Der Respekt vor dem höchsten Staatsamt des Reichspräsidenten und im Besonderen vor seinem ersten Amtsinhaber Friedrich Ebert waren zu dessen Lebzeiten bei seinen politischen Gegnern nicht immer ausgeprägt; zahllose, auch ehrabschneidende Anfeindungen von den Extremen des politischen Spektrums hatte Ebert in den Jahren seiner Amtszeit erfahren. Immerhin, entnehmen wir der Presseschau der Hamburger Nachrichten vom 1. März 1925, waren in jenen mittleren Jahren der Weimarer Republik zumindest im Angesicht des plötzlichen Todes des Präsidenten indes auch die Vertreter der rechten Blätter des Reiches noch in der Lage, sich über den verstorbenen Sozialdemokraten ein paar würdigende Worte abzuringen – zumeist für seine antibolschewistische Gesinnung. Das weite politische Spektrum von der völkischen Kreuzzeitung bis zum sozialdemokratischen Vorwärts wird für uns lesend abgeschritten von Rosa Leu.