Wildschafe oder Rehe sich normalerweise im Wald ja... nicht streicheln lassen, sondern die sind da mal ganz schnell weg.

Und manche Naturschutzorganisationen verweisen auch darauf, dass die Tiere manchmal zum Beispiel auch falsch ernährt werden. Und bei falscher Ernährung in solchen Parks oder Wildgehegen sind Tiere auch schon gestorben, zum Beispiel 2017 im Wildpark. Park Schwarznach war das der Fall. Da wurden Tiere mit Küchenabfällen gefüttert, sind gestorben. Das sind aber natürlich Einzelfälle.

Tierschutzorganisationen wie zum Beispiel PETA, die kritisieren Wildparks immer wieder und sagen auch, die seien überhaupt nicht tierfreundlicher als Zoos. Allerdings sind solche Organisationen natürlich auch nicht neutral. Ich habe auch jetzt keine Studien gefunden.

die Wildtiergehege und Zoos direkt miteinander vergleichen. Also nicht so einfach. Das ist wirklich alles sehr kompliziert, weil es eben große Unterschiede auch bei den Zoos von früher gibt im Vergleich zu heute. Und deswegen haben wir bei Quark's Deli ja auch schon mal zum großen Thema Zoos ein eigenes Spezial gemacht. So, das müsst ihr jetzt auch nicht kompliziert googeln. Wir verlinken euch das in den Shownotes.

Alle Studien, alle Quellen von dir, Michael, sowieso auch. Woran, wenn wir jetzt in so ein Wildtiergehege gehen, woran erkennen wir denn, ob die auf das Wohl der Tiere auch achten und wo es vielleicht nicht der Fall ist? Also wenn es einen Wald gibt, in dem Wildschweine leben, wo die sich dort suhlen können, dann ist das schon mal ein gutes Zeichen, dass dieses Wildtiergehege vielleicht ganz okay ist. Schwierig ist das bei Tieren, die jetzt wirklich sehr große Streifgebiete haben.

Bei Wölfen zum Beispiel. Die jagen ja natürlicherweise auch, das machen sie in so einem Gehege nicht. Auch dann wird es natürlich ... mit einer artgerechten Haltung schwer. In den Leitlinien gibt es dann aber auch Vorgaben, zum Beispiel für Mufflongs. Also das sind Wildschafe und da heißt es, dass entsprechend den

Äsungsgewohnheiten gestalteten Gehege müssen jedem Erwachsenen im Wildschaf 1000 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Und weil das Rudeltiere sind, braucht man eben mindestens 5 Tiere, also mindestens 5000 Quadratmeter. Und dann wird es... Platzmäßig, ganz schön schnell, schwierig für so einen Park. So groß sind die doch nie, oder?

Ja, das ist ganz schön schwierig. Also wenn man überlegt, wenn man so eine Herde hat oder ein Rudel mit 10, 15 Tieren, bräuchte man entsprechend große Flächen. Genau, dann wird es eher schwierig. Du hattest am Anfang schon gesagt, manche gehören auch, manche Tiere, die da ... Leben gehören auch nicht nach Europa oder Deutschland. Wie ist das denn eigentlich bei Raubvögeln, also bei Falken, Adler und so? Das kann ja nicht artgerecht sein, oder?

Bei Wildvögeln ist es wirklich schwierig, wenn man an viele Vogelvolieren denkt, wo dann auch Geier, Adler, Eulen usw. gehalten werden, die aber kaum fliegen können. Und da ist es jetzt eigentlich egal, ob das heimische Tiere sind oder vielleicht auch aus Nordamerika. Vielen Dank.

