Neugier und Wissensdurst - podcast episode cover

Neugier und Wissensdurst

Nov 24, 202451 min
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Episode description

In dieser Episode geht es um Neugier: Während uns Märchen und Erziehungsratgeber warnen und die Neugier verteufeln, ist sie in Wirklichkeit ein nützliches psychologisches Motiv - und kann sogar eine Schlüsselrolle spielen für unsere Lernerfahrungen und unsere mentale Balance. Die Überblicksarbeit über 70 Jahre Neugierforschung findest du hier: https://link.springer.com/article/10.1007/s12124-024-09856-6 Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/psychologietogo Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio: https://www.seven.one/portfolio/sevenone-audio

Transcript

Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Episode Psychologie to go. Das ist Dein Podcast für hilfreiche Gedanken und Impulse direkt aus meiner psychotherapeutischen Praxis. Hallo und herzlich willkommen zu Psychologie2go. Mein Name ist Franka Cerruti, ich bin Psychotherapeutin und ich weiß nicht, wie es dir geht, liebe Zuhörerin oder lieber Zuhörer.

Aber jetzt, wo der erste Schnee zumindest in meiner Region schon mal gefallen ist, komme ich wieder in diese spezielle Stimmung, wo ich am Kamin sitzen möchte, mit einer Katze auf dem Schoß. Und Märchen lesen. Und jetzt habe ich weder einen Kamin noch eine Katze in Wirklichkeit. Aber wir stellen uns das jetzt einfach mal so vor. Und ich würde gerne die heutige Episode, in der es um Neugier geht,

Mit einem Märchen einleiten. Wenn du kein Märchen hören willst, dann skipp mal ungefähr drei Minuten. Und ich möchte dazu sagen, es ist ein grimmsches Märchen und es ist initial gedacht, um Kinder zu unterhalten. Es ist aber nicht ganz unblutig. Also das sage ich auch nochmal dazu, falls du diese Episode jetzt irgendwie in Gegenwart deiner Kinder hörst. Es ist ein grausames Grimmsmärchen. So. Ich mache es mir jetzt also auf meinem Schaukelstuhl bequem. Die imaginäre Katze wärmt meine Beine.

Und ich habe hier noch einen Märchenzuhörer neben mir, der bestimmt auch gerne die Grimmsbrüder zerlegt und über Neugier ganz viel weiß. Und das ist mein Mann Christian. Hallo Christian. Hallo Märchentante. Ich sitze jetzt also hier vor dir im Schneidersitz, die Ellenbogen in die Beine gestützt. Das Kinn ruht auf den Händen und bin ganz gespannt und neugierig, was du mir vorlesen wirst. Gerne. Also, das Märchen heißt Blaubart. In einem Wald lebte ein Mann, der hatte drei Söhne.

und eine schöne Tochter. Einmal kam ein goldener Wagen mit sechs Pferden und einer Menge Bedienten angefahren, hielt vor dem Haus still und ein König stieg aus und bat den Mann, er möchte ihm seine Tochter zur Gemahlin geben. Der Mann war froh, dass seine Tochter ein solches Glück wiederfuhr und sagte gleich Ja. Es war ja auch an dem Freier gar nichts auszusetzen, als dass er einen ganz blauen Bart hatte, sodass man einen kleinen Schrecken kriegte, so oft man ihn ansah.

Das Mädchen erschrak auch anfangs davor und scheute sich, ihn zu heiraten, aber auf Zureden ihres Vaters willigte es endlich ein. Doch weil es so eine Angst fühlte, ging es erst zu seinen drei Brüdern, nahm sie allein und sagte, Liebe Brüder, wenn ihr mich schreien hört, wo ihr auch seid, so lasst alles stehen und liegen und kommt mir zu Hilfe.

das versprachen ihm die brüder und küßten es leb wohl liebe schwester wenn wir deine stimme hören springen wir auf unsere pferde und sind bald bei dir darauf setzte es sich in den wagen zu dem blaubart und fuhr mit ihm fort Wie es in sein Schloss kam, war alles prächtig. Und was die Königin nur wünschte, das geschah. Und sie wären recht glücklich gewesen, wenn sie sich nur an den blauen Bart des Königs hätte gewöhnen können. Aber immer wenn sie den sah, erschrak sie.

innerlich davor. Nachdem das einige Zeit gewährt, sprach er, Ich muss eine große Reise machen. Da hast du die Schlüssel zu dem ganzen Schloss. Du kannst überall aufschließen und alles besehen. Nur die Kammer, wozu dieser kleine goldene Schlüssel gehört, verbiete ich dir. Schließt du die auf. so ist dein Leben verfallen.

Sie nahm die Schlüssel, versprach ihm zu gehorchen und als er fort war, schloss sie nacheinander die Türen auf und sah so viel Reichtümer und Herrlichkeiten, dass sie meinte, aus der ganzen Welt wären sie hier zusammengebracht. es war nun nichts mehr übrig als die verbotene kammer der schlüssel war von gold da gedachte sie in dieser ist vielleicht das allerkostbarste verschlossen

Die Neugierde fing an, sie zu plagen. Und sie hätte lieber all das andere nicht gesehen, wenn sie nur gewusst, was in dieser wäre.

Eine Zeit lang widerstand sie der Begierde, zuletzt aber war diese so mächtig, dass sie den Schlüssel nahm und zu der Kammer hinging. »Wer wird es sehen, dass ich sie öffne?« sagte sie zu sich selbst. »Ich will nur einen Blick hineintun.« da schloß sie auf und wie die tür aufging schwomm ihr ein strom blut entgegen und an den wänden herum sah sie tote weiber hängen und von einigen war nur die gerippe noch übrig

Sie erschrak so heftig, dass sie die Türe gleich wieder zuschlug, aber der Schlüssel sprang dabei heraus und fiel in das Blut. Geschwind hob sie ihn auf und wollte das Blut abwischen, aber es war umsonst. Wenn sie es auf der einen Seite abgewischt, kam es auf der anderen wieder zum Vorschein. Sie setzte sich den ganzen Tag hin und rieb daran und versuchte alles Mögliche, aber es half nichts. Die Blutflecken waren

nicht herabzubringen. Endlich am Abend legte sie ihn ins Heu. Das sollte in der Nacht das Blut ausziehen. Am anderen Tag kam der Blaubart zurück und das erste war, dass er die Schlüssel von ihr forderte.

ihr herz schlug sie brachte die andern und hoffte er werde es nicht bemerken daß der goldene fehlte er aber zählte sie alle und wie er fertig war sagte er wo ist der zu der heimlichen kammer dabei sah er ihr in das gesicht Sie ward blutrot und antwortete, »Er liegt oben, ich habe ihn verlegt, morgen will ich ihn suchen.« »Geh lieber gleich, liebe Frau, ich werde ihn noch heute brauchen.«

ach ich will dir's nur sagen ich habe ihn im heu verloren da muß ich ihn erst suchen du hast ihn nicht verloren sagte der blaubart zornig du hast ihn dahin gesteckt damit die blutflecken herausziehen sollen denn du hast mein gebot übertreten und bist in der kammer gewesen aber jetzt sollst du hinein wenn du auch nicht willst da mußte sie den schlüssel holen der war noch voller blutflecken

