Willkommen beim Hysteria Podcast, in dem wir uns mit dem Gender Data Gap im Gesundheitswesen befassen und vielversprechende Lösungen vorstellen. Dem Podcast, in dem wir Themen besprechen, die oft totgeschwiegen werden oder unangenehm gemacht werden. Hi, ich bin Caro, Ökonomin, Social Media Expertin mit einem Master in Medical Management. Und ich bin Anja, Ärztin mit einem Master in Global Health.
Wir sind beste Freundinnen, die beschlossen haben, unsere Gespräche über den Gender Data Gap öffentlich zu machen. In jeder Folge nehmen wir uns ein neues Problem vor. Unser heutiges Thema beschäftigt uns gerade akut selbst. Es geht nämlich um das Thema Schlaf. Und wir nehmen als kleine Background-Information diese Folge relativ spät auf. Genau, wir hoffen, dass man uns nicht zu sehr anmerkt. Aber ich freue mich natürlich trotzdem total auf diese Folge, auch wenn es uns später ist.
Endlich wären wir dann auch direkt bei meiner ersten Frage, die wäre nämlich, wie denn dein Verhältnis zu Schlaf ist. Also, das ist tatsächlich komplizierter. Ich finde, das Thema ist tatsächlich über die Jahre auf jeden Fall komplizierter geworden. Im Erwachsenenalter ist irgendwie Schlaf nicht mehr so das einfachste Thema. Gerade fühle ich es sehr, weil ich das Gefühl habe, ich bin einfach übermüdet und habe diese Emotionen, dass dann alles einfach witzig ist.
Es gab ein paar Anläufe, dass wir diese Folge gestartet sind, weil wir die ganze Zeit irgendwie hysterisch angefangen haben zu lachen. Schön. Aber allgemein, um auf deine Frage zurückzukommen. Ich würde sagen, dass es mir oft schwer fällt, mir selbst die Zeit zu nehmen, genug zu schlafen. Und ich tendiere halt dazu eher dann abends nochmal wirklich tatsächlich auch nochmal wach zu werden oder halt dann, so wie jetzt in dem Stadium, eher so ein bisschen alles nicht mehr ganz so ernst zu nehmen.
Aber es gibt ja auch dieses Prinzip von Eulen und Lehrchen und ich würde mich auf jeden Fall eher als Eule bezeichnen, dass es mir nicht so leicht fällt, morgens früh aufzustehen und abends dann nochmal wach werde. Und dementsprechend, dass manchmal ein bisschen schwierig ist, wenn man arbeitet und morgens funktionieren muss. Deswegen würde ich sagen, nochmal das abzuschließen von deiner Frage, ich schlafe auf jeden Fall nicht genug. Das weiß ich. Wie ist es denn bei dir, vor allem als Ärztin?
Ja, also erstens, ich glaube, es geht total vielen Menschen so, dass sie nicht genügend schlafen. Ist ja auch in der Wirtschaft tatsächlich, wurde das ja irgendwie sogar begünstigt, irgendwie auch so was, womit sich Leute dann teilweise auch profiliert haben, dass sie weniger Schlaf brauchen. Also unter dem Motto sleep when you're dead, also schlaf, wenn du tot bist. Stimmt. Ich glaube, ja, wobei ich glaube, dass sich das gerade wandelt.
Also dass man jetzt doch auch als Gesellschaft gemerkt hat, doch Schlaf ist eigentlich total wichtig und wir brauchen mehr davon. Und dass eben auch manchmal auch manche Firmen inzwischen eben auch darauf eingehen und eben, keine Ahnung, dass Google zum Beispiel teilweise Sleep Pods hat, bei denen man irgendwie bei der Arbeit schlafen kann. Und bei mir persönlich ist es tatsächlich wie der Trend in der Wirtschaft. Ich hatte früher, habe ich das genauso empfunden, so warum brauche ich Schlaf?
Mir war das irgendwie immer nicht so wichtig wie anderen Leuten. Irgendwie, ich finde, einschlafen fand ich immer schwierig und wenn ich dann einmal wach bin, dann kann ich sowieso nicht nochmal einschlafen. Von daher war mir das irgendwie damals nicht so wichtig. Jetzt, wo ich arbeite, vor allem, wo ich gelernt habe, dass man nicht immer schlafen kann, wenn man schlafen möchte, jetzt ist mir Schlaf total wichtig und jetzt prioritisiere ich meinen Schlaf total.
Aber vielleicht kommt es halt daher, dass man mit Diensten manchmal einfach nicht schlafen kann und ja, und ich dadurch irgendwie gelernt habe, dass Schlaf für mich das höchste Gut ist, weil es einfach so ein Luxus ist, wenn man schlafen kann. Inzwischen ist es mir total wichtig. Aber das ist total interessant, weil das habe ich definitiv noch nicht.
Also ich würde mir manchmal tatsächlich gerne wünschen, dass ich Schlaf mehr priorisiere oder dass ich mir den Fokus drauf lege, weil das lege ich oft ehrlich gesagt so ganz ans Ende und merke dann so, nach so ein paar Tagen, ja gut, nee, das war jetzt vielleicht nicht die beste Idee. Und dazu können wir vielleicht dann direkt allgemein einmal kurz darüber reden. So als Grundthema, was ist wirklich Schlaf und warum brauchen wir Schlaf?
Also ich finde, das sind natürlich, denkt man sich zuerst, okay, das sind sehr einfache Fragen, aber wenn man wirklich darüber nachdenkt, finde ich, sind sie gar nicht so einfach zu beantworten. Oder finde ich interessant einmal so drüber zu reden. Ja, verstehe ich. Vor allem, weil wir trotzdem wieder den Schlaf vernachlässigen. Ich weiß, selbst wenn es irgendwie das Konzept Sinn macht, ist es einem oft nicht so bewusst vielleicht.
Ein Schlaf ist halt einfach ein natürlicher Zustand, ja, sehr Ruhe für den Körper und für den Geist. Ich glaube, das ist so das, was jeder weiß und wo man eben quasi weniger sensorischen Input hat und auch die Muskeln sich entspannen. Und es ist halt sehr wichtig für ganz verschiedene Aspekte. Und es ist zum einen eben der Körper, aber es ist auch das Immunsystem.
Also wenn man wenig schläft, dann hat man halt über längere Zeit, ist das ja ein chronischer Stress für den Körper, weil der sich ja nie richtig entspannt. Das heißt, es führt zu einer Verschlechterung des Immunsystems auf lange Sicht hin. Das heißt, man wird schneller krank. Und es ist auch schlecht fürs Gedächtnis. Also man kann sich schlechter Sachen merken, man kann sich schlechter konzentrieren auch. Man kann weniger gut klar über Dinge nachdenken.
