Hallihallo und herzlich willkommen zurück beim Easy German Podcast. Hallo Kari. Und hallo, Wiebke! Hi! Schön, dass ich da sein kann. Endlich mal wieder ein Gast bei uns im Studio. Und heute sitzen wir in unserem... Videostudio. Das ist noch nicht ganz fertig, aber die Hoffnung, die wir haben, ist, dass wir euch heute eine Episode
präsentieren können, die ihr auch auf YouTube sehen könnt. Das heißt, wenn ihr heute gerade den Podcast in eurer Podcast Audio App hört, dann schaut mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei, dann seht ihr Wiebke auch. Und wenn ihr das auf YouTube seht, dann findet ihr den Link. Dann schaut in der Podcast-App vorbei, damit ihr uns nicht mehr seht. Damit ihr auch alle anderen Episoden nicht verpasst, die ja meistens nur Audio sind, ohne Video.
Manuel, wir haben heute einen wunderbaren Gast und ein wunderbares Thema, auf das du schon einen Hinweis geliefert hast mit deinem T-Shirt. So sieht's aus, ich habe mein Fahrrad. Fahrräder-T-Shirt an. Sehr schick. Ja, es geht ums Fahrradfahren heute. Richtig. Und zwar ist das ja ein Thema, was mich schon lange verfolgt. Die Leute, die uns
länger hören, wissen, dass ich gerne allen Fahrrad-Content, den ich finde, auf YouTube binge. Und ein Film ist mir dabei aufgefallen, vor vielleicht zwei Jahren ungefähr. Und das war Webkes Film, wie sie mit dem Fahrrad zum Nordkap gefahren ist. Den habe ich auf YouTube gesehen. Folge ihr seitdem auf Instagram. Mittlerweile bist du noch viel weiter gefahren, nämlich auch ans Südkap, nach Kapstadt bist du gefahren von Deutschland aus und bist jetzt zurück in Deutschland. Ja, voll cool.
euch das Thema interessiert und ja, gibt sicher viel zu erzählen. Du bist mit dem Fahrrad quasi von Deutschland bis ans Ende von Afrika gefahren, von hier aus. Wie kommt man auf so eine Idee? Ja, ich stand da am Nordkap und mich hat die Idee fasziniert, einen ganzen Kontinent auch zu überqueren mit dem Fahrrad.
Und vom Kap zum Kap ist auch so eine klassische Route. Und deswegen habe ich mir eigentlich auf der Reise durch Norwegen ans Nordkap gedacht, Mensch, Afrika liegt quasi vor unserer Haustür, es sind nur 45 Minuten mit der Fähre rüber nach Marokko und von da aus entlang der Westroute kann man bis ans andere Kap, ans Kap der guten Hoffnung fahren. habe ich dann entschieden, ja komm, ich probiere das. Und ich bin... letztes Jahr 30 geworden und ich wollte das auf jeden Fall
jetzt machen, weil ich glaube, noch länger zu warten macht keinen Sinn. Ich dachte, das ist ein guter Anlass, das jetzt mit 30 zu verbinden. Kannst du mal für diejenigen von uns, die nicht so gut sind in Geografie, die Größenordnung verdeutlichen, also wie viele Kilometer sind das? Von Hamburg ans Nordkap. sind es 3.500 Kilometer. Das war deine erste Tour? Genau. Und von Freiburg ans Kap der guten Hoffnung waren es für mich 20.000 Kilometer. 20.000 Kilometer mit dem Fahrrad.
Genau. Und die Größenordnung von dem afrikanischen Kontinent ist nochmal sehr bildlich, finde ich, in der Zahl. Deutschland wäre 1,2 Prozent von dem afrikanischen Kontinent. Also der afrikanische Kontinent ist wirklich riesig. Und auch Westafrika, also es gibt ja... diese Route entlang der Küste und da geht es nochmal richtig so eine
So eine Ausbeulung quasi. Und es ist nochmal echt richtig weit. Also erst nach 15.000 Kilometern bin ich über den Äquator gefahren. Und es ist einfach wirklich sehr, sehr, sehr weit. Und es hat auch 14... 14 Monate gedauert. 14 Monate warst du unterwegs. Für die allermeisten Menschen klingt das schon verrückt. Aber es gibt ja auch noch Menschen, die in ihrem Leben noch nie ein Fahrrad gefahren sind. Einige von euch gucken jetzt vielleicht zu. In Deutschland ist es ja schon...
ein gebräuchliches Verkehrsmittel. Wir wachsen mit dem Fahrrad auf, in anderen Ländern vielleicht nicht. Vielleicht kannst du das mal erklären, was ist denn eigentlich deine Fahrradgeschichte und welche Bedeutung hat denn ein Fahrrad in Deutschland? Ja, also ich habe, glaube ich, mit sechs Jahren Fahrradfahren gelernt, wobei meine Nichte jetzt mit drei Jahren schon Fahrradfahren kann, ohne Stützräder und so.
