Oliver, drei Themen hast du wie immer dabei. Und die heißen ungeahnte Auswirkungen von Mikroplastik. Dann reden wir über neue Hoffnung für Abnehmwillige. Und ich habe doch einen guten Grund, früh ins Bett zu gehen. Wissenschaft schnell erzählt. Heute mit Johannes Rostäusch und Oliver Buschek, der die drei Geschichten recherchiert hat. Mikroplastik haben wir oft im Programm.
Was gibt es heute Neues dazu? Also man weiß ja, diese winzigen Plastikteile, die breiten sich überall aus, in den Ozeanen, in Wolken, im menschlichen Körper. Auch darüber haben wir neulich gesprochen, überall ist Mikroplastik zu finden. Und eine der Folgen besteht offenbar...
auch darin, dass es immer mehr Bakterien gibt, die resistent gegen Antibiotika sind. Das hat jetzt eine Studie der Universität von Boston gezeigt. Mikroplastik leuchtet mir ein, gibt es immer mehr und es ist auch immer kleiner. dass es immer mehr Antibiotika-Resistenzen bei Bakterien gibt.
Gibt, ist auch bekannt, aber der Zusammenhang leuchtet mir jetzt noch nicht ein. Zwei große Probleme dieser Zeit, die tatsächlich auch zusammenhängen können. Denn es ist so, dass Bakterien eine Oberfläche brauchen, die sie besiedeln können und auf der sie dann auch einen schützenden... Biofilm erzeugen, den kann man sich wirklich wie so eine Art Schutzschild vorstellen.
Und wenn diese Oberfläche Plastik oder ein winziges Stückchen Mikroplastik ist, dann ist dieser Schutzschild, das haben die Forscher herausgefunden, viel stabiler als zum Beispiel auf Glas. Die Antibiotika, die dringen dann nicht mehr durch. Und die Forscher haben auch im Labor gesehen, wenn sie die Bakterien vom Plastik umziehen lassen auf eine andere Oberfläche, dann behalten die...
trotzdem die Fähigkeit, einen stärkeren Biofilm aufzubauen. Das heißt, die haben das dann quasi fürs Leben gelernt, wenn man so will. Und das ist verheerend, schreiben sie zum Beispiel in Flüchtlingsunterkünften, wo sich Bakterien unter den vielen Menschen auf dichtem Raum leicht aus... Und wo es zugleich oft auch viel Plastik gibt. Also das Mikroplastik ertüchtigt die Bakterien, könnte man sagen. Und jetzt sind wir bei einem weiteren Weg.
Da gibt es ja inzwischen die Abnehmenspritzen, für viele das Mittel der Wahl, also Präparate wie Osempik oder Vigowi. Die senken den Appetit und helfen damit tatsächlich sehr effektiv beim Abnehmen. Allerdings gibt es einen kleinen Haken. Der darin enthaltene Wirkstoff, er heißt Semaglutid, der hat zum Teil auch heftige Nebenwirkungen. Also Übelkeit, Verstopfungen oder auch ein Verlust an Muskelmasse gehören dazu. Bisher gab es allerdings keine Alternative. Doch nun hat es...
ein Team der Stanford-Universität auf die Suche gemacht und Sie haben sich gefragt, gibt es vielleicht auch natürlich vorkommende Moleküle, die eine ähnliche Wirkung haben wie Semaglutid und auf diese Forschungsfrage haben Sie dann, wie man das heute so macht, eine künstliche
Was findet die? Das war ein mehrstufiger Prozess, den ich hier gar nicht in allen Einzelheiten beschreiben kann. Aber was wichtig ist, dass sie am Ende bei einem sogenannten Peptid gelandet sind. Grob gesagt eine Verbindung von Aminosäuren. Sie haben diesem bestimmten Peptid die Bezeichnung BRP gegeben. BRP. BRP. Und das haben sie dann in einem Versuch Mäusen und Schweinen gespritzt, wo sich dann tatsächlich der gewünschte Effekt eingestellt hat. Also die Tiere haben deutlich weniger...