Und wenn man müde ist, dann ist man auch eher schneller gereizt oder emotional. Oder, wie du gerade erklärt hast, lacht man schneller. Also bei dir ist es so, wenn du müde bist, dann lachst du schneller, meinst du? Ja. Oder hast du auch andere Sachen gemerkt? Nee, da kommt es total auf die Situation an. Also ich spüre es allgemein auch im Arbeitsalltag zum Beispiel, dass wenn ich mehrere Tage, also zum Beispiel ich kann mit relativ wenig Schlaf auskommen.
Das ist auf eine Art und Weise, glaube ich, manchmal mein Problem, weil ich relativ lange das ausreizen kann. Aber wenn es dann länger so geht, dann spüre ich, dass ich weniger so eine Elastizität habe von Situationen.
Also dass ich einfach entspannt bleibe oder klar komplizierte oder komplexe Sachen durchdenken oder Rückfragen stellen kann oder wenn andere, je nachdem, welche Situation man ist, auch im Persönlichen, also kommt gar nicht nur bei der Arbeit, aber dass ich dann mehr mitdenken kann und mehr Empathie zeigen kann, sondern fühle mich dann halt ein bisschen dumpfer auf eine Art und Weise. Ja. Ja. Ja, es macht auch Sinn.
Also bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich auch emotionaler bin oft, wenn ich wirklich müde bin. Und das macht eben Sinn, weil wir haben das limbische System und das limbische System ist sehr reaktiv, also es reagiert auf Sachen von außen. Den präfrontalen Cortex, ja, also den vorderen Teil des Gehirns und der, der kontrolliert ein bisschen, was das limbische System so macht. Ja, wenn das Wild feuert, dann sagt unser Frontalgehirn, hey, chill mal. Ist nicht so wichtig.
Wir müssen jetzt prioritisieren. Also die, das kontrolliert das limbische System so ein bisschen. Okay. Ja. Und wenn wir jetzt aber müde sind, dann ist unser präfrontaler Cortex nicht so gut in der Lage, dieses limbische System zu kontrollieren. Und deswegen ist man, wenn man wirklich müde ist, eben sehr viel reaktiver. Das kann eben bedeuten, dass jemand emotionaler ist. Emotionaler kann für den einen bedeuten, dass er schneller losheult.
Kann für den anderen bedeuten, dass er schneller lacht oder für jemand anderen, dass er irgendwie schneller sauer wird. Ja. Also alles so ein bisschen wie so, oder ich fühle mich dann manchmal wie so ein kleines Kind auf einmal wieder. Mhm. Das kenne ich auch. Ja. Also sich am liebsten auf den Boden schmeißen würde und einfach so, ja, mich will nicht. Ja. Ganz genau. Ja, also das ist das eine.
Okay. Und wenn man es jetzt nochmal so zum körperlichen auf die Ebene zieht, dann ist es halt auch für manche Krankheiten, also es kann uns eben auch beschützen vor Dingen wie Diabetes oder Bluthochdruck, Depression, vielleicht sogar vor Alzheimer. Oh. Und man merkt … Oh.
Und man merkt tatsächlich, wie gut Schlafunzler beschützt und vor allem auch regelmäßiger Schlafunzler beschützt, weil die Inzidenz von diesen ganzen Krankheiten nämlich höher ist bei Leuten, die zum Beispiel im Schichtdienst arbeiten. Ah. I'm looking at you, Anja. Ja, ich sag ja, deswegen ist Schlaf das höchste Gut. Aber gut, dass das dann Ärzte analysieren, um dann zu sagen, so, ja, übrigens, unsere eigene Arbeitsgruppe … hat es da jetzt nicht so am besten.
Aber okay, mir war klar, dass Schlaf natürlich auch gerade was Bluthochdruck und diese Sachen angeht da vorbeugend wirken kann. Mir war aber wirklich nicht klar, dass das auch sogar bei Diabetes oder vielleicht sogar Alzheimer zutreffen kann. Also … Ja, verstehe ich. Aber so ganz einfach, wenn man sich so vorstellt, es ist ja Stress für den Körper, wenn der Körper keine Erholungsphasen hat. Ja. Und Stress für den Körper führt eben zu Dingen wie zum Beispiel Bluthochdruck.
Ja. Das ergibt so … Genau, und dadurch dann eben auch zur Herzerkrankung. Aber ich glaube, die meisten Leute schaffen es eben nicht, genügend zu schlafen. Und wird ihnen auch irgendwie oft vorgelebt, dass eben Schlaf nicht so wichtig ist, obwohl sich das wie gesagt, denke ich, gerade ein bisschen wandelt. Okay. Dann wäre direkt mal eine nächste Frage. Wie viel sollten wir denn schlafen? Und dann gibt es dabei dann einen Unterschied, weil wir sind ja hier im Hysteria Podcast zum General Data Gap.
Gibt es da tatsächlich einen Unterschied, Datenbasiert, ob Frauen und Männer da zum Beispiel vielleicht unterschiedlich schlafen müssen? Ja, das ist tatsächlich alles gar nicht so einfach. Ich bin gespannt. Sehr gute Frage. Ich glaube, das ist eine Frage, die sich viele schon gestellt haben und auch eine wichtige Frage. Also grundsätzlich sagt man, werden einem so zwischen sieben und neun Stunden empfohlen.
Und ich glaube, dass man da am besten auf sein eigenes Gefühl achtet und einfach guckt, wie fühlt man sich im Laufe des Tages und auch über längere Zeit. Also wenn du es vielleicht nicht direkt spürst, dann halt über längere Zeit, wie es dir damit geht und eben nicht auf die ersten 15 Minuten achtet, indem man wach ist, weil da sind wir alle müde oder die meisten von uns. Ja, wir sind beim Hysteria Podcast. Deswegen stellt sich natürlich die Frage, wie ist das jetzt?
Brauchen Frauen mehr Schlaf als Männer? Genau. Und da gibt es ja, also ich weiß nicht, ob du ihn gesehen hast, aber ich habe den TikTok-Trend gesehen, dass Frauen neun bis zehn Stunden Schlaf benötigen, also viel mehr als Männer. Genau, das habe ich auch gesehen. Also das wurde mir sehr oft ausgespielt und wurde auch auf sehr großen Kanälen ausgespielt.
Und dann vor allem noch, dass es dann eben nicht nur diese neun bis zehn Stunden sind, sondern dass wenn man zum Beispiel seine Tage hat, dass es dann eben noch extra Stunden notwendig sind. Ja. Was ja ziemlich heftig wäre, wenn das so wäre. Ja, und ich warte gerade auf dein Aber, weil ansonsten hättest du das gerade nicht so gesagt. Aber da bin ich dann noch gespannt jetzt auf die Hintergrundgeschichte.