Wir lernen das schon, finde ich, sehr, sehr früh und das gehört irgendwie dazu. Gerade wenn man auf dem Dorf groß wird, einfach der Weg zum Schwimmbad. dass man da selbstständig hinkommt, ohne dass man irgendwie gefahren werden muss oder eine Stunde zu Fuß geht. Mit sechs? Ich weiß gar nicht, wann ich die ersten kleinen Trips durchs Dorf gemacht habe. Da müsste ich nochmal meine Eltern fragen.
Aber ich habe auf jeden Fall sehr früh schon Radfahren gelernt und es war ganz normal, dass wir alles mit dem Fahrrad erledigen. Dann kam aber erst im Studium die Idee auf, auch Rennrad zu fahren. Also es kam bei mir sehr, sehr spät. Bei uns auf dem Dorf gab es nur Fußballvereine und ein bisschen Leichtathletik und kein Radsport. so Tour de France, lange so ein Männersport war, also Rennradfahren.
Und im Studium habe ich dann in Göttingen bei einem Radrennen zugeschaut und zum allerersten Mal Frauen auf Rennrädern gesehen. war ich wie angefixt und so schockverliebt in diese Idee, dass ich auch so schnell mit dem Fahrrad unterwegs sein könnte. Und habe das erst mal als Geheimnis mit mir rumgetragen, bis ich irgendwann meine Mama gefragt habe, ob sie denkt. dass das völlig verrückt sei oder irgendwie okay.
so 500 Euro für ein teures Rennrad auszugeben. Und dann musste ich mich erst so voll trauen, so viel Geld in ein Hobby zu stecken und habe es dann aber gemacht und auch super schnell. sehr, sehr doll geliebt, das Rennradfahren. Und damit bin ich dann auch viel zur Arbeit gefahren und habe immer meinen Radius weiter vergrößern können. Manuel, wann hast du Fahrradfahren gelernt? Ich habe auch gerade schon überlegt, ich erinnere mich daran, als ich...
gelernt habe, die Stützräder abzunehmen. Was sind Stützräder? Ich wollte gerade sagen, das kennt man vielleicht auch nicht überall. Das sind diese kleinen Räder links und rechts, sodass man nicht umkippen kann mit dem Fahrrad. Ich glaube, ich war auch so vier oder fünf vielleicht. Also in Deutschland gehört das Fahrradfahren schon dazu. Aber die meisten Menschen fahren so wie ich zur Arbeit und zurück. 15 Minuten, 20 Minuten, halbe Stunde.
Diese richtig langen Touren, so wie du sie gemacht hast, das ist schon noch die Ausnahme auch bei uns. Das stimmt. Das sind ja auch unterschiedliche Dinge. Also in Deutschland benutzt man Fahrrad. Ein Fahrrad zum Beispiel, um zur Schule zu kommen, zur Uni, zur Arbeit. Dann sagst du, Rennradfahren hat dich fasziniert. Das ist dann ja eher ein Sport. Und das, was du jetzt gemacht hast,
mit dem Fahrrad ans Ende eines anderen Kontinents zu fahren, ist das dann Sport oder ein Hobby oder ist das Reisen? Ist das schon ein Beruf? Ist das ein Beruf? Ja, alle. Würde ich sagen. Also es ist auf jeden Fall bei mir die Kombination aus Reisen und Sport. So hat es angefangen. Ich habe dann im Studium, war ich in einem Triathlon-Verein und habe auch kompetitiv. Wettkampfsport betrieben und wollte dann eben reisen gehen und die erste lange Radreise war in Südamerika, um Spanisch zu lernen.
