Willkommen beim Hysteria Podcast, in dem wir uns mit dem Gender Data Gap im Gesundheitswesen befassen und vielversprechende Lösungen vorstellen. Dem Podcast, in dem wir Themen besprechen, die oft totgeschwiegen werden oder unangenehm gemacht werden. Hi, ich bin Caro, Ökonomin, Social Media Expertin mit einem Master in Medical Management. Und ich bin Anja, Ärztin mit einem Master in Global Health.
Wir sind beste Freundinnen, die beschlossen haben, unsere Gespräche über den Gender Data Gap öffentlich zu machen. In jeder Folge nehmen wir uns ein neues Problem vor. In der heutigen Folge hoffe ich, dass uns die Luft nicht ausgeht, weil wir über richtig dummer Dad Joke, mit dem ich hier gerade anfange, aber... Guter Einstieg, Caro, guter Einstieg. Richtig, richtig unangenehmer, aber egal. Er kam geben, jetzt muss der Orama raus. Wir haben heute ein Thema, Surprise, es geht um Luft.
Es geht nämlich um Lungenerkrankungen. Bevor du dieses Thema vorgeschlagen hattest, war mir das wirklich nicht so bewusst. Ich wusste natürlich, dass es Lungenerkrankungen gibt, ich wusste, dass es Lungenkrebs gibt, ich wusste, dass rauchentschädlich ist und so weiter und so fort. Aber das Thema COPD, wenn ich es gleich nicht ausspreche, kannte ich wirklich nicht wirklich. Willst du erklären, was COPD ist? Ja, sehr gerne. Ich habe nämlich meine Pj-Zeit zu großem Teil bei der Lunge verbracht.
Bei der Lunge? Und, sorry, bei der Pneumologie und rede deswegen gerne über die Lunge. Da grätsche ich ganz kurz nochmal direkt dazwischen. Der Name, also du hast gerade, okay Lunge, wie heißt das Fachbuch? Ich kenne das nicht. Pneumologie ist die Lehre der Lungenerkrankungen. Also ist das die Spezialisierung in der Medizin, die sich mit Lungen beschäftigt. Also der Fachbegriff für Lunge in der Medizin ist Pneumologie. Oh Gott, ich kann es nichtmals aussprechen.
Pneumologie. Okay, lassen wir den Teil, den sprichst du aus. Nee, lassen wir es. Wir bleiben bei der Lunge. Ich fand es ein spannendes Thema, weil Gender Data Gap ja noch gar nicht so ein Thema ist in der Medizin oder jetzt eben erst ein Thema wird. Und es da eben, finde ich, nur begrenzte Krankheiten gibt, wo man wirklich gezielt danach gefordert oder eben wo es schon relativ viele Studien zu gibt.
Und ich musste eben an das Thema COPD denken und war tatsächlich überrascht, was es schon alles für Studien gab und würde das gerne mit dir heute besprechen. Sehr gerne. Aber vielleicht, ja, erst mal was ist COPD? Ja. Genau. COPD oder im Deutschen auch COPD ist eben eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Okay. Also das ist ganz kurz die erste Zwischenfrage von den Reihen. Was ist obstruktiv? Obstruktiv ist quasi, ich glaube, das kommt aus dem Englischen, obstructive.
Ich glaube obstructive steht für Blockade. Ah, okay. Der größte Risikofaktor ist eigentlich Rauchen. Es können aber auch andere Sachen sein, die die, es kann zum Beispiel auch Luftverschmutzung oder so, also Stoffe, die die Lungen eben angreifen. Aber eben Rauchen ist der größte Risikofaktor. Und es kommt eben dabei eigentlich zu einer Entzündung der kleinen Luftwege, also nicht der großen Luftwege, also nicht die Trachea oder die Bruntchen, sondern wirklich die kleinen Luftwege.
Und es hat vor allem eine Konsequenz für die Lungenbläschen, also da wo quasi der Sauerstaffaustausch eben stattfindet. Die verlieren die Elastizität, also die können sich nicht mehr so gut bewegen und es nennt sich Emphysem, also die Luft bleibt quasi in diesen kleinen Lungenbläschen hängen. Ja. Und dadurch hat man eben nicht diesen Austausch. Also es kommt nicht immer wieder frische Luft rein, sondern die Luft kommt rein und dann bleibt sie ein bisschen hängen.