Ja, ich fand den Trend natürlich sehr verlockend und er hat auch zu diesem Thema geführt, weil wir freuen uns natürlich immer, wir schicken uns auch gegenseitig immer Videos, wenn wir irgendwas sehen oder Zeitungsartikel, wenn wir irgendwie solche Themen eben in Medien sehen, wo es darum geht, was gibt es denn für Unterschiede. Und es ist natürlich auch super schön, dass solche Sachen eben online benannt werden.
Und eigentlich freue ich mich immer und da bin ich natürlich direkt auf die Suche gegangen, um diese Studie zu finden. Jetzt war das aber gar nicht so einfach und nach meinen eigenen Recherchen gibt es diese Studie eben auch nicht. Was? Ja, ich fand es tatsächlich auch ziemlich schockierend. Ich glaube, es war irgendein Physiotherapeut oder irgendwer, der einfach diese Zahl genannt hat und das eben sehr selbstsicher erklärt hat.
Und das hat sich dann eben rumgesprochen und ist dann zu so einem Trend geworden. Aber ich habe echt geschaut, also auf PubMed, das ist eine Seite, auf der eben alle möglichen wissenschaftlichen Artikel eben gepostet werden, wo man sich die dann alle durchlesen kann. Und ich habe dort echt nach längerer Suche diesen Artikel nicht finden können. Und wenn das eben so eine bekannte Studie wäre, die super aussagekräftig wäre, mit so einem extremen Ergebnis, dann hätte sich das ja rumgesprochen.
Ja. Also ich finde das tatsächlich interessant auf verschiedenen Ebenen. Also a, ich habe der tatsächlich sehr schnell geglaubt, weil ich es mir so sehr vorstellen kann, dass zum Beispiel eine Forschung dementsprechend rausfinden würde, dass zum Beispiel vielleicht Männer und Frauen auch gerade zum Beispiel einfach, was den Zyklus angeht, unterschiedlich Schlaf benötigen.
Ich meine, darüber haben wir auch schon mal geredet, dass zum Beispiel, darüber können wir ja auch noch mal gleich reden, was im Zyklus allgemein dabei ausmacht, weil das tut es ja auf jeden Fall.
Aber dass das dann eine fundierte Studie ist, die so einen Trend auslöst und da ist dann Social Media relativ interessant, also ich finde es auf der einen Seite halt mega spannend zu sehen, dass wenn das ja also tatsächlich so ist, dass das eine so gestartet ist mit einer Darstellung von sich selbst, die dann autoritär oder also überzeugend wirkt, man dann darüber in eine Thematik, die ja tatsächlich, ich meine deswegen haben wir diesen Podcast hier, reinspielt, aber nicht fundiert ist.
Und umso wichtiger finde ich es dann aber auch genauso darüber zu reden, weil das ist ja, das hilft ja dann auch keinem. Oder das ist dann genauso wichtig darüber zu reden, weil es geht ja um die Datenlage und wir reden ja immer darüber, dass es uns dabei auch selbst zu hinterfragen und umso wichtiger finde ich es und ich finde es mega gut, dass du das dann auch so sehen kannst, wie und dass diese Studie zum Beispiel halt nicht existiert.
Ja, du sagst das ja richtig, das ist so zweiseitig, weil eben einerseits gut, dass man über den Gender Data Gap redet, aber es ist eben auch gefährlich, wenn das dazu führt, dass man so extreme Aussagen macht, die vielleicht nicht ganz wahr sind, einfach um diesen Shock Value zu haben, dass Leute darüber reden.
Das Problem ist aber, wenn man ernst genommen werden will und wenn man echt was verändern will, dann hilft es uns ja nicht, dass wir so schockieren, sondern dass wir halt einfach mit echten Zahlen arbeiten. Und manche Dinge sind ja auch schockierend, aber dann muss es dafür halt wirklich Ebelege geben. Ja, über die haben wir ja auch schon berichtet. Also es gibt ja genug Daten oder Gaps, die wirklich dramatisch sind und die lebensbedrohlich sind in anderen Bereichen.
Von daher finde ich es dann jetzt total spannend von dir zu hören, was du denn ansonsten geführt hast von tatsächlichen Studien. Gibt es da Unterschiede? Ja, es gibt da ein paar Unterschiede. Also generell nur vorweg gesagt, es gibt paar Themen, die sind einfach schwer zu erforschen und deswegen gibt es da nicht so eindeutige Antworten. Und das sind so Themen wie zum Beispiel Schlaf und auch Ernährung, weil da eben so viele Faktoren mit reinspielen.
Aber grundsätzlich, also man kann die Sachen eben von verschiedenen Seiten angucken. Man kann zum Beispiel gucken, wie viel Schlaf Frauen verglichen mit Männern. Ja, nicht wie viel braucht man, aber wie viel schläft man. Und da gibt es eine super Studie. Das ist der American Time Use Survey und da hat man eben wirklich eine große Gruppe an Frauen und eine große Gruppe an Männern eben befragt, wie sie ihre Zeit nutzen.
Also es ist in Amerika gelaufen und dann konnte man eben sehen, für was, also generell, es ging nicht nur um Schlaf, sondern um alle möglichen Aktivitäten an einem normalen Tag, einer normalen Woche. Und da war es zum Beispiel interessant, dass es da tatsächlich einen Unterschied gab zwischen Frauen und Männern. Und zwar war es da so, dass Frauen tatsächlich was mehr geschlafen haben, aber eben nur elf Minuten mehr. Okay. Gut. Was ja ein Unterschied ist.
Ja, es ist … Es ist ein Unterschied und elf Minuten ist jetzt auch nicht super wenig. Also man kann schon sagen, dass es ein Stück mehr ist, aber es ist eben ein Unterschied, ob man elf Minuten sagt oder dass jemand zwei Stunden mehr Schlaf braucht.
Ja. Und ehrlich gesagt, ohne dich da jetzt unterbrechen zu wollen, also darüber reden wir wahrscheinlich jetzt auch noch als nächstes, das hattest du ja schon gerade kurz angeteased, Länge vom Schlaf heißt ja nicht Qualität vom Schlaf oder wie viel man tatsächlich braucht.
Ich hätte fast gedacht, jetzt einfach ohne das zu sehen, hätte ich getippt, dass Männer zum Beispiel irgendwie mehr schlafen als Frauen, weil Frauen da noch tausend Themen durchdenken und eher vielleicht eine Schlafstörung haben. Ja, was interessant war, was passt vielleicht dazu, ist, dass zum Beispiel, ist das in der gleichen Studie, Männer generell mehr Freizeit hatten als Frauen, was uns jetzt nicht so überrascht.
