Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Episode Psychologie to go. Das ist Dein Podcast für hilfreiche Gedanken und Impulse direkt aus meiner psychotherapeutischen Praxis.
Hallo, schön, dass du eingeschaltet hast. Das ist Psychologie to go. Mein Name ist Franka Cerruti. Ich bin Psychotherapeutin und heute geht es mal um eine... vielleicht nicht ganz so bekannte und trotzdem extrem häufige Kombination, Verzahnung von mehreren psychischen Schieflagen, die sich wie in einem Teufelskreis Ich habe ja häufiger schon mal hier im Podcast davon berichtet, dass bestimmte Störungsbilder sich oft überlappen.
Also zum Beispiel gerade zuletzt haben wir über Narzissmus gesprochen, aber auch die Histrione-Persönlichkeitsstörung. Und da hatte ich schon erwähnt, dass die auch häufiger mal zusammen vorkommen. Und wenn ich hier immer so einzelne... Symptomkomplexe vorstelle, dann dient das sozusagen der Übersicht und damit man sich gut vorstellen kann, was ist zum Beispiel eine Zwangsstörung oder was ist Dystämie oder was ist eine Panikstörung und so weiter.
Die Wahrheit ist aber, dass es in der Praxis viel, viel häufiger vorkommt, dass eine Person nicht nur in Anführungsstrichen unter einer Störung leidet, sondern dass es ganz oft sogenannte Komorbiditäten gibt, also psychische Erkrankungen, die mit anderen psychischen Erkrankungen gleichzeitig einhergehen, aber natürlich auch körperliche Erkrankungen und psychische Erkrankungen, die gleichzeitig miteinander vorliegen, vielleicht sogar
sich gegenseitig bedingen und da muss man immer ein bisschen gucken, was war Henne, was war Ei, wo setzen wir jetzt am besten und als erstes an. Und der Professor Rainer Sachse, bei dem ich meine therapeutische Weiterbildung gemacht habe, der hat immer so ein bisschen flapsig gesagt, aber es ist einfach die Wahrheit, man kann eben Läuse und Flöhe haben.
Wir lernen also im Rahmen unserer psychotherapeutischen Weiterbildung alle Störungsbilder auswendig und alle Kriterien, die es dafür gibt und die dafür erfüllt sein müssen, damit man eine bestimmte Diagnose stellen könnte. In der Realität sieht es dann aber eben oft so aus, dass Menschen gemischte Symptombilder zeigen und man genau hinschauen muss, womit haben wir es hier denn eigentlich zu tun. Und eine besonders häufige Kombination.
Und gleichzeitig besonders häufig übersehen ist die Rolle, die Suchtmittelabhängigkeit spielt in Kombination mit verschiedenen anderen Erkrankungen. Der Teufelskreis, den ich heute in dieser Podcast Episode mal ein bisschen genauer beleuchten möchte, ist der Teufelskreis aus Angst, Depression, Und wie sich das gegenseitig und untereinander verschärft und wie das ganz schnell eine richtige Abwärtsspirale ergeben kann.
Also das sind die drei Punkte, um die es heute geht. Ich werde die Verbindungslinien zwischen den drei Punkten später ziehen und ich würde gerne mal anfangen mit dem Thema Alkohol. Endlich wird es richtig Sommer. Endlich geht auch die Urlaubszeit wieder los. Wobei, lass uns bei der Wahrheit bleiben, Christian. Wir beide sind schon seit fast einem Jahr im Sabbatical.
Also wir haben schon geraume Zeit, so ein bisschen Urlaubsfeeling. Nein, Entschuldige, Reisen heißt ja nicht unbedingt Urlaub. Aber wir sind wirklich viel unterwegs und wir lieben eigentlich lesen. Das haben wir aber ganz schnell gemerkt. In einem Van will jedes kleine Plätzchen gut genutzt werden und eine umfangreiche physische Bibliothek passt da einfach nicht rein. Und wie wir das schaffen, trotzdem... eine Million Bücher im Gepäck zu haben. Das erzählen wir euch heute.
Unser heutiger Werbepartner ist BookBeat und wir sind sehr froh, denn wir haben BookBeat schon vor längerer Zeit für uns entdeckt und können die tollen Vorteile genießen. Nicht nur, dass wir im Streaming so eine riesige Bibliothek haben, aus der wir uns...
sowohl Bücher als auch Hörbücher streamen und auch runterladen können. Es gibt sogar Hörbücher, die man sonst nirgendwo finden kann. Und für mich gehört das zum Urlaubsgefühl auch einfach irgendwie ein bisschen dazu. Weißt du noch früher in den Sommerferien, wenn man so Buchreihen... durchgelesen hat und dann immer in die Stadtbücherei ist und sich das nächste Buch geholt hat. Wenn's denn da war. Genau. Und jetzt mit BookBeat ist...
Immer alles da. Ich bin so happy. Und für mich sieht ein typischer Urlaubstag tatsächlich so aus, dass ich mir das Hörbuch meiner Wahl auf die Öhrchen packe. Im Moment ist es der Buchspazierer von Carsten Henn. Und das passt einfach total gut, weil da ein Mann, der Bücher... immer passend zu den entsprechenden Personen. Bücher verteilt, mehr will ich jetzt mal gar nicht erzählen.
Aber das passt dann gut zu meinem gemächlichen Spazieren den Strand auf und ab oder wenn ich durch den Wald laufe. Und manchmal hänge ich mir auch, je nachdem wie allein ich bin, einfach nur mein Handy um, ohne Kopfhörer.
Und hör das so auf Lautstärke. Und ich habe neulich ein Video für eine Freundin aufgenommen. Ich wollte ihr eigentlich ein Video vom Strand und vom Wasser schicken und habe ganz vergessen, dass das Hörbuch noch läuft. Und sie hat sich gewundert, wer da so angenehm spricht in meinem Video. Das war... Das Hörbuch, das parallel lief. Wir benutzen BookBeat ja auch bei längeren Strecken im Auto. Und hast du mal gesehen, auch unser Buch ist im Streaming vertreten.
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Alkohol ist allgegenwärtig. Für ganz viele Menschen gehört Alkohol in ihren Alltag. Und wenn wir ehrlich sind, gibt es ja auch nahezu Keine Gelegenheit im Sinne von Festlichkeit oder Zusammenkunft, wo nicht auch Alkohol selbstverständlich gegenwärtig ist, weil wir offensichtlich uns kollektiv darauf geeinigt haben, dass Alkohol.