Nun bereite dich zum Tode, du sollst noch heute sterben, sagte der Blaubart, holte sein großes Messer und führte sie auf den Hausehren. Lass mich nur noch vor meinem Tod mein Gebet tun, sagte sie. So geh, aber eil dich, denn ich habe keine Zeit lang zu warten. Da lief sie die Treppe hinauf und rief so laut sie konnte zum Fenster hinaus, Brüder, meine lieben Brüder, kommt, helft mir.

die brüder saßen im wald bei kühlem wein da sprach der jüngste mir ist als hätt ich unserer schwester stimme gehört auf wir müssen ihr zu hülfe eilen da sprangen sie auf ihre pferde und ritten als wären sie der Ihre Schwester aber lag in Angst auf den Knien. Da rief der Blaubart unten, nun bist du bald fertig? Dabei hörte sie, wer auf der untersten Stufe sein Messer wetzte. Sie sah hinaus, aber sie sah nichts als von Ferne einen Staub.

als kam eine herde gezogen da schrie sie noch einmal brüder meine lieben brüder kommt helft mir und ihre angst ward immer größer der blaubart rief wenn du nicht bald kommst so hol ich dich mein messer ist gewetzt da sah sie wieder hinaus und sah ihre drei brüder durch das feld reiten als flögen sie wie vögel in der luft da schrie sie zum dritten mal in der höchsten not und aus allen kräften brüder meine lieben brüder kommt helft mir

und der jüngste war schon so nah daß sie seine stimme hörte tröste dich liebe schwester noch einen augenblick so sind wir bei dir der blaubart aber rief nun ist's genug gebetet ich will nicht länger warten kommst du nicht so hol ich dich ach nur noch für meine drei lieben brüder laß mich beten

Er hörte aber nicht, kam die Treppe heraufgegangen und zog sie hinunter. Und eben hatte er sie an den Haaren gefasst und wollte ihr das Messer in das Herz stoßen. Da schlugen die drei Brüder an die Haustüre, drangen herein und rissen sie ihm aus der Hand. Dann zogen sie ihre Säbel und hieben ihn nieder. Da ward er in der Blutkammer aufgehängt, zu den anderen Weibern, die er getötet. Die Brüder aber nahmen ihre liebste Schwester mit nach Haus, und alle Reichtümer des Blaubads gehörten ihr.

Ende. Dies ist eine Werbung in bezahlter Partnerschaft mit Apple Pay. Franka, ich liebe ja die Vorweihnachtszeit. Nur, dass alles so stressig wird teilweise, das nervt mich. Das stimmt. Ich finde, man merkt es total, wenn man jetzt beginnt, sich so um die Geschenke zu kümmern und mal in die Innenstädte fährt. Die Leute stehen irgendwie unter Strom. Und dann steht man da mit seiner dicken Jacke und schon zwei Tüten in der Hand.

Und dann fängt man an, in der großen Umhängetasche nach dem Portemonnaie zu wühlen, weil die Leute hinter einem schon so einem in den Nacken atmen. Und einem zu verstehen geben so, mach schneller, mach schneller. Man geht ja kalt mit einem langen Mantel ins Geschäft rein und dann wird es total warm und das taugt mir gar nicht. Und wenn ich dann an meinen Hintern greife, weil da nehme ich normalerweise mein Pottmann.

drin ist, dann ist da der Mantel noch drüber. Oh Gott, genau das gleiche passiert mir auch. Es wird so angespannt. Aber das mache ich ja gar nicht mehr. Nee, tatsächlich, beim Geschenkekaufen willst du nicht ständig nach deinem Portemonnaie suchen. Und mit Apple Pay kannst du Geschenke, egal ob große oder kleine, mit dem Wallet im iPhone bezahlen. Und du musst dir keine Gedanken ums Kontaktloslimit machen. Einfach doppelklicken, authentifizieren, Telefon ans Lesegerät halten und fertig.

Es ist tatsächlich so mega praktisch. Und es geht nicht nur schnell, sondern es ist auch total sicher. Deine Kreditkartendaten sind gar nicht gespeichert auf deinem Handy übrigens. Ja, überhaupt, dass man gar nicht sein Portemonnaie rausholen müsste im Gewühl, dass man gar nicht mit den Karten hantiert, dass man keine Nummern eintipsen muss. Das dient ja auch der Sicherheit, denn du musst nur dein Gesicht in dein Handy halten und auch nur so ist das zu entsperren.

vor der Zahlung. Ja, Kreditkarten sind mir schon abhandengekommen. Mein Handy noch nie. Ich habe auch schon mal ein Portemonnaie auf dem Kleiderstapel liegen lassen. Mein Handy noch nie. Und jetzt, wo wir auf Weltreise in den verschiedenen Ländern unterwegs sind, bin ich ja dazu übergegangen, nur noch mein iPhone mit ins Geschäft zu nehmen, weil da habe ich alle Karten automatisch hinterlegt und bezahle mit der, die akzeptiert wird.

Also wenn du es leicht, schnell und sicher haben willst, dann zahl deine Geschenke auf die Apple Art. Den Link und alle Infos findet ihr wie immer auch nochmal in unseren Shownotes. Ja. Na, was sagst du, Christian? Schau mal, unsere Märchenkatze ist schon erschrocken abgehauen nach dem Gemetzel. Also zum einen bin ich so ein klein bisschen ratlos und zum anderen erinnert mich das an eine andere, sagen wir mal, epische Geschichte.

wo jemand mit umfassendem Reichtum und Bart auf etwas zeigt und sagt, du kannst alles benutzen, aber das hier nicht. Wenn du das hier benutzt, dann fliegst du aus dem Paradies. Ja, tatsächlich. Also dieses wesentliche Thema, dass jemand vermeintlich alles haben kann, nur eine Sache nicht und dann genau für diese Sache eine...

Begehrlichkeit entwickelt oder eben neugierig darauf ist. Das ist ja ein Thema, das immer wieder durchscheint und übrigens bezieht sich das sehr häufig auf Frauen. Frauen wird gesagt, tu das nicht. Und dann tut die dumme Frau das und gehorcht nicht und naja, dann erhält sie die Quittung. Ja, also nochmal zu diesem Märchen. Die Ursprünge verlieren sich ein bisschen im Nebel der Zeit.

Das scheint so aus dem 17. Jahrhundert eine mündliche Überlieferung zu sein, die es dann eben so in die Grimms Märchen geschafft hat. Und über die Bedeutung des blauen Bartes und was es überhaupt mit diesem seltsamen König auf sich hat. Könnten wir jetzt an dieser Stelle natürlich auch spekulieren, aber ich habe dieses Märchen gewählt als Einstieg in das Thema Neugier.

Also eine spannende Sache, die wir im Märchen erfahren. Zum einen kann Neugier offensichtlich geweckt werden. Zum anderen kann diese Neugier so stark sein, der innere Trieb so hoch sein. dass es jede Gefahr wert ist, diesen Trieb zu befriedigen. Wir hören, dass Neugier sehr gefährlich sein kann. Und am Ende hören wir aber auch, dass Neugier unter Umständen hoch belohnt wird.

Stimmt. Also ich glaube, die typische Lesart dieses Märchens ist eben ein Appell, dass es super gefährlich ist und unter Umständen. tödlich. Wenn du neugierig bist, wenn du gegen Gebote verstößt, wenn du nicht tust, was man dir sagt, dann kann das tödlich enden. Ich meine, diese ganze Kammer war voll Weiber, die mich gehört haben. Sie hatte jetzt zum Glück Brüder. die sie gerettet haben. Und das ist aber vielleicht tatsächlich der Zwiespalt, den wir der Neugier gegenüber in uns tragen.

sind neugierig. Gleichzeitig haben die meisten von uns aber auch viele Erziehungsbotschaften erhalten, dass das eigentlich nichts Gutes ist. Wir sollen nicht neugierig sein, wir sollen unsere Nase nicht in Sachen stecken, die uns nichts angeht. Neugier ist häufig negativ belegt, als sei es sowas wie indiskret.

