Willkommen beim Hysteria Podcast, in dem wir uns mit dem Gender Data Gap im Gesundheitswesen befassen und vielversprechende Lösungen vorstellen. Dem Podcast, in dem wir Themen besprechen, die oft totgeschwiegen werden oder unangenehm gemacht werden. Hi, ich bin Caro, Ökonomin, Social Media Expertin mit einem Master in Medical Management. Und ich bin Anja, Ärztin mit einem Master in Global Health.
Wir sind beste Freundinnen, die beschlossen haben, unsere Gespräche über den Gender Data Gap öffentlich zu machen. In jeder Folge nehmen wir uns ein neues Problem vor. Caro, du hast dir für diese Folge die Schilddrüse gewünscht. Wo würdest du gerne anfangen? Ich hätte mir die Schilddrüse gewünscht, weil das ist aber auch das einzige, ehrlich gesagt, was ich bis wir uns jetzt für die FH vorbereitet haben, über die Schilddrüse wusste, um ehrlich zu sein, ist, dass sie Hormone produziert.
Dementsprechend kann es sein, dass es halt einen unterschiedlichen Einfluss bei Männern und Frauen hat. Und siehe da, was sich dabei herausgestellt hat, ist es halt so. Aber so um ins Thema wirklich einzutauchen, wäre es glaube ich voll gut, wenn wir einmal von der ärztlichen Seite hören, was die Schilddrüse wirklich macht und wo sie sitzt. Weil ich kann jetzt zum Beispiel wirklich gerade nicht sagen, also bei vielen Organen kann ich dir ganz genau sagen, wo sie sitzen, weil der Schilddrüse ist.
Aber unangenehmerweise nicht der Fall. Dementsprechend, wo ist sie und was tut sie wirklich und wie können wir uns das vorstellen? Ja, dann starten wir erstmal mit, wo die Schilddrüse sitzt. Die Schilddrüse sitzt im vorderen Halsbereich und ist gar nicht so groß. Und du hast richtig erkannt, die Schilddrüse produziert Hormone und die Schilddrüse produziert verschiedene Hormone.
Es sind auf der einen Seite die Schilddrüsenhormone, also die Abkürzungen sind T3 und T4, also so würde ich sie jetzt auch mal benennen für diese Episode. Okay. Und die regulieren beide den Stoffwechsel. Und die Schilddrüse ist auch, produziert auch das Hormon Calcitonin. Und das ist vor allem für die Funktion vom Calcium-Stoffwechsel wichtig. Aber in der heutigen Folge geht es eben vor allem um die klassischen Schilddrüsenhormone, also T3 und T4.
Lassen wir es einfach mal dabei, weil ansonsten kann sich das eh keiner merken, bis auf diese T-Namen. Aber ist erstmal gut zu wissen, also mir war schon klar, dass es so im oberen Bauchbereich wahrscheinlich ist, aber nicht, dass es wirklich tatsächlich unter dem Hals liegt. Doch. Die Schilddrüse. Okay, also sie produziert sozusagen jetzt abgesehen vom Calcium, auch interessant, aber produziert die zwei Hormone für unseren Stoffwechsel. Also sehr essentiell für wie unser Körper funktioniert.
Das hast du sehr gut erkannt. Also sie beeinflusst eben den Stoffwechsel und man kann sich das so ein bisschen vorstellen, wie die Schilddrüse ist dafür verantwortlich, wie viel Energie man zur Verfügung hat und auch wie viel Energie umgesetzt wird. Schilddrüsenhormone regulieren zum Beispiel den Protein-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel. Also am besten kann man sich das vielleicht vorstellen mit der Energie.
Also wenn der Körper Energie braucht, dann können dadurch primär Proteine und Kohlenhydrate umgesetzt werden in Energie oder man kann sogar die Fettreserven umwandeln in Energie. Und das wird eben teilweise reguliert durch die Schilddrüse. Und die Schilddrüse beeinflusst dabei eben auch andere Hormone, zum Beispiel Insulin, was dann eben wieder einen Effekt hat. Okay, das ist schon mal mega interessant zu wissen.
