Zwar heilt bei mir immer noch ein bisschen die Geschichte aus der letzten Folge nach, der längste Eisbohrkern der Welt, den man aus der Antarktis rausgebohrt hat, fast drei Kilometer lang. Und jetzt freue ich mich aber darüber, dass ihr wieder dabei seid in dieser Runde und bin gespannt auf drei neue Geschichten aus der Wissenschaft, die Helmut Nordwig recherchiert hat. Hallo Helmut. Ja, servus. Worauf können wir uns freuen?
Die Kalorienkennzeichnung bei Lebensmitteln. Dann geht es um Kaninchenzähne. Da gibt es nämlich was ganz Besonderes. Und eine Planetenparade. Planetenparade, das klingt so ein bisschen nach Attraktion am Himmel. Die, würde ich sagen, heben wir uns für den Schluss auf. Und es ist ja immer noch Jahresanfang. Da hat man noch viele Vorsätze. Manche davon haben ja mit Kalorien zu tun. Dann fangen wir doch damit an.
Ja, es geht um die Frage, was bringt es denn eigentlich, dass bei vielen Lebensmitteln draufsteht, wie viele Kalorien die enthalten. Ja, wenn man wirklich darauf achtet, Kalorien zählt, man denkt ja oft, so genau wollte ich es jetzt auch wieder nicht wissen. Ja, das war der Plan, aber ganz so geht es eben gar nicht auf, zeigt jetzt Forschung. Es steht ja sogar oft im Restaurant auf der Speisekarte und bei abgepackten Produkten, da bin ich jetzt mal ins Nachbarbüro gegangen und habe gefunden, Chai Latte zum Beispiel 75.
Kilokalorien pro Becher, 10 Spekulatiuskekse, 474. Das ist richtig viel. Das ist richtig viel. Wir brauchen so am Tag zwischen 1.900 und 3.000 maximal, je nachdem, ob wir Frauen oder Männer sind und je nachdem, wie viel wir körperlich arbeiten. Ja, und Marshmallows, die kommen.
Im Vergleich zu den Spekulats ist es immer noch gut weg. 340 Kilokalorien pro 100 Gramm, wenn man denn so viele essen mag. Alles im Nachbüro zu finden. Der Sinn dieser Angaben ist halt, du sollst Maß halten beim Essen und nicht mehr essen, als du brauchst. Nicht mehr, als man braucht. Jetzt haben Forscher untersucht, das klappt, wenn man sich daran orientiert, was da draufsteht oder wie erfolgreich ist diese Angabe? Ja, die haben fast 10.000 Probanden aus verschiedenen Studien ausgewertet.
Die haben Produkte mit oder ohne Kennzeichnung angeboten bekommen, konnten also wählen. Und wenn die Angabe vorhanden war, dann haben die Menschen Lebensmittel genommen mit weniger Kalorien, aber nur mit zwei Prozent weniger Kalorien. Also kaum weniger. Genau, es ist wirklich nur ein minimaler Effekt. Und jetzt wollen die Wissenschaftler natürlich untersuchen, ob es vielleicht bessere, ja, buchstäblich Rezepte gibt.
wie man Menschen zu gesünderem Essen motivieren kann. Gesünder immer nur so viele Kalorien, wie man braucht. Ich finde es schon mal interessant, wenn man ab und zu mal einen Tag oder mehrere Tage lang einfach mal zählt, wie viel man wirklich konsumiert. Hilfreich auch die empfohlenen Mengen. Du hast ja gesagt, fast 1900 bis 3000 Kalorien. So ungefähr. Da gibt es ja auch ganz gute Rechner, wie man ausrechnen kann, wie viel man eigentlich braucht. Dann die nächste Geschichte. Die Kaninchen.
Die essen auch, fressen meine ich und ernähren sich unter anderem von ihren eigenen Zähnen. Moment, also Kaninchen fressen die eigenen Zähne? Ja, also so in etwa jedenfalls. Bei Kaninchen, da wachsen die Zähne nämlich das ganze Leben lang nach. Das ist auch wichtig, weil die sehr faserige Nahrung fressen. Also Gräser, Blätter, manche sogar Rinde, Zweige und die Zähne, die werden deshalb sehr schnell ab.
abgerieben und verschleißen. Und diese kleinen Mikroteilchen, das erinnert mich so ein bisschen wie der Abrieb beim Autoreifen, die fressen sie da mit? Wie so ein Schleifpapier ist das praktisch. Das fressen die tatsächlich mit. Das haben jetzt Tiermediziner aus der Schweiz und aus Finnland gezeigt. Ist das nicht ungesund? Ja, die wollten wissen, was eigentlich mit diesen abgeriebenen Zähnen passiert. Und das Ergebnis, die sind tatsächlich Teil der Nahrung. Und das Calcium aus den Zähnen, das ist das Besondere, wird in die neuen wieder eingebaut. Zahnrecycling bei Kaninchen.