Schnüffeln, grenzüberschreitend. Der Satz, sei nicht so neugierig, ist ein stehender Begriff. Ja, und das finde ich so interessant. Also so dieses einerseits, du hast das gerade als Trieb bezeichnet. Also dieses triebhafte, ich will mehr wissen. Ich will wissen, was hinter dieser verbotenen Tür ist. Ich gucke durchs Schlüsselloch und ich will das aufschließen. Und ich mache das jetzt auch. Wer soll es schon rausfinden? Und andererseits.

Das schlechte Gefühl dabei. Ich soll das nicht. Das steht mir nicht zu. Es ist nicht gern gesehen. Das ist doch interessant. Das kommt nicht von ungefähr, dass ich das als Trieb bezeichne. Denn du weißt ja, meine tiefenpsychologische... Sagen wir mal ein bisschen psychoanalytische Ausbildung bringt das mit sich, denn die Psychoanalyse kennt den epistemophilen Trieb. Klar. Nein, sorry, ich kenne das Wort nicht. Was bedeutet das?

Das kommt aus dem griechischen Episteme, ist das Wissen oder Erkenntnis und Phili, die Liebe, also die Liebe zum Wissen, die Liebe zur Erkenntnis. Und die Analytiker haben das auch als universellen Trieb erkannt. Das heißt, es gibt eine innere Flamme, wenn man so will, die will Erkenntnis sammeln. Die will Wissen anreichern.

Und ich kann das total nachvollziehen, die brennt hart in mir, diese Flamme. Ja, stimmt. Also diese verschiedenen Dimensionen, die Neugier haben kann und warum es auch... einerseits was Gutes zu sein scheint, andererseits diese negative Konnotation oft mitschwingt, liegt glaube ich daran, dass wir

in der deutschen Sprache eventuell da etwas spracharm sind. Also wir bezeichnen, wie gesagt, als Neugier so etwas wie Wissbegierde. Wir bezeichnen als Neugier aber auch sowas wie Schnüffeln und indiskret sein. Neugier ist es aber vielleicht auch, wenn sich schon kleinste Kinder alles Mögliche, was sie auf dem Fußboden finden, in den Mund stecken und einfach auf der Suche sind nach neuen Sinneseindrücken.

Ja, alles muss erkundet werden. Kinder erkunden die Welt. Neugier ist ja letztlich auch das, was uns jetzt gerade aktuell in die Welt treibt. Also wissen wollen, sehen wollen, Erkenntnisse gewinnen wollen. neue Sinneseindrücke haben wollen und gleichzeitig gibt es eben unzählige Märchen, Sagen, Bibelgeschichten und auch ganze Erziehungsansätze, die darauf beruhen, uns zu vermitteln, das ist schlecht. Neugier killt die Katze. Hier, unsere arme Märchenkatze ist schon abgehauen.

Das ist aber kein deutsches Sprichwort. Ja, Curiosity kills the cat. Aber ich glaube, auf Deutsch sagt man auch, Neugier ist der Katze tot, oder nicht? Vielleicht habe ich den nie gehört, den Satz, und deswegen zieht das bei mir nicht. Und ich glaube, es liegt eben daran, dass Menschen, die wissbegierig sind und dazu gehört aber eben auch vielleicht, Grenzen des bis dahin Denkbaren.

oder auch tatsächlich buchstäblich Grenzen zu überschreiten, dass das natürlich gesellschaftlich in hierarchischen, dogmatischen Strukturen auch nicht gerne gesehen war. Also sehr neugierige Menschen. sind ja auch Menschen, die vielleicht Zweifeln, die vielleicht Bestehendes hinterfragen. Gar nicht unbedingt in böser Absicht. Aber jemand, der ständig fragt, warum, warum, warum? der hinterfragt bestehende Systeme und stellt vielleicht auch Autoritäten in Frage.

Und du meinst, das ist der Grund, warum es eine gesellschaftliche Tendenz gibt oder eine von höheren Hierarchien ausgehende Tendenz, Neugier eher zu verteufeln? Ja, sagen wir mal so. Also es gab immer schon... So verschiedene Strömungen. Also Aristoteles hat zum Beispiel gesagt, dass Staunen und Neugier der Ursprung der Philosophie sind.

Also überhaupt Lust zu haben, sich gedanklich aus verschiedenen Perspektiven irgendwas zu nähern oder seinen Horizont zu erweitern, sagt er, ist der Ursprung der Philosophie. Und Aristoteles hat zum Beispiel, genau wie du das gerade gesagt hast, das als natürliches Streben des Menschen verstanden. Und dann gab es aber so sehr stark. kirchlich geprägte Strömungen, besonders im Mittelalter. Und da wurde Neugier eher so als negativer Trieb bewertet, als nutzlos.

Man soll vor allen Dingen Gott nicht in Frage stellen. Man soll die gegebenen Hierarchien und Strukturen nicht in Frage stellen. Und allein schon bestimmte Dinge überhaupt neugierig zu hinterfragen, ist sowas wie Frevel. Weil Gott hat es so gemacht, Gott hat es so gewollt, fertig. Und daher rührt vielleicht auch immer noch dieser negative Anklang, den Neugier teilweise immer noch hat. Dass du in Bereiche vortrittst, die dich nichts angehen.

Allerdings wieder etwas später kamen dann Philosophen wie Descartes oder Kant, die schon gesagt haben, Neugier gehört zum Streben nach Erkenntnis auf jeden Fall dazu. Und Zweifel zu haben ist gut. Also cogito ergo sum. Das wissen ja nicht alle, dass Descartes, bevor er gesagt hat, ich denke, also bin ich, angefangen hat mit dem Satz, ich zweifle, also bin ich. Kurz zusammengefasst hat Descartes gesagt, ich glaube nichts, ich.

stelle alles in Frage, selbst die eigene Existenz, jede Physik und so weiter. Und dann kam er darauf, dass ja jemand diese Zweifel an allem haben muss. Und dann hat er gesagt, dieser jemand bin ich. Und daher der Satz. Ich zweifle, also bin ich. Es gibt mich, weil ja irgendjemand diese Frage stellt. Und später ist erst, ich denke, also bin ich daraus geworden. Und das Zweifel zu pflegen und neugierig zu sein.

bestehende Strukturen und Hierarchien immer angreifen kann, liegt ein bisschen wie auf der Hand. Das habe ich auch schon beobachtet beim Umgang von Eltern mit ihren Kindern. Und wahrscheinlich hat das jeder schon mal gesehen oder auch selber so gemacht. Und ich finde es auch ein bisschen nachvollziehbar, weil das ständige Warum auch ein Spiel sein kann oder auch mal nervig. Du meinst das ständige Warum, dass Kinder in einem bestimmten Alter fragen. Ja, genau.

Fragen und Neugier manchmal unterdrückt wird. Und das kommt unter anderem daher, dass Eltern auch häufig keine Antwort auf manchmal sogar triviale Fragen haben. Ich mache Beispiel. Sag mir doch mal, was ist Strom? Das findest du eine triviale Frage. Strom kennt jeder, geht jeder mit um, scheint irgendwie einfach zu sein. Aber beantworte mal, was ist Strom? Frag nicht so viel, dafür bist du noch zu klein. Das geht dich nichts an.