Wie welchen Einfluss dieses Organ tatsächlich hat oder dass über dieses Organ Hormone ausgelöst oder produziert werden, die dann wiederum dafür sorgen, dass wir genug Energie haben. Dann können wir vielleicht direkt dazu kommen, was halt das Problem dabei ist, ist wenn der Schall eintritt, wenn man halt nicht genug oder zu viel davon produziert, oder? Also so wie ich es jetzt verstanden habe. Willst du uns da einmal kurz einführen? Ja, sehr gern.
Am besten kann man sich das eben vorstellen, wenn man so einen kleinen Knopf vor sich hat, wie beim Radio und den kann man eben hoch, also kann man die Lautstärke eben hoch drehen. Und so ist das eben auch bei der Schilddrüse. Und wenn quasi zu hoch gedreht ist, wenn man da eben zu viele Schilddrüsenhormone hat, dann spricht man von einer Überfunktion. Weniger hat, dann ist das eben die Unterfunktion. Ah, okay.
Also man kann sich das echt so vorstellen und dann am einfachsten, um es jetzt echt zu versimpeln, ist eben, dass man sich auch vorstellt, dass das nicht nur die Hormone sind, sondern auch so ein bisschen der Energiepegel. Wenn man eben eine Überfunktion der Schilddrüse hat, dann hat man eben auch einen höheren Energieverbrauch. Also zum Beispiel auch eine erhöhte Herzfrequenz. Das kommt auch eher zum Gewichtsverlust.
Man kann mit Wärme nicht so gut umgehen, weil man eben selber eben schon eine höhere Temperatur hat. Man hat eine gewisse innere Unruhe. Also man kann auch sich ängstlich fühlen dadurch. Und manchmal, aber darauf müssen wir jetzt nicht eingehen, kann es auch einen Effekt haben auf zum Beispiel die Augen. Oh, okay. Okay. Okay. Ja, bei bestimmten Krankheiten sieht man zum Beispiel, dass die Augen ein bisschen mehr hervorstehen. Aber darüber reden wir heute nicht. Okay, krass.
Okay, also weitreichende Folgen. Genau. Und bei der Unterfunktion ist es eben andersrum. Also da ist es eben, der Stoffwechsel ist eher verlangsamt. Also man hat eher eine Gewichtszunahme. Man ist müde. Man kann mit Kälte nicht so gut umgehen, hat eine gewisse Kälteintoleranz. Oft haben Menschen Probleme mit trockener Haut oder Haarausfall. Und es kann eben auch zu Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen kommen.
Und vor allem bei der Unterfunktion sieht man auch eher Symptome auch bezogen auf den menstrualen Zyklus. Und zwar, dass es Unregelmäßigkeiten gibt oder dass die Menstruation aussetzt. Aber wir können später gerne nochmal drauf zurückkommen. Okay, sehr gerne. Okay, aber das ist schon mal gut zu wissen, weil ich verwechsel. Also viele haben wahrscheinlich schon von Über- und Unterfunktion der Schilddrüse mal gehört.
Vielleicht auch Angehörige oder Familiemitglieder, die da vielleicht Probleme haben. Aber es ist jetzt nicht so ein bekanntes Bild, was ich... Aber es ist jetzt nicht, würde ich sagen, vielleicht sehe ich da auch falsch, aber nicht so eine sehr bekannte Krankheit, würde ich sagen, im Falle von, dass man genau weiß, was dann passiert oder woran es liegt.
Und da finde ich das Bild eigentlich total gut mit diesem zu viel und zu wenig, dass es halt entweder zu viel dort ist, dass es aber genauso schädlich ist wie bei der Unterfunktion. Wenn zu wenig Energie da ist, was schon mal interessant ist und dass das auch noch Einfluss hat auf die Periode, was irgendwie klar ist, weil wenn es eine Art Hormonstörungen gibt, die den Stoffwechsel beeinflussen, ist es auch irgendwie verständlich, dass das dann weit reichendere Folgen hat.