Momente exklusiver macht oder besonderer oder lustiger. Und viele von uns können sich ehrlicherweise auch gar nicht vorstellen, ohne Alkohol zum Beispiel eine Party zu erleben, feiern zu gehen, tanzen zu gehen und so weiter. Also es ist schon sehr, sehr stark verwoben. Und was wir dabei aber manchmal übersehen, ist, dass fast acht Millionen Menschen in Deutschland Alkohol in einer Form konsumieren, die
riskant ist. Also deren Konsum ganz klar das unbedenkliche Maß übersteigt. Jetzt muss man da ein bisschen genauer hingucken. Es gibt natürlich Suchtkriterien. Also nicht jeder von denjenigen, die ich jetzt angesprochen habe, von den acht Millionen Menschen in Deutschland, die riskant trinken, würde alle Abhängigkeitskriterien erfüllen. Aber sie sind auf dem besten Weg dahin.
weil sie sich zum Beispiel schon eine Toleranzentwicklung angeeignet haben, immer mehr in Anführungsstrichen vertragen, was ja kurioserweise auch noch irgendwie als zumindest in bestimmten Kreisen als was Gutes zu gelten scheint, aber das heißt, der Körper hat schon einen starken Gewöhnungseffekt erlebt und in Wirklichkeit gibt es überhaupt keine
Menge an Alkohol, die sowas wie gesund wäre oder so. Das hat es früher häufiger mal geheißen, so ein Gläschen Rotwein und das ist ja auch gut fürs Herz oder für den Kreislauf und so. Das ist alles komplett widerlegt. Alkohol ist... In keiner Menge gesund, genauso wie man auch nicht behaupten würde, dass Zigaretten in Maßen gesund sind oder förderlich. Das ist einfach nicht die Wahrheit und da müssen wir uns ganz klar sein, dass wir uns mit jeder Menge...
Alkohol Schaden zufügen bzw. unseren Körper stark herausfordern. Und wenn wir ganz ehrlich sind, diesen Effekt, also dass unser Körper eigentlich nicht besonders gewillt ist, sich mit einem Nervengift auseinanderzusetzen, merken wir zumindest, wenn wir... das allererste Mal in unserem Leben Alkohol probieren. Für die meisten von uns ist das mit Übelkeit oder Ekelgefühlen, einem komischen Geschmack.
Oder einem schlimmen Kater am nächsten Tag verbunden gewesen. Und das sind alles Zeichen, dass unser Körper Alkohol nicht besonders schätzt. Ich komme nochmal zurück auf die acht Millionen in Deutschland, die riskant trinken. Und zu all diesen acht Millionen Menschen. gehören natürlich Familien und Angehörige und Kinder.
Und das vergessen wir manchmal. Auch hier im Podcast spreche ich natürlich in allererster Linie über die betroffenen Menschen. Aber an jedem Menschen, der in ausgeprägter Art und Weise unter irgendetwas leidet, gibt es... In den allermeisten Fällen auch eine Gruppe von Menschen, die mit darunter leiden. Und ich glaube, das gilt für den Bereich Alkohol ganz sehr. Alkohol ist häufig beteiligt an Gewalt, an Streitereien, an Unfällen und Ausfällen.
Zum Beispiel zeigt eine Statistik des Bundeskriminalamtes aus dem Jahr 2019, dass fast jedes vierte Gewaltdelikt unter Alkoholeinfluss geschieht.
Und wir müssen uns das einfach bewusst machen, dass ob uns das jetzt klar ist in dieser Sekunde oder nicht, nahezu jeder von uns hat jetzt rein statistisch gesehen, jemanden in seinem Umfeld, vielleicht nicht in der engeren Familie, aber sicherlich am Arbeitsplatz, im erweiterten Bekanntenkreis, im Sportverein und so weiter, der oder die ganz klar ein Problem mit Alkohol hat.
Das sieht man den Leuten nicht direkt an und auch das gehört zur Tragik der Alkoholabhängigkeit, dass wir uns da offensichtlich gesellschaftlich wie auf so ein Kippbild geeinigt haben. Also wir verbinden Alkohol. In den meisten Fällen, wie ich schon sagte, mit Spaß, mit Freude, mit Party, mit Luxus, mit Exklusivität. Aber auch mit runterkommen, keinen Stress mehr haben, Genuss und so weiter. Und dann...
gibt es einen ganz harten Bruch und in unserem Kopf sind Menschen, die alkoholabhängig sind, eher so diejenigen, die ihr Leben nicht im Griff haben, die vielleicht ihr Äußeres vernachlässigen, die keinen Beruf mehr haben. Also in unserem Kopf. tun wir überwiegend so, als sei das so.
Schwarz-Weiß. Entweder man kann mit Alkohol umgehen und dann hat man die ganzen spaßigen, vermeintlich tollen Aspekte oder man kann nicht damit umgehen. Dann ist man erstens selbst schuld und hat zweitens so total den Boden unter den Füßen verloren. Wahrheit ist natürlich, dass es so
nicht ist, wenn du mehr darüber wissen willst. Ich habe ein Buch geschrieben, das heißt Psychologie to go und da geht es eben um die drei häufigsten psychischen Erkrankungen, mit denen wir es zu tun haben und das sind Angst, Störung, Depression und Alkohol. Also genau das, worüber ich heute hier im Podcast spreche.
Und ich könnte über jedes einzelne Thema wirklich viele Stunden sprechen, aber ich werde das jetzt an dieser Stelle mal ein bisschen abkürzen. Trotzdem kleiner Hinweis auf mein Buch, wenn du mehr darüber wissen möchtest. Übrigens auch über die Diskussion sind die Leute.
die die Kontrolle über ihren Konsum verlieren, wirklich alle selbst schuld und so weiter. Diese Diskussion und auch viel mehr Fakten und Zahlen und Hintergrundgeschichten, Fallgeschichten aus meiner Praxis und vor allen Dingen auch Tipps für Angehörige findest du in meinem Buch.
Ich fasse es jetzt aber nochmal an dieser Stelle kurz zusammen, denn das ist wichtig, wenn wir uns bewusst machen, wie jetzt dieser Teufelskreis aus Alkohol, Angst und Depression funktioniert. Gerade Deutschland ist ein Hochkonsumland. Jeder von uns. konsumiert durchschnittlich 10 Liter reinen Alkohol pro Jahr oder ungefähr 15 Kisten Bier. Und damit gehören wir innerhalb Europas zu denjenigen, die wirklich viel trinken. Und die Frage ist ja,
Warum ist das so? Warum ist Alkohol so allgegenwärtig und gleichzeitig als Problem meiner Wahrnehmung nach häufig so übersehen? Alkohol wird kulturell überwiegend positiv konnotiert. Und ich hatte schon gesagt, manchmal gilt es sogar als regelrechtes Statussymbol, viel trinken zu können. Und diejenigen, die sich für eine abstinente Lebensweise entschieden haben, können auch ein Liedchen davon singen, wie anstrengend das manchmal sein kann.
wirklich dafür rechtfertigen zu müssen, dass man auf dieses Suchtmittel bitte lieber verzichten möchte. Das ist schon einigermaßen kurios, wenn man sich das mal bezogen auf andere Suchtmittel vorstellen würde. Also man muss ja in der Regel nicht argumentieren, warum man heute mal auf THC oder Kokain oder Heroin oder irgendwas verzichtet. Bei Alkohol muss man sich tatsächlich richtig erklären. Das ist schon seltsam. Aber es gibt...
Neben den offensichtlichen Gründen für Alkoholkonsum und der starken Verfügbarkeit, die bei uns nun mal klar vorherrscht, auch ganz verdeckte Gründe für Alkoholkonsum. Und da kommen wir jetzt schon mehr in die Nähe zu den Themen Angst und Depression.