Ne. Eben einfach nicht aus biologischen Gründen, sondern eben aus diesem sozialen Konstrukt heraus, was für Sachen eben Frauensachen sind und dass Frauen eben nicht nur arbeiten, sondern auch viel Care-Arbeit übernehmen.
Leider ist das eben immer noch so, dass dann eben Männer eben mehr Freizeit haben und das würde ja in dem Verhältnis irgendwie, wenn man jetzt schlaft zusammen mit Freizeit, also wenn man das zusammenstecken würde und man würde sagen, man kann selber eben entscheiden, wie man die Zeit verbringt. Das ist ja interessant, dass Frauen mehr schlafen. Ah, ja, mehr schlafen, aber … Weißt du, wie ich meine?
Also wenn man sich jetzt einfach vorstellt, man hat eine gewisse Anzahl an Freizeit und wir zählen da jetzt einfach auch Schlaf als Freizeit mit rein, weil so ist es ja in der Realität, wir haben eine gewisse Zeit für uns selber und wie wir die einteilen, können wir selber entscheiden. Und das bedeutet, dass Frauen dann in der Zeit, die sie haben, die schon weniger ist als die bei Männern, eben mehr Zeit zum Schlafen verwenden.
Okay. Das ist dann wiederum interessant, weil dann sehe ich, also dann könnte man den Aspekt als leihunwissenschaftliche Vermutung sagen, dass da vielleicht da ein Faktor mit reinspielen kann, also dass Frauen mehr Schlaf eigentlich brauchen. Genau, also es könnte schon so sein.
Okay. Ja. Aber es ist in dem Maßen wie in diesem TikTok-Trend dargestellt, weil neun Stunden ist dann doch ein bisschen mehr als elf Minuten oder wenn man die 35 Minuten und elf Minuten so irgendwie noch zusammenrechnen würde, kommt man nicht auf die neun Stunden. Aber okay, da gibt es auf jeden Fall einen Unterschied, der jetzt schon mal messbar ist.
Und was du eben schon vorhin angesprochen hast, ist das eben die Schlaflosigkeit, also man nennt das auch Insomnia auf Englisch, dass das bei Frauen häufiger ist als bei Männern. Dass man also, dass Frauen häufiger das Gefühl haben, dass sie Schwierigkeiten haben einzuschlafen, dass sie Schwierigkeiten haben, schlafen zu bleiben und dass sie vielleicht morgens früh aufwachen und nicht nochmal einschlafen können, ja? Oder einfach öfter aufwachen.
Und da sieht man eben, dass Frauen sich damit viel häufiger melden. Aber wenn man jetzt die Schlafqualität vergleicht von Männern und Frauen, da haben Studien eben eigentlich gezeigt, dass es da sogar vergleichbar ist. Okay. Es ist halt die Frage, ist das eine somatische Sache oder hat es psychologische Gründe?
Weil, wenn man diese ganzen Erwartungen hat, hast du ja gerade schon erklärt, dass man eben vielleicht deswegen länger im Bett liegt und drüber nachdenkt, weil man vielleicht denkt, dass man eben nicht nur für die Sachen bei der Arbeit der Hauptverantwortliche ist, sondern auch zum Beispiel in Sachen Kindererziehung, da den Mental Load eben trägt. Ja. Könnte zum Beispiel so was sein. Okay. Interessant.
Dann wäre jetzt meine nächste Frage, weil wir jetzt über Schlafqualität gesprochen haben, wie wir denn im wissenschaftlichen Kontext, weil ich darüber gerade nachgedacht habe, wie wird denn Qualität, also Schlafqualität definiert? Weil ich, also am Anfang war es für mich so ganz eindeutig, aber werde ich jetzt darüber mit dir spreche, wie wird Schlafqualität letztendlich definiert?
Also Schlafqualität kann man zum Beispiel messen mit den verschiedenen Schlafphasen und ob man die verschiedenen Schlafphasen quasi durchschläft, also ob man diese verschiedenen Phasen eben durchläuft und wie lange man sie durchläuft, weil die verschiedenen Phasen verschiedene Funktionen haben. Okay. Ich kann sie dir ganz kurz einfach nur zur Benennung. Gerne. Ich geh jetzt nicht ins Detail. Weil die Begriffe sagen mir was, aber ich bringe sie immer durcheinander.
Also man hat vier Phasen von Schlaf und die erste Phase ist eigentlich dieser ganz leichte Schlaf, indem man direkt reinkommt, das sind so die ersten fünf Minuten, wo man, der Körper fängt sich langsam an zu entspannen, aber man ist noch sehr leicht erweckbar. Und dann, wenn man die durchlaufen hat, dann geht man in eine tiefere Schlafphase.
Da ist dann eben auch so, dass unser Herzschlag langsam runtergeht, dass unsere Körpertemperatur langsam sinkt und dass sich die Muskeln eben weiter entspannen. Und dann haben wir eben die dritte Schlafphase, das ist unsere Tiepschlafphase. Da ist es am schwierigsten, uns aufzuwecken. Das ist auch die wichtigste Schlafphase für unseren Körper, weil der sich in der Zeit eben richtig entspannen kann und regenerieren kann.
Das ist zum Beispiel, dass sich die Muskeln regenerieren, dass sich unser Immunsystem gestärkt wird. Und es ist auch die Phase, in der, wenn man dann geweckt wird, man wirklich irgendwie weg ist. Das Gefühl kenn ich. Also, wenn man am schwersten geweckt wird, aber wenn man geweckt wird, dann ist alles Matsch im Kopf.
Ja. Da brauche ich, wenn ich falsch aufwache, glaube ich, von diesen Zyklen her, morgens irgendwie auch, wenn man irgendwie auf Reisen geht oder wenn irgendwas früher aufwacht, dass ich dann das Gefühl habe, ich brauche ewig um wach zu werden und warte so irgendwie so durch Wasser oder so. Ja, ist ganz, ganz unangenehm. Und dann gibt es noch die andere, die kennst du sicher auch, die Rapid Eye Movement Phase, auch die Rennen. Genau. Ich glaube, darüber spricht man auch am häufigsten.
Und das ist die Phase, in der man eben träumt. Deswegen, und dann, wenn man danach aufwägt, dann kann man sich zum Beispiel an seine Träume am besten erinnern. Okay. Deswegen Rapid Eye Movement, weil man dann seine Augen bewegt, also sozusagen beim Traum. Der Rest zum Körper ist entspannt und nun die Augen bewegen sich. Und man kann eben daran merken, dass es jemand in der Schlafphase ist, weil sich die Augen halt so schnell bewegen.