Okay. Weil der Druck quasi dann irgendwann zu hoch ist. Ah, okay. Dann macht der Begriff auch Blockade dabei Sinn.
Okay. Ja und es geht eben vor allem um, eben auf der einen Seite ist es eben entzündlich, auf der anderen Seite ist es eben dieses, ja es nennt sich Emphysem, also dass man quasi, dass Luft quasi hängen bleibt im Brustkorb, also man hat theoretisch sehr viel Luft im Brustkorb, aber es ist, also ganz simpel zu erklären, aber es ist quasi keine frische Luft, also man bekommt nicht die ganze Zeit neuen Sauerstoffs, sondern sehr viel Luft bleibt eben im Brustkorb.
Okay. Genau. Und der klassische COPD-Patient für eine sehr lange Zeit war eben ein älterer Mann, der raucht. How surprising. Ja. Ja und es ist eben, also es ist eine chronische Lungenerkrankung, also es gibt keine Heilung dafür, sondern man kann damit leben und man kann Symptome lindern, aber es ist eigentlich progressiv, also es wird schlimmer und es ist tatsächlich weltweit eine der führenden Todesursachen.
Also das ist also eine der Sachen, die ich rausgefunden habe, da kann ich jetzt später nochmal erzählen, was ich rausgefunden habe, aber das war so eine der Punkte, die ich vor allem gehört habe, was mich sehr schockiert hat, weil ich davon noch nicht viel gehört habe.
Also klar, ich habe von Lungenerkrankungen gehört und vor allem jetzt nicht nur Rauch auf Rauchverschmutzung, sondern vor allem durch Luftverschmutzung, aber überhaupt nicht, also Atembegriff COPD und nicht, dass es so eine führende Todesursache ist.
Also es ist halt eine Erkrankung, die später im Leben meistens auftritt, weil es eben um diese chronische, ja chronischen Kontakte mit dem Rauchen eigentlich geht und ich denke, dass es trotzdem auch noch nicht so ist, dass ja, es ist auf jeden Fall denke ich in der Öffentlichkeit noch nicht so, nicht so weit verbreitet wie jetzt zum Beispiel Herzinfarkte oder so. Aber warum?
Also mal ganz blöd gesagt, so klar, also ist Herzinfarkt und ich, also darüber haben wir auch schon geredet, aber wie kann das sein, dass so eine, eine der führenden Todesursachen kein Gehör bekommt? Oder vielleicht bekommt es das und wir bekommen es halt nicht mit, also kann auch sein. Unter den Medizinern kennt man COPD auf jeden Fall. Ich glaube, es ist einfach noch nicht so in der Bevölkerung angekommen. Also ja, würde ich jetzt so sagen.
Also ich weiß halt sehr viel, also ich kenne relativ viele Berichte, so was Umweltverschmutzung angeht, also halt so von dem Nachhaltigkeitsaspekt und wie problematisch das wird und die Nachrichten kamen irgendwann mal, dass das erste Kind in London gestorben ist an Umweltverschmutzung, also an einer wirklichen Luftverschmutzung, dass das nachgewiesen werden konnte. Aber ansonsten habe ich davon jetzt noch nicht so viel gehört, dass das so ein wirklich dramatisches Problem ist.
Ich glaube, dass es auch vielleicht daran liegt, dass es nicht so plötzlich auftritt, also bei Herzinfarkt hat halt jeder dieses Bild im Kopf oder beim Schlaganfall und bei COPD gibt es tatsächlich auch Anfälle, also eine plötzliche Verschlechterung. Aber das tritt, glaube ich, also man hat eben schon länger diese, hat schon länger eben die Probleme mit Kurzatmigkeit, Husten und Auswurf.
Also das hat man einfach, das spielt meistens länger und dann kommt es eben später eben zu einer dramatischen Verschlechterung. Aber es ist nicht so, dass man auf einmal ganz viele neue Symptome hat, sondern eher es geht die ganze Zeit schon schlecht und es wird dann akut schlimmer. Das ist ja relativ sinnbildlich für so viele Sachen, also dieses Schleichen, das ist ja eigentlich immer das Gefährlichste.
