#199 Marathonläufer verlieren Fett im Gehirn | Tuberkulose wird wieder gefährlicher | Robben messen Sauerstoff im eigenen Blut - podcast episode cover

#199 Marathonläufer verlieren Fett im Gehirn | Tuberkulose wird wieder gefährlicher | Robben messen Sauerstoff im eigenen Blut

Mar 28, 20257 minEp. 199
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Summary

In dieser Folge von IQ - Wissenschaft schnell erzählt geht es um die Auswirkungen von Marathonläufen auf das Gehirn, die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Bekämpfung von Tuberkulose und die Fähigkeit von Robben, den Sauerstoffgehalt im eigenen Blut zu messen. Es wird diskutiert, wie Marathonläufe zu einem Fettabbau im Gehirn führen können, warum Tuberkulose wieder gefährlicher wird und wie Robben dank spezieller Nervenzellen in ihren Halsschlagadern lange unter Wasser bleiben können.

Episode description

Wenig Zeit - trotzdem neugierig? Hier ist Euer Podcast Update für alles, was Ihr zu aktueller Forschung wissen müsst. Kurz, relevant und überraschend. Die Themen in dieser Podcast-Folge: (00:00:20) Marathonläufer verlieren Fett im Gehirn Reversible reduction in brain myelin content upon marathon running (00:02:26) Tuberkulose wird gefährlicher WHO calls for urgent action to address worldwide disruptions in tuberculosis services putting millions of lives at risk (00:04:25) Robben messen Sauerstoff m eigenen Blut Cognitive perception of circulating oxygen in seals is the reason they don't drown Unsere große IQ-Umfrage 2025 ist vorbei. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Wir freuen uns, von Euch zu hören: WhatsApp (https://wa.me/491746744240) oder [email protected]

Transcript

Helmut, ich habe schon gespickt, am Anfang geht es um Marathonlauf. Und es geht um Tuberkulose und um eine außergewöhnliche Fähigkeit, die Robben haben. Wissenschaft schnell erzählt. Mit Johannes Rostöscher und heute mit Helmut Nordwig. Servus. Servus. Marathonlauf. Ja, wenn wir einen Marathonlauf machen, dann ist es ja eine große Herausforderung für den Körper. Der braucht jede Menge Energie und die Holter zeigt neue Forschung auch aus einer ungewöhnlichen Quelle, nämlich aus dem Gehirn.

Das heißt, er zieht den Zucker aus dem Gehirn raus? Das einerseits, da könnte man sagen, es ist nicht so schlimm. Wir müssen ja nur laufen und nicht denken. Aber unsere fünf Sinne, die sollten wir trotzdem beieinander haben. Die motorische Koordination zum Beispiel, die muss unbedingt funktionieren beim Laufen, ist ja klar. Und manchmal könnte es...

durchaus leichte Störungen geben. Das haben jetzt Ärzte aus Spanien festgestellt. Die haben Gehirne von Läufern vor einem Marathonlauf angeschaut mit Magnetresonanz. Das ist ein bildgebendes Verfahren. Da haben Sie Unterschiede gesehen und zwar gibt es um die Nervenzellen rum so eine Schutzschicht, so wie die Ummantelung um ein Kabel, hat auch die gleiche Funktion, isoliert elektrisch und diese Schutzschicht, die wird teilweise abgebaut.

Die besteht aus Fett, ist natürlich eine super Energiereserve, aber das könnte bedeuten, dass das Gehirn etwas langsamer als sonst arbeitet, auch wenn man noch nicht ganz genau weiß, wie sich das auswirkt. Bestimmte Fähigkeiten sind ziemlich sicher beeinträchtigt. Der Marathonlauf entzieht quasi wirklich dem Läufer und der Läuferin das Fett aus dem Hirn. Genau und diese Energie, die im Fett steckt, die wird zum Laufen auch verbrannt.

Ja, und das ist Gott sei Dank nicht für immer so, sondern nach zwei Monaten ist dann wieder alles beim Alten. Da kann sich das Fett eben wieder regenerieren. Aber noch zwei Wochen nach dem Lauf, da waren die Nervenzellen im Gehirn immer noch nicht so gut geschehen.

wie es normalerweise der Fall ist und die Gehirnfunktion beeinträchtigt, auch wenn die Läufer das ziemlich sicher nicht merken. Also mein Cousin läuft Marathon, der ist ziemlich schnell im Hirn. Ich muss mal schauen, der läuft ja nur einen oder zwei im Jahr. Werde ich ihn mal aufsuchen und schauen, ob er sich irgendwie verändert hat in den ersten zwei Wochen. Am besten direkt nach dem Marathonlauf. Da ist er eine Mischung aus total erschöpft und euphorisch. Je nach der Zeit, die er gelaufen ist.

Tuberkulose, eine uralte Krankheit. Was gibt es da Neues? Richtig und vor kurzem war der Welt-Tuberkulose-Tag und aus dem Anlass hat die Weltgesundheitsorganisation darauf hingewiesen, dass die Krankheit immer schlechter bekämpft werden kann.