Okay, das ist voll interessant, weil da, das finde ich tatsächlich was echt Gruseliges, wenn man darüber nachdenkt, dass der Körper, also wir als Menschen haben ja die Fähigkeit während des Schlafs, dass das Gehirn, dem Körpersignal, also die Aktivität, die man träumt, kattet zur tatsächlichen Bewegung des Körpers.
Das haben wir zum Beispiel Hunde oft nicht, wo, wenn man Hunde beobachtet beim Schlafen, dass die dann irgendwie anfangen irgendwie zu wimmern oder zu heulen oder dass die ihre Beine irgendwie so ein bisschen bewegen und man dann sehen kann so, ah, okay, die laufen gerade im Schlaf. Ja, echt? Ja, oder also die haben das nicht so stark. Die haben das glaube ich schon auch, aber man sieht die immer so sehr stark an, dass man träumt.
Und mir ist das tatsächlich schon mehrmals passiert, nicht oft, aber in Situationen, wo ich auch viel unter Stress stand, dass ich so Sleep Paralyses hatte, also dass ich diese Schlafparalyse hatte. Und da spürt man extrem, also weil man in dieser Zwischenphase ist, wo dein Körper noch alle Impulse gekattet hat, dass du dich bewegen kannst, dein Gehirn ist aber schon wieder wach. Ja, das ist ganz unangenehm.
Und du träumst halt halb und kannst dir noch Sachen einbilden, was wirklich nicht dazu beiträgt, aber man braucht dann immer so kurz, es ist wahrscheinlich total kurz, wahrscheinlich nur so ein paar Sekunden, es fühlt sich sehr lange dann an, aber es ist mega gruselig, in seinem Körper zu sein, ohne sich bewegen zu können. Das finde ich mega spannend, dass unser Körper einfach kann.
Also, dass unser Körper so dabei dann einfach entscheidet, so okay, hier wird die Bewegung jetzt ausgeführt und sobald du halt schläfst, nicht mehr. Ja, das ist faszinierend. Ja, ich finde das Thema generell eigentlich super interessant und dafür, dass es so interessant ist, wissen wir trotzdem noch. Sehr vieles nicht. Und das finde ich auch spannend, dass es dazu noch so wenig Forschung gibt. Oder also, dass da noch sehr viele unbekannte Komponenten wahrscheinlich reinspielen. Genau.
Und wie das jetzt aber, um nochmal kurz zurück zu den Schlafphasen zu kommen, wie das dann eben funktioniert, alles so, ich finde es auch schön, die kleinen Ausschweifer, finde ich immer interessant. Nur um nochmal kurz zurückzukommen, es ist eben so, dass man durchläuft diese Schlafphasen eben hintereinander und dann hat man, also ein Schlafzyklus ist eben, wenn man alles einmal durchlaufen hat und es kann unterschiedlich lang eben dauern.
Aber im Prinzip braucht man, man braucht eigentlich alle Schlafphasen. Jetzt ist es aber so, wenn man die nacheinander durchläuft, wenn man zum Beispiel dauernd geweckt wird, dann liegt man vielleicht acht Stunden im Bett, aber wenn man immer wieder zwischendrin aufwacht, dann hat man vielleicht weniger Tiefschlaf zum Beispiel. Und den braucht der Körper.
Und wenn wir jetzt darauf eingehen, so auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, dann ist es natürlich, ich meine, das eine ist eben der biologische Unterschied, aber der ist sehr schwer auseinanderzuhalten von dem sozialen Konstrukt, in dem wir leben und auch, naja, es ist ja nicht nur ein soziales Konstrukt, aber jetzt sagen wir Leute, also Menschen entscheiden sich dafür, ein Kind zu haben, dann ist es ja schon auch biologisch
so, dass zum Beispiel durch das Stillen, einfach wenn man die Frau ist in dieser Beziehung, dass man dann eben häufiger nachts zum Beispiel aufstehen muss, weil man eben das Kind stillen muss und natürlich verändert das dann den Schlafrhythmus, weil man ja nicht die ganze Nacht durchschläft, sondern eben öfter aufwacht. Das soziale Konstrukt dahinter ist, dass wenn man jetzt zum Beispiel nicht stillt oder das Kind schon älter ist, man sich das natürlich auch aufteilen kann.
Bei Frauen ist es nämlich ein kleines bisschen anders, das wissen wir ja schon aus anderen Folgen, wie man die Lebensphasen durchläuft, das ist immer ein bisschen komplexer. Also generell alle Menschen in unserer Kindheit haben wir anderen Schlaf, als wir als Erwachsene haben. Ja, wir brauchen als kleine Kinder, brauchen wir mehr Schlaf, mit der Zeit braucht man weniger Schlaf, in der Pubertät braucht man dann eben wieder mehr Schlaf, weil sich im Gehirn vieles entwickelt.
Das kennt man ja, also das Teenager, wenn du schlafst. Aber ist es jetzt halt so, dass das über die Zeit, wenn man dann erwachsen ist, eben ungefähr gleich bleibt, bis man irgendwann älter wird und sich dann wieder mit dem Schlafdingen verändern.
Aber bei Frauen ist es jetzt eben wieder etwas komplexer, weil man hat ja nicht nur generell eben die ganzen verschiedenen Lebensphasen, sondern man hat zum Beispiel erstmal, also wenn man menstruiert, dann hat man natürlich auch innerhalb dieser Lebensphase immer wieder Zyklen, in der der Schlaf dann unterschiedlich ist, je nachdem, wo man gerade in seinem Zyklus steckt. Das hast du schon gesagt.
Und das ist nur eine Lebensphase und also selbst in dieser Lebensphase gibt es dann dauernd Unterschiede. Dann, wenn sich jemand dafür entscheidet, ein Kind zu bekommen, dann ist in der Schwangerschaft natürlich nochmal unterschiedlich, ja, je nachdem.
Am Anfang der Schwangerschaft ist man oft sehr fertig, dann braucht man der, im zweiten Trimester braucht man nicht mehr ganz so viel Schlaf und am Ende, in der letzten Phase, braucht man wieder viel Schlaf, aber wird vielleicht einfach auch öfter geweckt, ja, weil man hat einen großen Bauch, der braucht, der Bauch drückt auf alles. Das ist nicht so gemütlich, dann kickt das Kind und dann kriegt man halt weniger Schlaf.
Also auch da, also wir sprechen jetzt überhaupt gar nicht davon, wie es dann ist, ein Elternteil zu sein, weil das ja bei beiden Geschlechtern eben Unterschied machen kann, je nachdem, wie man sich das einteilt. Aber dann kommt eine Lebensphase, die eben bei Frauen eben auch sehr viel ausgeprägter ist, nämlich man wird nicht nur älter, sondern man hat dann auch die Menopause.
