#160 Kelten in der Eisenzeit: Frauen hatten die Macht | Rotes Fleisch lässt euer Gehirn altern | Wie Mähroboter igelsicher werden sollen - podcast episode cover

#160 Kelten in der Eisenzeit: Frauen hatten die Macht | Rotes Fleisch lässt euer Gehirn altern | Wie Mähroboter igelsicher werden sollen

Jan 21, 20258 minEp. 160
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Wenig Zeit - trotzdem neugierig? Hier ist Euer Podcast Update für alles, was Ihr zu aktueller Forschung wissen müsst. Kurz, relevant und überraschend. Die Themen in dieser Podcast-Folge: (00:00:30) Kelten in der Eisenzeit: Frauen im Zentrum der Macht (00:03:04) Rotes Fleisch lässt euer Gehirn altern (00:05:18) Mähroboter vs. Igel. Wir freuen uns, von Euch zu hören: WhatsApp (https://wa.me/491746744240) oder [email protected].

Transcript

Hallo, Franzi Konitzer hier. Ihr hört IQ Wissenschaft schnell erzählt mit drei kurzen Geschichten aus der Wissenschaft. Heute erzählt von meinem Kollegen Johannes Rostäuscher aus der Wissenschaftsredaktion. Hallo Johannes. Servus. Und welche Geschichten hast du mir mitgebracht? Frauen aus dem keltischen Britannien und ihre Macht, was rotes Fleisch wahrscheinlich mit unserem Gehirn macht und wann endlich mehr Roboter Igeln nichts mehr tun.

Okay, dann würde ich sagen, wir starten in der Vergangenheit im Reich der Kelten. In der Eisenzeit im Reich der Kelten, der britannischen Kelten. Es gibt ja so immer diese Geschichten von Julius Cäsar und Tacitus, dass bei den...

Kelten die Frauen sehr mächtig waren. Da hat es dann auch so Kriegsheldinnen, Heerführerinnen gegeben mit tollen Namen. An Boudicca erinnere ich mich noch, die sich gegen die römische Eroberung oder Kolonialisierung in dem Sinne gewährt hat. Also Boudicca oder Cartimandua, zwei so keltische Heeresführerinnen oder Königinnen. Man weiß auch, dass Druidinnen Druidinnen waren und nicht nur Druiden von Grabbeigaben. Jetzt hat das Magazin

Science einen Text veröffentlicht über DNA-Untersuchungen in Südengland, ganz aktuell. Da hat die Uni Dublin in Dorset Gräber aus der Zeit von 100 vor bis 100 nach Christus untersucht. Und zwar geht es da um die keltische Gruppe der Duro Triges. Und da haben die die DNA von 57 Menschen ausgewertet und haben das erstaunliche Ergebnis rausgebracht, die sind...

Oft verwandt, aber eigentlich immer über die mütterliche Linie. Also da gibt es so gut wie keine väterlichen gleichen Verwandten-Gene. Also wenn ich einmal Eltern habe, dann habe ich die Nachkommen und die Vorfahren mütterlicherseits alle, aber nicht quasi Cousins und Cousinen des Vaters oder irgendwie so stelle ich mir das vor. Also die Nachkommen sind sehr oft mit einer...

gemeinsamen weiblichen Vorfahren verwandt. Und was schließen wir jetzt daraus? Beziehungsweise die Archäologen aus Dublin, die sagen, das ist dann matrilinear und matrilokal. Also matrilinear, das heißt dann, das wird über die Mutter vererbt? Oder wie genau kann ich mir das vorstellen? Also was kann man daraus wirklich dann schließen? Also über die mütterliche Linie und matrilokal heißt eben, dass die Frau da bleibt und der Ehemann...

Also oft sind ja in solchen patriarchalisch geprägten Gesellschaften eher die Frauen dahin gezogen, wo die Männer gewohnt haben.

Aber da war es offenbar andersrum. Die Frau bleibt, der Mann kommt. Also man sieht, dass da offenbar die Frauen für die Vererbung von Land und für die Vererbung von Genen, also für die Nachkommen viel wichtiger waren als die Männer. Und es gibt noch ungefähr 160 weitere Fundstätten, nicht jetzt nur in Dorset unten, sondern in ganz England. Da ist es nicht überall so, aber gerade wenn es eisenzeitlich war, hat es das oft bestätigt, dass Verwandtschaft über die Frauen weitergegeben worden ist.

Finde ich sehr spannend. Danke dir. Und dann Fleisch, hattest du gesagt. Sogenannte rote Fleisch. Das ist also alles, was nicht Geflügel ist und Fisch sowieso nicht. Und das hat ja keinen allzu guten Ruf, so bei den Medizinern und Ernährungswissenschaftlern. Erhöht, sagt zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation, das Krebsrisiko. Und jetzt ist eine neue Studie rausgekommen.

In den USA untersucht, erhöht auch das Risiko für Demenz und für die Gehirnalterung. Inwiefern? Also wie viel Fleisch darf ich essen, damit vielleicht mein Demenzrisiko nicht erhöht ist? Naja, die haben das ziemlich genau untersucht, aber das sind natürlich...