Alkohol wird nämlich von sehr vielen Menschen im Grunde als eine Art selbstgewähltes, schnell verfügbares, leicht zu beschaffenes und scheinbar hochwirksames, in Anführungszeichen, Menschen trinken also nicht nur zum Spaß, sondern auch aus Leidensdruck, weil sie emotionale Probleme lindern möchten, weil sie zum Beispiel
Schlafstörungen haben und das ja allgemein immer heißt, Alkohol ist so eine gute Einschlafhilfe. Was faktisch nicht stimmt, aber zumindest wirklich erstmal kurz schlafanstoßend. Menschen mit Schmerzen. Konsumieren Alkohol. Einsame Menschen konsumieren Alkohol. Menschen, die innere Unruhe erleben, Ängste oder Stress.
Und das hat dann gar nichts mehr mit den vermeintlich spaßigen Effekten zu tun, sondern da geht es klar um die Hoffnung, diese unangenehmen Zustände zu betäuben oder erträglicher zu machen. Und in diesem Konsumverhalten bemerken wir aber auch eine Veränderung. Das ist dann häufig auch ein Trinken, das allein passiert, zu Hause und die betroffenen Menschen nutzen eben den Alkohol als scheinbar attraktive.
Kurzzeitlösung, um eben unangenehme Gefühle wie Angst, Einsamkeit, Leere zu dämpfen. Und hier kommt nochmal eine vielleicht etwas erschreckende Zahl. Je nachdem, welche Studie man sich anguckt, leiden. zwischen 30 und 60 Prozent aller Menschen mit einer Suchterkrankung gleichzeitig unter einer Depression. Und mit den Angststörungen verhält sich das so, also Angststörungen stellen weltweit
Die größte Gruppe der psychischen Erkrankungen da. Es gibt eine breite Palette an Angststörungen. Also das geht von Phobien über Panikstörungen bis hin zur generalisierten Angststörung. Das heißt, das kann sozusagen verschiedene Farben annehmen, aber das Kernsymptom ist die Angst. Und auch da muss man wissen, dass Angststörung ganz selten... allein dasteht, sondern sowohl untereinander treten Angststörungen häufig gleichzeitig auf, als eben auch in Kombination mit Depression oder eben Sucht.
Und ich kann das gar nicht genug unterstreichen, wie wichtig das ist zu verstehen. Das bedeutet, dass ein großer Anteil derjenigen, die ohnehin psychisch belastet sind, versuchen, sich durch Substanzmittelkonsum, also durch Alkoholkonsum, sowas wie selbst zu therapieren oder selbst zu medizieren. Und nicht nur seelischer Schmerz soll mit Alkoholkonsum zumindest kurzfristig betäubt werden, von Menschen mit chronischen Schmerzen konsumiert mehr als ein Viertel.
Um die Schmerzen zu lindern. Und auch das hat natürlich eine lange Tradition. Also ich bin durchaus auch mit sowas groß geworden, dass man für alles Mögliche und für Zipperlein, wie meine Oma immer gesagt hat, immer mal einen Schnaps trinken soll. Was natürlich absurd ist, weil was soll der Schnaps in Wirklichkeit heilen? Gar nichts. Er macht einen nur ein bisschen betrunken und für einen kurzen Moment tatsächlich ein bisschen.
Warum das so ist und warum Alkohol kurzfristig tatsächlich tragischerweise ein bisschen Linderung verschafft, dazu habe ich Christian ein paar Fragen gestellt. Der ist krank, der liegt eigentlich im Bett, aber die Info wollte er trotzdem nochmal für euch da lassen. Christian, warum ist das so? Warum geht Angst und Depression so häufig mit Alkoholabhängigkeit einher?
Weil Alkohol wirkt wie ein Medikament. Alkohol hat mehrere chemische Funktionen, biochemische Funktionen im Gehirn. Es funktioniert so, dass es eine Reihe von Rezeptoren an den Nervenzellen gibt. wo Alkohol andockt und die alle auch gleichzeitig in dem System arbeiten, das auch bei Angst aktiv ist. Also nur mal zum ganz kurzen Verständnis. Wir haben verschiedene Neurotransmitter, also verschiedene chemische Botenstoffe in unserem Gehirn.
Und diese Neurotransmitter passen auf Rezeptoren. Und die machen miteinander so eine Art Handshake. Geben sich die Hand, eine gewisse Zeit und dann lassen sie wieder los. Also der GABA-Handshake ist zuständig für eine bestimmte Erregungsweiterleitung. Ja, das GABA, die Gamma-Aminobuttersäure, ist unser wichtigster hemmender Neurotransmitter. Der fährt runter.
Wenn GABA irgendwo andockt, dann führt es zu einer Entregung, also zu einer Beruhigung. Und Alkohol kann das auch. Alkohol geht auch an GABA-Rezeptoren und führt zu einer Beruhigung. Und das macht es sowohl für... Depressive Menschen, die innerlich gequält und unruhig sind oder unter dem berühmten Gedankenkarussell leiden, natürlich genauso attraktiv wie für ängstliche Menschen, besorgte Menschen.
Die alle profitieren kurzfristig von diesem Moment der Entregung, der Beruhigung, die Alkohol verschaffen kann. Das nutzt man ja auch als Medikament. Da gibt es Benzodiazepine. Die machen genau das. Die gehen nur an diesen GABA-Rezeptor und beruhigen. Die machen aber... genau wie Alkohol, auch wahnsinnig abhängig und sind deshalb keine gute Idee. Was passiert denn im Körper, wenn man diese Art von Selbstmedikation dauerhaft betreibt?
Unser Körper, unser Gehirn mag das nicht, von außen manipuliert zu werden. Es gibt immer eine Gegenregulation. Und wenn die Rezeptoren ständig angefasst werden, dann regulieren sie sich selber runter. Die werden nicht mehr so empfindlich. Also die verweigern öfter mal den Handschlag. Warte, das heißt die Rezeptoren, die für GABA zuständig sind, wenn die immer wieder angetubt werden, du sagst.
wenn da immer wieder ein Handshake erzwungen werden soll durch den Alkohol, dann werden die unempfindlicher, reagieren nicht mehr so stark. Und das bedeutet aber, dass die gleiche Menge an Alkohol, die vorher zur Beruhigung geführt hat, irgendwann nicht mehr ausreicht. Man braucht mehr Hände, damit man auf die gleiche Anzahl von Händeschütteln kommt. Bedeutet, mehr Alkohol benötigt. Genau.
Okay, damit haben wir natürlich schon mal das erste Problem. Ich brauche immer mehr Alkohol, um noch die gleiche beruhigende, entregende Wirkung zu erzielen. Das ist so spannend, wenn ich dir oder mir. ein Gabamittel geben würde. Vier Wochen lang. Ein Benzodiazepin. Und setze es dann schlagartig ab.
dann hast du eine Angststörung und ich habe eine Angststörung. Wir hätten eine Art generalisierte Angststörung, weil wir die ganze Zeit unruhig, ängstlich, aufgeregt, angespannt und in dieser unangenehmen Form wären. Und genauso würde es auch mit Alkohol funktionieren. Also wenn ich das Benzodiazepin absetze, dieses GABA-Mittel, genauso wie wenn ich Alkohol nach einer langen Zeit des ausgiebigen Konsums absetze, dann ist es so, dass die...