Ja und was eben total interessant ist an COPD jetzt im Kontext von Limb-Gender-Data-Gap ist, dass wie gesagt traditionell war das eben mehr eine Krankheit von Leuten mit dem männlichen biologischen Geschlecht und man sieht jetzt aber, dass die Anzahl von betroffenen Frauen eben steigt und deswegen also bald wird es auch, in vielen Ländern gibt es tatsächlich auch keine signifikanten Unterschiede mehr zwischen den beiden Geschlechtern was COPD angeht.
Also das ist interessant zu sehen, also es ist jetzt nicht so dieser klassische Gender-Data-Gap, den wir oft und sonst gesehen haben, dass man merkt so okay da sind auch Frauen betroffen oder sie haben andere Symptome zum Beispiel. Dass es jetzt anfängt, dass es genauso viele Frauen betrifft wie Männer. Genau, also was du jetzt auch benennst darauf komme ich später zurück, weil es gibt tatsächlich verschiedene Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern.
Okay. Aber das erste ist eben, dass man sieht, dass die Anzahl von den Frauen eben steigt und dann denkt man sich natürlich warum ist das der Fall und hier sieht man eben, also ich denke es ist ein gutes Beispiel um eben zu zeigen was sind die Unterschiede, also zwischen, was können Unterschiede sein zwischen Geschlechtern wie Krankheiten entstehen.
Das eine ist also inzwischen rauchen mehr Frauen als früher, aber auch hier es ist eben interessant, weil es scheint so zu sein, dass eben Frauen sensibler sind auf das Rauchen. Also wenn die auch weniger rauchen, bekommen sie schneller COPD und generell auch wenn sie kürzere Zeiten rauchen, bekommen sie schneller. Das ist ja schon mal ein interessanter Punkt dabei.
Dann habe ich einfach sozusagen aus statistischer Sicht eine Frage, ich weiß nicht ob du den beantworten kannst, aber wie wird es denn festgestellt?
Also meine erste Gedanke dabei war jetzt, liegt das daran, dass die Zahl bei Frauen, die davon betroffen sind, liegt das daran, dass es tatsächlich so ist, dass mehr Frauen betroffen sind oder werden die halt mehr in Statistiken aufgenommen oder haben die Symptome, die dann dabei einberechnet werden oder werden danach überprüft und vorher war es halt einfach so, dass das nicht erkannt worden ist. Das ist eine sehr gute Frage.
Es ist vermutlich schon so, dass auch ein Teil davon unter Diagnostik ist, also es kann gut sein, weil es gibt schon auch dafür bestimmte Indizien. Also es ist schon so, dass Frauen oft später diagnostiziert werden als Männer. Also es kann gut sein, dass es in der Statistik eben mitspielt. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, den einen hast du selber gerade schon angesprochen, eben mit verschiedenen, also dass man andere Symptome hat, wie beim Herzinfarkt ein bisschen.
Es ist nicht ganz so konkret wie beim Herzinfarkt. Es ist so, dass Frauen eben häufiger eher an Erschöpfte und Abgeschlagenheit leiden und nicht so an diesem Husten und Auswurf. Und es ist generell so, dass als Nebenerkrankung viele Menschen mit COPD auch was Depressionen oder was Angstsymptome haben und es scheint eben zu sein, dass es häufiger bei Frauen vorkommt.
Also dass es quasi noch dazu kommt und dass eben dann zum Beispiel gerade Erschöpfte und Abgeschlagenheit vielleicht etwas mehr in die Richtung abgemacht wird. Aber es ist denke ich auch nicht so ein riesenakutes Problem wie in anderen Ländern. Also zum Beispiel in Schweden habe ich eine Studie gefunden, wo ich tatsächlich keine Unterschiede gesehen habe, qua Diagnostik und Behandlung zwischen den Geschlechtern. Gut, da ist Schweden auch einer der gleichberechtigsten Länder.
Mein erster Impuls oder mein erster Gedanke war genau bei dem, was du jetzt gerade genannt hast, ein Punkt, der ja sehr oft passiert, dass bei Frauen, wenn es wirklich Erkrankungen sind, dass das auf mentale Zustände zurückgeführt wird und dass wir uns etwas einbilden. Also das hatten wir jetzt auch schon mehrmals, aber das ist halt so ein bisschen so ein Muster, wo bei Frauen oft dann unterdiagnostiziert werden.
