Ich glaube, wir müssen wesentlich schneller werden. Wir haben etwas aufzuholen. Die Einsicht ist da. Ich glaube, nur die Geschwindigkeit der Veränderung, die muss zunehmen. Wir müssen multiverspektivitiert leisten, weil das die Basis dafür ist, dass Medien, und da spreche ich in erster Linie auch über uns öffentlich-rechtlicher, glaubwürdig bleiben. Echte Insights aus der Medienbranche. Hier sind deine Innovation Minutes. Direkt aus dem Media Lab Bayern.
Hallo und herzlich willkommen bei der neuen Folge der Innovation Minutes. Ich bin Sabrina Harper, deine Host. Und heute habe ich die Programmchefin von den Radiomarken "Cosmo und Eins Live" zu Gast. Shiva Schlei, herzlich willkommen. Hallo, schön, dass ich hier sein darf. Shiva, wie lange bist du eigentlich schon den Medien tätig? Oh mein Gott, das ist eine ganz schwierige Frage.
Ich kann es so beantworten, dass ich tatsächlich zu den Lärden gehöre, die von Anfang an wussten, dass sie in die Medienbranche wollen. Und das habe ich ganz klassi und aus heutiger Sicht wahrscheinlich Old School angefangen, bei der Tageszeitung direkt nach dem Abitur. Also ich bin seitdem ich, ja, seitdem ich Abi gemacht habe, in den Medien tatsächlich, also seit jetzt hinten. Und jetzt leitest du zwei große Marken in den öffentlich-rechtlichen.
Und wo man dich auch sieht, ist manchmal auf einer Bühne bei einem Panel. Vielleicht mal kurz zu den Zahlen. Eine Auswertung von 2020 meinte, 6% der Chefredakteure, Chefredakteurinnen bei den größten Medienmarken haben eine Migrationsbiografie. Das ist so ein Aspekt in der Diversitätsebene. Es gibt noch viele darüber hinaus. Aber das ist so eine, die jetzt kommuniziert wurde in den letzten Jahren sehr häufig. Und du saßst schon auf einigen Panels zum Thema Diversität damals, 2020.
Und auch heute. Hat sich denn was getan? Ist es immer noch so ein präsentes Thema? Es ist ein präsentes Thema und das ist verdammt gut so. Und ich glaube, oder nein, anders formuliert, ich weiß, dass es ein Mind-Change gegeben hat. Also ich nehme es wirklich so wahr, dass man niemand mehr erklären muss. Also zumindest in meinem Umfeld und in der ARD, auch im WDR im Speziellen, muss man niemandem erklären, dass Diversität wichtig ist.
Was wir aber natürlich noch längst nicht erreicht haben, ist, dass die Redaktionen in Deutschland oder Teams in Deutschland, dass die divers sind. Wir nehmen natürlich, es hat damit angefangen, dass wir viel Diversität vor der Kamera hatten. Also sichtbare Diversität war, Landezeit sehr, sehr wichtig.
Dann ist ein Faktor dazu gekommen, den ich ehrlicherweise fast noch wichtiger finde, dass in der Redaktion im Hintergrund, also diejenigen, die entscheiden, welche Themen machen wir, welche Zugänge haben wir. Und dass diese Menschen, sag ich mal, in diversen Background mitbringen, bezüglich dass die Teams divers aufgestellt sind. Das ist etwas, wo sich immer mehr tut, wo wir aber aus meiner Sicht noch lange nicht am Ziel sind.
Aber was sich verändert hat, ist, glaube ich, das Bewusstsein, dass das wichtig ist. Das ist ja auch schon meine gute Nachricht. Auch wenn es langsam vorangeht. Okay, das ist das Bewusstsein des Anderen ist die Praxis. Aktuelles Thema, über das viel gestritten wird. Andere Ebene von Diversität, geschlecht, männlich, weiblich, divers. Und aktuell ist wieder die Diskussion, zum Beispiel hier in Bayern, wo ich ja sitze, "Chendern, das müssen wir jetzt verbieten".