Die Wechseljahre. Genau, die Wechseljahre, in denen man wechselt von menstruieren zu nicht menstruieren und dann eben die Zeit danach, wenn man nicht mehr menstruiert. Ja, das hört sich, wenn du das jetzt nochmal gerade so auflistet, komplizierter an. Und dazu, gibt es da schon Datenerhebung, also so Langzeitstudien zu?
Weil das ist ja genau das Ding, also oder ich verstehe auch, dass es schwierig ist, dann wiederum da Daten zu erheben, weil es halt so komplex ist und so multifaktorial von einfach Umständen her. Sehr viele Sachen, wo man dann gar nicht weiß, woher kommt jetzt was oder was triggert hier was. Aber schon alleine das Aufzeigen oder wie du das gerade erklärt hast, finde ich mega spannend. Ich weiß nicht, ob es so Lebensstudien quasi gibt, das wäre ja super interessant.
Und wird es vermutlich auch jetzt, wo Big Data und personalisierte Medizin eben immer größer werden, wird es es vermutlich auch bald geben. Es macht glaube ich auch eher auf einem Big Data Level Sinn oder halt auf einem ganz individuellen Level Sinn, weil so viele Sachen darauf Einfluss haben. Weil wenn man jetzt viel Sport macht, dann braucht man zum Beispiel mehr Schlaf.
Wenn Sachen, wenn man generell auch, wenn man eine emotionale Phase hat, also psychische Probleme hat, das hat auch einen riesen Einfluss auf Schlaf. Deswegen ist es pauschal das zu sagen total schwer. Also entweder kann man eben für sich selber eben das beobachten oder man sieht halt ganz viele Daten, dann kann man vielleicht Trends erkennen. Aber in kleineren Studien ist das natürlich schwer darzustellen. Aber das ist interessant.
Auch einmal da wieder die Komplexität zu sehen, wenn so eine, wie wir am Anfang über den Trend gesprochen haben, so eine generalisierte Aussage getroffen wird. Wenn man dann einmal darüber nachdenkt und vor allem mit den verschiedenen Phasen, man das gar nicht so sagen kann, weil es so unterschiedlich ist. Und dann wieder finde ich es so spannend oder sehe da oft die Schwierigkeit von der Kommunikation in der Wissenschaft dann in die allgemeine Bevölkerung.
Weil halt so ein TikTok-Trend diese Gehörschaft und das dann zum Thema machen, zur Diskussion. Wenn man dann aber aus der wissenschaftlichen Perspektive und der reellen Studienlage und den Daten und der Komplexität der Sache, man das niemals so sagen werden kann. Und da eine Mischung zu finden, keine Falschaussagen zu treffen, darüber will ich jetzt hier gar nicht reden, weil das sind Fake News und Alternative Facts haben wir genug in dieser Welt heutzutage.
Aber da genau wes deswegen, also genau weil es ansonsten so diese alternative Realität gibt, wo Leute einfach mit irgendwelchen Daten und der Meinung um sich schmeißen, die nicht real sind, da aus der Wissenschaft eine Kommunikationsebene mit der breiten Masse oder Bevölkerung zu finden, die auf ein Verständnis trifft, Aussagen auf eine Art und Weise halt zusammenfassen kann, die möglich ist, ohne jetzt Sachen falsch darzustellen, dass es halt so eine Diskussion wird.
Weil wenn du es halt so komplex erklärst, dann und man dem dann zuhört, dann versteht man das auch. Aber um überhaupt dieses Verständnis dahin zu kommen innerhalb dieses Themas und die Komplexität, muss man halt erstmal zuhören.
Ja, aber sehr spannend zu sehen, dass ist das, also und dann auf der anderen Seite auch zu sehen, dass wir dann halt da wieder so eine sehr große Datenlücke dazu haben, also von Langzeitstudien und was das, gerade wenn man das, wie du schon gesagt hast, mit Big Data, also in wirklich großen Studien macht, was das dann für Aussagen treffen kann vielleicht.
Das schließt eigentlich sehr gut an bei einer Frage von einem von euch und zwar hat jemand die Frage gestellt, ob man einem empfehlen würde, eben seinen eigenen Schlaf zu tracken. Und ich fand die Frage voll spannend. Ich weiß auch nicht, ob ich eine konkrete Antwort darauf habe, aber ich wollte erst mal fragen, wie du dazu stehst, Caro. Das finde ich mega spannend als Thema, weil ich, also da finde ich auch total spannend, eine Meinung zu hören, weil ich da so ein bisschen gespalten bin.
Also ich bin, ich habe da ehrlich gesagt noch nicht eine wirkliche Meinung mir zu gebildet. Ich habe so verschiedene Meinungsstränge, ja, oder so Ansichten, die ich jetzt noch nicht selbst, also wo ich noch keine endgültige Meinung mir gebildet habe, vielleicht werde ich das auch nicht.
Aber auf der einen Seite finde ich es eine total interessante Idee, gerade zum Beispiel mit dem U-Ring, also diese, die Technologien werden dabei ja immer besser, dass man es genau tatsächlich checken kann und sehen kann, wann war ich in welcher Schlafphase, wie viel habe ich geschlafen und in Anführungszeichen wie erholt bin ich. Und aus verschiedenen Gesichtspunkten kann das ja interessant sein, also a, für die Studienlage, dafür bin ich ja immer, dass wir da mehr Daten erheben.
Und wie gesagt, wenn man das einfach so über Jahrzehnte hinweg tatsächlich tragen würden, würde man ja einen riesigen Datensatz damit erheben können. Die Frage ist dann, welche anderen Daten also wieder bereinigt werden und was da noch rein spielt und so weiter und so fort. Aber man hätte da erstmal einen ganz großen Datensatz, mit dem man auf einer ganz anderen Ebene dann reden könnte.
Was ich kritisch finde, ist, warum man das macht, weil von vielen weiß ich oder was man so mitbekommt, ist halt so Effizienzsteigerung auf eine Art und Weise. Und da finde ich, wird es dann schwierig, wenn wir selbst versuchen, unseren Schlaf effizienter zu gestalten. Also effizienter im Sinne von, dass man kürzer schläft oder wie? Oder effizienter, was meinst du damit? Also effektiv zu schauen, habe ich genug geschlafen. Also ich, da fehlt es mir noch ein bisschen der Punkt.
Ich finde zum Beispiel, wenn bei Schlafstörungen oder bei verschiedenen Problemen, wo man schaut, wie fühle ich mich und was sagt jetzt die Datenlage für einen bestimmten Zeitraum. Wenn man das checkt und dann zum Beispiel gegencheckt gegen eine Zeit, wo man sich besser fühlt.