Bei dem Punkt, wie kann man das denn feststellen, wenn da gerade so Schlappheit und Antriebslosigkeit dann bei Frauen eher so ein Aspekt ist, kann es nicht sein, dass das einfach lange nicht erkannt worden ist oder bei sehr vielen nicht diagnostiziert worden ist oder dann andere Faktoren benannt werden, woran es dann liegt und dass das gar nicht als Idee kam, weil halt dieses Bild rauchender alter Mann das Patientenbild ist. Ja, das hast du super gut erkannt.
Ich finde das einen sehr interessanten Punkt, dass wenn man einen weiblichen Patienten vor sich hat, er in die Richtung geht mental, bei dem männlichen eher in die Richtung somatisch, weil ich denke, dass du das richtig erkannt hast. Also es ist einfach so, dass man traditionell eben an anderen Patienten denkt, wenn man an COPD denkt.
Ich hatte noch geguckt, ob es eben Studien gibt zum Thema, wie sehen Ärzte das und da war es das Ärzte erkennen, dass es Unterschiede gibt beim Krankheitsverlauf, aber dass sie nicht wirklich Unterschiede kennen, wenn es eben um die Diagnose geht. Also das, was ich gesagt habe, dass es manchmal etwas andere Symptome sind. Okay, daher kommt dann vielleicht auch, dass Frauen mal wieder länger brauchen, um diagnostiziert zu werden, oder? Ja, genau.
Das kann eben vorkommen, aber in Schweden war das jetzt nicht der Fall, aber es kommt eben häufig dazu. Und ich habe es ja gerade schon so ein bisschen benannt, dass es eben das eine, die Diagnose und dann ist der andere Punkt eben, dass man gesehen hat, dass der Krankheitsverlauf eben anders verläuft als bei Männern. Oh, okay. Und zwar ist es so, dass Frauen eben häufiger mehr Symptome haben und schwerer betroffen sind, also die Lebensqualität nimmt eben stärker ab. Echt?
Und dass sie eben höheres Risiko auf diese plötzlichen Verschichterungen haben. Oh je. Ja, es bleibt gruselig für Frauen. Immer wieder schön. Ich denke, dass es vor allem wichtig ist, dass Leute das eben wissen. Ja, ich denke, dass das der Hauptpunkt ist, den wir hier machen können. Ja. Es ist auf jeden Fall so, dass im Bezug auf Medikamente, die auf dem Markt sind, also wenn man nur behandeln muss, technisch guckt, dass dann die Effektivität der Medikamente vergleichbar ist.
Okay. Was ja was Gutes ist. Also es ist auch gut, dass es Studien gibt. Ja. Aber ich dachte an dem Thema, dass es da halt interessant ist, was wir auch schon mal in einer früheren Folge gesprochen haben, dass eben Studien eben primär früher an Männern ausgeführt worden sind. Also dass sie vielleicht, also dass vielleicht die Medikamente, die für biologische Männer entwickelt worden sind, einfach genauso gut an Frauen funktionieren.
Aber vielleicht gibt es ja Medikamente, die für Frauen auch funktioniert hätten, aber für Männer nicht so gut. Und da sind wir wieder beim Punkt, was die Studien angeht, dass wenn bei den Mäusen die Sache nicht bei männlichen Mäusen anschlägt, dass es halt nicht weiterentwickelt wird. Okay. Okay, aber das ist voll interessant zu wissen und es ist wirklich was, womit ich mich bisher nicht beschäftigt habe.
Also kommt wahrscheinlich natürlich daher, dass es halt eine Alterskrankheit dann eher ist, vor allem bei so einer chronischen Krankheit. Aber es ist natürlich ein bisschen gruselig zu hören, dass es immer mehr Frauen betrifft, plus dass wir einen schwereren Verlauf haben. Was hast du denn gefunden online? Weil du hattest ja auch mal geguckt, mich interessiert es voll. Ja genau.
Also dabei, das hat mich wirklich ehrlich gesagt auch erstaunt, aber so ein bisschen das widergespiegelt, wie ich das bis jetzt wahrgenommen habe, nämlich nicht wirklich. Also zum Beispiel bei Instagram habe ich wirklich nicht viel dazu gefunden. Was mich erstaunt hat, dass er TikTok dazu sehr viel mehr Themen hatte.