Wissenschaftliche Annahmen. Also die haben gesagt, wenn man eine Viertelportion Fleisch am Tag isst, ich rechne jetzt andersrum, wenn man jeden vierten Tag 85 Gramm Fleisch isst oder mehr, dann gilt das als viel. Also quasi einmal Fleisch in vier Tagen und dann auch noch wenig. Einmal Fleisch in zehn Tagen, ungefähr diese Menge gilt als wenig. Und wenn man jetzt zu den Vielfleisch-Rotfleisch-Essern gehört, erhöht man sein Risiko für die Demenz um 13 Prozent.

Wenn man auch noch verarbeitetes Fleisch isst, wissen wir alle, Wurst, Speck und so weiter, erhöht man dieses Risiko minimal mehr um 14 Prozent. Und auch die Gehirnalterung schreitet schneller voran.

Zugeben, ich habe gestern tatsächlich einen Burger verspeist. Was ist denn die Empfehlung, was ich dann künftig lieber essen sollte? Erst wieder in zehn Tagen? Ja, erst wieder in zehn Tagen. Und was esse ich in der Zwischenzeit? Also was besonders gut ist und was sogar nochmal das Risiko wirklich senkt, das wären zum Beispiel Nüsse oder Hülsenfrüchte. Das haben die auch untersucht. Das macht dann schon ein Risiko minus von 19 Prozent.

aus für Demenz. Also wenn man diese 85 Gramm durch Nüsse oder Hülsenfrüchte ersetzt, dann hat man minus 19 Prozent und auch ein jüngeres Gehirn um 1,3 Jahre ungefähr. Und bei Fisch ist es noch besser. Fisch hat andere Nachteile für die, sagen wir mal, für die überfischten Meere. Wir bleiben jetzt bei der Demenz. Aber beim Fisch verringert es das Risiko sogar um 28 Prozent. Wunderbar. Dann gibt es dann vielleicht morgen einen Linseneintopf und ich lasse den Speck weg. Und wir springen noch in den Garten.

Was gibt es im Garten? Ich habe keinen wohl dem, der einen hat, aber dann gibt es halt leider oft auch den Rasenmäheroboter, weil die so wahnsinnig bequem sind. Die fahren ja dann einfach rum, ganz gemütlich und mähen den Rasen. Was gibt es Neuigkeiten von denen? Also neu ist es nicht, die schaden Igeln. Also wie die das machen, ist wirklich ein bisschen rätselhaft, aber die schaffen es, Igel mit den Messern zu verletzen. Die sind dann nicht nur verletzt, das können wir uns vorstellen. Es gibt ältere Untersuchungen, 47 Prozent der Igel, die...

von einem Rasenmäheroboter verletzt werden, sterben dran. Und da grätscht jetzt die Wissenschaft dazwischen, das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, zusammen mit einer Crash-Test-Firma und einem Computermagazin. Die versuchen jetzt Igel-Dummies, perfekte Igel-Dummies zu entwickeln, damit man an denen die Roboter schulen kann und auch testen. Diese Roboter, die fahren ja nicht einfach nur irgendwie rum. Die haben ja Sensoren. Die können mit Laser oder mit Ultraschall oder auch optisch

Oder auch mit Wärme schauen, ob sie da auf ein Lebewesen zufahren. Oder auf ein Hindernis. Ein Hindernis sowieso ist einfacher, aber dann auch auf ein Lebewesen. Aber es sollte natürlich wirklich das Lebewesen zuverlässig identifizieren. Und dafür entwickeln die drei genannten Gesellschaften oder die drei genannten Organisationen gemeinsam jetzt.

Den perfekten Igel-Dummy. Also soll so groß sein wie ein Igel. Und zwar sowohl zusammengerollt als auch nicht zusammengerollt. Schaut auch so ähnlich aus. Das wäre mal die nächste Frage gewesen. Schaut so aus wie ein Igel. Ja, so braunzottelig ein bisschen. Oh, das finde ich gut. Und haben auch ein Skelett aus dem 3D-Drucker drin und sind auch warm. Ja, das ist ja, wenn du sagst Wärmekameras oder sowas, dann ist es ja relevant, dass der auch warm ist. Und die werden jetzt getestet und optimiert. Ziel ist eigentlich, dass man...

Wenn vielleicht dieser Test Pflicht wird, dass man den optimalen Igel-Dummy hat, um Rasenmäher-Roboter zu testen, dass die wirklich in Zukunft Igeln nichts mehr tun. Dann drücke ich den Igel-Dummys und den Mäh-Robotern und allen Gartenbesitzerinnen und Besitzern die Daumen, dass das was wird. Lieber Johannes, danke für die Geschichten. Bitte schön. Und wenn ihr nochmal selbst nachlesen wollt, die Quellen dazu findet ihr wie immer in den Shownotes. Und da gibt es auch Kontaktmöglichkeiten, wenn ihr Anregungen...

Kommentare und Fragen aller Art für uns habt. Das war IQ Wissenschaft schnell erzählt. Und Johannes und ich sagen Dankeschön. Und Servus. Bis zum nächsten Mal.

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