#114 Sophie Hundertmark und Michael Döring vom Luzerner Kantonsspital - podcast episode cover

#114 Sophie Hundertmark und Michael Döring vom Luzerner Kantonsspital

Jun 19, 202424 minSeason 5Ep. 10
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Michael Döring ist von Beruf aus Mediziner und hat sich in den letzten Jahren in die Verwaltung des Luzerner Kantonsspital entwickelt.
In dieser Folge erklärt Michael Döring, wie das Spital Generative AI einsetzt. Angefangen mit dem Co-Piloten bis hin zur intelligenten Mitarbeitenden-Planung.

Besonders beeindruckend, wie das Spital die Usecases findet und umsetzt und dann auch misst.

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Transcript

Optimierte Einsatzplanung im Spital durch KI-Technologien: Ein Gespräch mit Michael Döring

Sophie Hundertmark: [00:00:00] Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Sophies Next AI Talk. Bevor wir starten, möchte ich noch ankündigen dass wir einen neuen Podcast-Partner haben. Und zwar ist das 4.AI aus Hannover. Und neben dem dass sie eine sehr coole Chat- und Voice-Plattform anbieten, haben sie auch ultra tolle Sonnenbrillen und Socken, die ich gerade letzte Woche auf meiner Fahrradtour genutzt habe.

So viel dazu. Auf jeden Fall danke an meinen neuen Podcast-Partner und danke auch an meine bestehenden Podcast-Partner Corporate Software, CMM360 und Code Creative aus Berlin. Und nun komme ich aber zu heute. Ich habe heute den Michael vom Luzerner Kantonsspital dabei. Und ich war total erstaunt als ich letzte oder vor ein paar Monaten einen sehr spannenden Artikel gelesen habe, wie das Team vom Luzerner Kantonsspital mithilfe von Generative AI die Einsatzplanung der Mitarbeitenden optimiert hat.

Und somit danke, Michael, dass du heute [00:01:00] ein bisschen, ich würde mal sagen, aus dem Nähkästchen plauderst. Herzlich willkommen und vielleicht kannst du am Anfang ganz kurz sagen, was so deine Rolle ist und was du eigentlich den ganzen Tag machst. 

Michael Döring: Ja vielen Dank. Auch vielen Dank für die Einladung von dir.

Was ich den ganzen Tag mache, ich bin ja eigentlich ursprünglich Pflegefachmann und habe mich dann aber über die Managementlaufbahn in Krankenhäusern entwickelt und ich bin jetzt Chief Nursing Officer von der LUCAS-Gruppe. Und was mache ich den ganzen Tag? Ich... Ich sichte strategische Papiere, sichte operative Vorhaben habe Sitzungen, Rapporte, Meetings, tausche mich um Initiativen aus, leite Gremien, treffe mich mit Menschen aus der Praxis.

Also ein klassischer Bürotäter inzwischen und nicht mehr derjenige, der in Weiß am Patient steht, was ich manchmal sehr vermisse. Aber das bringt die Laufbahn so mit sich mit der Zeit. 

Sophie Hundertmark: Okay, finde ich interessant, aber trotzdem gut, dass du zumindest den [00:02:00]Background hast, würde ich sagen. Das können auch nicht alle in der Administration von einem Spital sagen, von dem her, das finde ich immer sehr bewundernswert und eigentlich auch beruhigend.

Ja, und jetzt bin ich doch gespannt, wie habt ihr das Thema Generative AI wahrgenommen und wie kam es dazu, dass ihr dann die ersten Use Cases umgesetzt habt? 

Michael Döring: Ich glaube, es ist uns gleich gegangen wie allen anderen. KI, AI, das ist ja wie eine Bombe eingeschlagen und verbreitet sich explosionsartig. Ein riesen Hype im Ganzen drin, in der Gesellschaft, in der Geschäftswelt Lustigerweise hatte ich gerade vorgestern ein Meeting mit der Fachhochschule Ost, wo Ja, auch zu dem Thema, zu einem Vorhaben wo wir haben, wo dann der Institutleiter rund um die KI dann gesagt hat, er tut sich seit 30 Jahren eigentlich mit ähnlichen Themen beschäftigen ein schon altes Thema.