Futter zu sich genommen. Haben aber trotzdem normal getrunken, hatten auch keine Anzeichen von Nebenwirkungen wie Übelkeit oder sonst was. Und weitere Tests haben dann gezeigt, dass dieses Peptid auch viel gezielter aufs Gehirn wirkt, als das Semaglutid tut. das zum Beispiel auch beim Darm ansetzt und deswegen auch Verstopfung, Übelkeit und so weiter. Also es gibt unterm Strich jetzt einen vielversprechenden Kandidaten für eine neue Abnehmenspritze, aber...
Es gibt ein Aber. Man hat es halt noch nicht bei Menschen ausprobiert. Also ob das auch bei Menschen wirkt, dieses BRP und vor allem auch gut verträglich ist. Das muss sich erst noch herausstellen. Aber nachdem Abnehm-Spritze viel Geld bringt, wenn sie funktioniert, kann man davon ausgehen, dass schnell und effizient weitergeforscht wird. Und jetzt hast du noch was versprochen, warum wir... früh ins Bett gehen sollten. Ja, weil länger schlafen unter Umständen auch vor Erkältungen schützt.
Das ist ein Zusammenhang, den eine Studie aus Norwegen nahelegt, für die rund 1300 Krankenschwestern und Krankenpfleger befragt wurden. Sie wurden gefragt, wie viel Schlaf sie benötigen, wie viel sie bekommen, in welchen Schichten sie arbeiten und wie häufig sie arbeiten.
die in den vergangenen Monaten bestimmte Infektionskrankheiten hatten. Siehe da, diejenigen, die weniger schlafen, die waren auch deutlich häufiger erkältet. Sie hatten häufiger Bronchitis, Magen-Darm-Infekte, also eine ganze Reihe von Erkrankungen. assoziiert sind mit wenig Schlaf. Wieder ein eindeutiger Vorteil von viel Schlafen. Man lernt besser, man bleibt schlanker, man ist offenbar auch gesünder. Das heißt auch...
besser gewappnet gegen Erkältungskrankheiten. Aber wie ist der Zusammenhang? Könnte es nicht auch andersrum sein, wenn ich eh schon erkältet bin? War ich kürzlich erst? Dann schläft man ja auch schlechter und weniger. Das ist wahr. Räumen die Forscher auch ein. Ihre Studie sagt alleine,
Für sich genommen nichts aus über Ursache und Wirkung. Aber die Forschung weiß dann doch schon länger, dass der Körper im Schlaf bestimmte Hormone ausschüttet. Wachstumshormone, aber auch solche, die das Immunsystem stärken.
früh ins Bett gehen, kann sich also definitiv lohnen. Ein weiteres Argument für viel schlafen, die Leute unterschätzen es ja, es gilt ja in der Businesswelt auch irgendwie ein bisschen cool, mit wenig Schlaf auszukommen, aber es rächt sich irgendwann. Ah, mir reichen drei Stunden, ja. Eine weitere positive Folge von viel Schlafen und nicht cool tun. Ein möglicherweise vielversprechendes Peptid, BRP, das Semaglutid.
beim Abnehmen ersetzen könnte. Wohlgemerkt vor allem für Leute, die wirklich krankhaft adipös sind. Vergisst man manchmal. Das ist ja so ein Modemedikament geworden. Aber eigentlich geht es um die, die wirklich... starkes Übergewicht haben. Und ein weiteres Argument, warum man wirklich mit dem Plastik sparsam umgehen sollte, auch aus gesundheitlichen Gründen, auch weil wir nicht noch mehr resistente Bakterien züchten wollen.
Alle Quellen, alle Originalquellen zu diesen drei interessanten Geschichten wie immer in der Beschreibung. Dort findet ihr auch die aktuellen Folgen unseres vertieften, längeren IQ-Podcasts. Vielen Dank an Oliver Buschek. Wie immer gerne. Und wir sagen auf Wiederhören. Ciao.