Das hast du sehr gut gesagt. So ist es auch. Wir können auch kurz besprechen, was es bezogen auf den menstrualen Zyklus eben bedeutet. Also es ist vor allem so, dass bei einer Unterfunktion hat man eben einen abnormalen Zyklus eher, also dass es da öfter länger dauert und dass man auch eher stärkere Blutungen hat dann aber dafür. Und bei einer Überfunktion ist es dann eher so, dass man weniger Menstruationsblut hat.
Aber es ist eben so auch, dass man unter normalen Schilddrüsenhormonveränderungen eben, dass es auch schon Effekt auf den menstrualen Zyklus haben kann. Weil das eben so zusammenhängt. Also wie du selber gesagt hast, das ist irgendwo logisch, weil die Hormone eben aufeinander Einfluss haben. Und man sieht auch, dass sich in der Schwangerschaft dann eben auch viel verändert. Oh, okay, davon habe ich noch niemals was gehört. Doch, also in der Schwangerschaft kommt es eben zu Schwankungen.
Und ich hatte selbst irgendwo ein Paper gelesen in dem Stand, dass eben bei transgender Personen die geschlechtsangleichende Maßnahmen durchlaufen oder eben vor allem Hormontherapie, dass man da auch besser auf die Schilddrüse achten muss. Weil wenn man da oft Veränderungen sieht. Oh, das ist echt ein Aspekt, über den ich jetzt noch nicht nachgedacht hätte. Dass das dabei auch dann wirklich Folgen hat.
Dann können wir vielleicht da direkt mal einsteigen mit, ich habe es jetzt ein bisschen mit reingelesen, aber Frauen, und wir haben es am Anfang auch schon gesagt, Frauen sind halt sehr viel mehr von Über- und Unterfunktion betroffen, oder? Ja, es ist tatsächlich so, dass Frauen sehr viel häufiger betroffen sind. Und am deutlichsten ist das zum Beispiel bei Hashimoto und Hashimoto ist eine Unterfunktion der Schilddrüse.
Okay. Es ist eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem eben die eigenen Zellen angreift. Also das bedeutet autoimmun. Und bei Hashimoto ist es so, dass das eigene Immunsystem die Zellen in der Schilddrüse angreift. Und dann kann es zwar sein, dass kurzzeitig man eben mehr von den Hormonen produziert, aber auf lange Sicht führt es zu einer Unterfunktion der Schilddrüse. Und das ist eben eine Krankheit, die selbst vielmal so häufig bei Frauen auftritt als bei Männern. Okay, krass.
Also ich habe schon mal von Hashimoto gehört, das auf jeden Fall, aber ich würde trotzdem sagen, dass das jetzt nicht auch so ein bekanntes Krankheitsbild ist. Also ich hätte das schon öfters von mehreren so bekannten Persönlichkeiten gehört, die das mal zum Thema gemacht haben, wie oft das vorkommt. Das ist aber ehrlich gesagt auch wieder in den Hintergrund bei mir getreten, bei allen Themen.
Und ich finde das noch mal interessant zu hören, was Hashimoto wirklich ist, weil das, finde ich, ist manchmal auch wieder so ein Thema. Man kennt das Wort vielleicht, kann sich aber vielleicht nicht so ganz drunter vorstellen, was damit wirklich passiert. Vielleicht sind sehr viele auch einfach sehr viel mehr besser informiert als ich. Und das ist einfach nur meine persönliche Wahrnehmung. Kann genauso gerade sein.
Aber ich finde es interessant, also dabei gut zu wissen, dass es sich dabei um das Angreifen der Zellen, der eigenen Zellen geht in der Schilddrüse. Weißt man, woher das kommt oder vor allem, warum ist es so, dass Frauen so viel mehr betroffen sind? Weil viermal mehr ist wirklich eine ganz schöne Hausnummer, wenn man das mal hochrechnet. Nee, das ist eine super Frage. Ich habe ein bisschen geschaut. Ich bin auch wirklich kein Experte auf dem Feld.