Da gibt es auch Richtlinien und denen zufolge sollten zum Beispiel europäische Seeadler oder Geier 80 Quadratmeter zugestanden werden. Das ist das meiste für Vögel übrigens. Für jedes weitere Tier kommen nochmal 35 Quadratmeter extra hin. zu als empfehlung die volieren sind dann vier meter hoch aber selbst wenn man jetzt deutlich

mehr bekäme für so ein Tier, vielleicht 150 Quadratmeter, dann wäre das zum Beispiel ein Gehege, drei Meter breit, 50 Meter lang. Das ist aber jetzt keine Strecke für wirklich einen schnellen Flug. Denn wenn man bedenkt, ein Adler, der schon Bei einem Gleitflug 80 kmh im Sturzflug ist das noch mal einiges mehr. Das geht in so einem Wildtiergehege natürlich nicht in so einer Voliere. Also kein natürliches Flugverhalten möglich. Und artgerecht ist das demnach ja dann auch nicht.

Müssen wir uns also, und ich glaube, dieses Gefühl haben viele, müssen wir uns also von verabschieden, von diesem, ja, ist irgendwie artgerecht so ein Wildtiergehege. Ja, sagen wir so. Also es ist natürlich utopisch zu glauben, dass sich die Tiere in einem solchen Gehege verhalten wie ihre wilden Vorfahren in der Natur, wo keine Menschen da waren. Die meisten Tiere, die sind aber in diesen Parks auch schon geboren und kennen.

ist auch gar nicht anders. Und die Leitlinien, muss man auch sagen, das sind nur Richtlinien. Keine zwingenden Vorgaben. Ob und wie das kontrolliert wird, steht nochmal auf einer anderen Seite. Es kommt immer auf den Einzelfall an, wie viel Platz, Ruhe, Schutz, Futter und so weiter die Tiere bekommen und auch zu welcher Art sie gehören.

Und es gibt verschiedene Einrichtungen, zum Beispiel alternative Bärenparks, in denen Wildtiere mehrere Hektar große naturbelassene Gehege durchstreifen können. Dort leben vor allem Tiere, die es in der Natur nicht schaffen würden, weil sie... jahrzehntelang bei menschen unter teilweise schlimmen bedingungen auch gehalten wurden das heißt bei diesen parks werden die tiere vielleicht nicht unbedingt vorgeführt um diese

Begegnung mit der Natur zu ermöglichen, sondern die Tiere werden dort durchaus geschützt. Und wenn man die Tiere nicht immer so fortzieht, generell für alle Parks gilt das, dann kann das schon mal ein ganz gutes Zeichen sein, dass sich die Tiere auch verstecken können und ein bisschen Auslauf haben. Also dann geht das schon in die richtige Richtung.

Gut, also wenn wir die nicht direkt sehen, können wir eigentlich aufatmen. Also wenn wir uns eigentlich erstmal ein bisschen enttäuscht fühlen, dann ist es ganz gut. Michael Stang aus dem Quarksteam, du hast uns erzählt, wie das ist mit dem Artgerecht und dem Wildtiergehege. Vielen Dank dir. Gerne.

Und wenn ihr noch mehr im weitesten Sinne zu dem Thema hören wollt, dann haben wir noch einen Podcast-Tipp für euch. Die Kollegen vom Zeitzeichen, die haben eine Folge gemacht zu den Tierfilmern Bernhard und Michael Kschimek. Die haben einen Film gedreht, der heißt Der Serengeti darf nicht sterben.

Und zwar 1959. Und das ist total krass, weil damals gab es ja gar keine Drohnen. Damals war Kamera Equipment so unfassbar schwer. Und da haben die diesen Film gedreht. Der hat auch sogar einen Oscar bekommen, was den Film so wertvoll macht. Wie sie den gedreht haben, das hört ihr im Zeitzeichen. Gibt es natürlich werbefrei in der ARD Audiothek. Gibt es überall, wo es Podcasts gibt und natürlich auch als Link bei uns in den Shownotes.