GABA-Rezeptoren, die du als Händchen bezeichnet hast, sozusagen was ins Leere fassen und das macht Unruhe. Also weil GABA, hast du ja gesagt, wenn es zum Handshake kommt, ist das entregend. Wenn es aber nicht zu einem Handshake kommt, dann macht es Erregung, Unruhe, Nervosität. Ja, genau. Und auf einmal lässt du die vielen angebotenen Händchen weg, ob es nun Alkohol ist oder Benzodiazepine. Und dann reichen die...
nicht mehr aus, um genug Hände zu schütteln. Oh Gott, ich hoffe, das ist nachvollziehbar. Aber gut. Es sind dann zu wenig Rezeptoren besetzt und dadurch zu wenig Beruhigung. Du spürst es als Aufregung und Angst. Es gibt auch noch mehr Neurotransmitter, die durch Alkohol beeinflusst werden. Der einzige richtig erregende...
Neurotransmitter ist Glutamat. Glutamat kennst du als Zusatz aus dem Essen. Ja. Aber das kommt normalerweise nicht ins Gehirn. Der Stoff ist aber der gleiche, der auch als Neurotransmitter wirkt. Also warte nur noch mal fürs Verständnis. Glutamat, das im chinesischen Essen ist, ist chemisch betrachtet das Gleiche, aber viel größer als das Glutamat, das hinter der Blut-Hirn-Schranke im Gehirn kreist. Das ist viel, viel.
Kleiner sozusagen. Genau. Ja. Und das Glutamat stimuliert Nervenzellen. Also das führt zur Erregung. Ja. Und Alkohol hemmt Glutamat. Und solange... Glutamat gehemmt wird, ist es wie ein Luftballon unter die Wasseroberfläche drücken. Und sobald er dann weg ist, der Alkohol, Dann ploppt es nach oben. Es gibt ganz viel Glutamat und ganz viel Erregung im Gehirn. Und das macht diese Zittrigkeit. Und die Unruhe.
Im schlimmsten Fall bei Menschen, die lange alkoholabhängig waren und dann entzügig werden, kann es ja wirklich auch zu einem Delirium führen und zu Krampfanfällen. Also das ist ja tatsächlich ein tiefer Eingriff so in die Gehirnchemie. Und als wäre das nicht schon genug, hat Alkohol auch eine Wirkung auf das Serotonin-System. Und das kennen wir, das ist für unsere Stimmung, für unsere Angstkontrolle, für Schlaf und Appetit auch sehr wichtig.
Und hier weiß man noch nicht ganz genau, wie das funktioniert. Man weiß, es gibt durch Alkohol eine kurzfristige Serotoninausschüttung, eine kurzfristige Erhöhung. Das könnte auch erklären, warum bei einer bestimmten Dosis von Alkohol gute Laune aufkommt. Und auch das macht es so attraktiv für Menschen mit Depressionen. Okay, ich fasse das nochmal zusammen. Also Alkohol in seiner chemischen Form dockt im Gehirn an Rezeptoren von verschiedenen Neurotransmittern an. Zum Beispiel GABA.
Glutamat und Serotonin. Und das sorgt dafür, dass es kurzfristig zum einen beruhigt und entspannt, entregt und zum anderen über den Serotoninweg unsere Stimmung ein bisschen verbessert. Und das ist natürlich super tückisch. Wenn es ernsthaft kurzfristig so funktioniert, dann kann man sich ja vorstellen, wie diese riesigen Zusammenhänge zustande kommen, dass eben so, so viele Menschen mit Depression und Angst gleichzeitig ein Alkoholproblem haben.
Und als ob es nicht schon genug wäre, hat es auch noch eine Dopaminwirkung. Dopamin macht Antrieb, macht Lust und Laune, macht Motivation. Und das alles zusammengenommen. Weniger Angst, Motivation, gut gestimmt. Das ist ja durchaus auch der Grund, warum Menschen trinken. Und für jemanden, der am normalen Tag all das vermisst, weil er ängstlich ist, weil er depressiv ist, ist das...
Sehr, sehr verlockend, nachvollziehbar. Ja, also ganz viele Menschen in meiner Praxis berichten mir, dass für sie der gute Teil des Tages losgeht, wenn die Rotweinflasche aufgeht. Oder das Feierabendbier. Das ist natürlich sowohl psychologisch dann als auch tatsächlich auf körperlich-biochemischer Ebene erstmal.
Absolut. Wie sind denn aber die mittel- und langfristigen Folgen? Weil es geht uns ja nicht in dieser Folge darum, Alkohol zu verherrlichen, sondern darum zu erklären, was eigentlich wirklich passiert. Das sollen aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, wie ex...
extrem gravierend und schädlich die mittel- und langfristigen Folgen von fortgesetztem Alkoholkonsum sind. Unser Körper reguliert immer dagegen. Und wer schon mal hart gezecht hat, der weiß am nächsten Morgen, wie sich eine Gegenregulation anfühlt. Häufiger oder auch regelmäßiger Alkoholkonsum hat aber auf jeden Fall schon genug Wirkung, um im normalen Leben Effekte auszulösen, weil auch da schon die Empfindlichkeiten der Rezeptoren gegenreguliert werden.
Der Körper lässt sich diese Manipulation von außen nicht gefallen. Er macht was dagegen. Und wenn dann der Alkohol von außen wegfällt, ist der Effekt, dass wir uns schlechter fühlen. Es fehlt. Okay, danke Christian. Erstmal bis hierhin. Ich hoffe, was verständlich rübergekommen ist, ist, dass das Phänomen der Selbstmedikation absolut nachvollziehbar ist. Und biochemisch sogar total begründet, aber gleichzeitig enorme Gefahren birgt. Also wenn Alkohol zum Bewältigungsmechanismus wird.
der aber natürlich überhaupt kein einziges Problem im Leben löst, sondern nur die Symptomatik kurzfristig überdeckt, ist es ja schon mal in sich. nicht besonders hilfreich. Wenn dann aber genau diese vermeintliche Selbstmedikation in Form von Alkohol dafür sorgt, dass es einem noch schlechter geht und langfristig
alles schlimmer wird, was man sowieso schon hatte, dann haben wir ein richtig großes Problem. Also die kurzfristige Erleichterung durch Alkohol ist halt total trügerisch. Mittel- und langfristig kommen wir aber eben in den Teufelskreis, den ich schon angesprochen habe. Unser Gehirn ist anpassungsfähig, es versucht sich unserem Konsummuster anzupassen und schränkt die Reagibilität von Rezeptoren. ein bzw. baut sogar Rezeptoren zurück. Der Körper fährt sein eigenes Beruhigungssystem runter.