Aber meines Erachtens gibt es da noch keine richtige Lösung. Also man weiß einfach nicht genau, warum das bei Frauen so viel häufiger aufstellt als bei Männern. Es ist aber so, dass man das generell bei Autoimmunerkrankungen irgendwie nicht so weiß. Weil das ist bei Hashimoto nicht die einzige Krankheit, bei der das so ist. Es sind generell, also bei Autoimmunkrankheiten sind eben generell Frauen häufiger betroffen. So im Durchschnitt viermal so häufig wie Männer.
Und bei bestimmten Krankheiten ist es sogar Faktor 10. Also es ist Wahnsinn, wie sich das eben verändert. Oh Gott. Ja. Hey, aber dann, also klar, ich habe schon öfters mal davon gehört, dass mit dem Autoimmunsystem das sehr viel stärker ist. Aber vielleicht wäre das auch noch eine Idee, das dann als Extra-Thema zu nehmen. Und Spoiler, dass dann nochmal, also kommt mir nur gerade, dass wir da vielleicht noch eine eigene Folge zu machen könnten.
Ja, auf jeden Fall. Es wäre interessant, ein bisschen tiefer reinzutauchen. Ich finde es auch richtig gut, dass du es eben fragst im Sinne von, warum ist das so? Weil ich bei der Recherche auch zwischenzeitlich, da habe ich dir ja geschrieben und war so, ich weiß gar nicht, was wir hierzu sagen sollen, weil wir so viel noch nicht wissen. Und dann, wenn du den brillanten Punkt gebracht hast, that's the point. Warum wissen wir diese Sachen noch nicht?
Ja, also es gibt da einfach noch extrem viele offene Fragen. Also wie du gerade gesagt hast, warum kommt das häufiger vor bei Frauen als bei Männer? Und inwiefern spielen da eben die Hormone eine Rolle? Weil es wird eine Rolle spielen, wie gesagt, wenn man es eben sieht bei transgender Personen und in der Schwangerschaft. Ja. Und was sind eben Hormone? Was sind genetische Faktoren? Oder hat es selbst irgendwie was mit dem Umfeld zu tun?
Also im Sinne von eben Gender, also Geschlecht als soziales Konstrukt und nicht als biologisches, weil wir wissen es einfach nicht. Danke, Dasha. Also wir haben es auch wirklich, würde ich sagen, gemeinsam beschlossen, dass wir halt trotzdem darüber eine Folge machen, weil gerade weil es noch bis jetzt nicht diese Daten gibt, ist es halt genau unser Thema. Also es ist halt ein Gender-Data-Gap, der dabei existiert.
Leider, wie wir es halt sonst gerne machen, mit dem Aspekt, dass wir auch die Entwicklung und die positiven Fortschritte betrachten, können wir in dem Fall nicht wirklich so ausleuchten, weil es die halt leider noch nicht gibt. Was dabei wirklich halt klar ist, dass Frauen sehr viel mehr betroffen sind und worüber wir auch vielleicht noch mal mehr reden können, ist, dass es über Social Media, würde ich schon sagen, mehr zu dem Thema geworden ist.
Gerade was zum Beispiel Hashimoto angeht, dass gerade darüber, dass mehrere bekannte Persönlichkeiten darüber offen geredet haben und mit dem, was dabei einherkommt, mit diesen Symptomen, wie es sie manchmal auch einfach beeinflusst, dass da mehr so eine Wahrnehmung dafür entstanden ist. Aber trotzdem, wie auch ich persönlich, also zum Beispiel nicht ganz genau wusste, was das eigentlich bedeutet, wenn man Hashimoto hat oder welche Auswirkungen es dann letztendlich hat langfristig gesehen.