Ja, Anna, ist schön heute, oder? Mit dem Wetter und der Sonne. Richtig schön warm. Voll gut. Ja, das macht so richtig einen Unterschied, oder? Wenn das Wetter mal so ist und ja, ganz anders. Total, ja. Ich muss wohl sagen, ich wusste heute Morgen gar nicht, was ich anziehen soll, weil es so warm ist. Ja, ja. Und es ist ja aber auch dann wieder Gewitter angesagt. Ja, so drückend. Ja, ich sehe die Wolken tatsächlich schon.

Anna-Katharina Küsters aus dem Quarks-Team. Danke für den Smalltalk, aber ganz ehrlich, ich meine, das war jetzt nicht total unangenehm, das war jetzt auch nicht total anstrengend, aber das hätte man sich irgendwie auch sparen können. Ja, klassischer Smalltalk. Ich meine, der Klassiker ist...

finde ich so, große Familienfeste und dann ist da der Großonkel, den wir vielleicht noch nie in unserem Leben gesehen haben und dann steht man da mit dem und oh Gott, worüber redet man denn dann? Dann wird es wirklich richtig anstrengend oder auch total cringy. Das muss nicht.

so sein, wie das besser geht. Anna, das sagst du uns, bringt uns Smalltalk, fangen wir mal so an, bringt uns das überhaupt irgendwas? Ja, also wir sollten das im Alltag auf keinen Fall komplett sein lassen. Studien haben nämlich gezeigt, dass das Gequatsche ohne jetzt wirklich wichtig ist.

Inhalt für verschiedene Sachen total wichtig ist. Wir fühlen uns zum Beispiel nach einem Smalltalk besser, wir trauen uns mehr zu und wir lernen eine ganze Menge und vor allem halt über unser Gegenüber. Und das hilft im Arbeitskontext sogar dabei, die Produktion zu steigern.

Hä, aber ich meine, in der Zeit arbeite ich doch nicht. Also wenn ich da an der Kaffeemaschine stehe und mit dem einen Kollegen da fünf oder zehn Minuten rede, arbeite ich doch nicht. Ja, schon. Also die Arbeitsminuten sind weg, klar. Aber die sind gut investiert. Das hat eine Studie aus Großbritannien gezeigt.

Die haben da Leute in zwei Gruppen aufgeteilt und jeder der Teilnehmenden hat dann einen Partner oder eine Partnerin bekommen und in der einen Gruppe mussten sich die Paare vier Minuten lang in einem Chat über ganz belanglosen Kram unterhalten, also Smalltalk führen.

Die zweite Gruppe hatte keinen Kontakt zu ihrem jeweiligen Partner. Danach mussten dann halt beide Gruppen Strategiespiele spielen und die Paare der Smalltalk-Gruppe haben das tatsächlich deutlich besser hinbekommen. Die Forschenden haben daraus geschlossen, Auch wenn du dein Gegenüber nur kurz sprichst, du lernst halt dein Gegenüber besser kennen und kannst es besser einschätzen. Und das hilft schon dabei, später Aufgaben gemeinsam effektiver zu lösen und halt deine Produktivität zu steigern.

Okay, also wir müssen uns wirklich nicht schlecht fühlen, wenn wir da wieder zehn Minuten standen oder auch wenn man sich gegenüber sitzt, dann doch mal wieder fünf Minuten verlabert hat. Nee, also im Gegenteil. Also übrigens beziehen sich die positiven Smalltalk-Effekte auch nicht nur aufs...

Gespräche, die du mit schon bekannten Leuten führst. Wenn du mit fremden Quatsch, dann geht es dir danach tatsächlich auch besser. Also zum Beispiel, weiß ich jetzt nicht, im Supermarkt an der Kasse oder auf dem Weg zur Arbeit an der Bushaltestelle. Die Unterhaltungen machen dich, klar, nicht produktiver, aber zufriedener.

Okay, also ich meine jetzt, als du das eben gesagt hast, wir fühlen uns besser danach, wenn ich so überlege, okay, wenn ich Leute auch irgendwie so kenne im Büro und mit denen halt so rumplenkele und das ist halt wirklich nur so bla bla blub. Und irgendwie macht mir das dann doch vielleicht manchmal auch Spaß. Da hast du schon recht. Aber dieses mit Fremden, ich finde das schon sehr unangenehm. Ich kann das voll verstehen. Das ist auch immer mein erster.