Was vielleicht daran einfach liegt, dass mehr Ärzte das als Info-Plattform inzwischen benutzen oder dass die Algorithmen dort anders funktionieren und man die Sachen auch besser suchen kann. Da habe ich einige Sachen zu entdeckt. Und was findet man da so? Also es sind vor allem Ärzte, die halt erklären, was die Krankheit ist und so die Problematiken dabei darstellen. Aber auch nicht so wirklich ansonsten mehr.
Also zum Beispiel was jetzt der Gender-Data-Gap dabei angeht, eigentlich fast gar nichts, ehrlich gesagt. Die Aspekte habe ich eher nur bei YouTube gefunden. Also bei YouTube gab es mehrere solche Sendungen über das Thema, bezogen auf Frauen.
Und da haben die darüber geredet, dass es immer mehr junge Frauen betrifft und dass das ein Thema ist, was oft nicht behandelt wird oder wo man gar nicht genau weiß, warum das gerade passiert und das halt auch wieder Basis letztendlich auf dem Gender-Data-Gap ist. Weil wenn wir die Daten dazu hätten, wir wahrscheinlich verstehen würden, woran es liegt.
Aber im Moment, dass das halt noch ein Thema ist, was nicht wirklich erforscht worden ist oder nicht verstanden worden ist, welche Daten da reinspielen, die wir sammeln müssten. Was ich mir nur gedacht habe, eben weil du meintest, dass es Frauen halt, dass die einen schwereren Verlauf haben, kann das nicht eine statistische Verzerrung wiederum sein, dass die Frauen, die dann in diesen Studien verfolgt werden, auch einen extremeren Verlauf haben, weil bei denen das diagnostiziert wurde.
Im ersten Schritt und dass die, die gar nicht, also wo das gar nicht erkannt worden ist, einen milderen Verlauf haben, aber dass dadurch eigentlich die Studie verspälzt wird. Kann das nicht sein? Das kann immer sein. Gut mitgedacht. Auf jeden Fall kann das auch mitspielen. Was interessant an COPD ist, dass man da eben auch geguckt hat, also nach Biomarkern und so und dass man bei den Biomarkern zum Beispiel Unterschiede gesehen hat zwischen den biologischen Geschlechtern.
Okay. Also dass sich die Marker eben unterschiedlich verhalten. Was bedeutet das? Also für die Nicht-Mediziner und Biologen unter uns. Sehr gut. Danke. Klar, solche Marker. Sorry. Danke, dass du mich dran erinnerst, weil ich bin immer verleitet irgendwie Begriffe zu nutzen, die man da gar nicht kennt. Biomarker bedeutet, dass man eben einen bestimmten Stoff testet. Generell in der Medizin, man testet eine Sache und die kann man als Zeichen interpretieren für eine andere Sache.
Also das sind Marker, die zum Beispiel, dass zum Beispiel ein bestimmter Blutwert eben erhöht ist bei einem bestimmten Krankheitsbild. Das heißt, man guckt, ist der Stoff erhöht oder nicht und dann guckt man. Und wenn der erhöht ist, dann ist das die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person etwas ein bestimmtes Krankheitsbild hat, eben auch erhöht. Okay. Und dann heißt das bei COPD, dass dabei unterschiedliche Sachen ausschlagen bei Männern und bei Frauen.
Genau, also dass bestimmte Sachen unterschiedlich ausschlagen bei Frauen und bei Männern. Und was ich noch interessanter fand, nein, du inspirierst mich nämlich da immer, weil man ist, ja, man ist, ich habe erwähnt das öfter, aber man ist in seinem Gedenken, also in seinem Denken relativ gefestigt, manche haben man Sachen halt auf eine bestimmte Art und Weise lernt.
Und wenn es um den Zyklus geht, denke ich immer, ja, das stimmt, wir sollten mehr darüber nachdenken, wie geht das im Zyklus, aber in der Praxis denkt man dann, ach, als ob das jetzt aber so einen großen Unterschied macht. Also einfach, weil man es halt auf eine bestimmte Art und Weise gelernt hat. Und du fragst immer gerne, was das, ob es da eben auch unterschiedliche im Zyklus gibt oder nicht.