Und genauso allgemein über und unter Funktion, dass das mehr zum Thema gemacht wird und dass vor allem halt Frauen mehr betroffen sind. Der nächste Schritt wäre, das halt jetzt anzugehen und A, Daten zu sammeln dafür, um möglich dann rauszufinden, woran es liegt, um dann halt die betroffenen Personen besser unterstützen zu können. Okay, was mir jetzt da noch gerade einfällt, ist so, wie sieht es dabei aus? Vielleicht mit der natürlichen Unterstützung? Also was beeinflusst unsere Schilddrüse?
Oder gibt es da zum Beispiel eine Möglichkeit, unsere Schilddrüse sozusagen zu unterstützen, wenn es leider bis jetzt noch nicht diese Möglichkeiten der medizinischen Versorgung gibt? Also bevor zum Beispiel was passiert oder was man als erstes Symptom zum Beispiel sehen könnte, wo man auch was ändern kann. Also ich weiß nicht, wie viel dabei zum Beispiel genetisch ist oder dass man da gar nichts ändern kann, aber.
Ja, dann steige ich erstmal mit dem medizinischen Teil ein, was man selber beeinflussen kann. Also es ist auf jeden Fall ein genetischer Aspekt dabei. Also wenn sowas in der Familie schon bekannt ist, dann macht es Sinn, da ein bisschen mehr aufzupassen und sich vielleicht da auch eher mal testen zu lassen, wenn man Dinge merkt. Ich denke an sich ist es, ja es sind meistens immer die gleichen Punkte, also Stress vermeiden, nicht rauchen und sich gesund ernähren.
Cool. Das einzige, was vielleicht, ja das ist eigentlich die Lösung aller medizinischen Probleme oder die Prävention aller medizinischen Probleme. Aber in Bezug auf die Schilddrüse ist es schon so, dass Jod zum Beispiel eine wichtige Rolle spielt und das ist in Europa, in Europa ist das kein so großes Ding mehr, weil ganz oft unser Speisesalz Jod enthält inzwischen, dass es angereichert ist und seitdem gibt es auch weniger Probleme. Echt?
Das heißt, dass es macht Sinn, Speisesalz mit etwas angereichertes mit Jod zu verwenden. Darauf könnte man zum Beispiel achten. Also ich glaube zum Beispiel, wenn man Himalaya Salz oder so nimmt, dann ist das nicht immer der Fall. Also darauf könnte man zum Beispiel mal Wert legen, um zu gucken, was für ein Salz benutzt man denn. Weil wenn man eben zu viel Jod zu sich nimmt, dann ist das so dann für zu einer Überfunktion. Wobei ich denke, dass man da relativ viel Jod hat.
Also ich glaube, das nimmt man nicht nur mit zu viel Salz auf, ehrlich gesagt. Genau, aber es macht schon Sinn eben, wenn man zu wenig einnimmt, dann kann das eben zu einer Unterfunktion führen. Von daher macht es schon Sinn, auf die Art und Weise das in der Diät mitzunehmen. Genau. Und bei Symptomen ist es halt nicht so einfach. Also ich glaube, das ist halt ein bisschen das Problem. Es ist ja eher diese Müdigkeit oder Gewichtszunahme oder eben andersrum diese Unruhe.
Das heißt, es ist nicht so einfach so, ah okay, ich fühle mich jetzt eine Woche ein bisschen müde, mache ich das. Ich glaube, wenn man halt auf Dauer einfach merkt, dass es einem nicht so gut geht, zum Beispiel in der Müdigkeit, dann macht es Sinn, das mal mit dem Hausarzt zu besprechen. Und ich meine, das ist ein Bluttest.
Und genauso ist es eben, wenn man sehr viel, also wenn man wirklich Probleme mit Ängstlichkeit hat und Anstrengung hat und merkt, dass der Herzschlag, also dass man im Vergleich zu anderen Menschen irgendwie eine erhöhte Herzfrequenz hat, das in dem Fall macht zum Beispiel auch Sinn.