Und damals habe ich den Sport nicht zu Hause lassen wollen, sondern ich wollte unbedingt das mitnehmen und gleichzeitig aber auch die Freiheit und Unabhängigkeit, die mir das Radfahren gibt. Weil wenn ich ohne Rad da bin, dann bin ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen und ich wollte halt selbst entscheiden, wo ich langfahre, wo ich Pause mache. wie ich wohin komme und Ja, dann habe ich die erste Radreise gemacht und bin dann in diese ganze Community reingekommen.
wo es viel mehr ums Reisen als ums Sport machen geht. Also die Räder sind nicht so auf Schnelligkeit, es ist keine Competition. Also man macht es nicht aus einem Wettbewerb, sondern einfach aus der Liebe zur Natur oft. Und einfach dieses langsame Reisen, also es ist auch so eine Slow-Travel-Bewegung quasi. Und ich bin da sehr in dieser Community sehr schnell angekommen und habe das dann auch weitergemacht, auch während Corona.
Und mittlerweile ist es auch quasi mein Beruf, weil ich darüber eben Filme mache, jetzt auch ein Buch schreibe, auf Instagram berichte. Und mir macht das sehr, sehr viel Spaß, weil ich das Thema super schön finde und es mein Leben wirklich verändert hat und diese Unabhängigkeit. Ähm, glaube ich.
Tut einfach gut und das will ich halt weitergeben, auch gerade an andere Frauen, dass man eigentlich so wenig braucht, um so weit zu kommen. Hauptberuflich Fahrradfahren und Reisen, das klingt nach meinem Traumberuf. Wenn ich nicht schon einen Traumberuf hätte, das finde ich richtig toll. Nimm uns doch mal mit auf diese Reise. Du bist 14 Monate... auf dem Fahrrad gewesen. Wie sieht denn so ein Alltag aus? Was macht man da den ganzen Tag? Wie fängt der Tag an? Was für Routinen hast du?
Also ich sehe dich auf jeden Fall als reisende Reporterin mit einem Fahrrad und Rasende. Der Alltag unterwegs ist oft sehr monoton. Also es ist so eine sehr durchs Radfahren vorgegebene Routine. Aufstehen, Zelt zusammenbauen, Frühstück machen. Das ist vielleicht gut zu erwähnen. Du zeltest. Du bist jetzt nicht jeden Tag in einem Hostel oder in einem Hotel. Du hast alles, was du brauchst, dabei. Ja, also man ist super autonom, weil man... dank dem Fahrrad ganz viele Möglichkeiten hat.
Sachen zu verstauen. Also ich habe Lenkertaschen, Satteltaschen, Rahmentaschen. Man kann viel mehr mitnehmen als jetzt in einem Rucksack. Du hast auch ein Video auf deinem Kanal, wo du genau zeigst, wie du diese Taschen gepackt hast. Das war für mich als Organisationsfan sehr spannend. Ja, genau. Man kann sich da richtig reinfuchsen in dieses Packthema, alles optimieren.
Ich hatte ein Zelt dabei, ich hatte einen Kocher dabei, aber ich habe auch im Hotel geschlafen. Also ich war nicht nur zelten. Es war ein Drittel im Zelt, ein Drittel im Hotel und ein Drittel bei... lokalen Menschen, also bei Locals, bei Gastgeberinnen. Also eine gute Mischung, was ich auch sehr mag, dass man eben super flexibel ist.
Und ja, also wenn ich jetzt von so einem normalen Tag im Zelt, dann ist erstmal, geht bestimmt bei mir, also ich habe ja viel Zeit und ich nehme mir die Zeit eine Stunde schon fürs Packen alleine drauf. Jeden Tag. Das Ganze wieder einrollen, die Isomatte, den Schlafsack, alles wieder verstauen. Dabei halt gucken, noch schnell Frühstück, noch schnell Zähne putzen. Das dauert, das zieht sich schon sehr, also meistens ein bis zwei Stunden, bis ich überhaupt losfahre.
im Hotel vielleicht ein bisschen schneller. Außer es gibt ein Buffet, dann dauert es auch länger, wenn man sich dann mal Zeit lässt. Und dann fahre ich so vier bis fünf Stunden. Jetzt die Tour durch Afrika waren so vier bis fünf Stunden Fahrzeit, mal länger, mal kürzer.