Eindruck, wenn ich irgendwie mir das vorstelle. Aber das ist auch der entscheidende Knackpunkt. In unserer Vorstellung finden wir das schrecklich. Aber wenn du jetzt mal wirklich komplett mit jemandem ganz Fremden ins Gespräch gekommen bist, wie oft war so ein Gespräch denn dann? wirklich schräg oder so, dass du dachtest, oh mein Gott, ich muss hier weg. Es ist ja eher selten der Fall. Ja. Ja, wenn ich, fällt mir jetzt auch nicht direkt ein.

Also ja, stimmt, stimmt. Also die Vorstellung ist total schrecklich und wenn, also ich erinnere mich jetzt aber nicht aktiv an irgendein Gespräch, was dann wirklich so schrecklich war. Genau und das sagen halt auch verschiedene Studien. Wir machen uns immer total Sorgen darum, dass uns das Gegenüber irgendwie zurückweisen.

nicht nett finden könnte und dass wir dann im Gespräch nicht wissen, worüber wir reden sollen. Und dann versuchen wir halt Smalltalk-Situationen aus dem Weg zu gehen. Zum Beispiel in dem Du. die Kopfhörer aufsetzt oder am Handy daddelt. Das ist eigentlich total schade, weil wir eigentlich viel besser sind im Smalltalk, als wir meinen. Eine Studie aus den USA und Großbritannien hat zum Beispiel eine Woche lang Teilnehmende jeden Tag fremde Leute anquatschen lassen. lassen.

Und am Anfang der Woche war die Skepsis und Scheu unter den Teilnehmenden natürlich total groß. Aber nach einer Woche und echt vielen positiven Erfahrungen beim Smalltalk hatten viele nicht mehr so große Sorgen, dass die andere Person sie irgendwie zurückweisen oder blöd finden könnte.

Und die haben die Gespräche dann sogar genossen. Also einfach mal machen. Also wenn ihr jetzt denkt, das wollt ihr euch auch nochmal durchlesen, mal anschauen, alle Quellen und Studien, die du Anna hier erwähnst, die packen wir euch natürlich auch in die Shownotes, könnt ihr nachlesen.

Also heißt, je öfter wir das machen, je öfter wir das auch so üben, so Smalltalk-Situationen, desto mutiger werden wir? Ja, so kannst du das eigentlich sagen. Also wenn du jetzt nicht sofort Lust hast, ständig fremde Leute anzuquatschen, tut es zum Beispiel auch ein nettes Bitte, Danke.

Und hallo, also wenn du das regelmäßig machst, geht es dir auch besser. Und was ich total spannend fand in der einen Studie, von der ich eben gesprochen habe, musste eine zweite Gruppe nur fremde Leute beobachten und sich vorstellen, die anzusprechen. hat dazu geführt, dass sich viele danach eher zugetraut haben, mit Fremden irgendwie ins Gespräch zu kommen. Also wenn du jetzt erstmal trocken üben möchtest, dann geht das auch so. Okay, also erstmal so in Gedanken. Genau.

Also das heißt, ich könnte mir jetzt einfach mal vorstellen, den einen Kollegen im Büro, mit dem ich noch nicht so richtig gesprochen habe, den spreche ich an, aber erstmal nur so gedanklich. Dann geht das schon so ein bisschen besser. Genau, dann wirst du mutiger, ja.

Aber wie könnte ich es denn starten? Ich will jetzt wirklich nicht jedes Mal über das Wetter reden und auch nicht so Standard-Coaching-Sprüche, wo man so merkt, so, jaja, jetzt habe ich mir so einen Ratgeber durchgelesen und jetzt starte ich hier mal so was ganz crazy-mäßiges. Nee, also erstmal musst du... glaube ich, aus deinem Kopf streichen, dass du jetzt was super Eloquentes, Interessantes oder Witziges sagen musst. Das macht natürlich nur unnötigen Druck. Ist auch seltsam, ne? Ja.