Was hat es bei uns [00:03:00] ausgelöst Die persönliche Auseinandersetzung sicherlich Ich habe sehr, sehr viel mit der IT zu tun. Wir sind ja ein Krankenhaus, das mit der Epic-Software vor allem 2019 ein umfassendes Klinik-Informationssystem eingeführt hat, als erstes im deutschsprachigen Raum und dadurch sehr, sehr engen Kontakt hatten oder haben mit den Amerikanern inzwischen, aber auch mit Microsoft beim M365 umfassend eingeführt haben.

Und da das natürlich direkt in die Praxis einschlägt, bin ich in verschiedenen Gremien tätig oder leite auch verschiedene Gremien, wo man sich um diese digitalen Themen beschäftigt. Und durch das ein persönliches Interesse und ich selber habe angefangen mit dem Co-Pilot oder Bing etc. irgendwann mal zu spielen.

Ich habe selber Berührungspunkte oder Inputs bekommen durch Microsoft zum Beispiel, wir hatten bei der M365 Einführung Berater von Microsoft. Das war sehr, sehr wertvoll. Diese Berater, die sie damals hatten, das haben sie leider abgeschafft inzwischen, die sind ganz nah in die [00:04:00] Praxis reingekommen. Und Laura hieß unsere Beraterin die ich Kontakt hatte.

Und die hat mich eines Tages gefragt, ob sie nicht mal über die Pflegestation laufen kann und sich anschauen kann, was denn die Pflegenden effektiv im Alltag machen. Das haben wir ihr ermöglicht. Und als sie zurückgekommen ist hat sie mir eine ganze Liste von Themen gebracht, wo gefunden hat, Wahnsinn, das sind alles Themen, wo doch eigentlich...

Mit Softwarelösungen, Hardwarelösungen etc. unterstützt werden könnten, unter anderem die Dienstplanung. Sie hat realisiert, welchen Zeitaufwand wir in der Dienstplanung aufwenden und sie hat gefunden, da muss es doch Lösungen geben, das zu automatisieren. Ich selber habe mich mit dem Automatisieren von Dienstplanungen vor x Jahren schon mal beschäftigt Bin damals selber Dienstplaner gewesen, war nicht meine Leidenschaft und auch nicht meine besondere Fähigkeit.

Da gibt es bessere Menschen. Ich habe nach technischen Lösungen gesucht, bin damals gescheitert Habe keine Algorithmen oder keine Software gefunden, die das wirklich machen konnte. Habe dann [00:05:00] dankenswerte Leute gefunden, die das für mich übernommen haben. Und aus der Phase hatte ich diese Vorgedanken, habe ich mich damals schon mal damit beschäftigt.

Und als Laura mit dem Vorschlag kam, habe ich gefunden, natürlich probieren wir. Wir haben angefangen, das Potenzial auszurechnen. Fachkräfte in der Pflege, die sind Mangel auf dem Markt. Und... Die Zeit aus dem administrativen wieder zurück in die Pflege geben zu können von Dienstplanerinnen oder Schichtverantwortlichen, Abteilungsleitungen etc.,

wie sie alle heißen, ist natürlich für uns sehr, sehr lohnenswert und Laura hat dann eine Research gemacht über, international hat geschaut was für Firmen gibt es, da gibt es verschiedene Firmen weltweit, die sich mit dem Thema beschäftigen da gibt es auch Lösungen. Wir haben dann auch verschiedene Meetings gehabt mit Firmen haben da wirklich angefangen zu evaluieren, wie könnte man das lösen mit welchen Firmen könnte man das angehen Auf dem internationalen Markt ist es dann nicht zustande gekommen, aus verschiedenen Gründen.

Vor allem die Hebritisierung, die [00:06:00] Übersetzung ins Deutsche war dort ein Thema. Der deutschsprachige Markt, der im Verhältnis zum englischsprachigen Markt wirklich kleiner ist. Und Polypoint als Dienstplanungstool hatten wir eigentlich schon seit Jahren, seit Jahrzehnten könnte man sagen, im Einsatz bei uns im Krankenhaus.

Wir sind aber gezwungen Ehrlich gesagt, gar nicht auf die Idee gekommen, bei ihnen anzuklopfen. Und dann hat Laura irgendwann mal gesagt, da gibt es eine Firma die heißt Polypoint, die haben ein InnoSwiss-Projekt mit KI-Dienstplanung das läuft, wollen wir das anschauen. Und so hat in dem konkreten Fall der Eintritt mit der KI gestartet.