Bestimmte Rezeptoren werden unempfindlicher oder eben sogar in ihrer Anzahl verringert und das bedeutet, wir bräuchten immer mehr Alkohol. Das bedeutet aber auch, dass wir uns... ohne Alkohol noch viel unruhiger, nervöser und ängstlicher fühlen. Viele Leute bemerken das auch in zunehmenden Schlafstörungen, einer bestimmten Zitterigkeit. Und es gibt sogar den Begriff der Hang-Siety. Das ist eine Wortneuschöpfung aus den beiden Worten für Kater, also Hangover.
Man fühlt sich also noch gereizter, noch angespannter, noch dünnhäutiger, noch unangenehmer insgesamt. Und das wiederum. verstärkt das Verlangen nach Alkohol. Und das ist so das ganz perfide, wenn man keine anderen Bewältigungsmechanismen für sich entwickelt sodass man sich immer mehr dasselben antut, wovor man sich kurzfristig Entlastung erhofft und sich aber langfristig selber immer weiter reintreibt in diesen problematischen Teufelskreis.
Und das bedeutet nicht weniger, als dass Menschen mit Angststörungen beginnen zu trinken, aber Menschen, die trinken, dadurch auch Angststörungen bekommen können. Und es bedeutet, dass Menschen, die depressiv sind, Deswegen im Sinne einer Selbstmedikation trinken, aber auch, dass Menschen, die trinken, depressiv werden können. Und deshalb sprechen wir auch von einem Teufelskreis.
Und Angst und Depression wiederum ist die häufigste Kombination, mit der wir es in der Praxis zu tun haben. Und auch das geht in beide Richtungen. Man kann sich vorstellen, dass ein depressiver, grüblerischer Mensch dem vielleicht der Sinn im Leben abhandengekommen ist, der unbefriedigende Beziehungen führt und sich immer weiter zurückzieht, was in der Depression total typisch ist, gleichzeitig auch Ängste entwickelt, zum Beispiel soziale Ängste.
Oder eine generalisierte Angststörung. Und umgekehrt kann eine Angststörung die einen stark einschränkt im Leben, die einen fernhält von allem, was Spaß machen könnte oder was wichtig wäre, zu erledigen, kann auch ganz stark depressive Gefühle befeuern. Also die beiden gehen ganz oft Hand in Hand. auch Alkohol ins Spiel bringt, dann ist das, Entschuldigung, wenn ich das so deutlich sage, auf Englisch sagt man, this is when shit hits the fan. Das ist dann eine wirklich schlimme Spirale.
Also psychologisch betrachtet verhindert die ständige Flucht in den Alkohol und auch die gewisse Bequemlichkeit und Verfügbarkeit, die darin liegt, dass man sich ja einfach auch jeden Abend mit einer großen Flasche Rotwein in den Schlaf helfen kann, dass man andere Bewältigungsstrategien
Also das heißt, wer bei Stress, wer bei Angst, wer bei einer depressiven Grundstimmung dazu neigt, Etwas zu trinken, Alkohol zu konsumieren, übt ja nicht, diese Gefühle auf eine gesunde Art und Weise zu durchleben und zu meistern oder darüber zu reflektieren, wo diese Stimmung jetzt herkommt. oder gar konstruktive Lösungswege zu finden, sondern die hinter diesen unbequemen Emotionen liegenden ursprünglichen Probleme bleiben ja komplett unbearbeitet. Also sie schwelen ja weiter im Hintergrund.
Das heißt, warum habe ich so starke Schlafstörungen? Warum bin ich so ängstlich? Warum bin ich so angespannt, so dünnhäutig, so unglücklich, so gereizt? Das wird ja überhaupt nicht bearbeitet. Geschweige denn aufgelöst, indem man die Symptomatik wegkonsumiert. Aber schlimmer noch, es kommen ja viele neue Probleme hinzu. Zum Beispiel Konflikte in Beziehungen.
Weil man betrunken ganz klar Dinge sagt, die man sonst niemals gesagt hätte, weil einfach alle Hemmungen und alle Filter fallen. Man tut Dinge, die man hinterher bereut. Es kommt zu einem gravierenden... Konzentrations- und Leistungsabfall, das macht sich am Arbeitsplatz bemerkbar. Scham- und Schuldgefühle sind ein riesiges Thema.
Und in der Psychiatrie habe ich das, als ich auf der Suchtstation gearbeitet habe, so gehört, dass man da immer so ein bisschen, das ist natürlich scherenschnittartig, aber trotzdem darauf schaut, wie verhält es sich im Leben einer Person mit den 5F. Weil erfahrungsgemäß Menschen, die anhaltend Alkohol konsumieren und den Stark in ihr Leben integriert haben, die verlieren nacheinander die 5F und damit ist gemeint die Familie, die Firma, das Fahrzeug, den Freundeskreis und ihre Finanzen.
Das sind die 5 F, die verloren gehen über die Dauer der Zeit. Und es klingt jetzt vielleicht brutal, aber es ist zumindest meiner klinischen Erfahrung nach die Wahrheit. Und all das belastet die Psyche natürlich. Zusätzlich, man fühlt sich dadurch immer elender, immer belasteter. Das Leben hat immer weniger Sinn anstatt mehr.
Und das ist für mich das, was mich auch am meisten wütend macht an unserem gesamten gesellschaftlichen Konzept von Alkohol, muss ich mal so sagen, dass uns von klein auf beigebracht wird, dass Alkohol eben... wie ich eingangs sagte, mit Genuss, mit Freude, mit Spaß zu tun hat. Dass manche Leute ernsthaft denken, Alkohol holt das Beste aus ihnen heraus, weil sie dann lustig werden oder entspannt oder oder. So als wäre Alkohol sowas wie der Zaubertrank, den Asterix.
reinpfeift und dann ist er der Superasterix. Und in Wirklichkeit macht Alkohol das Gegenteil. Alkohol, der regelmäßig genossen wird, ist ein flüssiges Depressivum. und ist ein flüssiges Mittel, um uns Angststörungen zu verpassen, die wir sonst vielleicht gar nicht gehabt hätten. Also langer Alkoholkonsum stört unseren Gehirnstoffwechsel nachhaltig.
Und die sogenannte Selbstmedikation schafft ihr eigenes Leid. Und was als Lösung ursprünglich mal begonnen hat, wird letztlich zum Treiber und zum aufrechterhaltenen Faktor des Problems. Und leider, leider, leider sind Menschen so gebaut, dass sie ganz häufig ihr Verhalten an den kurzfristigen Effekten ausrichten und wenn kurzfristig Entlastung gefragt ist, dann schlägt das natürlich die langfristige Belastung, die wir daraus erleben werden.
Und das wird uns letztlich beigebracht, da kann man jede beliebige amerikanische Serie gucken, wo der verzweifelte Held sich erstmal so ein Saftglas großen Whisky einschenkt, wenn er ein Problem hat oder belastet ist. Oder kurz angespannt ist. Also da muss man ja gar nicht besonders weit gucken, wenn man sich fragt, wie sind wir eigentlich kollektiv darauf gekommen, dass man für alles erstmal einen Sekt braucht oder so. Das ist wirklich, wirklich fatal.