Also man ist ja auch nicht immer auf Knopfdruck witzig. Also wenn du über deinen verlorenen Schlüssel reden willst, mach das, wenn es dein Frühstücksbrot sein soll, dann ist das auch völlig okay. Und außerdem ist das Zuhören wichtig beim Smalltalk. Also dein Gegenüber fühlt sich wohler, wenn es das Gefühl hat, du hörst ihm wirklich zu. Das geht halt einerseits einfach darüber, dass du dich ein bisschen zurücknimmst und andererseits

Andererseits, indem du interessierte Fragen stellst. Also weniger ist beim Smalltalk manchmal sogar mehr. Ah ja, und Körpersprache?

Wir kennen das ja so, okay, Arme verschließen, wahrscheinlich so vor der Brust verschränken, wahrscheinlich nicht so eine gute Idee. Nee, genau. Also das Wichtigste ist eigentlich, einen angemessenen Abstand zum Gesprächspartner zu behalten und Augenkontakt herzustellen. Ohne Augenkontakt entsteht... sonst halt schnell der Eindruck, das Gespräch langweilt dich total, du hast gar kein Interesse oder du bist halt super unsicher.

Den Abstand musst du ein bisschen nach Bauchgefühl machen, aber du merkst ja, wenn der andere jetzt zurückweicht, dann gib ihm halt ein bisschen mehr Platz. Und wenn dir der Augenkontakt schwerfällt, dann guck einfach auf den Mund von deinem Smalltalk-Partner. Laut einer Studie aus den USA fällt einem das im Gespräch nämlich fast nie auf, wenn du mit jemandem sprichst, der auf deinen Mund statt in deine Augen guckt. Und das nennen Forschende auch Eye Contact Illusion.

Ah, okay, interessant. Das werde ich mal ausprobieren. Weil es ist schon komisch. Ich hatte letztens mal so ein Gespräch, ich erinnere mich daran, weil mir das total aufgefallen ist. Die Person hat mich überhaupt nicht angeguckt, sondern immer so an mir vorbeigeschaut. Und ich fand das ganz, ganz seltsam. Unangenehm, ne? Ja, irgendwie. Ja, ist es tatsächlich so.

Aber Anna, wir reden jetzt so darüber, als wäre es dann doch eigentlich nur in unserer Vorstellung seltsam und anstrengend, also Smalltalk an und für sich und würde dann immer eigentlich ganz gut laufen. Es gibt aber doch auch Situationen, wo es dann doch irgendwie langweilig, stockig und...

jetzt nicht so total smooth läuft. Was machen wir dann? Wie kommen wir da wieder raus? Ja, so ein guter Trick ist, das gerade Gesagte nochmal zusammenzufassen und sich dann fürs Gespräch zu bedanken. Das klingt brutal, aber das erlöst dich dann auch schnell.

Okay, also wir müssen es auch nicht ewig aushalten, aber probieren, das könnten wir mal, weil dann ist es vielleicht oft auch gar nicht so schlimm, wie wir denken und dieses Ding mit, okay, Smalltalk mit Fremden, oh Gott, der absolute Horror, das ist vor allem nur in unserem Kopf, ob das wirklich stimmt. Ich sag mal so, probiert es doch gleich mal aus. Viel Spaß damit. Anna-Katharina Küsters, du hast uns das erklärt. Danke dir. Gerne.

Das war Quox Daily mit mir, Ina Plodrauch. Schön, dass ihr zugehört habt. Macht's gut und wenn ihr noch ein Feedback für uns habt, es darf auch was Negatives sein, dann schreibt uns eine kurze Nachricht oder schickt uns eine Sprachnachricht, all unsere Kontaktdaten, wie immer, in den Show. uns. Macht's gut.

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