Müssen wir "Chendern" verbieten? Ist es wichtig, weil Medien spielen ja auch eine große Rolle, wenn es um "Chendern" geht. Chendert ihr denn bei "Eins live"? Also ich finde, wir haben beim WDR eine sehr gute Form gefunden, damit umzugehen. Und zwar ist es so, dass wir beim WDR auf die Zielgruppe gucken, die wir adressieren. Und dass, sag ich mal, danach entscheiden wir, ob wir "Chendern" oder nicht. Weil wir machen ja ein Programm fürs Publikum.
Und das bedeutet in der Praxis tatsächlich, dass wir bei "Eins live" kein Verbot ausgerichtet, also aufgestellt haben, aber dass bei "Eins live" nicht "Chendern" wird, sondern eher mit Blick aufs Publikum. Aber dass wir beispielsweise bei Cosmo Podcasts haben, wo es völlig crazy wäre, wenn wir nicht "Chendern" würden. Und ja, ich glaube, das ist so unser Weg. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde, diese Debatte ist sehr ausgeheizt.
Und es ist natürlich jetzt auch einfach so ein plakatives Statement, was dann seitens der Politik einfach dann plötzlich so in Raum gestellt wird. Ich finde nicht, dass uns das weiterbringt, ehrlich gesagt. Also, dass man so plakativ, schwarz-weiß, gender, alle, zwingen wir alle zu "Chendern", verbieten wir das "Chendern".
Für mich persönlich war die Debatte wichtig, weil sie dazu führt, dass wir uns Gedanken machen, welcher Rolle Sprache spielt, darin im Prinzip eine Wirklichkeit, eine Realität abzubilden und wie unterbewusst Sprache zu bestimmten Denkmechanismen führt. Und ich finde die ganze Debatte, wenn sie, also quasi das, was sie gebracht hat, ist, dass Menschen in den Medien, die ja wirklich mit Sprache umgehen sollten, sich dessen nochmal bewusster sind, als sie es vielleicht vorher getan haben.
Also deshalb finde ich das Thema "Chendern" das wirklich ein wichtiges Thema, weil es dazu führt, dass wir uns bewusst mit Sprache beschäftigen. Was mir da immer ein bisschen zu kurz kommt, ist, dass "Chendern" oft darauf beschränkt wird, ob man jetzt einen Innenhinten ranmacht oder nicht. Und dabei gibt es ja ganz viele Worte und Möglichkeiten überhaupt nicht in dieses Doppelpunkt "binnen i" wie auch immer "Sternchen" reinzukommen.
Das ist das, was auch ehrlich gesagt bei "1. Life" zum Beispiel ganz viele junge Kolleginnen und Kollegen praktizieren. Und dass sie sich bewusst überlegen und Wörter wie Teilnehmende oder so benutzen, was wirklich keinen stört. Und was einfach aber, wenn man es denn konsequent durchführt, glaube ich, wirklich zu einer wahrscheinlich ehrlicheren Abbildung der Gesellschaft führt. Du hast ja schon ein bisschen erzählt, wie es bei euch läuft.
Vielleicht kannst du noch ein bisschen hinter die Kulissen mit uns schauen. Wie ist das denn bei euch? Weil Cosmo steht ja schon für Vielfalt. Also, wenn man die Marke hört, ist es stark verknüpft. Gibt es da Bausteine? Habt ihr eine Vivit Vision? Gibt es da Richtlinien? Wie sorgt ihr dafür, dass Diversität auch wirklich in eurem Alltag stattfindet? Also, bei Cosmo muss man sagen, das liegt ja in der DNA.
Entstanden sind wir bei Cosmo quasi als, also die Grundidee von Cosmo war, ein Angebot zu schaffen für die sogenannten Gastarbeiter*innen und in der Generation, die halt ohne Internet zurückkommen musste, ein Angebot zu bieten, wo man in den Sprachen der Heuerkunftsländer informiert. Das war was Wertvolles.