Und nach Norwegen bin ich ein bisschen mehr gefahren, da waren es eher so sieben Stunden am Tag. Und so findet man halt die Routine, wie viel tut mir gut, damit ich am nächsten Tag auch wieder fahren kann und nicht völlig k.o. bin. trainiert auf der einen Seite, auf der anderen Seite guckt man auch, wie viel Fahrzeit will ich, also wie lange will ich auf dem Sattel sitzen und dann hat man da drumherum noch die ganze
Wo schlafe ich? Wo kriege ich was zu essen? Wo fülle ich mein Wasser auf? Bis man dann den perfekten Schlafplatz wieder gefunden hat und das Zelt wieder aufbaut und am nächsten Tag wieder alles abräumt, einräumt. und weiter fährt. Das ist ein logistisches Kunststück, so eine Reise. Ja, man lernt auf jeden Fall minimalistisch zu sein. Ich hatte jetzt die 14 Monate immer die gleichen Klamotten an.
Mein Luxusartikel ist zum Beispiel ein Schlafanzug. Viele nehmen auch nicht mal einen Schlafanzug, sondern nehmen dann immer das saubere T-Shirt und wechseln das dann immer und waschen das dann. Also ja, man lernt sehr, sehr mit sehr wenig auszukommen. Und wenn jetzt jemand zuhört, der sagt, finde ich interessant, Fahrradfahren habe ich aber irgendwie noch nie gemacht. Was würdest du vorschlagen? Wo kann man anfangen, wenn man selber so eine Reise machen möchte?
Ich finde, man kann immer direkt vor der Haustür anfangen. Also auch nicht jetzt erstmal gucken, was muss ich mir für ein Fahrrad kaufen, sondern erstmal das verraten, was man schon hat. Oder, ja, wo kann ich hinfahren? Was ist irgendwie so ein, vielleicht ein Ort, den ich schon kenne, wo ich gerne mal wieder hin möchte? Oder was ist ein Sehnsuchtsort, wo ich noch nie war? Also von Berlin ans Meer oder von weiß ich nicht.
Einmal über die Alpen. Man findet, glaube ich, schnell coole Ziele und es ist super individuell. Und ich finde auch, man sollte da nichts kopieren, sondern immer erst mal sich selber fragen, worauf habe ich Bock? Ah, guck, genau das habe ich letztes Jahr gemacht. Berlin ans Meer. Ja? War meine erste Fahrradreise. Na schau. Und... Wohin? Nach Rostock, Warnemünde. Toll, war sehr schön. Als ich dann am Meer war, dachte ich, wow.
Zwischendurch hat es auch geregnet und war kalt. Da habe ich kurz gedacht, was mache ich hier eigentlich? Aber ich fand es trotzdem faszinierend. Jetzt bist du durch viele Länder gefahren mit dem Fahrrad. Es war nur ein Fahrrad, denke ich, die ganze Zeit.
Ich kriege diese Frage auch manchmal, was war dein Lieblingsland? Ich weiß, die kann man nicht beantworten, aber gibt es ein Land, das du schon vermisst, ein Land, wo du sofort wieder hinfahren würdest, wenn du jetzt Zeit und Geld dafür hättest? Es gibt auf jeden Fall viele Lieblingsländer. Ich finde, dass Afrika, der ganze Kontinent ist halt so riesig, dass man... Eigentlich ein Lieblingsland fast pro. Also es gibt Nordafrika, Westafrika, Zentralafrika und das Südliche Afrika.
Und im nördlichen Teil fand ich zum Beispiel die ganze Region um Agadir in Marokko super schön. Dahin will ich auf jeden Fall zurück. Da habe ich jetzt auch ein paar Kontakte, die da auch überwintern oder auch wohnen sogar. Da will ich auf jeden Fall nochmal hin. Da kann man auch mal super das Fahrrad sein lassen und einfach mal ins Meer zum Surfen oder irgendwelche anderen coolen Aktivitäten machen.
Und dann gibt es ein Land in Westafrika, das ist Guinea-Bissau. Das ist ein ganz kleines Land, portugiesischsprachig. Und da sind super schöne Inseln mit weißem Sandstrand, wo man einfach sein Zelt aufbauen kann und ungestört wild campen kann. Und es gibt auch wilde Schimpansen da, die man einfach am Straßenrand hört und wenn man in den Wald geht, sieht.