Hier weiß man tatsächlich, also es gibt Studien, die zeigen, dass sich diese Biomarker auch während dem Zyklus eben, dass die variieren. Echt? Ja. Hey, aber das finde ich mega spannend. Also, ah, dass es diese Forschung, Gott sei Dank, endlich gibt, dass wir diese, wir können nichts darüber machen. Also dass das in der Vergangenheit so war.
Wir reden da zwar sehr oft drüber, aber es liegt einfach daran, weil das die Historie ist, aus der unsere heutige Medizin und das Gesundheitswesen gewachsen ist. Aber zu sehen, dass das sich verändert und dass es dazu jetzt wirklich Evidenzen gibt, also in so einem Bereich wie Lungenerkrankungen, mega interessant. Das hat ja Bedeutung für viele verschiedene Aspekte. Also wenn du dir überlegst, Diagnostik.
Man benutzt jetzt zum Beispiel einen Biomarker, um zu gucken, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand eine bestimmte Erkrankung hat. Wenn man jetzt also in einem bestimmten Punkt vom Zyklus ist, wo dieser Biomarker gerade irgendwie tiefer ist als woanders im Zyklus, kann das ja bedeuten, dass man dann unter dem Richtwert ist und zum Beispiel nicht diagnostiziert wird. Oh, ach krass. Ja klar. Ja? Ja. Und andererseits bedeutet das natürlich auch, okay, es verändert sich was.
Also ich habe hier keine Studienbasis für, aber breit gedacht. Das könnte ja auch bedeuten, dass man vielleicht mehr oder weniger Medikamente bräuchte, je nachdem wo man im Zyklus ist. Ja. Dass man es vielleicht anpassen könnte. Und dabei sind wir dann wieder bei der individualisierten Medizin letztendlich. Also das hatten wir ja auch schon öfters. Das ist halt eigentlich so die Antibiotikum, Cortison und so.
Also die größten, bekanntesten, wo es halt wirklich einen Unterschied macht, so wo man gerade in seinem Zyklus ist, wie man was aufnimmt. Mega interessant. Und ich fand es auch spannend. Das bedeutet ja auch, dass es vermutlich eben sehr viel durch Hormone gesteuert wird. Und da finde ich es dann wieder interessant, was bedeutet das, zum Beispiel beim Thema Transgender, was bedeutet das, wenn Individuen eben noch Hormontherapie nehmen? Also wie verhält sich das zum Beispiel?
Ja, das interagiert ja alles dann miteinander. Also sowieso interagiert alles in unserem Körper miteinander auf den kleinsten, nicht chemischen und molekularsten Prinzipien. Aber krass. Also das finde ich mega interessant, dass du das rausgefunden hast, weil es ist definitiv was, was ich jetzt nicht gesehen habe oder irgendwo in den öffentlichen Medien gefunden habe.
Und ich finde es auch total interessant, also das wieder zu sehen, weil ich kann mir das so gut vorstellen, diese Idee, dass man über diese Sachen liest und sich daran, also das interessiert und das total spannend findet. Und dann, wenn man in der Praxis ist, dann wieder in so alte Denkmuster kommt und sich denkt, es kann ja nicht sein oder so funktioniert so.
Also so. Auch diese Art Irritation in sich, ich kenne das selbst, in ganz vielen verschiedenen Themen, diese Irritation zu haben so, ja, aber ich, das funktioniert ja so. Und das zu hinterfragen und die Realität zu sehen so, manchmal bedeutet das, dass es komplizierter wird, genauso wie Diversität manchmal anstrengender ist in unterschiedlichen Themen. Heißt nicht, dass Sachen einfacher gemacht werden, aber der Realität mehr entsprechend.
Und das finde ich mega spannend zu sehen, dass das also bei Lungenkrankheiten jetzt aufkommt. Vor allem bedeutet das nicht auch, dass unsere Lunge dann unterschiedlich funktioniert, also oder ich weiß nicht, ob das von den Markern, ob das dann mit einspielt, dass sogar unsere Lunge letztendlich unterschiedlich funktioniert während unseres Zyklus oder hat das eher was einfach mit den Hormonen, Markern zu tun.