Ja, sowas kommt dann. Und in Wirklichkeit zeigt es nur, wenn man mal genau darüber nachdenkt, dass kaum einer von uns genau weiß, was Strom eigentlich jetzt bedeutet und dass es gar nicht so leicht zu beantworten ist. Spannung, Stromstärke, Elektronen, die flitzen. Ja, das stimmt. Aber das bedeutet ja auch, dass...

sowohl zwischenmenschlich, also in engmenschlichen Beziehungen, als auch gesamtgesellschaftlich betrachtet, jemand, der neugierig fragt, immer auch Wissenslücken bei anderen möglicherweise aufsteckt. Ja, wer fragt, führt. Ja, letztlich, ja. Sesamstraße weiß ich, wer nicht fragt, bleibt dumm. So ist es auch. Aber tatsächlich ist es, glaube ich, bestimmten Autoritäten nicht recht. Genau das. Weil das natürlich auch Lücken...

Neugier bedeutet ja letztlich, dass man eigene Wissenslücken vielleicht schließen will und dass man Freude daran hat, irgendwas rauszufinden. Keine Ahnung, was ist die Hauptstadt von Nepal? Was ist Strom? Wie funktioniert ein Motor? Also du merkst. Du weißt das nicht und dann hast du eine intrinsische Motivation, das rausfinden zu wollen. Wenn du dich dann aber an Menschen wendest und dadurch sie aufmerksam machst auf etwas, was sie selbst auch nicht wissen, könnte das deren Autorität...

untergraben. Und das ist ja nicht jedem recht. Also ich glaube, daher kommt auch ganz viel, frag nicht so viel. Wir haben übrigens auch dieses Thema in meinem Sisu-Kursi besprochen und da hat eine Teilnehmerin auch gesagt, dass sie sich immer dumm fühlt. wenn sie etwas fragt. Also ihr wurde nicht nur vermittelt, dass Neugier was Schlechtes ist, sondern dass sie fragt, zeigt, dass sie dumm ist. Das ist ja noch gemeiner eigentlich.

Also das Gegenteil von wer nicht fragt, bleibt dumm, sondern dass du fragen musst, zeigt wie dumm du bist. Gemein, ne? Das wiederum killt die Neugier. Das killt die Neugier, genau, das killt die Neugier. Und diese ganze Podcast-Episode ist ja eigentlich ein Appell für die Neugier, weil wir inzwischen wissen, dass Neugier, du nennst das Trieb, ich sage, evolutionspsychologisch in uns angelegt ist als Motiv. Das kann man Trieb ja bezeichnen. Ja, genau.

Ja, wir haben da einfach etwas verschiedenes Wording, ist ja auch total egal. Aber dass es etwas ist, das uns Menschen aus sehr, sehr guten Gründen mitgegeben wurde. Weil Neugier sozusagen uns auch das Fenster zur Welt eröffnet. Weil Neugier dafür sorgt, dass wir unbekanntes Terrain erforschen, dass wir Dinge erfinden.

Dass wir Dinge verändern, dass wir bessere Lösungen finden und so weiter. Also es ist super gut, dass wir Neugier haben. Ich habe eine Übersichtsarbeit gefunden, die ist im Juli 2024 erschienen und das ist sozusagen ein... Ein Review, eine Übersichtsarbeit über die letzten 70 Jahre Neugierforschung. Den Link mache ich gerne unter die Podcast-Episode drunter.

Und ich habe mal versucht, so rauszuextrahieren, was jetzt so die wichtigsten Punkte sind, warum es sich lohnt, Neugier nicht zu bekämpfen und zu unterdrücken, sondern im Gegenteil zu fördern, zu pflegen und zu trainieren. Ich sag dir dann, was das Problem an Neugier ist und warum die so gefährlich ist. Naja, aber das Neugier zum Beispiel die kognitive Entwicklung und...

Den Wissenszuwachs steigert, das hatten wir ja gerade schon festgehalten. Aber Neugier hat auch eine andere Dimension, die ich natürlich besonders spannend finde als Psychotherapeutin. Neugier. kann tatsächlich auch der psychischen Gesundheit zugutekommen. Denn Menschen, die neugierig sind, also im Zustand der Neugier, fühlst du dich lebendig, wach.

aufgeschlossen, in positiver Art und Weise angespannt. Und dieses Erleben ist der perfekte Gegenspieler zu Angst. Also Neugier wirkt entängstigend. Es ist ein Antagonist zu Angst. Und das spielt sich sowohl auf der Hirnorganisch- und Neurotransmitter-Ebene ab, als auch auf der psychischen Ebene. Es ist durchaus manchmal eine Balance, wo Neugier und Angst sich ein bisschen die Waage halten können, so als Gefühl. Aber in der Handlung, die Neugier...

überwiegt und man tut es dann trotzdem. Letztlich wie die junge Frau bei Blaubart. Sie hatte ja eine Drohung. Und sie hat Angst haben müssen eigentlich. Ja, genau. Und letztlich hat die Neugier gesiegt. Es gibt ganz spannende Untersuchungen, die ich immer sehr liebe, wo man versucht, im Gehirn sichtbar zu machen, wo gerade welcher Prozess abläuft. Und in einem interessanten Versuchsaufbau hat man...

Erwachsenen Fragen gestellt und sie mussten beantworten, wie neugierig sie auf die Antwort sind. Dabei hat man dann im Gehirn nachgeschaut, was aufleuchtet und hat ihnen dann die Antwort gegeben bzw. sie die Antwort rausfinden lassen. Und dabei rauskam dann, dass umso interessanter sie die Frage fanden, umso mehr das Belohnungssystem aktiviert wurde. Und jetzt kommt was noch spannenderes, das Gedächtnissystem. Also der Hippocampus war sehr aktiv.

Was wiederum darauf schließen lässt, dass man sich alles, was man mit Neugier erfährt, viel besser merken kann. Also das bedeutet, wenn du dieses bestimmte Gefühl hast, was ich gerade versucht habe zu beschreiben, also diese Mischung aus... Lebendigkeit, Fokus, bisschen Anspannung, Neugier eben. Wenn du das empfindest, speicherst du die Informationen, die du in dem Moment aufnimmst, auch besser ab.

Genau, beides. Du speicherst sie besser ab, du kannst sie dir besser merken und währenddessen hast du Dopaminausschüttung. Und dein Belohnungssystem wird aktiviert. Während du neugierig bist, du musst noch nicht mal das Ergebnis haben, sondern die Neugier an sich feuert in deinem Gehirn schon Belohnungssysteme. Und wenn dann die Antwort kommt, dann wird sie fest gespeichert.

Okay, also das heißt, Neugier hilft unserem Wissen auf die Sprünge. Neugier hilft aber auch unserem Gedächtnis, Dinge wirklich real tiefer zu verarbeiten sozusagen, besser zu behalten. Ja, schneller und fester. Neugier ist ein Antagonist zur Angst? Was ich übrigens im Lernkontext auch interessant finde. Ich habe neulich noch so ein bewegendes Gespräch mit einer jungen Frau gehabt über ihre sehr schlechte Schulerfahrung und wie stark das alles von Angst geprägt war und von Scham.