Und wir wissen das auch, sag ich mal, aus der Resonanz bis heute, dass damals vielen Menschen halt gegeben hat, viele Menschen die Möglichkeit gegeben hat, sich in Deutschland zu orientieren. Und das war sehr wichtig. Dementsprechend ist die Redaktion bis heute tatsächlich sehr divers aufgestellt. Und wenn du mich so fragst, was tun wir dafür? Die Herausforderung besteht darin, einen Blick dafür zu haben, wenn man Personalpolitik betreibt. Und man muss das wirklich aktiv betreiben.
Also Diversität ist kein Selbstläufe, sondern man muss gucken, wenn man Stellen zu besetzen hat. Natürlich, dass die Leute qualifiziert sind. Es ist ja auch immer absurd, dass man das eine tun oder das andere tun muss. Sondern dass man sagt, okay, wir haben den Anspruch, möglichst ein breites Bild zu schaffen.
Und das ist kein Selbstzweck, sondern die Idee dahinter ist ja, dass wir ganz viele Perspektiven zusammenbringen, weil wir darin im Prinzip die Kraft sehen, guten Journalismus, gute Medienarbeit zu leisten, indem wir viele Perspektiven auf den Thema bringen. Und ich finde, das ist auch Kernöffnung, rechtlich eine Idee, dass sich ganz viele Perspektiven darbiete, aus dem dann das Gescheite, sage ich mal, Publikum sich selber ein Bild machen kann und sich selber eine Meinung bilden kann.
Das ist ja unser Purpose sozusagen. Und ja, das heißt für uns, wenn du mich jetzt ganz explizit fragst, das ist eine mühsame Recherche nach Journalistinnen und Journalisten, die diversen Background haben. Und das ist nicht immer einfach. Also ich merke es jetzt auch bei "Eins Live". Da haben wir genau denselben Anspruch. Wir machen hier bei "Eins Live" Programme für ein junges Segment in Nordrhein-Westfalen.
Wenn wir uns die Gesellschaftsstruktur hier angucken, dann hat so jeder zweite hier Migrationsgeschichte-Baschsel, um nur einen Punkt rauszugrafen aus diesem ganzen Diversitätsklustern. Und das heißt, wir müssen uns auch damit beschäftigen. Und das ist auch bei "Eins Live", der vielleicht in Erster Wien nicht für Diversität steht.
Das ist unser Anspruch, aber wir merken, dass es gar nicht so einfach ist, sage ich mal, weil wir ein neues Selbstbewusstsein haben, unter programmschaffenden Kreativen, die sich auch Angebote mittlerweile aussuchen können und sagen, wieso soll ich dann zu einem Sender gehen, der vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht Programm macht für Menschen wie mich. Das ist so ein bisschen ein Teufelskreis, weil ich will ja mehr Programm machen für Menschen wie die junge Schieber.
Und das beinhaltet, dass uns da ein Diverses-Team oder ein Diverseres-Team, muss man ja sagen, ein bisschen divers sind wir ja, ein Diverseres-Team helfen würde. Aber das geht einher tatsächlich mit aktiver Suchen. Fachkräftemange spielt dann natürlich dann auch noch wahrscheinlich rein heutzutage. Als ich erinnere mich noch, als ich damals zum Radio ging, da musste man ja noch hart feiten für einen Volo.
Und heutzutage ist es zwar noch nicht geschenkt, aber ich glaube, der Markt ist ein bisschen ausgedünnt mit Nachwuchskräften. Gerade wie du sagst, weil es eben nun jetzt auch andere Plattformen gibt. Genau, also du hast einmal die Plattformen, wo du selber als Creator, Creatorin die Sensor wirklichen kannst, dann haben wir natürlich Konkurrenz im Bereich der Produktionsfirmen.
Also als ich journalistisch angefangen habe, weiß ich nicht, dann hat man entschieden zwischen, welch zu den öffentlich-rechtlichen gehen oder welch zu den privaten gehen, vielleicht hat man noch zwischen Fernsehen und Radio entschieden oder Print. Und heute habe ich halt ein viel breiter gefächertes Angebot. Und ja, damit haben wir zu kämpfen tatsächlich. Also ich glaube, ein Volo kriegt man aber noch nicht geschenkt, aber es ist eine andere Zugangsvoraussetzung.