Aber wenn das ein klar definierter Zeitraum ist oder ein klar definiertes Ziel ist, womit ich ein bisschen Probleme habe, ist, wenn man da schaut, habe ich genug geschlafen oder ich sehe es selbst so in Instagram-Stories, wo die Leute dann sagen so, ich habe mega viel geschlafen oder dann stolz auf, wie viel sie geschlafen haben, was ja an sich gut ist. Oder wie wenig sie in letzter Zeit geschlafen haben und wie doll sie das beeinflusst.
Wo ich dann ein bisschen das Problem mit habe, dass man seinen eigenen Körper spürt. Glaubst du gerade den Daten, wenn du morgens aufwachst, dich eigentlich okay fühlst, dann aber die Daten siehst und sagst, oh, du hast richtig schlecht letzte Nacht geschlafen. Oder andersrum, du wachst auf, fühlst dich echt nicht gut, deine Daten sagen aber, hey, du hattest voll die erholsame Nacht.
Ich kann auf eine Art und Weise auch helfen, vielleicht mal was nicht so ernst zu nehmen oder was in Kontext zu setzen. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch schwierig, wenn man dann sich selbst nicht mehr vertraut. Also ich habe zum Beispiel, ich sehe das auch ein bisschen so beim Schrittzähler. Wenn man dann Ziel verfolgt oder es einen klaren definierten Zeitraum gibt, finde ich das gut, einfach des Trackings wegen schwierig.
Und dann bin ich sehr gespannt, was du dazu jetzt sagst, weil ich weiß, dass du deinen Schlaf nämlich trackst. Ja, ich tracke meinen Schlaf tatsächlich, aber auch nur, weil ich, ich habe, das ist kein Sponsorship, ich habe einfach einen Garmin, weil ich halt gerne joggen gehe und der hatte eben diese Funktion dabei, der trackt halt auch, wie gut ich schlaf und ich finde, das ist natürlich ein schönes Spielzeug, gell.
Ich finde, es gibt irgendwie dieses schwer eine pauschale Antwort zu haben darauf. Ich glaube, das für die Wissenschaft, wie du sagst, ist es sehr, sehr interessant, wenn man eben Leute über längere Zeit eben tracken kann und eine Idee bekommt, genau wie ist das, wenn man dann verschiedene Schablonen drauf anwenden kann. Jetzt ist es aber so, dass im Schlaf auch multifaktoriell ist, eben von verschiedenen Sachen abhängt und ich glaube nicht, dass wir an dem Punkt sind, wo, also ich glaube
nicht, dass, bzw. ich weiß, dass mein Garmin nicht immer recht hat, wie viel meine Body Energy gerade ist. Also das ist manchmal halt, es wäre ja auch komisch, wenn eine Uhr wissen würde, wie meine emotionale und körperliche Belastung jetzt einen ganzen Tag war, weil sie eben halt nur an meinem Handgelenk ist und nicht an meinem ganzen Körper. Ja. Und auch nicht alles mitbekommt, was ich mitbekomme.
Und deswegen kann ich total nachvollziehen, dass du sagst, es ist auch gut, auf seinen eigenen Körper zu hören, weil wenn man lernt, selber seinen Körper zu fühlen und irgendwie für sich selber merkt, ah, jetzt bin ich müde, jetzt brauche ich Schlaf oder jetzt bin ich hungrig, jetzt muss ich was essen oder habe ich mich genug bewegt oder nicht, dann, wenn man dieses einfach dieses Gefühl in sich trägt, dann macht die Sache insofern
einfacher, dass man dann ja einfach für sich selber spürt, wenn man was braucht. Und die Uhr kann eben nur anhand von paar Markern quasi errechnen, wie es einem jetzt vermutlich geht. Von daher finde ich schon, dass du recht hast in dem Aspekt. Aber andererseits gibt es, glaube ich, auch viele Leute, die wirklich Schwierigkeiten haben, darauf zu hören und die quasi wie so einen kleinen Anstoß brauchen oder einfach gerne eine Idee hätten.
Und ich glaube, dass es da nicht unbedingt so schlecht ist. Also zum Beispiel du hast auch vom Schrittzähler erzählt und zum Beispiel beim Schrittzähler sehe ich es anders, weil ich finde das eine super tolle Sache, weil ich glaube, dass wir alle zum Beispiel uns zu wenig bewegen und das ist ein guter Be-mind, da ist sich dran zu erinnern. Und so ist es halt beim Schlaf, glaube ich, auch, dass es schon interessant ist, weil man ja dann zum Beispiel schon mehr darauf achtet.
So bin ich schla… also habe ich… schlafe ich genug. Und dann gibt es Leute, die spüren sehr viel in… also die spüren einfach total viel in sich und es gibt Leute, die sind vielleicht eher verkopfter und die brauchen da halt Daten dazu.
Und wenn sie die Daten wirklich nicht aus sich selber rausziehen können, ich glaube, dann ist es für viele Leute eben auch hilfreich, wenn sie dann halt diese Daten sich irgendwie holen können oder halt irgendwas haben, an das sie sich festhalten können und dann halt wissen, ah okay, wenn ich jetzt um die Uhrzeit schlafen gehe, also wenn ich dann auf meiner Uhr stehe, dass ich acht Stunden geschlafen habe und das die und die Qualität hat, dann ist das gut für mich.
Das wird… dann ist das ja keine schlechte Sache. Und man kann ja auch für sich selber zum Beispiel dann eben auch sehen, wie ist das jetzt in meinem Zyklus. Ja, brauche ich vielleicht an bestimmten Momenten in meinem Zyklus mehr Schlaf als in anderen. Man muss ja auch nicht immer die Schlafqualität nehmen, man kann ja auch nur gucken, wie viel schlafe ich denn?
Ich finde das, das finde ich tatsächlich einen total interessanten Punkt und du hast du jetzt natürlich auch vollkommen recht, weil es einfach schon immer so war, dass ich einfach sehr, also alles in meinem Körper so ungefähr spüre oder dass ich auch relativ schnell halt eine Resonanz von meinem Körper bekomme und mich dementsprechend immer schon damit auseinandergesetzt habe.
Und ich bin genauso auch letztendlich da sehr glaube ich so sozialisiert worden, dass man halt eher auf sich hört und das in sich spürt und dem dann folgt. Aber du hast natürlich auch recht, dass das nicht jeder so aufgewachsen ist und ganz unterschiedliche Typen gibt, die gerne diese Datenbasis haben und für die es auch eine Unterstützung sein kann.
Und welcher Punkt mir jetzt noch dabei eingefallen ist, als du das erzählt hast gerade, ist halt auch der Punkt von der Validierung, wenn du zu einem Arzt gehst.