Das fand ich auch mega, mega schön. Und dann gibt es so eine tolle Hochebene zwischen Nigeria und Kamerun, wo auch Kartoffeln angebaut werden. Da habe ich mich fast ein bisschen zu Hause gefühlt, weil wir ja auch... viel Kartoffeln essen und das gab es halt vorher nirgends. Isst man nirgends wo Kartoffeln in Afrika, stimmt. Sehr tropisch. Das wächst da nicht so gut, glaube ich. Hochebene, kühle Nächte. Sehr angenehm. Und im südlichen Afrika, nur um das dann noch abzuschließen. Ja, genau.
das spezifische Lieblingsland von Kari genannt wird, dann wirst du direkt rausgeschmissen. Alle Länder sind super schön und auch super unterschiedlich und man muss sie alle differenzieren, aber Für mich war Namibia auch ein sehr großes Highlight. Das ist die richtige Antwort. Gute Wahl. Ja, es war wirklich traumhaft, weil da nicht nur Schimpansen zu sehen sind oder Affen, sondern auch halt noch viel mehr wilde Tiere.
am Straßenrand und das war schon sehr, sehr schön. Was hast du da so am Straßenrand gesehen vom Fahrrad? Giraffen und auch Elefanten, ganz viel, auch Zebras und Oryx sowieso, die gibt es ja auch ganz viel. Was macht man da so, wenn man mit dem Fahrrad steht und vor einem ist ein Elefant? schnell wegfahren oder? Ja, die sind leider nicht direkt vor mir gewesen, sondern schon eher
Irgendwo in Bäumen, am Grasen oder am Fressen. Also nicht direkt auf der Straße. Also sie probieren sich auch zu verstecken vor Menschen. Sieht man jetzt nicht so. Elefanten nicht so sehr, Giraffen. Die wilden Tiere, die ich so erlebt habe, waren sehr, sehr angepasst und eher sehr weit weg. Die kommen jetzt nicht und suchen nach Futter oder so. von den Touristen. Und sag mal, also in Deutschland Gibt es
viele Fahrradwege und asphaltierte Straßen. Wir waren vor einiger Zeit auch in Namibia und hatten schon mit unserem 4Wheel manchmal Probleme jetzt nach dem Regen durch die Straßen zu kommen. Wie ist das denn dann als Fahrradfahrerin? Also ist es nicht eine riesige Herausforderung? da Wege zu finden, mit denen man gut voran... Ich weiß, du fährst mit einem... Was ist das? Mountainbike? Es ist kein Rennrad.
Ein Gravel? Gravel ist ein Fachausdruck. Ein Schotterfahrrad. Wie machst du das? Ist das nicht eine Herausforderung, dann mit dem Fahrrad zu fahren? Ja, also in Namibia auf jeden Fall. Da bin ich auch absichtlich weg von der großen Hauptstraße, die asphaltiert ist, sondern halt eher die Gravel-Schotterroute dann entlang. Und da gibt es sehr viel Wellblech, dadurch, dass da so viele Trucks und SUVs und so durchfahren.
einfach sich so Wellen gebildet haben, die dann schon ziemlich auf die Knochen gehen. Und teilweise sehr tiefer Sand, genau. Es war dann schon ziemlich anstrengend. Aber ansonsten bin ich viel auch auf Hauptstraßen unterwegs gewesen. Und klar, wenn ich jetzt in Liberia bin, ich durch den Regenwald und es hat sehr viel geregnet zu der Zeit, da hilft dann halt manchmal nur schieben. Und auf der Hauptstraße hat man dann nicht Angst, dass da gleich ein Truck kommt und einen von der Piste schiebt.
Ja, das ist glaube ich in Europa tatsächlich. Also hier ist viel mehr Verkehr. Ich habe nicht so viel Verkehr erlebt und in den großen Städten muss man, glaube ich, überall auf der Welt aufpassen. Das ist tatsächlich das Risiko Nummer eins, sind Autos. für FahrradfahrerInnen weltweit. Das gilt in Berlin-Mitte und Irgendwo in Afrika. Auf dem Land. Wobei ich mir dann den Namibia-Fahrrad fahren sehr viel.
weniger anstrengend vorstelle als Berlin-Mitte. Ja, oder sicherer wahrscheinlich auch. Naja, die Hitze ist in Namibia schon übel. Also da waren teilweise aber auch so Abschnitte 100 Kilometer ohne Haus und Dorf. Und wirklich Hitze. Also das ist eine andere Anstrengung, glaube ich. Kann man wirklich schwierig vergleichen. Aber es gibt ja auch in vielen Ländern wirklich so Millionen Metropolen, wo man durch muss.