Okay, das spiegelt auch irgendwie wieder, was ich auf Social Media so gesehen habe, dass nämlich oft das Verständnis fehlt für die Krankheit, für die Betroffenen, dass es oft dann, ah, glaube ich, am Anfang vielleicht einfach als Depression bei einer Unterfunktion vielleicht übersehen wird. Also dass es sozusagen wieder als mentales Problem abgestempelt wird, aber dass es eigentlich wirklich ein organisches Problem darstellt, wofür man überhaupt nichts kann.
Also sowieso kann man auch nicht für irgendeine mentale Krankheit noch ganz kurz klarzustellen. Aber so, dass es oft, das was ich so ein bisschen rauslesen konnte bei so verschiedenen Social Media Posts, dass es auch oft so ein bisschen dargestellt wird, als ob man faul wäre oder man sich einfach keine Mühe gibt oder was einem Sachen egal ist. Und das stimmt einfach nicht, sondern man hat halt ein organisches Problem.
Und das finde ich total wichtig, hier auch einmal darüber zu reden, dass es halt wieder so ein Thema ist, wo viele Sachen noch missverstanden werden können und das dann wirklich, glaube ich, auch so ein Teufelskreislauf sein kann, wo dann vielleicht auch eine Depression durch entstehen kann, je nachdem. Gibt es dazu zum Beispiel Daten? Das ist wahrscheinlich jetzt schwierig in dem Fall, aber wie lange es braucht, bis jemand damit diagnostiziert wird?
Wir hatten das zum Beispiel beim Beispiel mit Endopentriosis, dass es da bis zu sieben Jahren, zwischen sieben und zehn Jahren einfach dauert und davor mit sehr vielen anderen Krankheiten manchmal einfach verwechselt wird. Hast du dazu Daten jetzt auf die Schildrüse bezogen? Ich habe tatsächlich keine genaue Zahl für dich jetzt leider.
Vermutlich weil es so schwierig ist, weil es eben schwierig ist zu sagen, wann Symptome anfangen, weil das ja oder wann, also wenn jemand, wenn man einmal bei jemandem Blut abgenommen hat und dann sieht, dass die Hormone eben zu gering oder zu hoch sind, dann weiß man ja schon, dass es da eine Abweichung gibt. Dann wird die Person ja schon behandelt und es ist eben nicht so einfach zu wissen, wann Symptome anfangen oder nicht, weil sie eben nicht so deutlich sind.
Ich glaube, dass ich deswegen jetzt so einfach nichts direkt im Sinne von Zeit finden konnte. Aber es ist wichtig, dass du es fragst, denn es ist schon so, dass es eben sehr oft nicht diagnostiziert wird. Das haben wir eben gesehen in einer europäischen Studie, in der fünf Prozent von der allgemeinen Bevölkerung und diagnostizierte Schilddrüsenerkrankungen hatten. Und dann ist es erst danach aufgefallen.
Genau, also das ist dann bei der Untersuchung, haben die dann gemerkt, dass viele Leute dann doch Schilddrüsenprobleme hatten und es eben gar nicht wussten, weil es eben auch manchmal hat man auch keine konkreten Symptome. Okay, also was ich so rausgehört hatte, dass oder so von, das ist jetzt natürlich so nicht evidenzbasiert, sondern so Geschichten erzählen und das ist auf Social Media, das heißt, die Geschichten, die dramatischer sind, sind auch mehr verbreitet.
Aber da gab es so relativ viele Geschichten von gerade Frauen, die halt zum Arzt gehen und sagen so, was ist los mit mir, ich fühle mich halt so schlapp und irgendwas hat sich total geändert, wo dann bei sehr vielen Frauen halt andere Vorschläge erst mal gemacht werden und oft gar nicht diese Tests halt erst gemacht werden, also oder nicht ein volles Blutbild gemacht wird und es dadurch dann dazu kommt, dass es nicht diagnostiziert wird.