Und das hat natürlich das eine oder andere nachher ausgelöst bei uns. 

Sophie Hundertmark: Okay, spannend. Also ich finde das Vorgehen von dieser Laura sehr, sehr gut. Das ist auch das, was ich manchmal in Unternehmen mache. Man guckt einfach mal, was machen die alles und was kann man davon optimieren. Natürlich auch toll, dass ihr das alles so ermöglicht habt und da offen wart.

Ja, und jetzt hast du gerade schon gesagt, jetzt habt ihr damit angefangen und das hat irgendwie dann weiteres [00:07:00] ausgelöst. Jetzt bin ich natürlich gespannt, was hat das ausgelöst? 

Michael Döring: Wir haben den gestartet das war im Jahreswechsel 2023. Wir haben dann verschiedene Vorarbeiten machen müssen und hatten dann im Mai, das ist genau, Jetzt ein Jahr her, im Mai 2023, haben wir dann mit dem Pilot gestartet, also dem Proof of Concept gestartet.

Wir haben eine Abteilung genommen, die hat 50, 60 Mitarbeiter, ist eine Großabteilung, sind rund 40 Betten. Wir haben eine Abteilungsleiterin motivieren können, also finden können, die Franziska, die sich wirklich breit erklärt hat, mit dieser KI umzugehen Zusammenzuarbeiten oder das zu testen, das ist nicht selbstverständlich weil der Vorbehalt gegenüber so Technologie der ist ja eine Der ist gegeben, denn den haben verschiedenste Menschen.

Wir haben den großen Vorteil mit der Einführung von ePIG und den verschiedenen anderen Softwaren, wo wir in den letzten Jahren eingeführt haben, dass dieser Vorbehalt sich vermindert hat, also die Bereitschaft von meinen Pflegenden mit Technologie [00:08:00] zu nutzen, sich darauf einzulassen, die ist deutlich höher, habe ich den persönlichen Eindruck, als es zum Beispiel in Unternehmen ist, wo nicht so ausgeprägt digitalisiert sind.

Franziska hat dann sich bereit erklärt wir haben Sie hat sich das Programm eingearbeitet zusammen mit den Polypoint-Menschen, unterstützt von Microsoft. Wir haben das Ganze dann auch noch in Teams integriert weil Teams ist die Plattform, wo unsere Daten abgelegt werden über SharePoint, also die ganzen Standards etc.

Das sind auch, wir führen zum Beispiel Chats darüber, jede Abteilung hat ihren eigenen Chat drin, wie die WhatsApp ersetzt haben über die Jahre und so weiter, wo sie zum Beispiel... Ausgefallene Dienste organisieren oder wo sie Informationen weitergeben, wo sie Teams-Sitzungsprotokolle ablegen oder auch zum Beispiel den Dienstplan an Printscreen oder an Ustal-Ausdruck gescannten da ablegen.

Wir haben das dort integriert in die Teams-App, wo gesagt haben, die Mitarbeiter sollen nur eine App als Einstiegsportal haben. Und dann war der Plan auf den August 2023 [00:09:00] den ersten Dienstplan rauszugeben Wir haben gesagt, drei Monate machen wir das, also August, September, Oktober und dann brechen wir die Übung ab, dann werten wir sie aus und schauen, ob das funktioniert hat.

Ich muss sagen, ganz ehrlich, ich war skeptisch, hoffnungsvoll, aber skeptisch Ich habe gefunden, ja gut, wenn wir dann im Oktober einen funktionierenden Dienstplan haben, ist das cool. Ja. Ich habe dann völlig erstaunt von Franziska ein Telefon bekommen, wo gesagt hat, Michael, wir haben jetzt den dritten Plan durchlaufen.

Ich habe drei Vorschläge bekommen. Der dritte Plan für den August, der ist akzeptabel. Wir geben den dem Team raus. Sie hat das dann gemacht in meinem Einverständnis. Kurz darauf, ein bisschen später, hat sie mich wieder angerufen und gesagt, Michael, ich habe noch nie so wenig Reklamationen bekommen. Ich fand, okay.

