ARD Wissenschaft schnell erzählt, heute mit mir Stefan Geier und ganz kurz vorab. Wir haben euch in einer der letzten Folgen gefragt, was gefällt euch eigentlich besser, wenn wir hier mehrere... kurze Geschichten erzählen. Das sind dann meistens zwei oder drei. Oder wenn wir mal ein Thema etwas ausführlicher behandeln. Vielen Dank an alle, die sich gemeldet haben per Mail, per WhatsApp und per Kommentare. Das Ergebnis ist relativ eindeutig.
ihr habt am liebsten beides. Also viele von euch haben gesagt, die Mischung macht's. Mal mehrere kurze und dann mal eine längere Geschichte. Und danach werden wir uns natürlich richten und wir versuchen eine gut verdauliche und trotzdem spannende Mischung für euch rauszusuchen aus diesem...
Ziemlich großen Berg wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Und das Ganze dann natürlich auch mundgerecht aufzuarbeiten. Heute dreimal kurz recherchiert von Priska Straub. Ich grüße dich. Hallo. Was hast du gefunden? Also ich habe eine ganz verrückte Neuigkeit, nämlich, dass wir Zucker nicht nur mit der Zunge schmecken, sondern auch mit dem Herzen. Dann geht es um Werkzeuggebrauch unserer Vorfahren, also um Faustkeile zum Beispiel und wie Monsterwellen ausgerechnet werden.
in der Nordsee entstehen. Wir schmecken Zucker mit dem Herzen. Das klingt so ein bisschen nach Romantik. Ja, süßer Geschmack verändert tatsächlich unser Herz, aber nicht im romantischen Sinn. Sondern wirklich das Organ. Es ist tatsächlich so, dass das Organ reagiert. Auch Herzmuskelzellen haben sozusagen Andockstellen für Geschmack, nicht nur die Zunge. Klingt zunächst ein bisschen irre.
Aber grundsätzlich ist es wohl so, Geschmacksrezeptoren gibt es in vielen Teilen des Körpers, da haben sie aber andere Rollen. Und was das Herz angeht, man wusste das natürlich, Herz reagiert auf süßen Geschmack. Was heißt das, es schlägt dann schneller?
Ja, es ist irgendwie irritiert. Also süßer Geschmack verändert den Herzschlag, das wusste man. Das hat man jetzt mit künstlichen Süßstoffen auch mal systematisch untersucht. Aspartam zum Beispiel ist so ein Stoff. Aber es gilt eben auch, wenn man etwas Süßes isst.
Der Kalziumtransport kommt in Fahrt und so weiter. Das hat man jetzt getestet an Herzmuskelzellen von Mäusen, aber eben auch von Menschen. Und bisher war es so, man ging davon aus, Das Herz bekommt diese Informationen, also aktiver zu werden, über Nervensignale aus dem Gehirn über.
Ein Umweg sozusagen. Und die neue These lautet, nein, das Herz kann die Süße im Blut sozusagen direkt selbst schmecken, ohne diesen Umweg. Und was heißt das für uns? Also wieder mal lieber weniger Süßes nehmen, weil schlecht eben auch direkt fürs Herz? Ja, vor allem.
Im Wahrscheinlich geht es um diese künstlichen Süßstoffe. Also lieber nicht so viel künstlich gesüßte Getränke trinken. Das geben die Forscher auf jeden Fall schon mal zu bedenken. Aber daran muss man jetzt natürlich erst mal weiter forschen. Und wenn man die süßen Getränke weglässt, ist ja auch für viele andere Sachen gut. Dann geht es sehr weit zurück.
Ja, ich habe was mitgebracht. Da geht es um Steinwerkzeuge und eine überraschende Beobachtung. Unsere Vorfahren haben diese scharfkantigen Steine ja schon hergestellt. Das war vor rund zwei Millionen Jahren. Also diese typischen Faustkeile, so bearbeitete Steine.