Ich musste auch viele Visa beantragen, dann musst du in die Hauptstadt. Da hast du 40 Kilometer nur Innenstadt und halt Verkehr mit, keine Ahnung. vier bis acht spurigen Straßen und da fahren halt alle. Da gibt es keine Radwege oder nur sehr, sehr selten. Wiebke, du hast jetzt irgendwie den Luxus gehabt, durch die ganze Welt zu fahren schon fast mit dem Fahrrad. Du warst in Südamerika, in Afrika, durch den ganzen Kontinent gefahren, in Europa auch viel.
Nach diesen ganzen Reisen, was würdest du denn sagen, was ist jetzt für dich typisch deutsch? Hm, Bäckereien? Hast du das Brot vermisst? Auf jeden Fall. Also dass es wirklich in jedem Dorf in Deutschland eine gute Bäckerei gibt. Mit viel Auswahl, netten Bäckereifachverkäuferinnen, sauberen Toiletten. Ja, genau. Genau, was ist noch typisch deutsch? Ich glaube...
Ja, klar, Fahrradfahren ist auch schon was sehr Deutsches, wobei ich auch jetzt letztens in den Vogesen sehr beäugt wurde und so ausgecheckt wurde, was ich denn da mache mit meinem Fahrrad, also in Frankreich. Ja, und einfach diese... Struktur, dass wir so viele Züge haben, öffentliche Verkehrsmittel, sowas ist schon sehr deutsch. Es funktioniert alles viel. Einigermaßen. Und du hast ja bestimmt auch
Dann viele Menschen kennengelernt und viele Systeme, Konzepte, die ganz anders funktionieren. Gibt es auch irgendwas, wo du so an deine Grenzen gestoßen bist? Wo du irgendwie... weiß nicht, vielleicht dich auch überfordert gefühlt hast. Ja, also es ist schon, also für mich war es eine Grenzerfahrung, jetzt nicht unbedingt eine Person oder so, die ich getroffen habe, aber eher dadurch, dass ich so lange von zu Hause weg war.
Hat mir sehr irgendwann die Privatsphäre gefehlt, dass ich einfach so einen Rückzugsort habe, weil ich habe dann auch viel unterwegs. Mmm. nicht nur gewillt zeltet, sondern auch Wild gezeltet. Wild gezeltet. Wild gezeltet. Wild gezeltet. Wild zelten bedeutet nicht auf einem Campingplatz zelten, sondern wild irgendwo in der Natur.
Campingplätze sind auch sehr deutsch, würde ich sagen. Gibt es nicht überall auf der Welt. Stimmt, dass man alles sortiert hat. Alle Leute, die campen, sind zusammen an einem Ort, wo die Infrastruktur für einen Camper bereitgestellt wird. Ja, weil ich habe oft dann in Schulen angefragt oder bei den Dorfältesten, ob ich irgendwo im Dorf zelten darf und das war dann eben manchmal die Schule.
Viele Schulen haben jetzt keine normalen Fenster, sondern einfach so kleine Löcher, wo dann der Wind so ein bisschen durchzieht. Dadurch sind die halt quasi offen und jeder kann sehen, dass ich da in der Schule gezeltet habe und dann... kommen halt abends noch Kinder und wollen gucken und wollen quatschen und wollen spielen oder sind halt einfach amüsiert, dass da jemand in der Schule übernachtet, ist ja auch wirklich irgendwie verständlich.
Und wenn man das aber viele Nächte hintereinander macht und dann noch den Tag über in der Hitze und in dieser Anstrengung ist, da fehlt einem schon so mal der Ort, wo man einfach ungesehen, ungestört. einfach entspannen kann. Das habe ich dann schon irgendwann vermisst. baut sich so auf bzw. der Akku wird irgendwie so leer über die Zeit. Das war, glaube ich, eine große Challenge für mich, die ich auch nicht so auf dem Zettel hatte, dass mich das so...
Du meinst der soziale Akku? Ja. Dass du irgendwann das Gefühl hast, okay, ich muss jetzt allein sein. Was ja ein bisschen lustig ist. Du machst eine... monatelange Reise allein und merkst, mir fehlt die Privatsphäre, weil du dann doch umgeben bist von anderen Menschen und dich nie so in dein Zimmer zurückziehen kannst und die Tür zu machen kannst.