Das tönt mal gut. Dann kam der September-Plan, der hat [00:10:00] auch funktioniert. Der Oktober-Plan kam und Wir haben Ansätze davon gehabt, dass die KI scheinbar lernt weil es brauchte plötzlich nur noch zwei Vorschläge, einen Vorschlag. Und das Team hat dann den Antrag gestellt, dass sie diese Software, die KI, weiter nutzen dürfen und der Pilot nicht abgebrochen wird, sondern der Pilot als Pilot weitergeführt wird bis zum definitiven Entscheid, was wir machen, weil die Zufriedenheit scheinbar wirklich so hoch war.

Die Pläne waren gut. Es hat funktioniert, das Ganze. Es hat verschiedene Schwierigkeiten gegeben, aufgrund von einer Teststellung natürlich. Aber das Team hat gesagt, wir wollen weiterfahren. Das ganze Übergang wir haben natürlich diese Software dort noch nicht und diese KI noch nicht vollständig bei uns integrieren können.

Das war eine Testumgebung. Das heißt, Konziska hatte sehr, sehr viel Aufwand in dieser Zeitphase auch noch. Die musste zum Beispiel... Die Information in eine Excel-Tabelle übertragen, die Excel-Tabelle wurde dann in die Cloud [00:11:00] zu der KI übermittelt die KI hat das per Excel wieder zurückgeschickt, dann wurde das wieder in das Dienstplanungssystem übertragen, also da gab es viel Handarbeit noch zwischendrin, aber sie hat bereits in dieser Phase eine Erleichterung eine deutliche Erleichterung und eine Reduktion vor ihrem Aufwand wahrgenommen Auf der anderen Seite das Team hatte natürlich vielmehr die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen in den Plan.

Das Team hatte im Vorfeld einen gewissen Aufwand die mussten zum Beispiel ihre Wie sagen wir, Vereinbarungen mit Franziska abmachen. Also das sind so fixe Vorgaben. Wenn ich zum Beispiel jetzt 40 Prozent arbeite und ich brauche immer am Montag Dienstag und Donnerstagabend brauche ich frei, weil aus irgendwelchen Gründen Verpflichtung.

Und das darf das Dienstplansystem nicht überschreiben wenn ich die plane, dann sind das sogenannte Vereinbarungen. Da heilt sich jetzt auch die KI da. Dann gab es sogenannte Präferenzen. Das sind Wünsche, wie ich mir wünsche, dass mein Dienstplan funktioniert Gestaltet sein könnte oder was ich zum Beispiel nicht möchte, ich kann [00:12:00] zum Beispiel eingeben, ich habe nicht gern die und die Dienste oder ich mache zum Beispiel nicht gern Nachtwache, fünf Stück am Stück, sondern ich hätte das lieber gerne unterteilt in zwei Blöcke und so.

Das sind Präferenzen, das sind Wünsche, die werden nicht hundertprozentig befolgt, die werden befolgt wenn es möglich ist. Und dann gibt es die Monatswünsche, die das Team eingibt, wo dann wirklich spezifisch auf einen jeweiligen Monat sind. Das ist die Arbeit, die das Team vorher machen musste. Franziska musste natürlich verschiedene Informationen einpflegen, Rahmenbedingungen, also wie ist die Schichtbesatzung zum Beispiel, wie viel Diplomierte braucht sie, wie viel fachangestellte Gesundheit braucht sie.

Pro Schicht wann sind Teamsitzungen, wann sind Weiterbildungen, das musste sie eingeben und aus dem hat die KI die Arbeitsplanvorschläge generiert. Der Aufwand wir haben vorher ungefähr drei Tage gebraucht für den Dienstplan zu erstellen auf dieser Abteilung pro Monat und der hat sich [00:13:00]trotz dieser Rahmenbedingungen, also trotz Excel-Tabelle, trotz fehlender App noch zu dieser Phase oder so, die Die Mitarbeiter, die Daten hätten via App eingeben können, hat sich der Aufwand um zwei Tage reduziert Also wir haben zwei Drittel Arbeitsreduktion gehabt.

Und das ist natürlich für uns relevant, weil das ist Zeit, wo wir den Patienten wieder zurückgeben können. 