Genau, kennt man ja auch aus dem Schulbuch. Das sind so birnenförmige, bauchige Steinsplitter. Die wurden aber ganz gezielt vom frühen Menschen in Form geschlagen, zum Beispiel um Fleisch zu zerteilen oder Fleisch von den Knochen zu schaben. Und jetzt hat man beobachtet,
Diese Werkzeuge sehen überraschenderweise so aus wie das, was einige Affenarten heute noch produzieren. Kapuzineraffen zum Beispiel, in diesem konkreten Beispiel, wenn sie Nüsse aufbrechen. Das heißt also, die Affen basteln sich auch diese Faustkeile so wie...
wie wir vor, was hast du gesagt, zwei Millionen Jahren? Ja, man könnte das denken, aber man hat jetzt gesehen, die basteln die nicht absichtlich, sondern diese Werkzeuge, die entstehen einfach unabsichtlich sozusagen als Abfallprodukt, wenn eben die Affen mit den Steinen auf den... Und das ist jetzt Forschern vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologien Leipzig aufgefallen. Und ihre These heißt jetzt, moderne Affen, die zeigen uns vermutlich den Weg, den die Evolution...
genommen hat bei der menschlichen Werkzeugherstellung. Also mehr Zufall, als wir gedacht haben. Genau, und den frühen Menschen ist wahrscheinlich auch immer mal wieder unabsichtlich irgendwas abgesplittert beim Nüsseknacken oder so. Und einer unserer Vorfahren ist dann drauf gekommen. Komm, wow, so ein Steinsplitter, das könnte vielleicht ein Messer sein.
Also nicht nur Intelligenz, sondern offenbar braucht man auch den Zufall, um sich dann weiterzuentwickeln. Und zum Schluss, hast du gesagt, geht es um Monsterwellen. Ja, Extremwellen oder Monsterwellen. Gefährlich für die Schifffahrt, hört man ja immer wieder, weil sie so unfassbar sind.
Das heißt, die kommen aus dem Nichts? Die kommen aus dem Nichts und können dann locker doppelt so hoch sein wie die anderen Wellen um sie herum. Und das Forschungsteam sagt jetzt, gerade in der deutschen Nordsee kommen die häufiger vor als gedacht.
Und am häufigsten wohl vor der Insel Norderney. Warum gerade dort? Weil das ist doch eigentlich ein Urlaubsparadies. Das ist tatsächlich noch eine offene Frage. Man weiß das nicht so genau. Möglicherweise, weil da vor Norderney die Wassertiefe besonders stark schwankt. Aber es ist natürlich auch so, dass wir in der Nordsee ungewöhnlich starke Gezeitenströmungen haben, ohnehin.
Das hat man jetzt alles mithilfe von Messbojen herausgefunden und auch eine Berechnung angestellt. Eine von knapp 6000 Wellen in der Nordsee ist eine Monsterwelle und ist natürlich überraschend viel. Aber das heißt dann, wenn man dort am Strand ist, muss man auch ein bisschen aufmerksam sein.
Nee, eigentlich nicht, denn diese Monsterwellen, die schlagen ja nicht unbedingt am Strand auf, sondern die entstehen auf hoher See, aber die bleiben dann draußen. Also es ist eigentlich eher eine Gefahr für die Schiffe. kann man auf jeden Fall weiterhin beruhigt dort zum Baden gehen. Vielen Dank, Priska Straub, für diese Geschichten. Gerne. Deren Originalquellen ihr wie immer in den Shownotes findet.
Wenn ihr Lust habt auf ein Thema in aller Tiefe, dann empfehle ich euch die aktuelle Folge IQ Wissenschaft und Forschung. Da schauen wir auch auf ein Thema, das klingt erstmal ziemlich abgefahren. Und zwar geht es da um Medikamente. die man angeblich mit Licht anschalten kann.
Ist es nur Hokuspokus oder ist es wirklich eine ernsthafte Möglichkeit, Krankheiten zu heilen? Hört gern rein, Link auch in den Shownotes. Soweit für heute. Im Podcaststudio war Stefan Geier und ich würde mich freuen, wenn wir uns in der nächsten Runde wiederhören. Bis dann. Ein Podcast von Bayern 2 in der ARD Audiothek.