Und das ist dramatisch, denn jeder vierte Mensch infiziert sich im Laufe des Lebens. Ich habe die Zahl selber kaum glauben können, aber es stimmt wirklich. Viele merken das nicht, denn die Krankheit bricht bei ihnen gar nicht aus. Die sind dann auch nicht ansteckend, tragen aber den Erreger in sich. Insgesamt ist Tuberkulose trotzdem die tödlichste Infektionskrankheit überhaupt. Es gibt eineinhalb Millionen Tote jedes Jahr.

Das vergisst man ja bei uns in der sogenannten Ersten Welt recht leicht, dass die in anderen Ländern ganz schön viele Menschen dahin rafft. 1,5 Millionen Tote, hast du gesagt. Ich habe vorher gesagt, eine uralte Krankheit, warum gibt es die eigentlich überhaupt noch? Warum ist die noch nicht? Ja, das ist nicht so einfach. Es gibt einen Impfstoff, der wirkt aber nur bei Kindern gut. Und da gibt es eben alles andere als flächendeckende Impfprogramme.

Umso wichtiger wäre es halt, die Krankheit zu überwachen, also gute Diagnostik aufzubauen und sie zu bekämpfen mit Antibiotika. Und für beides ist immer weniger Geld da. Unter anderem stellen die USA jetzt gar keins mehr bereit. Aber auch in Deutschland, da haben zum Beispiel große Parteien im letzten Wahlkampf angekündigt, dass die Mittel für die Gesundheit in ärmeren Ländern zurückgefahren werden.

Das ist das, was du am Anfang gesagt hast, die wird immer schlechter bekämpft. Was kommt da auf uns zu? Konkret heißt es, dass in neun Ländern schon jetzt nicht genug Medikamente bereitstehen. In 27 weiteren hat die... Weltgesundheitsorganisation gezählt. Da stehen die Tests auf Tuberkulose auch auf der Kippe. Und das ist natürlich ein Problem auch hier, denn wir haben eine globale Welt. Die Menschen reisen überall hin und kommen natürlich auch zu uns, vielleicht auch mit.

Du hast es ja vorher gesagt, besonders wichtig wäre die Früherkennung, also wenn die Tests eingestellt werden. Umso schlechter, aber jetzt freue ich mich noch auf die Meldung mit den Robben. Diese Robben, die sind ja Säugetiere und trotzdem haben sie die erstaunliche Fähigkeit, 30 Minuten lang unter Wasser zu bleiben. Also Säugetiere ohne Kiemen, sondern mit Lungen.

Genau, die tauchen also sehr lang und jetzt ist das Rätsel geklärt, woher die eigentlich wissen, dass sie wieder irgendwann auftauchen müssen, damit sie nicht ertrinken. Diese Robben, die können nämlich den Sauerstoffgehalt in ihrem Blut messen. Aber die haben nicht so ein kleines Gerät, das sie an den Finger klemmen wie bei uns. Das haben sie nicht, aber sie haben Nervenzellen in den Halsschlagadern. Die sind darauf spezialisiert, dass die wirklich die Menge an Sauerstoff im Blut feststellen.

Das haben schottische Forscher aus der Stadt St. Andrews herausgefunden. Die haben die Tiere in einer Kammer untersucht, in so einer Art Aquarium, wo sie die Atemgase genau einstellen konnten, eben zum Beispiel auch den Sauerstoff. Und wir tauchen ja auch und wir merken ja auch,

Wenn wir dringend wieder rauf wollen, haben wir auch sowas. Keinen Sauerstoffsensor, aber wir merken, wie viel Kohlendioxid im Blut ist. Könnte man sagen, das kommt ja aufs Gleiche raus. Wir haben dann halt den Drang, Luft zu holen, wenn die zu gering ist und die robben. haben aber beides. Und das bietet Ihnen einen Vorteil. Da sind Sie eben viel besser angepasst an das Leben im Wasser. Viel besser informiert.

Wann sie wieder rauf müssen und nicht erst so wie bei uns, Japs, Japs, Not, Not, schnell rauf. Zu schnell manchmal dann. Der Marathonläufer, der tatsächlich seinem Gehirn das Fett entzieht. Tuberkulose und dass die eigentlich wieder gefährlicher wird statt ungefährlicher, was ja eigentlich unser Wunsch sein sollte. Und die tolle Sauerstoff-Messkunst der Robben. Superschöne Themen. Vielen Dank, Helmut. Gerne. Und wie immer findet ihr...

Alle Originalquellen zu diesen drei Themen in den Beschreibungen zum Podcast. Und weil wir uns bei Wissenschaft schnell erzählt, ganz rasant der 200. Folge nähern, das war nämlich Nummer 199. Ist in den Shownotes diesmal auch ein Link zu einer kurzen Umfrage über IQ, über Wissenschaft schnell erzählt, aber auch über unseren anderen vertieften IQ-Podcast.

Wir würden von euch gern wissen, unter anderem, welche Themen euch vielleicht noch mehr interessieren würden, was wir vielleicht ansonsten noch besser machen könnten. Und es gibt wieder etwas zu gewinnen unter allen, die mitmachen. Da verlosen wir vier Bluetooth-Boxen. Vielen Dank fürs Zuhören, sagen Johannes Rostäuscher und Helmut Nordwig. Auf Wiederhören.

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