Sophie Hundertmark: Also ich muss sagen, erstmal danke für die Aufklärung Ich würde hier mal ganz kurz unterbrechen. Das Erste was mir auffällt, was ich sehr sympathisch finde, du nennst auch immer die menschlichen Namen.

Ich mache das genauso. Meine Freunde sagen immer so viel, das ist deine Art zu reden, immer sofort die Namen zu nennen. Aber ich finde es toll, die Franziska hat dich nämlich auch schon gehört. Jetzt noch die Laura, finde ich super. Kann man sich das nämlich auch besser merken und besser vorstellen. Aber jetzt zum Thema KI.

Also sehr, sehr interessant, wie gut das funktioniert hat und wie ihr da vor allen Dingen auch wirklich effizient steigern konntet oder? 

Michael Döring: Das war sehr, sehr, das war wirklich... Der Gewinn am ganzen für uns als Unternehmen plus die Zufriedenheit der Mitarbeiter, also dass die [00:14:00] Mitarbeiter wirklich sich gewünscht haben, diese KI weiterzunutzen weil das ist in einem Projekt ja der Excellence-Standard also der Premium-Standard schließlich, den man erreichen kann, wenn der User sagt, unbedingt weitermachen.

Für mich hat das eigentlich jegliche Auswertungen, die wir sonst machen wollten oder gemacht haben, erledigt Weil wenn die Zufriedenheit gesteigert ist, der Aufwand reduziert ist, das Ergebnis gut ist, was will ich mehr? Und das andere ist, dass diese KI auch noch lernt also dass das nicht eine vermeintliche KI ist mit einem fixen Algorithmus, wo händisch nachgeschüttet wird sondern die verbessert sich auch.

Das Team ist ja jetzt ein Jahr lang unterwegs mit dem Dienstplan und diese KI hat weitergelernt Die hat sich fortlaufend entwickelt. Wir sind jetzt mittendrin, wir haben jetzt gestartet, die nächsten drei Abteilungen draufzunehmen ins System hinein Also wir sind jetzt im Rollout. Es gibt zu dieser ganzen Lösung noch [00:15:00] eine App.

Diese App haben wir ebenfalls damals getestet einfach in einer trockenen Umgebung. Das erleichtert dem Mitarbeiter einfach die Dateneingabe Er kann viel einfacher die Daten auch abrufen. Er kann zum Beispiel auch Dienstwünsche abrufen Machen und Diensttausch machen, also wenn sich jemand ausfällt und so weiter, wird ein Vorschlag erarbeitet wer einspringen könnte und so weiter.

Diese Apps sind wir am ausrollen da sind inzwischen über tausend Menschen drauf und jetzt kommt ... Die ersten drei Stationen eher in die richtige Umgebung hinein Also da ist keine Excel-Tabelle mehr dazwischen sondern da wird wirklich live mit der KI im System gearbeitet. Und wenn man das jetzt multipliziert auf die Größe von unserem Unternehmen, die Anzahl von Dienstplättern, die erstellt werden, wenn wir davon ausgehen, dass wir da in jedem Dienstplan ungefähr zwei Drittel Zeit reduzieren können, Aufwandszeit, die KI weiterlehnt, also der Aufwand noch weiter reduziert werden kann, dann ist das ein Riesengewinn, weil gleich bleibt eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Jetzt 

Sophie Hundertmark: wir nochmal auf die Mitarbeitenden ein. Jetzt sagst du ja, die waren jetzt sehr begeistert und mit [00:16:00] Franziska hast du sowieso Glück gehabt. Gibt es denn auch kritische Mitarbeiter, gerade wenn ihr das jetzt breiter ausführt, beziehungsweise wie geht ihr damit um? 

Michael Döring: Das gibt es auf jeden Fall. Ich meine KI, ich habe ja selber manchmal auch Bauchschmerzen wenn ich sehe, was zum Beispiel der Co-Pilot in meinem Antrag macht, was der für Informationen zusammenzieht und so weiter und so fort oder was mein Handy macht und so, wenn es mir irgendwelche Vorschläge generiert etc.

Also die Bauchschmerzen die habe auch ich zwischendurch und ja. Das ist völlig selbstverständlich dass es auch Mitarbeiter gibt, die da Vorbehalte haben. Auch Datensicherheit ist immer wieder ein Thema und so weiter. Offene transparente Kommunikation, also wenn jemand Bedenken hat, Äußern und drüber reden.