Und nur um uns nochmal so die Dimensionen klar zu machen. Das, was ich heute erzähle, ist etwas, was so viel mehr Menschen betrifft, als wir vielleicht auch nur ahnen. Jeder fünfte erwachsene Mensch macht im Rahmen seines Lebens die Erfahrung einer Depression. Das ist nicht selten. Jeder fünfte Mensch wird im Laufe seines Lebens an einer Depression. oder an einer chronisch-depressiven Verstimmung an einer sogenannten Dysthymie. Angststörungen sind die weltweit größte Gruppe.
an psychischen Erkrankungen. Das haben noch mehr Menschen als Depression. Ich hatte schon gesagt, viele Menschen haben auch beides gleichzeitig. Und das trifft auf unseren gesellschaftlich ziemlich problematischen Umgang mit Alkohol. Und diese Überschneidung ist auffällig und wird aber wie gesagt meiner Wahrnehmung nach auch übrigens in den therapeutischen Praxen häufig übersehen. Also das heißt, Alkohol, Depression und Angst treten überzufällig.
häufig gemeinsam auf und begünstigen sich alles auch noch gegenseitig. Und ein Aspekt ist mir hierbei besonders wichtig nochmal zu betonen. Ich hatte schon gesagt, dass Alkohol ja nicht nur in unserem Gehirn sondern dass er eben auch starke soziale Folgen hat. Und das wiederum kann natürlich Gefühle von Hoffnungslosigkeit, aber auch von Schuld und Scham und Niedergeschlagenheit und sowas erhöhen. Und jetzt muss man eine Sache wissen. Depressionen.
Schwere Depression ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Insofern, als dass die meisten Suizide im Rahmen schwerer Depressionen passieren und Alkohol verschärft das Problem, weil er eben enthemmt. Und viele Menschen wissen nicht, dass Suizid die Haupttodesursache ist bei Menschen unter 30. Neben Unfällen und Da hat Alkohol natürlich auch eine ganz unrühmliche Rolle.
Und das ist genau die Altersgruppe, in der nach meiner Wahrnehmung Alkohol auch noch sehr verherrlicht wird, für viele Menschen zum Lebensstil total dazu gehört und oft sehr unkritisch konsumiert wird. Und es wäre mir einfach... ein Anliegen, das Wissen darum zu verbreiten, dass wir alle noch ein bisschen besser aufeinander aufpassen. Also ich fasse das nochmal bis hierhin alles zusammen. Stell dir ein Dreieck vor.
Unten links steht Angst, unten rechts steht Depression und oben an der Spitze steht Alkohol. Wir wissen, dass Angst und Depression häufig gemeinsam auftreten. Das heißt, diese Verbindung zwischen Angst und Depression, die hat einen Pfeil in beide Richtungen. Depression kann begünstigen, dass jemand ängstlicher wird. Angststörungen können begünstigen, dass jemand depressiv wird.
Und dass die so oft gemeinsam auftreten, lässt sich unter anderem auch dadurch erklären, dass sie gewisse genetische und neurobiologische Grundlagen teilen, aber auch natürlich das psychologische Faktoren wie eben das Grübeln, das Gedankenkarussell, der negative Blick in die Zukunft. die Angst vor Kontrollverlust und so weiter in beiden Störungsbildern gemeinsam vorherrschen. Und andauernde Angst kann zum Beispiel in einer Hoffnungslosigkeit münden.
Weil man zum Beispiel glaubt, nie wieder der Angst entkommen zu können und nie wieder ein lebenswertes Leben zu führen. Und das, die Hoffnungslosigkeit, ist ein Kernmerkmal der Depression. Und eine anhaltende Depression wiederum geht oft mit Sorgen und Selbstunsicherheit einher. Und das kann Angst befeuern. Also der Zusammenhang zwischen Angst und Depression sollte rübergekommen sein. Und da geht ein Pfeil in beide Richtungen.
Und wenn jetzt von der Spitze des Dreiecks her der Alkohol ins Spiel kommt, dann wird dieses Zusammenspiel noch viel problematischer, weil Alkohol sowohl die Angst als auch die Depressionssymptome beeinflusst und zwar jeweils.
Zum Schlimmsten. Das heißt zu intensiverer Angst und tieferer Depression führt. Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Selbst Menschen, die vorher... eigentlich keine Angststörung hatten und auch nicht zu Depressionen neigten, wenn die lange genug Alkohol konsumieren, kann Alkohol Ängste und depressive Stimmungslagen auch auslösen.
Ja, das Fiasko besteht also darin, dass Alkohol zunächst Ängste löst, beruhigt, entregt und die Stimmung hebt. Das hat mit GABA, Glutamat, Serotonin und Dopamin zu tun. Und genau diese Symptome kommen aber, sobald man aufhört zu trinken, umso stärker zurück, was dann wiederum das Verlangen nach dem schnellen Helferlein Alkohol verstärkt. Und das ist der Teufelskreis.
Und jetzt aus meiner praktischen Erfahrung. Wir sind ja immer angehalten, wenn jemand zu uns neu in die Therapie kommt, abzuklären, ob derjenige ein problematisches Konsumverhalten hat. Ganz ehrlich.
Das wird häufig verneint und zwar nicht, weil die Menschen uns bewusst betrügen wollen, sondern weil sie ernsthaft glauben, dass ihr Konsum tatsächlich unproblematisch sei, weil sie... gar keine Zusammenhänge sehen zwischen ihrer chronischen depressiven Verstimmung oder ihren Panikattacken und ihrem Alkoholkonsum.
Und wenn es in der Praxis sowieso schon manchmal kompliziert ist, dass Menschen eben Depressionen und Ängste gleichzeitig haben und dadurch... schwerer beeinträchtigt sind und dadurch auch schlechter überhaupt auf Therapie ansprechen, wenn dann zusätzlich noch missbräuchlicher Alkoholkonsum ins Spiel kommt, von dem wir als Therapeuten und Therapeutinnen aber ja manchmal gar nichts wissen zunächst, verschlechtert das die Prognose aber noch weiter. Also es macht die Behandlung einfach...
weil man natürlich gleich drei Problemfelder gleichzeitig adressieren muss. Und noch ein unangenehmer Side-Effekt kann sein, dass wenn zum Beispiel Antidepressiva verordnet sind, die gar nicht richtig... Wirken können und dass auch die Psychotherapie nicht gut greift, solange eine Person trinkt. Das ist also wirklich ein verhängnisvoller Dreiklang zwischen Angst, Depression und Alkohol.
Jeder einzelne Faktor erhält die beiden anderen aufrecht oder intensiviert sie. So, und wie gehen wir jetzt damit um? Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus? Wo kriegen wir sozusagen einen Stock zwischen die Speichen, um diese Abwärtsspirale zu stoppen? Beziehungsweise, ich hatte ja schon von Shit in the Fan gesprochen, wie kriegen wir den Fan, also den Ventilator angehalten? Und da gibt es...
Nur eine Antwort. Wir starten immer mit dem Alkoholkonsum. Das ist die naheliegendste und auch die direkt zu kontrollierende Variable und ich kann die Bedeutung für Alkoholabstinenz, für die psychische Gesundheit wirklich gar nicht genug herausstreichen. Es ist eine Grundvoraussetzung, damit sich die Angst und die Depression überhaupt bessern können.