Und von Demütigung. Wie cool wäre das, wenn der Lernort Schule ein Ort wäre, in dem Neugier kultiviert würde. Also gerade auch. als Gegenspieler zur Angst. Dafür müsste man aber wiederum einen anderen Umgang auch mit Fehlern haben. Also einfach Freude am Experimentieren.

Was ja gleichzeitig aber auch bedeutet, da darf auch mal was schief gehen, da darf auch mal was super falsch sein, da darf auch mal was in eine Sackgasse führen, macht nichts. Also das gehört ja irgendwie zu diesem spielerischen, freudigen, neugierigen Umgang mit neuen Themen eigentlich auch dazu.

Stimmt absolut. Du rennst dabei bei mir offene Türen ein. Mittlerweile sind es Jahrzehnte überlegt, wie ich lehren würde. Ich mache das ja ganz gerne in meinen Seminaren und so. Und ich erinnere noch an meine Schulzeit.

in Biologie, wo es damit losging, Elemente zu lernen, dann die Moleküle, die sich daraus gebildet haben und daraus aus dem Molekül dann ein bisschen Physikmechanismus. Das war alles total trocken und unangenehm, um dann irgendwann zu merken, aha, das brauche ich alles, um zu wissen. wie ein Muskel funktioniert. Das ist ein völliger Käse in meiner Welt, sondern ich muss die Frage stellen, wie funktioniert ein Muskel? Warum zieht der sich zusammen?

selber ein bisschen erkunden, warum. Ah, welche Zellen brauche ich dafür? Jetzt noch kleiner. Wie funktioniert das genau an der Zelle? Und dann noch kleiner. Wie sieht das Molekül aus, das das machen kann? Und dann aus welchen Atomen ist das aufgebaut? Das ist doch spannend. Das ist spannend, genau. Und das wird in meinen Augen...

in allen möglichen Lernumgebungen leider vernachlässigt. Da geht es häufig um Wissen in jemanden reinzudrücken und nicht um Erkenntnis. Das ist, was ich auch vorhin sagte, das ist der Unterschied. Einfach nur Wissenszuwachs. Es entsteht nicht aus Wissensdurst, das wäre aber toll. Aus Neugier. Das stimmt. Und von der Neuropsychologie her wäre das viel effektiver. Ja, richtig.

Ich würde gerne vor allen Dingen auch nochmal auf die psychologischen, positiven Aspekte von Neugier zu sprechen kommen und warum Neugier uns in jeder Hinsicht gut tun kann. Ich denke zum Beispiel an den Bereich der Selbstverwirklichung. Ich treffe so viele Menschen in der Praxis und du ja sicherlich auch, die wirklich gar keine Ahnung haben, was ihnen Spaß macht, was ihnen gut tut, was Freude in ihr Leben bringen würde, weil sie so stark gewohnt sind,

Ihr Leben am Notwendigen auszurichten, am Naheliegenden, an dem, was sozusagen gefragt ist. Und wir ein bisschen verlernt haben, mal auch nach innen zu schauen und sich zu fragen, was würde mich denn... glücklich machen? Was macht denn dieses spezielle lebendige Gefühl? Du hast das gerade als Feuer bezeichnet. Wann spüre ich das überhaupt? Ganz viele Menschen können das nicht, haben das nicht, haben es wie verlernt, weil ich bin mir sicher, als Kind haben sie es gehabt.

Einfach spielen, einfach irgendwas machen, was einen freut, das machen Kinder ja in der Regel instinktiv sehr gut. Und das finde ich so tragisch, weil ich finde, wir können uns nur, wenn wir neugierig sind, auch auf uns selbst. Also nicht nur auf die Welt da draußen, sondern auch auf uns selbst. Überhaupt nur, ja wie soll ich das sagen, ohne dass das so pathetisch klingt, aber unser Leben in die richtigen Bahnen lenken. So ein gewisser

neugieriger Spieltrieb, Sachen auszuprobieren und dann aber auch festzuhalten, was einem Spaß macht. Das gehört schon auch dazu. Das Schöne ist, die Neugier ist ja dann nur eine Zeit lang befriedigt. Wir sind ja dynamische Wesen.

Was wir wollen, was uns Spaß macht und ausmacht, verändert sich ja noch sehr langsam, aber verändert sich ja doch über die Jahre nochmal, sodass man immer weiter neugierig bleiben kann. Und jetzt haben wir es wieder mit Descartes, zweifeln kann, ob man es denn tatsächlich schon weiß. Ja und nicht zuletzt, auch wenn das jetzt in den Blaubartmärchen komplett anders dargestellt wird, kann Neugier auch gute soziale Effekte haben. Also solange Neugier nicht grenzüberschreitend ist oder

sagen wir mal, invasiv. Also solange du nicht irgendwo zu Hause zu Besuch bei jemandem bist und machst da alle Schubladen auf oder so. Diese Art von Neugier geht natürlich viel zu weit, wo es wirklich in Privatsphären vordringt. Also diese Art von Neugier ist ja, denke ich, zu Recht auch verpönt.

Aber es gibt auch diesen Bereich von sozialer Neugier, wo du neugierig auf andere Menschen bist, auf deren Erleben, auf deren Entscheidungen, auf deren Gedankengänge. Warum machen die das und das so und so? Wie führen die ihre Beziehungen? Ja, du kannst dadurch deinen Denkhorizont, wie man lebt oder wie andere fühlen, wie andere denken, natürlich erweitern. Und das wiederum kannst du für dich nutzen. Ich fürchte allerdings, dass das innere Gefühl

ziemlich ähnlich und gleich ist. Egal, ob du nach Wissen strebst und eine Antwort auf eine spannende Frage haben willst oder ob du an die Schublade wählst, an die du nicht darfst. Ja. Ja, meinst du, das ist das gleiche Gefühl? Ja, wir haben nun mal nur eine begrenzte Anzahl an Neurotransmittern und bei beiden wird etwas Dopamin ausgeschüttet. Das kann man so nicht sagen, ich vereinfache das jetzt, aber Dopamin macht Antrieb, Dopamin will, Dopamin macht...

Auch ein ganz gutes Gefühl, ein lebendiges Gefühl. Dopamin ist immer bei Sucht beteiligt zum Beispiel. Übrigens Neugier. Ja, stimmt. Du bist gierig nach Neuigkeiten, ja. Und es ist wie so häufig, dass du dich in diesem Gebiet wahrscheinlich ausbalancieren musst, damit du nicht dumm bleibst auf der einen Seite und Grenzen anderer überschreitest oder welche, die dir schaden.

Ja, jetzt gerade in dieser Vorweihnachtszeit muss ich mich jetzt daran erinnern, wo du das sagst, dieses Schubladen öffnen und dieses so detektivisch unterwegs sein. Ich habe auch als Kind meine Weihnachtsgeschenke vorher gesucht.

Was so blöd ist, weil die Neugier dir dadurch natürlich auch ein bisschen Freude verdirbt unter Umständen. Und zwar, weil es dir die Überraschung verdirbt. Und dazu gibt es auch Studien. Das kann man auch sehen, das kann man wie messen im Gehirn. Die Dopaminausschüttung.

Die Aktivierung und auch die Gedächtnisaktivierung ist umso höher, umso überraschender die Antwort auf eine Frage ist, auf die du neugierig bist. Naja, aber die Überraschung hatte ich ja dann schon, wenn ich hinter den Wintermänteln die große Tüte mit... eine Puppe oder sowas entdeckt habe. Nur nicht im richtigen Moment.