Das kann also auf die Lungenfunktion, das kann sein und das kann denke ich auch viel zusammen hängen damit, wie der Körper mit Entzündungen umgeht zum Beispiel. Ah ja, das ist ja ein ganz großer Faktor, ja. Also das hatten wir auch in unserem Zyklus, die könnt ihr gerne auch nochmal hören, die ist aus der ersten Staffel, unsere Zyklus-Episode und da ist ein großer Faktor in, warte ganz kurz, jetzt bin ich gerade in den Wechseljahren.
Weil da hatten wir das, dass man in der Lulatalenphase, also in der Phase bevor man seine Tage hat und während seiner Tage, ähm, reagiert man anders auf Entzündung oder da verletzt man sich auch eher. Man hat ein höheres Risiko für Entzündung und da ist das wahrscheinlich dann genauso. Das ergibt ja auch total Sinn, dass dann die Marker im Blutbild anders zum Beispiel aussehen. Mega spannend.
Ich finde es cool, dass hier eben danach geguckt wurde und dass man dann eben Unterschiede gefunden hat und ich glaube, dass man eben noch sehr viel weitergehen kann, dass man eben mit diesen Befündungen jetzt macht, dass man eben weiß, dass es diese Unterschiede gibt. Aber ich finde es super vielversprechend und ich finde, dass es eben auch ein wichtiger Impuls ist, um eben nach anderen Krankheiten zu gucken und sich eben zu hinterfragen, ob es Unterschiede geben könnte.
Und vielleicht gibt es sie auch nicht und dann ist es auch völlig in Ordnung. Und um hier wieder dann den Bogen zu schlagen zum Anfang der Folge, da hattest du ja gesagt, dass es einer der weltweit führenden Todesursachen ist.
Und wenn man darüber nachdenkt, dass das jetzt erkannt worden ist, dass es dabei Unterschiede gibt und wenn das eine so breite Bevölkerungsmaßnahme betrifft, allgemein als Todesursache und auch dann wieder zu sehen, wie viele Frauen es dabei betrifft, es wird Zeit, aber dass es erkannt wird und bedeutet aber auch dann wahrscheinlich, was dann noch alles kommen wird, wenn das jetzt erkannt worden ist.
Oder auch alleine wieder aus der wirtschaftlichen Perspektive zu sehen, ich meine, das ist auch ein krasser Faktor, in dem man vielleicht investieren kann. Also wenn man da Unterschiede herausfinden kann und man das Medikament zum Beispiel als Pharmakonzern herstellen kann oder da die Forschung betrieben hat, wir müssen Frauen das behandeln und das auf den Markt kommt und das als Marketingstrategie benutzt, würde ich mal sagen, ist ein kleiner Sektor, den man da als profitabel benennen könnte.
Ja, da öffnen sich ganz neue Seiten. Ich finde, das ist ein super Abschluss für die Folge, aber ich würde noch einen kurzen Abstich erwarten, wenn es erlaubt ist. Klar, klar. Ich finde, also ich fand es nur bis jetzt schon total spannend. Ich habe wirklich schon wieder was wirklich dazu gelernt. Ja, ich auch bei der Recherche dieses Mal. Also ich habe auch mega viel gelernt wieder.
Was ich noch benennen wollte kurz, weil ich bringe Global Health glaube ich zu wenig rein manchmal, aber ich finde das Thema Global Health besonders spannend im Kontext von COPD, weil das jetzt eben auch wächst in den Entwicklungsländern und zwar erstens, weil da gibt es total viele Geragswerte, also das eine ist eben, dass in den Entwicklungsländern jetzt eben mehr Frauen anfangen zu rauchen, das haben wir schon besprochen.
Was auch interessant ist, ist, dass vor allem im globalen Kontext eben Rollenbilder denke ich auch viel damit zu tun haben mit COPD und das wurde, ich glaube, dass COPD einfach lange in den Entwicklungsländern nicht diagnostiziert wurde und jetzt kommt das eben und man sieht halt, dass da eben vor allem, dass es vor allem Frauen sind, die COPD haben ohne geraucht zu haben und zwar vor allem von also kochen im Haus, weil die halt oft fossile Brennstoffe
benutzen oder eben andere Brennstoffe und das halt einatmen und das ist halt ein klarer Rollenbildfaktor, derjenige ist, der zu Hause Zeit verbringt und kocht und anderer Punkt, da muss, also ich musste spontan einfach daran denken, wir verlinken euch das Buch auch wieder, aber in dem, also in dem Buch Gender Data Gap wird auch gesprochen von Frauen in Nagelsalons.