Dieser tiefe Eingriff in die Hirnchemie, aber auch aus verhaltenstherapeutischer Sicht diese wahnsinnig dysfunktionale Bewältigungsstrategie muss erstmal raus aus dem System.
Und hier erlebe ich häufig was Interessantes. Ich meine, ich bin wirklich schon lange Psychotherapeutin, habe mit vielen, vielen, vielen Patienten und Patientinnen gesprochen. Und ganz oft kommen Menschen in Therapie, die wissen, dass sie ein Alkoholproblem haben, dass sie dann aber verschweigen, sondern lieber sprechen sie über ihre Depression und ihre Angst aus der Idee heraus, wenn ich meine Angst in den Griff bekomme, dann wird es mir leichter fallen, nicht mehr zu trinken.
Oder wenn ich erst die Ursachen meiner Depression kenne, meine Kindheit aufgerollt habe und super stabil bin, dann werde ich ja nicht mehr trinken müssen. Und ich verstehe die Idee. Aber ich sage es jetzt mal ganz ehrlich. Das ist eine Form von Selbstsabotage und auch, ich sage es jetzt mal so, wie es mir gerade in den Kopf kommt, ein bisschen Selbstverarsche. Es schiebt das hinaus, was passieren muss.
nämlich aufzuhören zu trinken. Das ist das, was als erstes dran ist. Und danach gucken wir mal, was von der Angst und der Depression übrig bleibt und dem können wir uns dann therapeutisch widmen. Und ich weiß, dass das viele Menschen nicht gerne hören mögen. Aber auch das gehört ehrlich gesagt ein bisschen, na wie soll ich sagen, zu den aufrechterhaltenen Faktoren von Abhängigkeit.
dass Menschen ja alles Mögliche als Grund heranziehen, um zu trinken oder als Begründung, warum sie trinken und demnach dann auch... sich selbst und auch ihrem Umfeld einreden, ja, wenn ich weniger Angst hätte oder wenn ich weniger depressiv wäre oder wenn ich weniger Stress hätte oder wenn ich weniger Schmerzen hätte oder oder. Also es gibt immer ein, erst muss das und das passieren und dann kann ich aufhören zu trinken. Und das ist einfach falsch.
Das ist faktisch nicht wahr. Auch nochmal eine wichtige Botschaft für Angehörige. Wenn Alkohol eine Rolle spielt, ist es das, was als erstes angegangen werden sollte. Es ist... Die Grundvoraussetzung. Und damit beginnen viele negative Spiralen erstmal langsamer zu werden, zu stoppen oder sich wieder in eine positive Richtung zu drehen, sobald der ständige Giftstoff Alkohol wegfällt.
Hierzu muss man aber ganz klar beachten, dass es natürlich wichtig ist, in welchem Stadium des Alkoholkonsums man sich befindet. Also man muss sagen, ehrlicherweise die allermeisten Menschen spüren, dass etwas in eine schlechte Richtung läuft. Zum Glück. bevor sie wirklich abhängig sind. Und das ist eigentlich so der späteste Zeitpunkt, wo man es noch selber schaffen sollte, weil es gibt auch den Zeitpunkt, wenn eine Alkoholabhängigkeit vorliegt mit körperlichen Entzugserscheinungen.
Und man vielleicht auch eine Krampfanfallneigung hat, dann ist das was, was unter ärztliche Aufsicht gehört. Dann muss man die Entgiftung im Krankenhaus machen und da gibt es dann auch Medikamente, die einen dabei unterstützen können.
Und das ist wieder so ein Punkt, wo ich mir denke, hey, ich bin ein Podcast, bitte vergesst das nicht. Ich informiere hier, ich unterhalte hier ein Stück weit. Mein Anliegen ist es, vor allen Dingen Wissen und Kenntnisse zu verbreiten, aber das ist natürlich kein Therapieersatz.
Und gerade weil Alkohol wie ja rübergekommen ist, hoffe ich, so tief eingreift in unsere Gehirnchemie, ist das etwas, was ich unbedingt mit Fachmenschen absprechen würde. Denn ein plötzlicher Entzug kann ganz gefährlich werden. Die gute Nachricht ist, dass wenn die Depression und die Ängste vor allen Dingen Alkohol induziert sind, das heißt im Grunde mehr oder weniger ausgelöst und aufrechterhalten durch den Konsum, dann klingen die nach etwa vier Wochen Abstinenz auch ab.
Das heißt, die Depression, die Angststörung, unter der man so gelitten hat, hört in dem Moment auf, wo man es geschafft hat, über mehrere Wochen hinweg abstinent zu sein. Und ich würde jedem Menschen... der unter Angst und Depression leidet, wirklich empfehlen, mal über mehrere Wochen, besser Monate, konsequent trocken zu bleiben, um überhaupt mal zu bewerten, welche psychischen Beschwerden
dann überhaupt noch vorhanden sind. Und dieser Punkt wird nach meiner Wahrnehmung komplett unterschätzt. Auf Alkohol zu verzichten, Gibt unserem Körper, unserem Gehirn die Chance, die Neurochemie sozusagen Schritt für Schritt wieder zu normalisieren? Der überschießende Stresspegel sinkt, das Gehirn kommt wieder in Balance und...
Allein dadurch, nur dadurch kann sich bereits ganz viel von den Ängsten und von der negativen Stimmung deutlich bessern. Also Alkoholabstinenz ist der Schlüssel, um den Teufelskreis zu stoppen. Aber das sagt sich natürlich leichter, als das dann am Ende getan ist. Und wie gesagt, ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben, für Betroffene und für Angehörige, was man tun kann.
Wenn man sich in einer Angststörung, einer Depression oder einer Alkoholabhängigkeit wiederfindet und sich fragt, wie komme ich jetzt hier wieder raus? Ich habe Checklisten da reingemacht, die man durchkreuzen kann. um einzuschätzen, ob man vielleicht wirklich mit einem Fachmenschen sich mal in Verbindung setzen sollte. Ich habe Erklärungsmodelle da drin.
Christian hat einen ganz großen Teil geschrieben, wo er auch mit schönen Beispielen erklärt, wie das alles aus medizinischer Sicht abläuft. Ob da ein GABA-Handshake drin vorkommt, weiß ich jetzt gerade nicht, aber er hat das alles ganz anschaulich, ganz verständlich beschrieben. Und natürlich gibt es auch Tipps und Adressen von Anlaufstellen. Und ich glaube, jeder Mensch, der sich in diesem Teufelskreis befindet, braucht Unterstützung und sollte es vor allen Dingen von allen Seiten angehen.
Das würde jetzt hier natürlich bei weitem den Rahmen sprengen, alles anzusprechen, was man tun kann oder was man vielleicht auch tun soll. Aber ein erster Schritt könnte sein. auslösende und aufrechterhaltende Faktoren zu erkennen. Also sich wirklich klarzumachen, wann und warum greife ich zum Alkohol.