Aber ich verstehe das total, weil es ist ja so, wenn du immer neue Leute triffst, ist es ja viel anstrengender, als wenn du Das kennen wir ja auch so zu Hause, wenn ich mit meinen alten Freunden abhänge. Das Schöne daran ist, wenn wir uns schon seit 30 Jahren kennen, wir müssen nicht die ganze Zeit alles erklären und alles besprechen. Wir müssen auch nicht uns anders benehmen, sondern wir sind so, wie wir sind und können zusammen.
den Abend verbringen, so wie auch mit der Familie. Aber wenn du mit neuen Leuten zusammen bist, dann musst du ja viel mehr erfahren, viel mehr fragen, hast viel mehr Interaktion. Du benimmst dich ja auch anders. Das ist viel anstrengender. Das stelle ich mir bei so einem Reisen, bei so einem langen Reisen oder so langen Reisen. Auf jeden Fall schwierig vor. Also das merke ich ja schon, ohne dass ich jetzt Fahrrad fahre und mit Hotelzimmer am Abend, weil man hat mehr Interaktion mit neuen Leuten.
Wie ist es denn nach der Reise gewesen? Brauchtest du da Zeit, um das Ganze zu verarbeiten? Verarbeitest du es im Moment noch? Es ist ja auch noch gar nicht so lange her, dass du zurück bist, oder? Ich bin jetzt ziemlich genau vier Monate wieder da und bin auch noch im Prozess. Also ich glaube, das wird mich noch lange beschäftigen, auch wie ich mich jetzt irgendwie verändert habe, meinen Blick auf die Welt. Es ist schon eine sehr transformative Erfahrung.
Und ja, das braucht auf jeden Fall Zeit. Schwierig weil oft haben Menschen in Europa, also aus meiner Erfahrung, sehr, sehr wenig Wissen über Afrika und können wenig relaten, also können sich wenig da so hineinversetzen und dadurch Bleibt das Gespräch oft auch sehr auf der Oberfläche oder es ist auch so eine sehr deutsche Angewohnheit, dass man immer fragt, bist du gut wieder angekommen?
irgendwie auch ein bisschen dieses, bist du wieder integriert, bist du wieder... Ich glaube, der Alltag wieder... Bist du wieder Teil des Systems. Und fragt gar nicht, wie war es? Klar, wie war es? Das ist auch eine sehr offene Frage. Es tut auch gut, darüber zu reden, weil es ja ein Teil von mir ist.
Auch wenn mich Leute fragen, ach wie ist das, muss der ständig erzählen. Ich finde das eigentlich sehr schön, weil ich auch in jedem Gespräch wieder was Neues lerne und auch meine eigenen Erinnerungen wieder so ein bisschen reaktiviere. Und du erzählst ja ganz ausführlich, ich weiß gar nicht, ob wir das so klar gesagt haben, über diese Reise in einem Film und in einem Buch. Und einen Vortrag. Und einen Vortrag. Wo werden wir diese Dinge finden können, wenn sie raus sind?
Also ich werde auf jeden Fall... auf Instagram berichten, wenn es einen Film und ein Buch zu kaufen oder zu sehen gibt. Genau, also über Instagram berichte ich auch über meine Reisen und so auch über meine laufenden Projekte. Und die Vorträge sind tatsächlich dann erstmal in Deutschland. Auf so einschlägigen Vortragsfestivals. Es gibt Vortragsfestivals? Ja. Für die Fahrrad-Community? Für Reisende, Reisefotografie, so ein bisschen das.
Der Background. Und er gibt es in Freiburg im Januar nächsten Jahres. Ein sehr großes Mundologia heißt das und steht für Weltkenntnis und da sind ganz viele Leute, die überall unterwegs sind und vor allem ihre Fotos präsentieren, aber auch Reisegeschichten. ähm genau und der Film ähm
Wird auch in den Kinos erstmal laufen und dann später wahrscheinlich auch auf diversen Streaming-Plattformen sein. Und da werde ich auch auf YouTube auf jeden Fall informieren. Genau, da gibt es auch schon einen Trailer, den verlinken wir auf jeden Fall. Der macht schon Lust.
Ja, ich gucke ja gerne viel Fahrrad-Content und ich bin schon ganz heiß auf den Film. Wann kommt der raus? Wahrscheinlich im Frühjahr und ihr werdet auf jeden Fall eine Einladung von mir erhalten zur Premiere, wenn wir auch in Berlin hoffentlich. eine Live-Premiere machen. Da bin ich wirklich gerne dabei. Das heißt, der Film kommt in die Kinos. Ja, so ist der Plan. Toll.