Oder dass es halt dann eher in die therapeutische Ebene geht und die sagen so ja oder in die antidepressive Ebene, weil man ist ja so schlapp und hat diese Symptome, die auch eine Depression sein könnten und wenn da dann nicht das volle Blutbild gemacht wird, um das zu erkennen, kann es halt dazu führen und gerade wenn, wie du schon gesagt hast, wir noch gar nicht so viel über die Schilddrüse wissen oder den Gender oder Gen, also Sex Aspekt dabei,
sondern auch noch diesen Aspekt von Frauen oder diese mentalen Aspekt, wo Frauen halt apropos Hysterie, halt als mehr als in dem Fall sozusagen als hysterisch dann wieder letztendlich, also das sind ja diese Themen, also so als hysterisch gelten und sagen so ja das ist alles in deinem Kopf, was ist halt nicht in unserem Kopf, sondern das kann halt manchmal einfach eine Organkrankheit sein und das finde ich manchmal schockierend zu
sehen und umso wichtiger ist, dass da mehr hoffentlich in Zukunft getan wird, wenn zum Beispiel einer von unseren ZuhörerInnen da sich auskennt oder interessante Schakten hat oder selbst irgendwie damit zu tun hat oder interessante Entwicklungen kennt, würden wir uns mega darüber freuen, das dazu zu hören.
Wir würden dann auf jeden Fall das in unseren Social Media teilen und darüber nochmal einen Nachtrag richten, weil wir es wirklich darüber nicht wirklich viel gefunden haben und wir natürlich sehr gespannt sind, da Entwicklungen noch zu finden.
Ja und wir sind eben auch keine Experten, also ich bin kein Experte auf dem Thema Schilddrüse, also von daher, wenn es da neue Entwicklungen gibt, von denen wir nichts wissen, dann hören wir es gerne und wenn ihr selber daran arbeitet, wenn ihr selber daran forscht, dann hören wir es natürlich umso lieber. Und da auch nochmal zu dem Punkt, weil du das gerade so gesagt hast, dass du ja auch keine Expertin auf dem Gebiet bist, aber darum geht ja auch unser Podcastlands endlich.
Wir haben ja, also wir sagen ja immer, dass wir keine Expertin sind bei allen Gebieten, aber dass es halt darum geht, das zusammen zu entdecken und zu sehen, welche Entwicklungen es halt gibt und welche nicht und dabei werden wir manchmal auch Sachen nicht immer hundertprozentig alle rausfinden können, um diese Übersicht zu haben, aber einfach trotzdem darüber zu reden und zu hören, dass dabei viele Probleme entstehen oder manchmal auch halt übersehen
wird, finde ich es total wichtig, darüber zu reden. Ja, ich finde es auch gut, dass du mich dazu challengest, über Themen zu reden, weil die ich nicht so gut auskenne, weil es eben, ich habe gerade in der Folge extrem viele Sachen gelernt und die Wichtigkeit, dass wir dazu mehr forschen, weil es einfach einen enormen, weil die Schilderose einfach einen enormen Einfluss hat auf das Leben von einem Individuum und eben so oft undiagnostiziert wird, weil um das mal breiter zu greifen, ich habe einen
sehr provokativ formulierten Artikel gefunden, der hieß, is the Fiber to blame for the gender pay gap, also ist die Schilddrüse der Grund für, wie sagt man das auf Deutsch? Weil so pay gap sagt man ja trotzdem auch auf Deutsch.
Ja, also dafür, dass Männer und Frauen unterschiedlich viel verdienen und worauf die Studie sich dann eben konkret bezieht, ist, dass sie bei dieser schottischen Studie eben rausgefunden haben, dass von den Frauen mit undiagnostizierten Schilddrüsenerkrankungen, dass diese Frauen fünf Prozent im Durchschnitt weniger verdient haben, als die bei denen das nicht der Fall war. Oh, damn.
Und mit Diagnose und Behandlung steigt, also steigt das Einkommen dann wieder und das interessante war, dass man das bei Männern nicht beobachtet hat, also bei Männern nicht diagnostiziert waren, hat man nicht diesen direkten Link eben gesehen zu Einkommen und generell kommt eben Schilddrüsenkrankungen öfter vor bei Frauen als bei Männern.