Das kann man machen, indem man zum Beispiel ein Tagebuch führt, indem man Situationen festhält oder auch Stimmungen oder auch Gedanken, um sich selber so ein bisschen auf die Schliche zu kommen, was die eigenen Muster eigentlich sind. Ist es der Stress auf der Arbeit oder sind es soziale Situationen, die mich herausfordern oder einschüchtern? Fühle ich mich abends einsam?
Oder ist meine Beziehung in Wirklichkeit so ausgehöhlt, dass ich mich vor weiteren konsequenten Gedanken über diese Beziehung fürchte und mir lieber ein großes Glas einschenke? Also was sind eigentlich meine typischen Auslöser? Und wenn man das verstanden hat, kann man natürlich auch gezielt Alternativen entwickeln. Also was könnte ich stattdessen tun?
Und da muss man manchmal ein bisschen kreativ werden und es kommt natürlich auch ganz darauf an, was die individuellen Auslöser sind. Also wenn es vor allen Dingen Anspannung oder Stress ist, dann wäre es natürlich wichtig, dass man sich darin übt. Entspannung zu erleben oder überhaupt entspannen zu können. Wenn Traurigkeit oder Einsamkeit Teil des Problems sind und
für den dysfunktionalen Alkoholkonsum. Dann geht es sicherlich darum, über den eigenen Schatten zu springen, Kontakte zu knüpfen, alte Kontakte wieder aufleben zu lassen, Hobbys zu entwickeln. Und Freunde zu treffen und das am besten in alkoholfreier Umgebung, also zum Beispiel spazieren gehen oder schwimmen gehen oder so.
Also wichtig ist tatsächlich, sich für die kritischen Momente etwas zurechtzulegen, was man machen kann, um die Lücke zu füllen, die dann sozusagen der Alkohol, den man so einen festen Platz in seinem Alltag gegeben hat, um die Lücke gut zu füllen. Dann kann ich nur ganz grundsätzlich empfehlen, sich mal Gedanken zu machen über eigene Denkmuster und Gewohnheitsmuster im Hinblick auf Alkohol. Also was glaube ich eigentlich, was der Alkohol für mich tut oder was er für Menschen tut.
Ist das eigentlich wirklich die Wahrheit? Also ist Alkohol der Zaubertrank, für den ich ihn halte? Macht Alkohol mich wirklich so kreativ und lustig? Oder habe ich am Ende die Kontrolle verloren und war mir vielleicht selber eher unangenehm oder habe... meine Probleme eher verschärft, also wirklich auch mal kritisch über die Wahrnehmung von Alkohol nachzudenken und sich die Realität vor Augen zu führen.
dass er vielleicht nicht so ein Gewinn ist, wie uns das manchmal erscheinen will. Aber umgekehrt auch haben wir, und das erlebe ich wiederum als ziemlich kollektive gesellschaftliche Idee, so ein Vorurteil, dass ein abstinentes Leben automatisch Trist und trocken und traurig sei, dass Menschen, die sagen, ich möchte keinen Alkohol trinken, automatisch Spaßbremsen sind, die zum Lachen in den Keller gehen und auch da zu hinterfragen, stimmt das überhaupt und auch einzuräumen, dass.
Das ziemlich traurig ist, wenn wir wirklich denken, Menschen sind nur gesellig, lustig, in der Lage zu tanzen und zu lachen, wenn sie intoxikiert sind. Also sich darüber auch mal allgemein Gedanken zu machen, finde ich auch eine gute Idee. Und in Wirklichkeit, wie gesagt, ich könnte jetzt hier ewig weitermachen. Es geht natürlich darum, sich Pläne zu machen, messbare Ziele zu verfolgen.
Gleichzeitig realistisch zu sein, sich nicht selbst zu demotivieren. Es geht darum, Rüstzeug sich zuzulegen für den Fall, dass man doch wieder trinkt, was absolut zu erwarten ist. Also wenn man wirklich lange getrunken hat. sind Rückfälle eher die Regel als die Ausnahme. Das muss man auch wissen, dass es häufig nicht mit der einen Entscheidung getan ist, ab jetzt trinke ich nicht mehr. Und dabei ist Unterstützung super hilfreich. Es gibt Selbsthilfegruppen, es gibt Online-Programme.
Und die sind häufig wirklich auch eine ganz, ganz starke Stütze. Denn je nachdem, wie sehr man sich angeeignet hat, im Grunde auf nahezu jede emotionale Regung, also ob das jetzt ist, ich bin gestresst oder... Oder ob das ist, ich will mich belohnen und ich habe es verdient und heute ist ein guter Tag. Also es gibt ja dann immer mehr Gründe zu trinken und wenn Alkohol irgendwann die Antwort ist auf nahezu jede emotionale Reaktion, ist das super.
Super hilfreich, wenn man soziale Unterstützung oder eben Gruppen, Gleichgesinnte. Bekannte aus der Selbsthilfegruppe an seiner Seite hat, die genau das kennen, die einem aber auch, ich sag mal so den Bullshit, den man dann geneigt ist, sich selbst zu erzählen, nicht durchwinken.
und abnicken, sondern die genau wissen, was jetzt gerade abgeht und die sagen, weißt du was, wenn das so ist, ruf mich an und einem helfen, indem sie 20 Minuten mit einem telefonieren. Die bekanntesten Gruppen sind, denke ich, die anonymen Alkoholiker oder auch
das Blaue Kreuz, aber es gibt auch andere Selbsthilfegruppen, da kann man ein bisschen gucken, was für einen selber in Frage kommt. Wenn die Alkoholabhängigkeit so weit fortgeschritten ist, und Krampfanfallneigung besteht oder wirklich auch starke Entzügigkeit, wenn man das alleine versucht, bitte unter allen Umständen eine Fachperson hinzuziehen, denn Krampfanfälle, das hatte ich schon gesagt, können gefährlich sein.
Und bezüglich Angst und Depression, da gibt es zum Glück gute und auch nachweislich hilfreiche therapeutische Mittel. Aber das ist wie gesagt der zweite Schritt. Heute ging es mir vor allen Dingen darum. auf diesen Teufelskreis aufmerksam zu machen, auf diesen zerstörerischen Dreiklang, also dafür überhaupt zu sensibilisieren. Aber genauso wie es Teufelskreise gibt, gibt es auch positive und sich verstärkende Kreise.
Es gibt Wege heraus, es gibt Linderung, es gibt Besserung. Und je eher man diesen ersten Schritt geht, desto schneller lässt sich der Teufelskreis aus Angst, Depression und Alkohol auch durchbrechen. Ich wünsche euch dafür viel Mut und viel Kraft, wenn es euch betrifft. Ich wünsche euch auch viel Mut und viel Kraft, wenn es euch als angehörige Person betrifft.
Und sage wie immer vielen Dank für das Interesse und für die Aufmerksamkeit. Und wir hören uns sehr gerne am nächsten Sonntag wieder. Tschüss. Das war's für heute. Ich hoffe, du konntest eine Menge frischer Gedanken für dich mitnehmen. Und natürlich nächste Woche wieder hier.