Und wie gesagt, das selbst besiederte dass Menschen halt sagen, okay, ich habe auch den Anspruch, sag ich mal, es gibt ja viele, die, ich finde es sehr sympathischen Sendungsbewusstsein haben und die nicht nur in irgendwelchen Geschichten erzählen wollen, sondern auch sagen, wir möchten auch, was tun dafür, dass die Medienbranche noch diverser wird? Also darüber sprechen,
dieser Menschen gibt es ja auch. Und die konzentrieren sich dann im Prinzip auch auf Angebote, die vielleicht zu einem Größe, also sag ich mal, oder den Fokus haben, so ein Programm zu produzieren. Wenn wir den einen oder anderen hier haben, der zuhört und sich denkt, ja, genau diese Probleme habe ich auch. Und wie finde ich die jetzt? Also hast du vielleicht ein, zwei, drei Ratschläge
oder Fokusthemen, auf die man achten sollte? Weil ja gut, ich schaue nach Fachkräften, ich inseriere auf meinen Plattformen, ich habe offene Stellen und so weiter, aber es meldet sich niemand. Also woran ich konkret denke ist, es ist schon eine Weile her, aber da habe ich auch jemanden gehört auf einer Bühne, der gesagt hat, wir bemühen uns sehr divers zu werden. Wir schreiben
das auch aus. Allerdings haben wir 80 Prozent, 90 Prozent der Bewerber, Bewerberinnen sind eben nicht divers und wir wissen nicht, was wir machen sollen. Ja, ich glaube, man kann ein paar Dinge tun. Also erst mal hilft es auf jeden Fall und das ist jetzt insgesamt hilft es, wenn man eine gute Atmosphäre hat, weil das spricht sich in der Medienbranche rum. Also was kann ich selbst wirksam sein in der Umgebung? Das ist ein Riesentopic.
Ich glaube auch, das ist ein Punkt, womit wir viele tolle Menschen und Kreative zu Cosmo benockt haben. Also dieses Dinge tun können, eine Spielwiese bekommen. Das ist ja etwas, was ich ja, was sich alle Kreativen wünschen. Das wäre für mich Punkt eins und dann Punkt zwei diverser werden. Ich glaube, wichtig ist, dass Menschen das Gefühl haben, dass wir das
ernst meinen. Dass es also kein Feigenblatt ist, dass es mir nicht um irgendeine interne Quote geht, sondern dass es wirklich echtes Interesse an unterschiedliche Blickwinkel und Perspektiven gibt. Dass das, sag ich mal, der Grund ist, warum wir divers besetzen wollen. Und damit kriegt man meines Erachtens schon Menschen, die sagen, okay, ich möchte diese Facette mehr einbringen oder ich möchte das Programm gestalten, indem ich meine Bias irgendwie einsetze. Bias haben wir alle, aber ich
glaube, das ist schon was, was hilft. Und die explizite Suche, also die neuen deutschen Medienmacher*innen sind auf jeden Fall, finde ich, immer guter Ansprechpartner*innen, wenn es darum geht, zu sagen, wir suchen in dem und dem Bereich Leute.