Das ist der einfachste Weg. Wir haben zum Beispiel eine Fragestunde, wo das Pflegekarte, das oberste, einmal im Monat zur Verfügung steht, wo jeder Pflegen die Person oder auch sonstige Mitarbeiter können, jederzeit teilnehmen können. Und Dort kann man zum Beispiel auch [00:17:00] Fragen stellen. Also wenn man dann so Bedenken hat, kann man sich dort in die Fragestunde einklicken die ist digital, damit man das von überall machen kann.

Dann wird das diskutiert, wenn das wirklich besteht. Die größeren Diskussionen habe ich interessanterweise momentan noch mit dem Kader, weil mit dieser Umsetzung verändert sich natürlich auch die Kultur um die Dienstplanung. Also wenn ich als Führungsperson Dienstplanung als Führungsinstrument verstehe oder als Kontrollinstrument, dann übergebe ich es der KI.

Die Thematik ja und verliere mit dem das vermeintliche Führungsinstrument oder das vermeintliche Kontrollinstrument, also die Autonomie des Mitarbeitenden steigt dadurch, dass er viel mehr selber steuern kann. Er kann Daten eingeben er kann dies und jenes selber machen. Es braucht weniger Bewilligung vom Vorgesetzten für viele Sachen.

Da haben wir eine Führungsdiskussion, diese Führungskultur, die sich verändert. 

Sophie Hundertmark: Okay. Also ich finde das sehr gut mit der Fragerunde und gerade wie du sagst man darf einfach alle Fragen [00:18:00] stellen. Wie wird das angenommen? 

Michael Döring: Mal mehr und mal weniger. Wir haben am Anfang gestartet, da waren die Fragestunden sehr, sehr klein, ehrlich gesagt.

Das war sehr familiär. Inzwischen gibt es Fragestunden, da haben wir locker mal 200 Menschen drin. Oh, okay. Aber viele einfach zuhören. Mir fällt oft auf, dass die Menschen sehr, sehr viel zuhören in diesen Fragenrunden. Da gibt es ein paar Mutige die dann wirklich die Frage stellen oder eine Frage stellen und dann wird das diskutiert.

Aber es wird genutzt. Inzwischen sind die Fragestunden, ich glaube, man kann sagen, sie sind etabliert. Sie werden regelgenutzt. Es braucht natürlich dann immer auch eine offene Kultur. Es braucht auf beiden Seiten ein Annehmen dieser Diskussion aber es Ja, etabliert Macht Spaß. Macht extrem Spaß, weil es gibt eine ganz andere Verbindung.

Ich muss sagen, wir haben 3.500 Pflegende bei unserem Unternehmen. Das ist gar keine [00:19:00]Chance, dass ich als CNO zum Beispiel wirklich jede einzelne Situation, jeden Menschen kenne. Das ist völlig illusorisch. Aber Feedbacks zu bekommen, was Entscheidungen bewirken, die ich treffe, Oder was für Background-Informationen es da gibt, direkt aus der Hand von der einzelnen Pflegenden, das ist extrem wertvoll, 

Sophie Hundertmark: extrem.

Also ich glaube, wie gesagt, damit sprichst du einen ganz ganz richtigen Punkt an und das ist das, was Mitarbeitende oder was Unternehmen immer beschäftigt oder vor allen Dingen auch Führungspersonen Wie schaffen wir diesen Austausch Wie können wir diskutieren? Und wenn du da jetzt sagst hey, wir haben da zum Beispiel diese digitale ich nenne es jetzt mal Sprechstunde sehr cool.

Ich glaube, das wird einige Zuhörer interessieren und der eine oder andere wird das vielleicht auch nachmachen. Ich habe jetzt nochmal ganz kurz eine Frage zu weiteren Use Cases. Du hattest ja gesagt, das hat ein bisschen was gemacht. Habt schon weitere Use Cases in Planung oder direkt sogar schon im Einsatz oder sagt ihr jetzt, ihr rollt das jetzt erstmal aus und dann geht es weiter?