Die Überraschung hätte ich dann doch lieber unter dem Weihnachtsbaum gehabt. Ja, dafür ist ja auch Geschenkpapier da. Ja, ich weiß. Aber das hat dich ja offensichtlich geprägt. Du hast davon gelernt. Ja. Das ist ein positiver Effekt, sodass du, wenn...

ich jetzt was plane oder so, überhaupt nicht mehr wissen willst. Du willst nicht wissen, wo es hingeht. Du willst nicht wissen, wie es dort aussieht. Du willst dich überraschen lassen. Stimmt, ich bin mega gut darin geworden, auch an den für mich passenden Stellen überhaupt nicht neugierig zu sein. Ja, gar nicht. Nee, gar nicht.

Richtig. Dafür habe ich andere neugierige Adern in mir, die sind unstoppable. Du bist eine Internetdetektive. Bin ich auch, ja, ich weiß. Du bist so extrem gut da drin. Ich finde alles raus. Aber das... Ich denke, in einem anderen Leben wäre ich wirklich eine gute Ermittlerin geworden. Kann ich mir gut vorstellen, ja. Oder?

Aber das ist gefühlt doch noch eine andere Art von Neugier. Ich möchte fast sagen, das geht in Richtung Jagdtrieb. Das ist richtig weird. Ich kann auf Neugier verzichten, wenn ich weiß, dass ich mir dadurch eine Freude verderben könnte. Oder wie du sagst, wir gehen jetzt auf Reisen und ich bin da sehr ergebnisoffen. Ich gucke lieber vor Ort, wie es ist, anstatt vorher mich schon tot zu recherchieren. Aber wenn ich was rausfinden will, vielleicht auch was Verborgenes rausfinden will.

Da bin ich echt gut drin. Deswegen sagen die Analytiker ja auch, es ist ein Trieb. Und du sagst Jagdtrieb. Und die gleichen Gefühle können sich dabei zeigen. Und weil Neugier uns so schubst. Hat man auch in Studien festgestellt, dass es die Entscheidungsfähigkeit fördert. Und das ganz besonders, wenn du ein Stück weit etwas Positives erwartest.

neugierig zu sehen, wie ein Land aussieht und wie es sich anfühlt, dort zu sein. Und wenn du dann gleichzeitig noch erwartest, dass es schön sein könnte, dann ist die Entscheidung fast schon gefallen, dahin zu fahren. Ja, also eins meiner Lieblings... Motten. Ein Motti. Mein Motto ist, entweder es wird geil oder es wird eine Erfahrung.

Und das haben wir uns ja schwer auf die Fahne gestellt. Ja, und ich finde, damit kann man alles Mögliche wagen, wenn man zulässt, dass es entweder auf jeden Fall cool wird oder eine verwertbare Lernerfahrung.

Oder idealerweise natürlich eine geile Erfahrung. Dann kann man Dinge leichter angehen. Und deshalb sagte ich ja, Neugier ist ein super Antagonist gegen Angst, gegen Unsicherheit, gegen Entscheidungsschwäche. Wenn man Dinge mit einer neugierigen... unvoreingenommenen, offenen Haltung angeht, wie du gerade sagst, so ein bisschen von der eigenen Neugier geschubst, erweitert das ganz klar den Horizont.

Und deshalb müsste man eigentlich Leuten sagen, die eben zum Beispiel unter Entscheidungsschwäche leiden oder häufig besorgt oder unsicher sind, kultiviert eure... Neugier. Ist das nicht spannend? Ja, ist das nicht interessant? Also es gibt sogar Untersuchungen, die zeigen, dass Neugier helfen kann, Phobien zu bewältigen. Also wirklich, wenn du zum Beispiel phobische Angst vor Spinnen hast.

Und deine erste Reaktion ist so eine Mischung aus Angst und Ekel und du möchtest dich zurückziehen, du möchtest diese Spinne vermeiden, dann ist aber, sei doch mal. Neugierig. Explorier doch mal. Was ist das überhaupt für ein Tier? Wie sieht das überhaupt genau aus? Was hat das für eine Beschaffenheit? Wie viele Beine? Welche Haare? Ich weiß, Menschen mit einer echten Phobie denken, jetzt bist du wahnsinnig.

Studien, die zeigen, dass eine bewusste, neugierige Hinwendung total hilfreich sein kann. Und weißt du, wo das funktioniert hat bei mir? In Anatomie. Alle Medizinstudenten müssen Anatomie belegen. Das wird auch am Menschen, an der Leiche gemacht. Und da konnte ich physisch, da konnte ich körperlich spüren, wie die Neugier meine...

Hemmung, sage ich mal vorsichtig, überwunden hat. Krass, ja. Ja, ich weiß nicht, ob das so direkt vergleichbar ist, aber natürlich bekomme ich im psychotherapeutischen Kontext auch manchmal Dinge erzählt, logisch, vor denen ich Vielleicht das Bedürfnis hätte, mich abzuschirmen, weil sie schrecklich sind. Punkt. Das ist ja klar. Ich merke aber auch, wie du sagst, dass meine Neugier, mein Interesse für den Mensch ... Meine...

Diese Wissbegierde, wenn du so willst, so okay, das war deine Erfahrung und was hat es mit dir gemacht? Was hast du für Schlüsse daraus gezogen? Welche Schemata sind dadurch in dir entstanden und haben sich verfestigt? Hintergrund ist. Wie siehst du dann heute die Welt und dich selbst und so? Das ist auch wirklich eine neugierige Hinwendung zu diesen schrecklichen Themen, die die Menschen mitbringen, anstatt Rückzug und Vermeidung. Mir hilft Neugier in meinem Beruf.

Sehr. Und Neugier ist vielleicht nicht genau das, was ich dazu gesagt hätte, aber ich glaube, dass es dazu passt. Also ich bin natürlich nicht neugierig. Die Leute erzählen mir nicht ihr Leben, um meine Neugier zu befriedigen. Aber eine offene, interessierte Haltung hilft mir, mich auch den sehr schmerzhaften Dingen zuzuwenden und den Schrecken zu überwinden.

Ja, das ist ein bisschen eine Mischung zwischen Neugier und Rationalisierung, würden wir sagen. Also du bist neugierig und wissbegierig auf die Mechanismen, die dahinter liegen. Und das wiederum ist der Antagonist zur Angst, die du auch dabei haben musst, den Schmerz mitzuempfinden. Weil das passiert ja auch. Da muss man sich keine Illusionen machen, dass Psychotherapeuten... nicht auch emotional mitgehen würden mit ihren Klienten und Patienten. Das tun sie nämlich.

Jetzt sind wir ein bisschen abgeschweift, aber Neugier oder jedenfalls eine offene Haltung, würde ich jetzt mal sagen, allem Möglichen gegenüber. Es gibt Studien, die zeigen, dass neugierige Menschen insgesamt eine höhere Zufriedenheit haben, also Lebenszufriedenheit. und weniger Depressions- und Angstsymptome.

Neugier kann dir helfen, dich selbst so gut kennenzulernen, dass du dein Leben auch wirklich an deinen Bedürfnissen und Wünschen und Werten ausrichtest. Aber dafür musst du eben neugierig genug auf dich selbst sein. um das mitzubekommen. Neugier kann soziale Beziehungen fördern, weil echtes Interesse an anderen Menschen einfach auch was Großartiges ist. Was du immer sagst. Be interested, not interesting. Genau.