Daran wollte ich gerade denken, ich habe jetzt gerade nicht an Nagelsalons gedacht, sondern Fabriken, wo viele Frauen arbeiten, eher also im asiatischen Bereich, aber ja, total. Ja, also dass Frauen eben auch oft in Bereichen arbeiten und dass die oft vielleicht nicht so viel manuelle Arbeit machen, aber dafür eben feine arbeiten mit feinen Schadstoffen, die Konsequenzen für die Lunge haben.
Ja, das stimmt, war auch noch ein Punkt, der mir dann irgendwie auch wieder entfallen ist während unseres Gesprächs, aber daran musste ich am Anfang total denken, in Bezug auch einfach ein bisschen was Nachhaltigkeit oder was die allgemeine Situation unserer Welt und deren Luftqualität angeht. Bei diesen ganzen Mega-Cities, also was Luft, also dass es nicht nur halt mehr eine Raucherkrankheit ist, sondern einfach eine Stadtkrankheit wird.
Oder wenn ich darüber nachdenke in der Zeit, wo ich in Mailand gelebt habe, wo einfach die Flugzeuge direkt über die Stadt fliegen, also ich weiß nicht, was für eine, also man sieht es immer dann auf den Wetter-Apps, wo auch die Luftqualität angezeigt wird, dass die einfach immer nur im roten Bereich war, aber, und das ist das halt sehr oft in sehr vielen Städten und wenn man sich dann Bevölkerungsentwicklung anschaut, dass immer mehr Menschen, die
Menschen in Mega-Cities letztendlich gerade im globalen Kontext leben, wird es ein immer größer werdendes Problem. Auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Ich habe ja auch, ich habe ja auch in einer 10-Millionen-Stadt gelebt und... Du hast ja eine kleine Erfahrung jetzt damit gemacht. Ja. Nochmal eine extremere, glaube ich, als ich.
Ja, ich in Saigon und du dann in Mailand und ich finde, dass man da wirklich so am eigenen Körper miterleben kann, dass die Gesundheit von Planeten eben nicht nur was für den Planeten bedeutet, sondern auch wirklich was für einen konkret selbst. Auch heute schon. Das ist tatsächlich ein Punkt, wo ich mir immer denke, das müssten eigentlich die ganzen Klimabewegungen anders vermarkten und zwar nicht, dass die Welt ansonsten untergehen wird, weil die wird nicht wirklich untergehen.
Das Problem ist, wir werden halt einfach aussterben. Also so wie, also wir werden einfach aufhören zu existieren, wenn wir so weitermachen und wenn wir daran nichts ändern, weil das Problem ist, dass wir dabei unfassbar viel anderes Leben noch mitreißen. So ist es nicht. Aber die Welt an sich wird bestehen. Da ist es relativ egal, glaube ich, ob wir hier leben oder nicht. Wir beeinflussen nur extrem viel gerade mit den Tätigkeiten, die wir so betreiben.
Und da zu sehen, Leute, es geht um unsere Spezies letztendlich. Also vielleicht würde das noch andere Menschen in anderen Kontexten abholen. Also es geht gerade um große Teile der Bevölkerung, dass wir nicht darauf achten und da nichts ändern und Städte anders infrastrukturell gestalten. Auch unter anderem halt also, dass wir Städte unter anderem infrastrukturell anders gestalten, dass wir uns wirklich darum kümmern und dass es dabei halt wirklich um Gesundheit geht.
Und ich meine, du bist hier Anja die Global Health Expertin, aber schon alleine an Karolinska studiert zu haben und da diesen Global Health Aspekt so viel integriert zu haben, hat mir das so extrem schon gezeigt, wie viel das reinspielt und was das bedeutet und welchen Einfluss das hat. Und dass wir uns gut um die Erde kümmern, bevor uns allen die Luft ausgeht. Okay, jetzt haben wir beide den Dead Joke gebracht. Ich finde, dass wir so gut enden, weil dann haben wir so viel gemacht.
Kann man auch so aufhören. Ja. Ich saß so die letzten zwei Minuten saß ich so da. I'm gonna do it. I'm gonna do it. You did it. Ich finde genial.