Also es gemacht ja, gerade bei Frauen, wo oft vielleicht thematisiert werden oder dann wieder als psychosomatisch dargestellt werden oder it's all in your head, dass man halt damit zu einem Arzt gehen kann und nicht nur von einem Gefühl redet oder sagt, oh ich schlafe schlecht, sondern man da sehr spezifisch die Daten vorlegen kann dann so und so viel schlafe ich die Nacht, ich brauche Hilfe.
Oder ich brauche die Unterstützung oder irgendwas stimmt nicht, weil sich das so auf einmal verändert hat zum Beispiel. Also wenn es zum Beispiel auch Veränderungen gibt, die man sich dann selbst nicht erklären kann von Umständen drum herum.
Das finde ich eine sehr gute Bemerkung von dir, wobei ich sagen muss, dass ich fürchte, dass die Ärzte von heute darauf nicht trainiert sind, also damit umzugehen, dass Leute alles Mögliche selber tracken und dann als Arzt damit umzugehen, wie valide sind diese Daten, worauf muss man da achten, inwieweit sind die ernst zu nehmen und wann ist zum Beispiel was pathologisch, was ist normal und ja.
Genau, also dieser ganze Umgang damit, ich fürchte, dass wir da einfach vielleicht noch nicht da sind, wo wir gerne wären. Das ist ja auch ganz oft so, dass Leute dann irgendwie Panik bekommen und dann sagen, hier ich habe eine Sättigung von unter 80, was mache ich damit? Und da ist es dann eben oft zum Beispiel so, dass die Sauerstoffmessung einfach nicht gut genug ist und man damit dann einfach nicht viel anfangen kann.
Aber es kann natürlich auch sein, dass es keine Ahnung, dass man vielleicht kurz am Tag Momente hat, wo der Blutdruck sehr hoch ist, aber man das vorher eben immer nicht gemerkt hat, außer jemand hatte eine 24 Stunden Blutdruckmessung, was ja die wenigsten haben. Und dann ist halt die Frage, wie geht man denn mit diesen Daten um, weil vielleicht ist das was Normales, was wir alle ab und zu haben.
Also vielleicht ist es normal, vielleicht ist es bei dem einen normal und beim anderen nicht oder wie, also wie geht man damit um, weil das wissen wir einfach noch nicht. Das ist ein mega spannender Punkt. Also ich finde das Thema wirklich auch allgemein mega faszinierend, wie sich das Verhältnis zwischen Arzt, allgemeines Gesundheitsbild und Patient auf eine Art und Weise halt ändert.
Also was für eine andere Ebene es hat oder vor allem in der Zukunft haben wird, auch mit personalisierter Medizin mehr und diesen ganzen Checking Möglichkeiten, das unser Gesundheitssystem dafür nicht vorbereitet ist bis jetzt oder da in einem sehr großen Umschwung letztendlich gerade steckt und der auf jeden Fall passieren wird, finde ich mega spannend einfach zu sehen und zu sehen, wie sich das dann verändern wird und was das bedeutet
und die eigenen Optionen, die Patientinnen und allgemeine Bevölkerung dann jetzt mit diesen Checking Sachen auch hat. Aber auch den anderen Punkt, den du meintest, wie viel sollten wir manchmal auch davon wissen, weil das weiß ich auch oder das habe ich viel von manchen Ärzten gehört, dass manchmal ist es problematischer über manche Sachen Bescheid zu wissen, als dass sie relevant sind, weil man sich dann mit denen mehr stressen würde.
Also zum Beispiel manchmal bei kleinen Zellveränderungen oder kleinen Knubbeln, die einfach von selbst wieder weg sind, gegen die man auch nicht wirklich was machen kann, die auch kein Problem sind, wenn man die aber die ganze Zeit checken würde und das die ganze Zeit sehen würde, einen solchen Stressfaktor hervorrufen kann, dass es dann tatsächlich zum Problem wird.
Das sind, finde ich, echt interessante Punkte und ich glaube, deswegen, wenn wir nochmal zurückkommen auf die Frage, die gestellt worden ist, gibt es halt tatsächlich keine genaue Antwort. Ich glaube, wenn man das macht, muss einem halt klar sein wofür, also dass man ein Ziel hat und das klar für sich vordefiniert.
Zusammenfassend würde ich es auch so sehen wie du, dass man das eben selber für sich das Ziel definiert und ich persönlich bin eben grundsätzlich ein großer Fan von Wissenschaftler an sich selber sein und selber für sich rausfinden, was gut ist und was nicht gut ist. Und das kann man halt entweder machen, indem man selber in sich reinhört oder indem man das halt mit Daten macht, was immer für einen auch funktioniert.
Und auf einem globalen Niveau, dass wir eben jetzt die Möglichkeit haben, das zu monitoren und dass wir eben sehen können, was für einen Einfluss verschiedene Lebensphasen und der Zyklus eben haben kann auf unseren Schlaf und was da eben super interessant ist, ist eben, was machen wir mit diesen Daten.
Ich fand es jetzt tatsächlich mega spannend, diese Aspekte zu vergleichen und auch nochmal gerade was auf das Tracking jetzt am Ende anging, nochmal einen anderen Blickwinkel zu bekommen, also meinen eigenen. Und was ich auf jeden Fall machen werde, dass ich versuche, meinen Schlaf mehr zu priorisieren. Sehr gut, das ist doch ein schöner Abschluss und es freut mich auch persönlich für dich sehr. Ich hoffe, wir werden sehen.
Vielen Dank für die Folge und auch für die Fragen, die wir wieder bekommen haben zu dem Thema. Ich hoffe, das war jetzt eine interessante Antwort vielleicht auch für euch. Keine eindeutige, aber so wie wir sie beantworten können. Und dann freue ich mich schon sehr auf die nächste Folge. Ich fand es auch eine sehr schöne Folge, möchte mich auch bei dir bedanken, Caro, und bei den Zuhörern, die noch da sind.
Ja, ich finde es immer interessant, dass man, man hat am Anfang viele Fragen und ich finde, dass wir oft am Ende noch viel mehr Fragen haben. Und ich fühle mich dann immer inspiriert, weil ich habe dann immer das Gefühl, ach, es gibt noch so viel zu erforschen und so viel zu entdecken. Und ich hoffe, dass es euch genauso geht. Also wenn ihr irgendwie interessante Punkte noch dazu habt, dann lasst sie uns gerne in den Kommentaren da oder schreibt uns eine Mail. Wir freuen uns da ganz toll.
Das ist doch ein gutes Schlusswort. Und wir gehen jetzt beide ins Bett. Ja, gute Nacht!