Ich finde, es gibt nichts beziehungsstiftenderes als ehrliches, offenes Interesse oder, wenn du so willst, Neugier darauf, wie andere wirklich ticken. Und das rausfinden zu wollen und fragen zu wollen. Nicht in einem Ausmaß, dass du grenzüberschreitend indiskret wirst oder eine Privatsphäre verletzt. Das ist dann eben die Balance. Aber das kann Beziehungen wirklich stiften.

Weil du gerade Grenzen sagst. Manchmal ist Neugier aber auch grenzüberschreitend, was so innere Grenzen des Denkens angeht. Du kannst sehr kreativ sein und ganz innovativ, wenn deine Neugier dich weit... So out of the box schießt. Das ist cool, dass du das sagst. Weißt du, was Albert Einstein mal gesagt hat? Ich habe keine besondere Begabung. Ich bin nur leidenschaftlich neugierig. Yes, okay. Ja, oder? Ja.

Ja, und das finde ich ist auch absolut nicht zu unterschätzen. Ich möchte jetzt Albert Einstein wirklich nicht mit einem Makakenäffchen vergleichen, aber vielleicht auch irgendwie doch. Es gab mal in den 50er Jahren so eine Beobachtung. dass eine Makaken-Effin, die hieß Imo, die hat mit den Süßkartoffeln, die diese Affen so essen, so rumgespielt. Also normalerweise haben...

haben die Affen die Kartoffeln einfach so vom Boden aufgehoben und sahen nicht, wie sie waren, gegessen. Und die Imo hat sich aber so mehr spielerisch neugierig damit befasst und sie hat die Kartoffeln ins Wasser geworfen. Ins Meerwasser. Und nicht nur werden die dadurch sauber, weil der Sand abgeht, sondern sie bekommen natürlich auch noch einen leicht salzigen, würzigen Geschmack. Und sie hat also quasi...

Dadurch, dass sie nicht das gemacht hat, was alle machen und was alle schon immer machen, sondern indem sie, wenn du so willst, out of the box, einfach mal was anderes gemacht hat mit diesen Kartoffeln, was Tolles entdeckt. Und sie hat das allen ihren... Verwandten, Äffchen und Nachkommen und so gezeigt und beigebracht. Und diese gesamte Affenpopulation hat sich das angeeignet als wirklich, wenn du so willst, neue Kulturfähigkeit.

Wir waschen unsere Kartoffeln und würzen sie dadurch gleichzeitig. Das ist doch cool. Und solche Makaken und Menschen brauchen wir ganz dringend. Also wir können vielleicht mal festhalten, dass Neugier unfassbar viele positive Aspekte hat. Was mir jetzt auch nochmal klar wird oder welchen Zusammenhang ich gerade ziehe, ist zwischen mittelalterlichen Strukturen.

in einer Zeit, in der Neugier stark unterdrückt wurde und auffällig ist, dass die Innovationskraft und die Weiterentwicklung recht langsam damals fortgeschritten ist. Das stimmt, das düstere Mittelalter. Ja, mein Gott. Es hat sich entwickelt, aber es war... extrem langsam. Ja, wenn du bei allem Angst haben musst, dass es als Frevel oder Todsünde oder was weiß ich abgetan wird, was auch immer du gerade Innovatives gedacht oder gefragt oder erfunden hast, das ist natürlich klar.

Das unterdrückt alles. Die gesamte Menschheitsentwicklung wird verzögert im Grunde genommen. Also Neugier gehört gefördert. Ich finde allerdings, man darf nicht vergessen, dass wir evolutionär immer auf... dieser Scheide stehen zwischen Neugier und Angst. Zu neugierig, also kills the cat really. Ja, das stimmt.

Ich liebe das Beispiel von einem Urmenschen, der am Rande einer Klippe steht und der eine Ängstliche, der geht nicht weiter und bleibt in seinem Gebiet und kann deswegen nichts Neues sehen, ist aber safe und sicher und der andere ist neugierig. Und er hat die Chance, neues nahrungsreiches Gebiet zu sehen, aber leider auch runterzufallen. Und subtrahiert sich somit aus dem Genpool. Verstehst du? Verstehe ich. Oder wie die Wikinger, die einfach mal losgefahren sind.

ohne zu wissen so ganz, ganz konkret, wo komme ich an, wann komme ich da an, werde ich es überleben oder nicht. Eigentlich krass, ne? Mit der Frage, oh, ich bin mal gespannt, was da ist. Ich bin sehr neugierig und ich erwarte Gutes. Ja, entweder es wird geil oder es wird eine Erfahrung. Das ist so ein Wikinger-Motto vielleicht. Aber weißt du was? Eigentlich steckt das in dem Märchen von Blaubart doch drin.

Eigentlich ist die Botschaft nicht, sei nicht so neugierig, das könnte dein Tod sein, weil... Die junge Frau hat es ja überlebt und sie führt danach ein selbstbestimmtes Leben in Reichtum und Herrlichkeit. Das heißt, vielleicht ist die wahre Moral von Blaubart, Neugier kann gefährlich sein.

Kann dich aber auch richtig reich und glücklich machen. So ist es. Ich glaube, so ist es eben auch. Ja. Also wenn man will, kann man natürlich das Märchen auch genauso interpretieren. So egal, was der Alte dir sagt, guck dir alle Räume an, die du willst. Könnte halt Konsequenzen haben. War aber eine knappe Sache. Ja, das war knapp. Ich muss mal kurz offen einräumen, dass ich gerade eine...

klitzekleine Pause gemacht habe, um was nachzuschauen. Denn was mich nach dem Märchen total interessiert hat, ist, ob es einen Geschlechterunterschied gibt bei Neugier. Und ich habe versucht, das so rauszukriegen. gibt es nicht. Selbst die Analytiker sagen, nein, nein, alle haben den gleichen Trieb. Was so interessant ist, weil natürlich, gerade wenn du auch historisch-geschichtlich guckst und gerade auch ...

Wenn wir nochmal so religiöse Geschichten aufgreifen, sind es schon oft Frauen und Kinder, denen klar Neugier untersagt wird, denen Neugier verboten wird. weil es eben bestimmte patriarchale Strukturen untergräbt und die Autorität des Mannes.

Das heißt, es gibt vielleicht keinen Unterschied im tatsächlichen menschlichen Neugierverhalten zwischen den Geschlechtern. Aber ich denke, ich hänge mich nicht so weit aus dem Fenster, wenn ich sage, es gab aber klar eine Tendenz zu viel Fragen, zu viel Wissen wollen. bei Frauen noch schärfer zu ahnden als bei Männern. Also Neugier ist was Gutes. Neugier fühlt sich gut an. Neugier bringt die Menschheit voran, bringt uns persönlich voran.

Neugier sorgt für eine Wissensevolution und zu einem Wissenszuwachs. Und Neugier hilft uns gegen Angst. Wie können wir jetzt also, Franka, bitte Neugier fördern? Also richtig exzellent finde ich ehrlich gesagt die Sesamstraßen-Empfehlung. Die älteren Hörerinnen und Hörer kennen das noch. Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum?

Wer nicht fragt, bleibt dumm. Mega. Oder? Ja. Also einfach Dinge auch mal zu hinterfragen, nicht alles so für gegeben hinzunehmen, nicht die schnelle Antwort zu akzeptieren, sondern vielleicht auch nochmal. Interessierter zu sein an der Tiefe, an den Blickwinkeln, an den Dimensionen, das finde ich schon mal eine richtig gute Idee.