Aber auf jeden Fall auch positiv Beispiel, wenn ich bei mir im Team Moderator*innen habe oder Moderator*innen, die schon diese Weg gegangen sind, wenn wir bestimmte Formate haben, wo man sichtbar macht, ach guck mal, da ist wirklich ein Team, was jetzt nicht nur fürs Foto bunt zusammengewürfelt ist, da reden wir jetzt nur über sichtbare Diversität, ne? Es
ist ja ein sehr weitest Feld. Manchmal ist Diversität auch gar nicht sichtbar, weil ich glaube, wenn man das Gefühl hat, dass dahinter ein echtes Interesse gibt, dann kann man das ganz gut erreichen. Wenn du das so sagst, da erinnere ich mich an meine Zeit zurück. Mir wurde früher immer gesagt, ich sei ein Quero-Land. Das habe ich auch gehört. Aber jetzt, wir wussten auch als Kompliment aus, was du. Eben. Und genau das wollte ich
eben auch sagen. Also so rückblickend, also in dem Moment damals, also so vor zehn Jahren war das, habe ich mir immer gedacht, na super, ich sag irgendwann gar nichts mehr, weil ich bin ja immer nur der Quero-Land. Aber vielleicht habe ich durch meinen Background eine andere Perspektive gehabt und die habe ich reingebracht. Und jetzt würde ich so gerne eine Redewendung aufmachen, so was wie Quero-Land sind, die
wertvollen Mitarbeiter*innen. Weiß ich nicht, ob man das so pauschal sagen kann, aber daran musste ich irgendwie gerade denken, wenn du das so erzählst, mit das man es ernst meint und das man es wertschätzt. Also vielleicht nicht gleich so abtun als Quero-Land. Ja, es ist vielleicht die Atmosphäre, ne? Also eine Atmosphäre. Also ich glaube, das Thema, was wir alle haben, ist die Arbeitsverdichtung. Dann ist es so, dass wir nicht mehr
dieses Spezialwissen haben. Das heißt, wir müssen alle in der Viel-Krass-Sorrentaktung vielmehr aus Spiekanäle bedienen. Und da geht manchmal etwas verloren, was aus meiner Sicht essentiell ist, nämlich einen Raum, wo ich über bestimmte Themen diskutieren kann, bevor ich jemanden los schicke, der dann irgendwie eine Geschichte mitbringt. Oder einen Raum, wo Leute auch mit bestimmten Themen ankommen können, ohne dass man sagt, oh Gott, du störst jetzt, sorry, ich habe jetzt
morgen schon alles voll geplant. Warum kommst du jetzt und hast auch noch die Idee? Und das ist jetzt too much, das schaffen wir, jetzt kriegen wir jetzt nicht mehr unter uns so, ne? Und ich glaube, diese Atmosphäre zu schaffen, diese Offenheit, dass es diese Störer gibt, ne? Vielleicht ist es, dass die Störung an sich etwas Wertvolles ist. Weil Störung erzeugt Reibung und
Reibung ist immer positiv, finde ich. Also, der Satz ist schwierig, das will ich jetzt nicht auf der Zitattape, aber Reibung ist im Prinzip, ist das anstrengend, aber das Ergebnis ist immer positiv, auf jeden Fall. Ja, genau. Also, wir wollen nichts pauschalisieren, aber vielleicht mal darauf hinweisen, dass man aus diesem ganzen Flow mal ausbricht und vielleicht mal den Blick nach links oder rechts zulässt und Ideen sammelt. Na, wenn das Publikum irgendwie wirklich unmittelbar reagiert,
das tut schon weh. Aber das muss dann manchmal kommen, das löst ja in allem was aus. Und umso schöner, wenn das intern ist, dann produziert man im Idealfall nicht erst die crazy Momente, die vom Publikum als "Oh mein Gott" wahrgenommen werden, sondern halt einfach wertvolle Momente. Wir reden jetzt im Diversitätskontext viel von dem, was anders ist. Ist denn Diversität eigentlich etwas, was uns trennt oder ist das etwas, was uns vereint? Ich glaube, dass Diversität total wichtig ist
in der gesellschaftlichen Debatte. Also, dieses, ja, Old-Fashion, Leben und Leben lassen. Also, oder so dieser, muss ja mal aufpassen, wenn man zitiert als öffentlich-rechtlicher, weil ich sage trotzdem, der Freisbegriff von "Rusaluxenburger" wird diese Freiheit, so lange Freiheit zu gewähren, so lange es nicht meine persönliche Freiheit