Wir haben bestimmt noch viel zu besprechen und können gleich dir noch zwei, drei Fragen in der Aftershow stellen. Aber du hast gerade schon so ganz... ein bisschen dieses thema angesprochen wie viel man auf so einer reise lernt oder mitnimmt Kannst du uns vielleicht ein Beispiel erzählen von einer Sache, über die du gerade nachdenkst oder die dich gerade beschäftigt? Von den vielen Sachen, die dich wahrscheinlich beschäftigt haben.
Wie verarbeitest du eigentlich diese ganzen Sachen? Hast du da irgendeine Methode gehabt? Schreibst du jeden Tag? Hast du ein Tagebuch geführt? Was sind so die Arten, wie man solche Erlebnisse verarbeiten kann? And... Ich habe unterwegs eben viel auch gepostet und fotografiert und auch geschrieben und Teile davon sind ja schon online und andere Teile. Schreibe ich jetzt nochmal ausführlicher auf und da ist auch so eine Begegnung, die mich sehr berührt hat, an der ich jetzt gerade schreibe.
Das war mein 30. Geburtstag in Liberia im Regenwald ohne Empfang und ich hatte keinen guten Tag, weil eigentlich wollte ich gar nicht noch im Regenwald sein. Also ich wollte eigentlich schon längst... irgendwo in einem Hotel sein oder es mir mal gut gehen lassen und ich war wirklich nicht sehr
nicht sehr gut drauf und das hat man mir, glaube ich, angesehen. Und da waren eben die jungen Frauen aus dem Dorf, wo ich die Nacht dann gezeltet habe, die einfach da waren und so gekommen sind, um zu checken. Alles okay bei dir? Haben gefragt, wie es mir geht? Und dann war da so voll die Verbindung, obwohl wir uns gar nicht kannten und obwohl ich nur so kurz...
Dann auch nur eine Nacht und dann ziehe ich ja schon weiter. Also ich bin selten länger an einem Ort geblieben und dadurch... entsteht keine tiefe Verbindung, aber die Art und Weise, wie Verbindung entstehen kann auf so kurze Zeit und einfach mit Blickkontakt und mit einfach so ein paar...
Ja, einfach in Worten. Es hat mich sehr berührt. Also dieser Geburtstag, was mir halt vor allem irgendwie so Mut gemacht hat, weiterzufahren dann auch. Danach waren halt diese jungen Frauen, die einfach da waren für mich. obwohl ich denen gar nicht erklären konnte, was los ist. Und das sind so die Begegnungen, die mich einfach sehr berühren und die für mich die Reise auch so wertvoll gemacht haben. Fantastisch. Das ist ja auch schön, wenn man erstmal auf einer Reise ist.
dass man plötzlich offen ist und offen sein kann für Begegnungen, die man im Alltag... Also ich weiß nicht, hier in Berlin habe ich nicht so viele zufällige Begegnungen und wenn sind sie oft sehr oberflächlich, aber wenn man selber reist und... dann plötzlich zeit hat auf den horizont zu öffnen und ja auch begegnungen sucht dann ich treffe auch immer wieder
Tolle Menschen auf solchen Reisen. Es freut mich. Es freut mich sehr, dass du hier gewesen bist bei uns, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Geschichte zu erzählen. Und wir wollen auf jeden Fall, dass ihr weiterverfolgt, was Wieb gemacht. Wo können wir dir folgen? Auf Instagram, da heiße ich Biebke Lühmann. Auf YouTube. Im echten Leben auch. Ja, genau. Im echten Leben. Biebke Rosa. Für alle, die nicht so vertraut sind mit dem deutschen Vornamen Biebke. Auch einfach Rosa.
Genau. Und dann für alle Fahrradnerds auch auf Strava. Da kann man die ganzen Rides genau angucken. Das ist gut. Kann man da eine Route nachverfolgen. Und für Leute, die kein Social Media haben, auch auf meinem Blog. Wir verlinken all diese Links in unseren Shownotes und unten in der Infobox bei YouTube. Und wir quatschen einfach noch ein bisschen weiter. Ein paar Fragen haben wir noch für dich.
Und die könnt ihr hören, wenn ihr ein Mitglied seid von Easy German. Wie das geht, steht auch in unseren Shownotes und auch in der Infobox und auf unserer Website. Vielen Dank, dass du extra für uns nach Berlin gekommen bist, Liebke. Das war ein super spannendes Gespräch. Danke euch. Wir freuen uns auf das Buch und den Film. Bis bald. Ciao.