Michael Döring: Wir sind an verschiedenen Sachen dran. Das eine [00:20:00] ist sicher innerhalb von EPIC, wo zunehmend auch künstliche Intelligenz Einfluss nimmt. Unterstützung von Planungssystemen so weiter, Ressourcen- oder Bedarfsmanagement. Dort sind verschiedene Sachen am Laufen im Sinne des Kapazitäten- und Ressourcenmanagements Der Co-Pilot habe ich ja vorher gesagt, das ist gerade etwas, was wir haben ausgerollt.

Also ich bin seit längerer Zeit mit dem Co-Pilot jetzt unterwegs. Wir sind jetzt dran, das auszurollen auf einen größeren User-Kreis um wirklich dann auch verschiedene Use-Cases durchzuspielen. Also ein Ziel ist zum Beispiel, wir haben so eine genannte Kaderkonferenz Pflege. Da trifft sich einmal in der Woche das oberste Pflegekader und wir möchten die Die ist in der Regel digital inzwischen über Teams und wir möchten das jetzt weiter automatisieren, indem zum Beispiel das Protokoll automatisiert wird, die ganzen Tasks die daraus entstehen automatisiert werden mit der Hilfe vom Co-Pilot, sodass wir die ganze Protokollierungsarbeit reduzieren können.

Die ganze Mail-Verwaltung wo unterstützt wird mit dem Co-Pilot, das macht [00:21:00] Spaß, das erleichtert mir auch das Leben. In einem anderen Case, wo ich jetzt gerade am Diskutieren bin, ist die Fragestellung können wir, Gewisse anamnestische Themen, also die Erhebung einer Anamnese, der Pflegeanamnese jetzt spezifisch bei mir, können wir dir vorlagern beim elektiven Patienten, also beim geplanten Patienten, vorlagern im Sinne einer, er hat die Möglichkeit sich einzuwählen und dann mit einem Avatar, der das Gespräch mit ihm führt, wirklich digital durch die Anamnese durchzugehen.

Was wir zum Beispiel können, wir können ein Gespräch inzwischen dank EPIC machen Strukturiert analysieren und strukturiert ablegen. Wir haben Tests durchgeführt. Inzwischen im letzten Jahr wurde wirklich diese strukturierte Informationsfilterung aus, die funktioniert. Und das jetzt dann koppeln, Mit künstlicher Intelligenz, dass die Pflegeanamnese wirklich dann durch einen Avatar durchgeführt wird, der emotional, und das ist [00:22:00] der Anspruch, er soll emotional das Gespräch führen zu können im Vorfeld, sodass die Daten nachher abgelegt sind und die Pflegefachperson, wenn der Patient ins Spital, ins Krankenhaus eintritt, nur noch die Überprüfung in Anführungsstrich wahrnehmen muss mit dem Patienten, sind die Daten korrekt erfasst worden, stimmt das alles, gibt es Zusatzinformationen.

Ich bin gespannt ob das funktioniert. Die technische Einschätzung ist sehr, sehr positiv gewesen. In der Regel geht es am Schluss mal um Finanzen, wer sponsert die Entwicklung, aber technisch scheint das alles möglich zu sein. 

Sophie Hundertmark: Okay. Ja, ich glaube, ich habe da auch ein ähnliches Projekt, wo ich sagen würde, technisch ist es definitiv möglich.

Es ist dann immer, wer sponsert es, wer gibt es frei. Was sagt die Compliance-Abteilung dazu? Ich merke ihr seid da wahnsinnig gut und ich würde einfach mal sagen, aus Zeitgründen weil ich weiß, dass die Zuhörer dann irgendwann aufhören zuzuhören oder die Joggingrunde zu Ende ist, müssen wir diese Podcast-Folge langsam beenden Aber ich merke schon, das war definitiv nicht die letzte.

Und ich würde mich sehr freuen, [00:23:00] weiter mit dir im Austausch zu bleiben und dich gerne nochmal für eine weitere Folge einladen. 

Michael Döring: Ich danke dir vielmals auch viel gerne, jederzeit wieder. 

Sophie Hundertmark: Dann danke ich am Ende noch natürlich meinen Zuhörern. Danke dir und danke meinen Podcast-Partnern 4.ai, ganz neu dabei, Corporate Software und Quad Creative aus Berlin.

Danke euch allen.

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