einschränkt. Ich finde, dass wenn man das zugrunde legt, dann ist Diversität insofern wertvoll, als dass es ein Miteinander von ganz vielen unterschiedlichen Menschen ermöglicht. Und vor dem Hintergrund finde ich, nee, das ist, aus meiner Sicht, etwas, was sogar verbindet. Weil, wenn ich mit der Einstellung reingehe, dass Unterschiedlichkeit existiert und dass Unterschiedlichkeit gar nichts Schlimmes ist, ist es sogar bereichern, weil ich mitkriege, okay, man kann
das auch so und so betrachten. Und ich muss sagen, mir hilft dabei sehr, dass ich, das sag ich mal, meine beiden Eltern sind Iraner und ich bin selber in Terran geboren, habe auch viel Zeit in dem
Land verbracht. Und meine Mutter hat immer gesagt, so, dass es so, es ist wichtig, dass die Restaurante kommt, es ist das Stress ein natürlich als Jugendlicher, aber im Nachgang die Möglichkeit zu haben, zum Beispiel, um nur dieses eine Beispiel jetzt aus meiner persönlichen Biografie zu nehmen, dass ich zwei Arten zu leben oder Dinge für lebenswert zu halten, also, dass ich zwei Welten kennengelernt habe und dann für sich selber rauszupicken, okay, was finde ich
eigentlich persönlich lebenswert oder was hat in meinem Wertesystem einen hohen Wert? Das habe ich immer als Bereicherung wahrgenommen. Und ich glaube, wenn man die Universität so versteht, dass man, es geht ja gar nicht darum, dass wir alle gleich sind oder das, ne, sondern es geht einfach um die Vorstellung, dass es kein richtig oder falsch gibt, sondern einfach unterschiedliche Perspektiven auf die Welt und das sichtbar zu machen und das
auch als Diskussionsgrundlage zu nehmen. Ich finde, das ist sogar, das stärkt sogar eine Gesellschaft. Was braucht die Medienlandschaft jetzt, wenn es um Diversität geht? Ich glaube, wir müssen wesentlich schneller werden. Also, wir haben etwas aufzuholen. Die Einsicht ist da, habe ich ja anfangs gesagt, ich glaube nur, dass die Geschwindigkeit der Veränderung
demuss zunehmen. Das ist insofern wichtig, als das aus meiner Sicht notwendig ist, damit Medien und da spreche ich in erster Linie auch über uns öffentlich-rechtlicher, damit wir glaubwürdig bleiben. Wir müssen multiverspektivität leisten, weil das die Basis dafür ist, dass wir weiterhin als glaubwürdig wahrgenommen werden und das ist nicht heißt, ach ja, das ist ja klar, die denken immer so und so oder die sind der und der
Gruppierung zuzuordnen. Außerdem glaube ich, dass sonst ein Paralleluniversum entsteht von auch wirklich guten Inhalten teilweise im digitalen, wo wir bestimmte Publiker gar nicht mehr erreichen. Und ich glaube, dass ist nicht gut für eine Gesellschaft, wenn wir, wenn wir dann zu wenige Inhalte haben, die wir alle zusammen konsumieren. Versteht man das? Das versteht man absolut. Dann ist unsere Zeit leider schon rum. Vielen Dank, Shiva, für deine Insights und dass du dir Zeit für
uns genommen hast. Ja, ich hab zu danken. Danke sehr. Das ist ein komplexes Thema. Es ist immer schwer, das dann so zusammenzufassen. Aber ich würde wirklich sagen, Mut denjenigen, die ihre Teams diverse aufstellen wollen, weil es lohnt sich, auch wenn der Culture Clash nicht immer einfach zu handeln ist und wirklich Mut an alle, die mit einem diverseren Background in die Medienbranche rein wollen. Geht Zeit, das jetzt sozusagen.
Welche Rolle spielt Diversität denn bei dir und wo liegen deine Herausforderungen? Ich bin gespannt. Das war das Interview mit Shiva Schlei. Mein Name ist Sabrina Harper. Lass mir gerne eine Bewertung zu dieser Episode da und folge diesem Podcast, um keine Ausgabe mehr zu verpassen. Ich wünsch dir viel Erfolg bei allem, was du tust. Das waren deine Innovation Minutes direkt aus dem Media Lab Bayern. Du willst mehr? Dann besuch uns auf media-lab.de und starte dein eigenes Projekt.
Last but not least. Dieser Podcast ist möglich, weil wir tolle Unterstützer und Unterstützerinnen haben. Besondere Dank geht an die Staatskanzlei Bayern, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien, BLM und natürlich an meine Kollegen und Kolleginnen in der Medien Bayern.