Also kann das extrem viel Impact haben und wenn wir die Leute erkennen würden, dann würde das ja bedeuten, also ich lese da raus, okay es geht um Einkommen für das Individuum, aber das bedeutet ja, dass wir vielleicht auch einfach fünf Prozent mehr aus vielen Frauen rausholen können, auch was so das Bruttoinlandsprodukt betrifft. Also dass es auch wirtschaftlich vielleicht für uns Sinn macht, da ein bisschen mehr rein zu investieren.
Ich finde es immer sehr traurig, wenn wir den Aspekt reinbringen müssen, es würde der Wirtschaft helfen, aber es ist halt auch, also es ist auf jeden Fall ein Punkt. Und ich finde den Artikel mega interessant, dass der so weit geht und vor allem der einfachen Organ mit unserem Finanzsystem in Verbindung bringt, auch wieder cool. Was ich mega dabei interessant finde, wenn man da reingeht, was das für eine Struktur-Hinterfragung auch dabei wiederum ist.
Also wie strukturell diese Probleme dann letztendlich wieder sind, wenn es diese Verbindungen geschlossen werden können. Also ich glaube, von meiner Erfahrung würde ich jetzt sagen, dass es vielleicht daran liegen kann, dass Frauen müssen ja auch allgemein oft für die gleiche Wahrnehmung im Job sehr viel mehr tun.
Also wenn man es nochmal weiter ausdröselt, je nach Ethnie, nochmal um einiges mehr als zum Beispiel als weiße Frau, aber dass es halt diese Abstufung gibt und dass man dementsprechend, nachdem wo man in dem sozialen Konstrukt steht in unserer Gesellschaft, einen ganz anderen Aufwand betreiben muss. Den kann man nicht betreiben, wenn man eine organische Krankheit hat und dann ergibt es auf jeden Fall Sinn, dass das dann auch Einfluss auf die Wertschätzung hier im Falle von Gehalt Einfluss hat.
Was graurig ist und umso mehr und umso wichtiger ist, dass dieser Bereich wirklich betrachtet wird und ernst genommen wird und die Aufmerksamkeit erhält, die es haben sollte um uns Frauen, die den Support der Gesellschaft und des Gesundheitswesens gibt, den es verdient.
Das hast du sehr schön ausgedrückt und ich hoffe, dass sich da auch Dinge tun und dass wir vielleicht auch in gewisser Weise dazu beitragen, dass sich mehr Menschen dem Problem bewusst sind und sich vielleicht selbst fragen, wie sie dazu beitragen können, ob es ist als Ärztin oder Forscherin oder in irgendeiner sonstigen Form. Investorinnen. Genau, ganz richtig. Oder PolitikerInnen. Auf jeden Fall. Alle Sachen, meiner Meinung nach, haben auch immer etwas damit zu tun.
Alles ist politisch dabei, weil gibt es die Regulierung dafür, wird es auch in der Gesellschaft für Frauen sich dabei verbessern. Persönliche Meinung. Aber dabei ist es ja auch wieder der Punkt, wenn es so viel mehr Frauen betrifft und wenn zum Beispiel Medikamente oder der Support dabei entwickelt werden könnte, würde das ja wieder auch ein sehr finanziell positiver Aspekt für zum Beispiel Pharmakonzerne sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und diese Frauen dann zu behandeln.
Nur ein kleiner Ausblick am Rande. Und damit sind wir auch schon einfach wieder fertig mit dieser Folge. Aber ich hoffe, euch hat die heutige Folge gefallen und dass ihr vielleicht auch was mehr mitnehmen konntet und dazu gelernt habt und vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit eurer Schilderungen geschenkt. Hätte ich nicht besser sagen können. Bis zur nächsten Folge. Bis zur nächsten Folge. Tschüss. Eure Aya.