Ich bin ein Riesenfreund davon, Unbekanntes zuzulassen und selbst die Dinge, von denen man glaubt, dass sie nichts für einen sind. Beispiel, in der Familie haben wir ausgemacht, dass wir alles, was wir nicht essen mögen, mindestens einmal im Jahr probieren. Stimmt. Ich rate jungen Kollegen häufig dazu, wenn sie noch nicht wissen, welche Fachrichtung sie einschlagen wollen, geh mal für ein paar Monate wenigstens in das Fach, wo du denkst, das ist nichts für dich. Genau, you never know.

Dinge auch einfach mal auszuprobieren. Und das kann im ganz Kleinen sein. Also, dass man vielleicht bei seinem Lieblingsitaliener mal nicht sein Lieblingsgericht bestellt, sondern irgendwas, was man wirklich noch nie probiert hat. Oder wo man eventuell sogar denkt, weiß nicht so genau. Also sich auch mal drauf einlassen, sich überraschen lassen und explizit Dinge auszuprobieren.

Was mit kleinen Risiken einhergehen kann. Aber wie gesagt, entweder es wird geil oder es wird eine Erfahrung. Und ich merke das ehrlich gesagt auf unserer Reise auch. Und ich muss das auch mal ein bisschen beschämt einräumen. Ich merke, mit wie viel vorbehalten ich teilweise. in mir konfrontiert werde, dass ich denke, nee, das ist nichts für mich. Und nee, daran habe ich kein Interesse. Ja, ist ja so. Das haben wir immer wieder. Das haben wir immer wieder, weil wir da auch...

tatsächlich sehr verschieden sind. Was auch toll ist übrigens. Also die Offenheit, das hilft uns gegenseitig. Und einfach mal das mitmachen, worauf der andere jetzt auch aus irgendwelchen Gründen Bock hat und dann festzustellen, huch. Macht mir auch Spaß.

Das finde ich richtig cool. Also durch dich habe ich ja zum Beispiel meine Liebe fürs Schnorcheln entdeckt, obwohl ich jahrelang dachte, nee, das ist nichts für mich und Kopf unter Wasser und da kriege ich Beklemmung und ich kann das alles nicht. Also da war dann wirklich letztlich die Neugier für mich total.

entängstigend. Und du hast mit mir durch den Schnorchelatmen im Pool geübt. Weißt du das noch? Na klar. Erst ohne Pool. Ja, erst musste ich im Zimmer rumlaufen. Also der erste Schritt war, ehrlich gesagt, Aber dass ich durch so eine Tülle von einer Babyflasche geatmet habe, weil ich dachte, ich kann nicht mit so einem Ding im Mund atmen. Völlig albern. Ich habe mir da so im Weg gestanden und so irrationale Beklemmungen hin...

im Hinblick auf das Wasser gehabt. Und da hast du mir sehr geholfen. Und Schnorcheln ist jetzt eins meiner liebsten Sachen überhaupt. Hat übrigens auch mit Neugier zu tun. Ja, total. Ja, na klar. Unter Wasser gibt so viel zu sehen. Das ist so. Also ich möchte ja gar nicht mehr raus aus dem Wasser. Das ist ja so toll. Okay, egal. Also ja, kleine Risiken eingehen, Unbekanntes erleben. Und dazu gehört für mich übrigens aber auch, Staunen zuzulassen. Welten entdecken zu wollen. Auch nochmal.

unvoreingenommen und neu auf Dinge gucken zu wollen. Nicht alles so für gegeben hinzunehmen, wie mit so einem erwachsenen, rationalen Kopf. Und das ist für mich beim Schnorcheln übrigens auch entscheidend. Da ist ein Universum, was ich bis dahin nicht kannte. Ja, all das. Die Welt ist so groß und bunt und wenn wir nicht neugierig sind, entgeht uns wahnsinnig viel. Und wenn man einmal das Neugierigsein für sich ein bisschen kultiviert hat.

Kann man das gut auch auf andere Menschen mit übertragen oder auf deren Meinung? Nicht sagen, deine Meinung ist scheiße, sondern ganz offen fragen, warum hast du die so? Was denkst du dahinter? Was sind deine Motive? Ja, was sind die Ziele, die du damit verfolgst, mit dem Denken oder mit dem Sagen oder Tun? Genau. Es ist ganz spannend und Neugier kann man echt...

Überall entwickeln. Wenn du die Toilettenspülung bedienst, kannst du neugierig darauf sein, was in Wirklichkeit funktioniert. Wo geht denn das hin? Wie viel sammelt sich da? Wieso sollen wir im Sommer Wasser sparen? Keine Ahnung. Fragen ergeben Fragen. Und ehrlich, wir leben... Und da bin ich recht dankbar dafür, in einer Zeit, wo man relativ zügig ein bisschen rankommen kann.

Wo man seine Neugier befriedigen kann. Das Internet gibt da viele Möglichkeiten. Und jetzt haben wir das Internet sogar mit in der Hosentasche, für gewöhnlich. Und hier nur eine Randbemerkung. Ob die viele Smartphone-Nutzung gut oder schlecht ist, hängt nicht vom Smartphone ab, sondern was man da drin schaut. Ja, von der Nutzung. Ich glaube, ich habe noch ein bisschen auch in meiner Erziehung die Ausläufer dieser...

Art Erziehung erlebt, wo es okay war, wenn ein Erwachsener gesagt hat, das ist so, weil ich das sage. Oder meine Meinung ist, Doppelpunkt und dann kam irgendwas und es war... überhaupt nicht zu verifizieren. Also wie auch? Außer du hattest jetzt ein Thema, wo du den Brockhaus rausholen konntest. Und die Zeit hat sich geändert. Zum Glück. Du darfst alles hinterfragen und für dich selbst rausfinden. Niemand kann dir sagen, weil ich das sage. Punkt.

Also Neugier bedeutet auch immer zweifeln und hinterfragen. Und Freiheit. Ja, stimmt. Und eine schöne Sache, als unsere Jungs noch in der Schule waren, die du immer gemacht hast, du hast sie fast jeden Abend gefragt, was hast du heute gelernt, was du bisher noch nicht wusstest. Und das fand ich schön, weil das...

den Blick so schärft, also die wussten ja, dass die Frage wahrscheinlich kommt. Das schärft den Blick dafür, dass man jeden Tag was Neues lernen kann, was man bis dahin noch nicht wusste. Und es waren gar nicht immer Schulinhalte, sondern Manchmal auch so interaktionelle Sachen oder irgendwas, was sie irgendwo aufgeschnappt hatten. Und das fand ich gut, um den Fokus darauf zu richten. Unsere Welt ist voller Wunder und wir können jeden Tag was Neues lernen.

Also man kann sich auch ganz bewusst vornehmen, zwei-, dreimal am Tag die Frage, warum oder wie genau zu stellen. Ja, genau. Und wir müssen alle nicht Einstein werden, aber leidenschaftlich neugierig ist vielleicht ein gutes Motto. Wir sagen vielen Dank fürs Zuhören. Sehr gerne hören wir uns am Abend. Freitag in unserem Reisepodcast Happy2Go oder nächsten Sonntag wieder zu Psychologie2Go. Tschüss! Das war's für heute. Ich hoffe, du konntest eine Menge frischer Gedanken für dich mitnehmen.

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