Ob das bei unseren Zellen auch so ist? Die wachsen zwar nicht nach, aber die werden ja auch abgerieben. Ja, so ein bisschen natürlich, aber die wachsen eben nicht nach. Ob wir das Calcium dann anderweitig verwenden, keine Ahnung. Und jetzt zum Schluss, Helmut, geht es um diese ganz besondere Attraktion am Himmel. Planetenparade hast du uns versprochen. Sechs Planeten auf einmal sind nämlich zur Zeit zu sehen. Die stehen...
Alle in einer Reihe, beziehungsweise diese Woche am Dienstagabend war es so, dass sie wirklich in einer Reihe waren und jetzt die nächsten Tage sieht man es auch immer noch sehr schön. Also die sind alle nebeneinander aufgereiht, nebeneinander in Anführungszeichen, weil eigentlich sind sie natürlich hintereinander immer sehr weit weg. So ist es. Jeder Planet, der bewegt sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne und je weiter weg er ist von der Sonne, desto langsamer. So ein bisschen ist es wie im Stadion mit der Innenbahn und der Außenbahn.
Nur, dass die Planeten schon ungefähr an sich gleich schnell laufen. Die brauchen halt unterschiedlich lang, weil die Bahnen so unterschiedlich groß sind. Das heißt also, ein Planet, der weiter innen läuft, der holt die Äußeren immer wieder ein. Also die Erde zum Beispiel.
Die überholt immer nach ungefähr zwei Jahren einmal den Mars. Der ist ja eine Bahn weiter draußen. Und jetzt sind eben zufällig sechs Planeten zugleich am Abendhimmel. Es kommt halt dann einfach mal vor, dass die sechs eben in einer Position sozusagen sind, dass es mehrere auf einmal sind, die man sieht am Abendhimmel. Das kommt immer wieder vor. Aber diese Konstellation, die ist nur alle zehn bis zwanzig Jahre einmal vorhanden.
Also schon ein bisschen außergewöhnlich, finde ich. Dann brauchen wir jetzt natürlich am Schluss noch ein Rezept. Was müssen wir genau machen, um diese Planetenparade zu sehen? Ich könnte mir vorstellen, Zutat 1, klar, eine dunkle Nacht. Also nicht so viel Licht in der Umgebung. Ganz genau. Im Moment sind ja die Nächte wolkenlos in größeren Teilen von Deutschland. Das ist ganz günstig. Wo müssen wir hinschauen? Nach Süden. Da ist der Jupiter.
Und den Mars, den finden wir dann etwas weiter östlich. Der ist an der roten Farbe gut zu erkennen. Den sehen wir ja relativ häufig. Im Moment ist er auch besonders hell, weil er sehr nah ist.
Die Venus und der weniger helle Saturn, die sind dann im Südwesten. Also von links nach rechts sozusagen. Mars, Jupiter, Venus, Saturn. Und wer ein sehr gutes Fernglas hat, der kann zwischen Jupiter und Venus auch noch den Uranus und den Neptun finden. Und der kann dann auch noch die Monde vom Jupiter und die Ringe des Saturn sehen. Da muss man dann richtig viel Glück haben. Und wie lange haben wir jetzt die Chance, diese sechs Planeten gleichzeitig zu sehen?
die nächsten Wochen bis so circa Ende Februar. Und Ende Februar, da kommt sogar noch der Merkur dazu.
Also auf jeden Fall ein Appell rauszugehen. Wird ja noch früh dunkel. Einfach mal schauen, wenn der Himmel klar ist. Blick, haben wir gelernt, Richtung Süden. Dann sollten sie alle aufgereiht erscheinen. Auch wenn sie natürlich in Wahrheit viele Milliarden Kilometer weit weg sind. Von uns und natürlich auch voneinander. Vielen Dank, Helmut Nordwig, für diese drei Geschichten über ausgewiesene Kalorien, nenne ich es mal. Kaninchen, die...
die ihre Zähne essen und über die Planetenparade, die gerade am Himmel zu sehen ist. Ja, sehr gerne und bis zum nächsten Mal.
Alle Quellen dazu und nützliche Links findet ihr in der Beschreibung dieses Podcasts. Da findet ihr auch verschiedene Wege, wie ihr uns erreichen könnt. Freuen wir uns immer darüber, von euch zu hören. Kleiner Tipp noch, falls ihr es verpasst habt, die Folge 161 über den fast drei Kilometer langen Eisbohrkern, der jetzt in der Antarktis erbohrt worden ist. Das ist nicht nur ein Rekord, sondern auch wirklich ein erstaunliches Archiv.
Für alles, was die Erde und was die Menschheit klimamäßig so erlebt hat. Wenn ihr uns schon abonniert habt, danke. Und wenn ihr neu seid, dann freuen wir uns, wenn ihr uns folgt. Das ist uns wirklich wichtig, auch für die nächste Runde Wissenschaft schnell erzählt. Die ist nämlich schon in Arbeit. Ich bin Stefan Geier und ich sage im Namen des ganzen Teams bis dann. Ein Podcast von Bayern 2 in der ARD Audiothek.